Arbeitsmarkt
„Normalerweise gehen im Juni noch einmal die Zahlen der Arbeitslosigkeit zurück. Doch in diesem Jahr sind sie gestiegen, im Gegensatz dazu verzeichnen wir im Vergleich zum Vorjahr nach einer längeren Phase des Anstiegs wieder einen Rückgang. Wir haben somit 249 mehr Arbeitslose als im Vormonat, aber 651 weniger gegenüber dem Vorjahresmonat. Was hat diese Abnahme ausgelöst? Im Juni 2022 erschienen aus der Ukraine zugewanderte erstmalig in unserer Statistik, daher ist der jetzige Rückgang auf eine Abnahme im Bereich SGB II zurückzuführen. Die Zunahme von Mai auf Juni resultiert vor allem aus einem Plus bei den Langzeitarbeitslosen, was zum Großteil auf Ukrainer zurückzuführen ist, die nun die Schwelle von einem Jahr Arbeitslosigkeit überschritten haben. Insgesamt betrachtet weist unsere Arbeitslosenstatistik in diesem Monat 15.024 Arbeitslose und eine Quote von 3,8 Prozent aus (Vorjahr 4,0 Prozent)“, berichtet Elsa Koller-Knedlik, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Augsburg.
Das Institut für Arbeitsmarkt und Berufsforschung (IAB) schreibt diesen Monat über den Arbeitsmarkt: „Die Beschäftigungsperspektiven bleiben weiterhin positiv. Es gibt gute Chancen, dass immer mehr Zugewanderte aus der Ukraine offene Stellen in Deutschland besetzen werden. Aber zunächst bedeutet Jobsuche oft Arbeitslosigkeit. Auch seien die wirtschaftlichen Folgen der Energiekrise zäh und würden auf der Arbeitsmarktentwicklung lasten. Die Arbeitsagenturen sehen den Arbeitsmarkt nach wie vor als stabil an. Sie sehen aber Warnsignale und gehen davon aus, dass die Arbeitslosigkeit in den nächsten Monaten steigen wird.“
„Trotz aller Warnsignale zeigt sich der Arbeitsmarkt der Region weiter stabil. Wir sehen das zum einen an der Zahl der offenen Stellen, diese steigt wieder an, auf derzeit 6.530 und liegt damit um 247 oder 3,9 Prozent höher als vor einem Monat und 495 oder 7,0 Prozent niedriger als vor einem Jahr. Wir sind weiterhin froh über eine große Palette freier Stellen sowohl im Helfer- als auch im Fachkräftebereich. Zum anderen erfreuen uns die neuen Zahlen zur sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung: Mit Stand Dezember 2022 haben wir 272.803 sozialversicherungspflichtige Beschäftigte, was einem Plus von 4.128 oder 1,5 Prozent im Vergleich zum Jahr 2021 entspricht“, sagt Elsa Koller-Knedlik.
„Neben dem Arbeitsmarkt begleitet uns in den kommenden Wochen auch intensiv das Thema Ausbildung. Wir haben immer noch eine große Auswahl an fast 1.900 freien Ausbildungsstellen, darunter finden sich auch nachgefragte Berufe wie Kaufmann Büromanagement oder Kfz-Mechatronikerin Pkw-Technik. Um Jugendliche und Firmen zusammenzubringen, finden in unserem 'Augsburger Sommer der Berufsausbildung' viele Veranstaltungen statt, z.B. unsere Präsenz auf der Vocatium, ein Speed Dating für Realschülerinnen und -schüler und natürlich auch wieder unsere Last-Minute-Börse zusammen mit den beiden Kammern“, führt Koller-Knedlik aus.
Arbeitsmarkt Juni
Besondere Personengruppen
Verglichen mit Juni 2022 nahm die Arbeitslosigkeit nur bei den Menschen mit Behinderung zu. Die Veränderung schwankte zwischen minus 11,9 Prozent bei den Ausländern, bis hin zu plus 1,4 Prozent bei den Menschen mit Behinderung:
- Jugendliche unter 25 Jahre: 1.432 (minus 170, minus 10,6 Prozent)
- Ältere ab 50 Jahre: 5.662 (minus 219, minus 3,7 Prozent)
- Langzeitarbeitslose: 3.870 (minus 105, minus 2,6 Prozent)
- Ausländer: 5.931 (minus 799, minus 11,9 Prozent)
- Schwerbehinderte Menschen: 1.397 (plus 19, plus 1,4 Prozent)
Unterbeschäftigung:
Die Arbeitsmarktstatistik erfasst zudem die sog. Unterbeschäftigung. Die Unterbeschäftigung ist im Vergleich zum Vorjahr gestiegen: um 879 oder 4,3 Prozent. Darin enthalten sind Personen, die eigentlich auch zu den Arbeitslosen gezählt werden müssten. Unter bisheriger Betrachtung haben wir 15.024 registrierte arbeitslose Personen. Dazu müssten weitere 6.184 Personen gerechnet werden. In der Summe wären das dann 21.208 Arbeitslose, was einer Arbeitslosenquote von 5,3 Prozent (Vormonat 5,3 Prozent, Vorjahr 5,1 Prozent) entspräche. Das sind u.a. Personen, die eine Weiterbildung machen (939), eine berufliche Eingliederungsmaßnahme durchlaufen (993), kurzfristig erkrankt sind (461), eine Fremdförderung erhalten (z.B. Integrationskurse durch das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge, 2.655), vorruhestandsähnliche Regelungen (674) sowie Selbstständige, die mit einem Existenzgründungszuschuss (242) gefördert werden.
Beschäftigtenentwicklung*
Am Stichtag 31. Dezember 2022 waren 272.803 Männer und Frauen sozialversicherungspflichtig beschäftigt, 4.128 oder 1,5 Prozent mehr als zum 31. Dezember 2021. Derzeit gehen 85.561 (31,4 Prozent) einer Teilzeitbeschäftigung und 187.242 Personen einer Vollzeitbeschäftigung nach. 37.383 aller Beschäftigten haben keinen beruflichen Ausbildungsabschluss (13,7 Prozent), 168.011 verfügen über einen anerkannten Berufsabschluss (61,6 Prozent) und der Rest verteilt sich auf akademische Abschlüsse (16,6 Prozent) bzw. konnte nicht ermittelt werden.
Wir verzeichnen einen deutlichen Anstieg bei der Beschäftigung von Frauen und Ausländern. Derzeit sind 142.470 Männer sozialversicherungspflichtig beschäftigt, das ist ein Plus von 1.985 oder 1,4 Prozent. Die Zahl arbeitender Frauen nahm ebenfalls zu: um 2.143 oder 1,7 Prozent auf 130.333 sozialversicherungspflichtig beschäftigter Frauen. Die Zahl der sozialversicherungspflichtig beschäftigten Ausländer nahm ebenfalls zu: um 2.971 oder 6,2 Prozent auf 51.038.
Wie schaut es in den einzelnen Wirtschaftszweigen aus? Mit Ausnahme vom Verarbeitenden Gewerbe und dem Handel verzeichnen alle Zuwächse:
- Verarbeitendes Gewerbe (minus 381 oder minus 0,7 Prozent): 56.965
- Gesundheits- und Sozialwesen (plus 404 oder plus 1,0 Prozent): 40.062
- Handel (minus 318 oder minus 0,8 Prozent): 37.538
- Verkehr und Lagerei (plus 462 oder plus 2,6 Prozent): 18.264
- Baugewerbe (plus 495 oder plus 3,1 Prozent): 16.338
- öffentliche Verwaltung (plus 281 oder plus 1,9 Prozent): 14.883
Die Arbeitnehmerüberlassung verzeichnet ein Plus zum Vorjahresstichtag von 1.008 Personen oder 15,4 Prozent. Dieser Wirtschaftszweig zählt nun 7.559 Beschäftigte, was einem Anteil von 2,8 Prozent an allen sozialversicherungspflichtig Beschäftigten entspricht.
*Den Schwerpunkt der Beschäftigungsstatistik der Bundesagentur für Arbeit (BA) bildet die Berichterstattung über die sozialversicherungspflichtig und geringfügig Beschäftigten. Der Bestand wird auf Basis der Meldungen zur Sozialversicherung monatlich mit sechs Monaten Wartezeit ermittelt. Aufgrund der Abgabefristen und des Meldeflusses sind stabile statistische Ergebnisse aus der Beschäftigungsstatistik erst nach dieser Wartezeit zu erzielen.
Regionaler Arbeitsmarkt
Stadt Augsburg
- Zahl der Arbeitslosen steigt auf über 9.000
- Arbeitslosenquote steigt auf 5,3 Prozent
In der Stadt Augsburg liegt die Zahl der Arbeitslosen bei 9.106. Das sind 170 oder 1,9 Prozent mehr als einen Monat zuvor und entspricht einer Quote von 5,3 Prozent (5,2 Prozent im Vormonat). Im Juni 2022 betrug die Arbeitslosenquote 5,5 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahr gibt es 253 oder 2,7 Prozent weniger Arbeitslose. Wenn wir uns die beiden Rechtskreise anschauen, bedeutet dies für den SGB-III-Bereich ein Plus von 260 Personen oder 7,8 Prozent und für den SGB-II-Bereich ein Minus von 513 Personen oder 8,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
Besondere Personengruppen
In diesem Monat nahm die Arbeitslosigkeit im Vergleich zum Vorjahr bei den Menschen mit Behinderung zu. Die Bandbreite reichte von minus 9,2 Prozent bei den Jugendlichen bis plus 0,5 Prozent bei den Menschen mit Behinderung:
- Jugendliche unter 25 Jahre: 884 (minus 90, minus 9,2 Prozent)
- Ältere ab 50 Jahre: 3.180 (minus 46, minus 1,4 Prozent)
- Langzeitarbeitslose: 2.681 (minus 89, minus 3,2 Prozent)
- Ausländer: 4.041 (minus 298, minus 6,9 Prozent)
- Schwerbehinderte Menschen: 776 (plus 4, plus 0,5 Prozent)
Unterbeschäftigung:
Die Arbeitsmarktstatistik erfasst zudem die sog. Unterbeschäftigung. Die Unterbeschäftigung ist im Vergleich zum Vorjahr gestiegen: um 399 oder 3,2 Prozent. Darin enthalten sind Personen, die eigentlich auch zu den Arbeitslosen gezählt werden müssten. Registrierte Arbeitslose sind unter bisheriger Betrachtung 9.106 Personen. Hierzu müssten weitere 3.676 Personen gerechnet werden, das ergäbe eine Zahl von 12.782 und wäre eine Arbeitslosenquote von 7,3 Prozent (Vormonat 7,3 Prozent, Vorjahr 7,2 Prozent). Das sind u.a. Personen, die eine Weiterbildung machen (565), eine berufliche Eingliederungsmaßnahme durchlaufen (620), kurzfristig erkrankt sind (242), eine Fremdförderung erhalten (z.B. Integrationskurse durch das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge, 1.442), vorruhestandsähnliche Regelungen (498) sowie Selbstständige, die mit einem Existenzgründungszuschuss (124) gefördert werden.
Beschäftigtenentwicklung*
Am Stichtag 31. Dezember 2022 waren 150.821 Männer und Frauen sozialversicherungspflichtig beschäftigt, 2.204 oder 1,5 Prozent mehr als zum 31. Dezember 2021. Derzeit gehen 49.644 (32,9 Prozent) einer Teilzeitbeschäftigung und 101.177 Personen einer Vollzeitbeschäftigung nach. 19.825 aller Beschäftigten haben keinen beruflichen Ausbildungsabschluss (13,1 Prozent), 87.207 verfügen über einen anerkannten Berufsabschluss (57,8 Prozent) und der Rest verteilt sich auf akademische Abschlüsse (21,7 Prozent) bzw. konnte nicht ermittelt werden.
Die Zahl der sozialversicherungspflichtig beschäftigten Frauen und Männer nahm zu. Derzeit sind 74.130 Männer sozialversicherungspflichtig beschäftigt, das ist ein Plus von 737 oder 1,0 Prozent. Die Zahl arbeitender Frauen nahm zu: um 1.467 oder 2,0 Prozent auf 76.691 sozialversicherungspflichtig beschäftigter Frauen. Die Zahl der sozialversicherungspflichtig beschäftigten Ausländer nahm ebenfalls zu: um 1.488 oder 6,2 Prozent auf 25.474.
Wie schaut es in den einzelnen Wirtschaftszweigen aus? Zunahmen und Abnahmen halten sich die Waage:
- Gesundheits- und Sozialwesen (plus 85 oder plus 0,3 Prozent): 28.148
- Verarbeitendes Gewerbe (minus 589 oder minus 2,3 Prozent): 25.554
- Handel (minus 40 oder minus 0,3 Prozent): 15.878
- öffentliche Verwaltung (plus 120 oder plus 1,3 Prozent): 9.503
- Verkehr und Lagerei (minus 198 oder minus 2,6 Prozent): 7.566
- Baugewerbe (plus 256 oder plus 5,1 Prozent): 5.307
*Den Schwerpunkt der Beschäftigungsstatistik der Bundesagentur für Arbeit (BA) bildet die Berichterstattung über die sozialversicherungspflichtig und geringfügig Beschäftigten. Der Bestand wird auf Basis der Meldungen zur Sozialversicherung monatlich mit sechs Monaten Wartezeit ermittelt. Aufgrund der Abgabefristen und des Meldeflusses sind stabile statistische Ergebnisse aus der Beschäftigungsstatistik erst nach dieser Wartezeit zu erzielen.
Landkreis Augsburg
- Zahl der Arbeitslosen leicht über 4.000
- Arbeitslosenquote verharrt auf 2,7 Prozent
Im Landkreis Augsburg gibt es im Juni 61 Arbeitslose oder 1,5 Prozent mehr im Vergleich zum Vormonat: 4.015 sind derzeit registriert. Im Vergleich zum Vorjahr sind es 111 oder 2,7 Prozent Arbeitslose weniger. Die Arbeitslosenquote verharrt auf 2,7 Prozent. Im Juni 2022 betrug die Arbeitslosenquote 2,8 Prozent. Wenn wir uns die beiden Rechtskreise anschauen, bedeutet dies für den SGB-III-Bereich ein Plus von 55 oder 2,5 Prozent und für den SGB-II-Bereich ein Minus von 166 Personen oder 8,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
Besondere Personengruppen
Im Landkreis nahm in diesem Monat die Arbeitslosigkeit im Vergleich zum Vorjahr bei den Jugendlichen und den Menschen mit Behinderung zu. Die Bandbreite reichte von minus 15,0 Prozent bei den Ausländern bis plus 7,7 Prozent bei den Jugendlichen:
- Jugendliche unter 25 Jahre: 394 (plus 28, plus 7,7 Prozent)
- Ältere ab 50 Jahre: 1.647 (minus 92, minus 5,3 Prozent)
- Langzeitarbeitslose: 756 (minus 27, minus 3,4 Prozent)
- Ausländer: 1.273 (minus 224, minus 15,0 Prozent)
- Schwerbehinderte Menschen: 433, (plus 17, plus 4,1 Prozent)
Unterbeschäftigung:
Die Arbeitsmarktstatistik erfasst zudem die sog. Unterbeschäftigung. Die Unterbeschäftigung ist im Vergleich zum Vorjahr gestiegen: um 442 oder 8,3 Prozent. Darin enthalten sind Personen, die eigentlich auch zu den Arbeitslosen gezählt werden müssten. Registrierte Arbeitslose sind unter bisheriger Betrachtung 4.015 Personen. Hierzu müssten weitere 1.729 Personen gerechnet werden, das ergäbe eine Zahl von 5.744 und wäre eine Arbeitslosenquote von 3,9 Prozent (Vormonat 3,9 Prozent, Vorjahr 3,6 Prozent). Das sind u.a. Personen, die eine Weiterbildung machen (255), eine berufliche Eingliederungsmaßnahme durchlaufen (277), kurzfristig erkrankt sind (150), eine Fremdförderung erhalten (z.B. Integrationskurse durch das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge, 804), vorruhestandsähnliche Regelungen (144) sowie Selbstständige, die mit einem Existenzgründungszuschuss (71) gefördert werden.
Beschäftigtenentwicklung*
Am Stichtag 31. Dezember 2022 waren 83.528 Männer und Frauen sozialversicherungspflichtig beschäftigt, 1.433 oder 1,7 Prozent mehr als zum 31. Dezember 2021. Derzeit gehen 24.027 (28,8 Prozent) einer Teilzeitbeschäftigung und 59.501 Personen einer Vollzeitbeschäftigung nach. 12.542 aller Beschäftigten haben keinen beruflichen Ausbildungsabschluss (15,0 Prozent), 54.307 verfügen über einen anerkannten Berufsabschluss (65,0 Prozent) und der Rest verteilt sich auf akademische Abschlüsse (10,2 Prozent) bzw. konnte nicht ermittelt werden.
Die Zahl der sozialversicherungspflichtig beschäftigten Männer und Frauen nahm zu. Derzeit sind 47.948 Männer sozialversicherungspflichtig beschäftigt, das ist ein Plus von 883 oder 1,9 Prozent. Auch die Zahl arbeitender Frauen nahm zu: um 550 oder 1,6 Prozent auf 35.580 sozialversicherungspflichtig beschäftigter Frauen. Die Zahl der sozialversicherungspflichtig beschäftigten Ausländer nahm ebenfalls zu: um 1.032 oder 5,8 Prozent auf 18.789.
Wie schaut es in den einzelnen Wirtschaftszweigen aus? Fast alle verzeichnen Zuwächse:
- Verarbeitendes Gewerbe (plus 173 oder plus 0,8 Prozent): 21.273
- Handel (minus 160 oder minus 1,1 Prozent): 15.020
- Verkehr und Lagerei (plus 554 oder plus 6,7 Prozent): 8.773
- Gesundheits- und Sozialwesen (plus 228 oder plus 3,2 Prozent): 7.286
- Baugewerbe (plus 124 oder plus 1,8 Prozent): 6.899
- öffentliche Verwaltung (plus 128 oder plus 4,2 Prozent): 3.165
*Den Schwerpunkt der Beschäftigungsstatistik der Bundesagentur für Arbeit (BA) bildet die Berichterstattung über die sozialversicherungspflichtig und geringfügig Beschäftigten. Der Bestand wird auf Basis der Meldungen zur Sozialversicherung monatlich mit sechs Monaten Wartezeit ermittelt. Aufgrund der Abgabefristen und des Meldeflusses sind stabile statistische Ergebnisse aus der Beschäftigungsstatistik erst nach dieser Wartezeit zu erzielen.
Landkreis Aichach-Friedberg
- Zahl der Arbeitslosen weiter unter 2.000
- Arbeitslosenquote verharrt auf 2,4 Prozent
Im Landkreis Aichach-Friedberg sind im Juni 1.903 Menschen arbeitslos gemeldet, das sind 18 Arbeitslose oder 1,0 Prozent mehr als einen Monat zuvor. Im Vergleich zu Juni 2022 sind es 287 oder 13,1 Prozent weniger. Die Arbeitslosenquote zum Vormonat verharrt auf 2,4 Prozent. Im Juni 2022 betrug die Arbeitslosenquote 2,8 Prozent. Sie liegt dennoch weiterhin im Korridor der Vollbeschäftigung. Wenn wir uns die beiden Rechtskreise anschauen, bedeutet dies für den SGB-III-Bereich ein Plus von 15 Personen oder 1,4 Prozent und für den SGB-II-Bereich ein Minus von 302 Personen oder 27,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
Besondere Personengruppen
Im Landkreis Aichach-Friedberg nahm die Zahl der Arbeitslosen im Vergleich zum Vorjahr bei den Langzeitarbeitslosen zu. Die Bandbreite über alle Gruppen hinweg ging von minus 41,2 Prozent bei den Jugendlichen bis plus 2,6 Prozent bei den Langzeitarbeitslosen:
- Jugendliche unter 25 Jahre: 154 (minus 108, minus 41,2 Prozent)
- Ältere ab 50 Jahre: 835 (minus 81, minus 8,8 Prozent)
- Langzeitarbeitslose: 433 (plus 11, plus 2,6 Prozent)
- Ausländer: 617 (minus 277, minus 31,0 Prozent)
- Schwerbehinderte Menschen: 188 (minus 2, minus 1,1 Prozent)
Unterbeschäftigung:
Die Arbeitsmarktstatistik erfasst zudem die sog. Unterbeschäftigung. Die Unterbeschäftigung ist im Vergleich zum Vorjahr gestiegen: um 38 oder 1,4 Prozent. Darin enthalten sind Personen, die eigentlich auch zu den Arbeitslosen gezählt werden müssten. Registrierte Arbeitslose sind unter bisheriger Betrachtung 1.903 Personen. Hierzu müssten weitere 779 Personen gerechnet werden, das ergäbe eine Zahl von 2.682 und wäre eine Arbeitslosenquote von 3,4 Prozent (Vormonat 3,4 Prozent, Vorjahr 3,4 Prozent). Das sind u.a. Personen, die eine Weiterbildung machen (120), eine berufliche Eingliederungsmaßnahme durchlaufen (96), kurzfristig erkrankt sind (69), eine Fremdförderung erhalten (z.B. Integrationskurse durch das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge, 409), vorruhestandsähnliche Regelungen (32) sowie Selbstständige, die mit einem Existenzgründungszuschuss (47) gefördert werden.
Beschäftigtenentwicklung*
Am Stichtag 31. Dezember 2022 waren 38.454 Männer und Frauen sozialversicherungspflichtig beschäftigt, 491 oder 1,3 Prozent mehr als zum 31. Dezember 2021. Derzeit gehen 11.890 (30,9 Prozent) einer Teilzeitbeschäftigung und 26.564 Personen einer Vollzeitbeschäftigung nach. 5.016 aller Beschäftigten haben keinen beruflichen Ausbildungsabschluss (13,0 Prozent), 26.497 verfügen über einen anerkannten Berufsabschluss (68,9 Prozent) und der Rest verteilt sich auf akademische Abschlüsse (10,1 Prozent) bzw. konnte nicht ermittelt werden.
Die Zahl der sozialversicherungspflichtig beschäftigten Männer und Frauen nahm zu. Derzeit sind 20.392 Männer sozialversicherungspflichtig beschäftigt, das ist ein Plus von 365 oder 1,8 Prozent. Die Zahl arbeitender Frauen nahm zu: um 126 oder 0,7 Prozent auf 18.062 sozialversicherungspflichtig beschäftigter Frauen. Die Zahl der sozialversicherungspflichtig beschäftigten Ausländer nahm ebenfalls zu: um 451 oder 7,1 Prozent auf 6.820.
Wie schaut es in den einzelnen Wirtschaftszweigen aus? Mit Ausnahme des Handels verzeichnen alle Zuwächse:
- Verarbeitendes Gewerbe (plus 35 oder plus 0,3 Prozent): 10.138
- Handel (minus 118 oder minus 1,7 Prozent): 6.640
- Gesundheits- und Sozialwesen (plus 91 oder plus 2,0 Prozent): 4.628
- Baugewerbe (plus 115 oder plus 2,9 Prozent): 4.132
- öffentliche Verwaltung (plus 33 oder plus 1,5 Prozent): 2.215
- Verkehr und Lagerei (plus 106 oder plus 5,8 Prozent): 1.925
*Den Schwerpunkt der Beschäftigungsstatistik der Bundesagentur für Arbeit (BA) bildet die Berichterstattung über die sozialversicherungspflichtig und geringfügig Beschäftigten. Der Bestand wird auf Basis der Meldungen zur Sozialversicherung monatlich mit sechs Monaten Wartezeit ermittelt. Aufgrund der Abgabefristen und des Meldeflusses sind stabile statistische Ergebnisse aus der Beschäftigungsstatistik erst nach dieser Wartezeit zu erzielen.
Fazit:
Die Arbeitslosenquote ist in diesem Monat in den beiden Landkreisen Augsburg und Aichach-Friedberg gleich geblieben und in der Stadt Augsburg um 0,1 Prozentpunkte gestiegen.
Im Vergleich zum Vorjahr ist bei allen die Arbeitslosigkeit zurückgegangen.
Ausbildungsstellenmarkt
- Seit Oktober 2.793 gemeldete Bewerber und 3.842 Berufsausbildungsstellen
- 138 Ausbildungsplätze pro 100 Bewerber
Betriebe und Verwaltungen meldeten seit Oktober für das Berufsberatungsjahr 2022/2023 3.842 Berufsausbildungsstellen. Das sind 191 oder 4,7 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum (4.033). Für eine Ausbildungsstelle haben sich 2.793 junge Menschen bei der Arbeitsagentur Augsburg vormerken lassen. Die Zahl der Bewerber sank gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 67 oder 2,3 Prozent (2.860). Statistisch gesehen stehen 100 Ausbildungsbewerbern 138 Ausbildungsplätze gegenüber.
Ende Juni waren 1.207 Bewerber noch unversorgt und 1.870 Ausbildungsstellen noch unbesetzt.
Stadt Augsburg:
- 1.951 Berufsausbildungsstellen gemeldet, 14 oder 0,7 Prozent mehr
- 1.476 Jugendliche suchen eine Ausbildungsstelle, 24 oder 1,6 Prozent weniger
- Verhältnis 100 Bewerber zu 132 Ausbildungsstellen
- 685 unversorgte Bewerber
- 875 unbesetzte Berufsausbildungsstellen
Landkreis Augsburg:
- 1.351 Berufsausbildungsstellen gemeldet, 83 oder 5,8 Prozent weniger
- 1.012 Jugendliche suchen eine Ausbildungsstelle, 16 oder 1,6 Prozent mehr
- Verhältnis 100 Bewerber zu 133 Ausbildungsstellen
- 422 unversorgte Bewerber
- 696 unbesetzte Berufsausbildungsstellen
Landkreis Aichach-Friedberg:
- 540 Berufsausbildungsstellen gemeldet, 122 oder 18,4 Prozent weniger
- 305 Jugendliche suchen eine Ausbildungsstelle, 59 oder 16,2 Prozent weniger
- Verhältnis 100 Bewerber zu 177 Ausbildungsstellen
- 100 unversorgte Bewerber
- 299 unbesetzte Berufsausbildungsstellen
Unbesetzte Berufsausbildungsstellen:
- Verkäufer/in 177
- Kaufmann/-frau im Einzelhandel 167
- Handelsfachwirt/in (Ausbildung) 103
- Kaufmann/-frau - Büromanagement 95
- Fachkraft - Lagerlogistik 65
- Kaufm. -Groß/Außenhandelsmanag - Großh. 52
- Industriekaufmann/-frau 50
- Medizinische/r Fachangestellte/r 39
- Kfz.mechatroniker - PKW-Technik 35
- Berufskraftfahrer/in 34
Freie Ausbildungsstellen und Stellen können der Agentur für Arbeit per E-Mail gemeldet werden: Augsburg.Arbeitgeber@arbeitsagentur.de oder unter der Telefonnummer 0800 4 5555 20 (dieser Anruf ist kostenfrei). Weitere Informationen finden Betriebe ebenfalls über das Internet unter www.arbeitsagentur.de/unternehmen.
Arbeitsmarktreport im Internet unter: www.arbeitsagentur.de/vor-ort/augsburg/statistik