Der Herbstaufschwung geht weiter

02.11.2023 | Presseinfo Nr. 49

Arbeitsmarkt
„Der Herbstaufschwung setzt sich im Monat Oktober fort, allerdings etwas verhaltener als in den Jahren zuvor. Im Vergleich zum Vorjahresmonat zieht die Arbeitslosigkeit hingegen wieder an. Wir haben 784 Arbeitslose weniger als im Vormonat und 914 mehr gegenüber dem Vorjahresmonat. Die Zunahme resultiert aus dem Anstieg im Bereich SGB III. Insgesamt gesehen haben wir im Oktober nochmals einen starken Rückgang arbeitsloser Jugendlicher, da inzwischen auch die Universitäten ihren Lehrbetrieb aufgenommen haben. Unsere Arbeitslosenstatistik weist für diesen Monat 15.423 Arbeitslose und eine Quote von 3,9 Prozent aus (Vorjahr 3,7 Prozent)“, berichtet Elsa Koller-Knedlik, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Augsburg.

Das Institut für Arbeitsmarkt und Berufsforschung (IAB) schreibt diesen Monat über den Arbeitsmarkt: „Dem Arbeitsmarkt steht ein schwieriger Winter bevor. Die Arbeitsagenturen erwarten, dass der Wirtschaftsabschwung die Arbeitslosigkeit weiter steigen lässt. Die Weltkonjunktur lahmt nach der Energiekrise. Und mit ihr die europäischen Arbeitsmärkte.“

„Der Stellenbestand in unserer Region bleibt nach wie vor hoch, hat sich weiter erhöht und streift die 7.000er-Marke. Wir haben derzeit 6.906 offene Stellen, das sind 26 mehr als vor einem Monat und 348 oder 5,3 Prozent mehr als vor einem Jahr. Wir beobachten weiterhin die wirtschaftliche Lage der Region und hoffen, dass die gesamtwirtschaftliche Transformation sich zumeist positiv bemerkbar macht und der sog. Jobturbo für Geflüchtete noch einmal eine positive Dynamik für alle Bereiche hervorbringt“, sagt Elsa Koller-Knedlik.

Arbeitsmarkt Oktober
Besondere Personengruppen
Verglichen mit Oktober 2022 nahm die Arbeitslosigkeit bei allen zu. Die Veränderung schwankte zwischen plus 0,3 Prozent bei den Langzeitarbeitslosen bis hin zu plus 7,2 Prozent bei den Menschen mit Behinderung:

  • Jugendliche unter 25 Jahre: 1.454 (plus 60, plus 4,3 Prozent)
  • Ältere ab 50 Jahre: 5.743 (plus 226, plus 4,1 Prozent)
  • Langzeitarbeitslose: 3.861 (plus 11, plus 0,3 Prozent)
  • Ausländer: 6.199 (plus 403, plus 7,0 Prozent)
  • Schwerbehinderte Menschen: 1.462 (plus 98, plus 7,2 Prozent)

Unterbeschäftigung:

Die Arbeitsmarktstatistik erfasst zudem die sog. Unterbeschäftigung. Die Unterbeschäftigung ist im Vergleich zum Vorjahr gestiegen: um 1.115 oder 5,5 Prozent. Darin enthalten sind Personen, die eigentlich auch zu den Arbeitslosen gezählt werden müssten. Unter bisheriger Betrachtung haben wir 15.423 registrierte arbeitslose Personen. Dazu müssten weitere 5.829 Personen gerechnet werden. In der Summe wären das dann 21.252 Arbeitslose, was einer Arbeitslosenquote von 5,3 Prozent (Vormonat 5,4 Prozent, Vorjahr 5,1 Prozent) entspräche. Das sind u.a. Personen, die eine Weiterbildung machen (853), eine berufliche Eingliederungsmaßnahme durchlaufen (834), kurzfristig erkrankt sind (542), eine Fremdförderung erhalten (z.B. Integrationskurse durch das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge, 2.589), vorruhestandsähnliche Regelungen (577) sowie Selbstständige, die mit einem Existenzgründungszuschuss (234) gefördert werden.

Regionaler Arbeitsmarkt

Stadt Augsburg

  • Zahl der Arbeitslosen weiter unter 10.000
  • Arbeitslosenquote sinkt auf 5,4 Prozent

In der Stadt Augsburg liegt die Zahl der Arbeitslosen bei 9.285. Das sind 493 oder 5,0 Prozent weniger als einen Monat zuvor und entspricht einer Quote von 5,4 Prozent (5,7 Prozent im Vormonat). Im Oktober 2022 betrug die Arbeitslosenquote 5,2 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahr gibt es 404 Arbeitslose mehr. Wenn wir uns die beiden Rechtskreise anschauen, bedeutet dies für den SGB-III-Bereich ein Plus von 607 Personen oder 18,6 Prozent und für den SGB-II-Bereich ein Minus von 203 Personen oder 3,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

Besondere Personengruppen
Verglichen mit Oktober 2022 nahm die Arbeitslosigkeit nur bei den Jugendlichen ab. Die Bandbreite reichte von minus 0,8 Prozent bei den Jugendlichen bis plus 7,5 Prozent bei den Menschen mit Behinderung:

  • Jugendliche unter 25 Jahre: 886 (minus 7, minus 0,8 Prozent)
  • Ältere ab 50 Jahre: 3.227 (plus 190, plus 6,3 Prozent)
  • Langzeitarbeitslose: 2.690 (plus 11, plus 0,4 Prozent)
  • Ausländer: 4.219 (plus 235, plus 5,9 Prozent)
  • Schwerbehinderte Menschen: 799 (plus 56, plus 7,5 Prozent)

Unterbeschäftigung:

Die Arbeitsmarktstatistik erfasst zudem die sog. Unterbeschäftigung. Die Unterbeschäftigung ist im Vergleich zum Vorjahr gestiegen: um 353 oder 2,9 Prozent. Darin enthalten sind Personen, die eigentlich auch zu den Arbeitslosen gezählt werden müssten. Registrierte Arbeitslose sind unter bisheriger Betrachtung 9.285 Personen. Hierzu müssten weitere 3.341 Personen gerechnet werden, das ergäbe eine Zahl von 12.626 und wäre eine Arbeitslosenquote von 7,2 Prozent (Vormonat 7,4 Prozent, Vorjahr 7,1 Prozent). Das sind u.a. Personen, die eine Weiterbildung machen (495), eine berufliche Eingliederungsmaßnahme durchlaufen (486), kurzfristig erkrankt sind (315), eine Fremdförderung erhalten (z.B. Integrationskurse durch das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge, 1.346), vorruhestandsähnliche Regelungen (426) sowie Selbstständige, die mit einem Existenzgründungszuschuss (114) gefördert werden.

Landkreis Augsburg

  • Zahl der Arbeitslosen weiter über 4.000
  • Arbeitslosenquote sinkt auf 2,9 Prozent

Im Landkreis Augsburg liegt die Zahl der Arbeitslosen bei 4.213. Das sind 121 oder 2,8 Prozent weniger als einen Monat zuvor und entspricht einer Quote von 2,9 Prozent (3,0 Prozent im Vormonat). Im Oktober 2022 betrug die Arbeitslosenquote 2,6 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahr gibt es 450 Arbeitslose mehr. Wenn wir uns die beiden Rechtskreise anschauen, bedeutet dies für den SGB-III-Bereich ein Plus von 318 oder 15,2 Prozent und für den SGB-II-Bereich ein Plus von 132 Personen oder 7,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

Besondere Personengruppen
Im Landkreis nahm in diesem Monat die Arbeitslosigkeit im Vergleich zum Vorjahr bei den Langzeitarbeitslosen ab. Die Bandbreite reichte von minus 1,1 Prozent bei den Langzeitarbeitslosen bis plus 25,2 Prozent bei den Jugendlichen:

  • Jugendliche unter 25 Jahre: 407 (plus 82, plus 25,2 Prozent)
  • Ältere ab 50 Jahre: 1.711 (plus 82, plus 5,0 Prozent)
  • Langzeitarbeitslose: 731 (minus 8, minus 1,1 Prozent)
  • Ausländer: 1.355 (plus 145, plus 12,0 Prozent)
  • Schwerbehinderte Menschen: 448, (plus 39, plus 9,5 Prozent)

Unterbeschäftigung:

Die Arbeitsmarktstatistik erfasst zudem die sog. Unterbeschäftigung. Die Unterbeschäftigung ist im Vergleich zum Vorjahr gestiegen: um 620 oder 11,7 Prozent. Darin enthalten sind Personen, die eigentlich auch zu den Arbeitslosen gezählt werden müssten. Registrierte Arbeitslose sind unter bisheriger Betrachtung 4.213 Personen. Hierzu müssten weitere 1.725 Personen gerechnet werden, das ergäbe eine Zahl von 5.938 und wäre eine Arbeitslosenquote von 4,0 Prozent (Vormonat 4,0 Prozent, Vorjahr 3,6 Prozent). Das sind u.a. Personen, die eine Weiterbildung machen (239), eine berufliche Eingliederungsmaßnahme durchlaufen (266), kurzfristig erkrankt sind (159), eine Fremdförderung erhalten (z.B. Integrationskurse durch das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge, 841), vorruhestandsähnliche Regelungen (122) sowie Selbstständige, die mit einem Existenzgründungszuschuss (66) gefördert werden.

Landkreis Aichach-Friedberg

  • Zahl der Arbeitslosen unter 2.000
  • Arbeitslosenquote sinkt auf 2,4 Prozent

Im Landkreis Aichach-Friedberg liegt die Zahl der Arbeitslosen bei 1.925. Das sind 170 oder 8,1 Prozent weniger als einen Monat zuvor und entspricht einer Quote von 2,4 Prozent (2,7 Prozent im Vormonat). Im Oktober 2022 betrug die Arbeitslosenquote ebenfalls 2,4 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahr gibt es 60 Arbeitslose mehr. Wenn wir uns die beiden Rechtskreise anschauen, bedeutet dies für den SGB-III-Bereich ein Plus von 70 Personen oder 6,7 Prozent und für den SGB-II-Bereich ein Minus von 10 Personen oder 1,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

Besondere Personengruppen
Im Landkreis Aichach-Friedberg nahm die Zahl der Arbeitslosen im Vergleich zum Vorjahr bei den Jugendlichen und den Älteren ab. Die Bandbreite über alle Gruppen hinweg ging von minus 8,5 Prozent bei den Jugendlichen bis plus 3,8 Prozent bei den Ausländern:

  • Jugendliche unter 25 Jahre: 161 (minus 15, minus 8,5 Prozent)
  • Ältere ab 50 Jahre: 805 (minus 46, minus 5,4 Prozent)
  • Langzeitarbeitslose: 440 (plus 8, plus 1,9 Prozent)
  • Ausländer: 625 (plus 23, plus 3,8 Prozent)
  • Schwerbehinderte Menschen: 215 (plus 3, plus 1,4 Prozent)

Unterbeschäftigung:

Die Arbeitsmarktstatistik erfasst zudem die sog. Unterbeschäftigung. Die Unterbeschäftigung ist im Vergleich zum Vorjahr gestiegen: um 142 oder 5,6 Prozent. Darin enthalten sind Personen, die eigentlich auch zu den Arbeitslosen gezählt werden müssten. Registrierte Arbeitslose sind unter bisheriger Betrachtung 1.925 Personen. Hierzu müssten weitere 763 Personen gerechnet werden, das ergäbe eine Zahl von 2.688 und wäre eine Arbeitslosenquote von 3,4 Prozent (Vormonat 3,5 Prozent, Vorjahr 3,2 Prozent). Das sind u.a. Personen, die eine Weiterbildung machen (119), eine berufliche Eingliederungsmaßnahme durchlaufen (82), kurzfristig erkrankt sind (68), eine Fremdförderung erhalten (z.B. Integrationskurse durch das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge, 402), vorruhestandsähnliche Regelungen (29) sowie Selbstständige, die mit einem Existenzgründungszuschuss (54) gefördert werden.

Fazit:

  • Die Arbeitslosenquote ist in diesem Monat in allen drei Gebietskörperschaften gesunken: Stadt Augsburg 0,3 Prozentpunkte, Landkreis Aichach-Friedberg ebenfalls um 0,3 Prozentpunkte, Landkreis Augsburg um 0,1 Prozentpunkte.
  • Im Vergleich zum Vorjahr ist die Arbeitslosigkeit im Landkreis Augsburg um 0,3 Prozentpunkte gestiegen, in der Stadt Augsburg um 0,2 Prozentpunkte und im Landkreis Aichach-Friedberg gleichgeblieben.
  • Die Zahl der Langzeitarbeitslosen zum Vorjahr ist in zwei von drei Gebietskörperschaft gestiegen.
  • Die Zahl der Unterbeschäftigten ist ebenfalls in jeder Gebietskörperschaft gestiegen und beruht überwiegend auf den Teilnehmern der Integrationskurse.

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