Rückgang der Arbeitslosenzahlen geht weiter

30.04.2024 | Presseinfo Nr. 25

Arbeitsmarkt
„So wie der Frühling zeitweise eine Pause eingelegt hat, so ist der Frühjahrsaufschwung auf dem Arbeitsmarkt ebenfalls ein wenig ins Stottern geraten. Wir verzeichnen im April einen Rückgang der Arbeitslosenzahlen von 279 Personen und eine Zunahme gegenüber dem Vorjahr von 979 Arbeitslosen. Die Zunahme betrifft fast ausschließlich den Rechtskreis SGB III. Weiterhin ist der stärkste Anstieg bei den ausländischen Arbeitslosen zu sehen. Unsere Arbeitslosenstatistik weist für diesen Monat 16.218 Arbeitslose und eine Quote von 4,1 Prozent aus (April 2023: 3,9 Prozent)“, berichtet Roland Fürst, Geschäftsführer Operativ der Agentur für Arbeit Augsburg.

Das Institut für Arbeitsmarkt und Berufsforschung (IAB) schreibt diesen Monat über den Arbeitsmarkt: „Die Arbeitsagenturen erwarten trotz der schwierigen wirtschaftlichen Situation einen stabilen Aufwärtstrend bei der Beschäftigung. Bis zu einem Abbau der Arbeitslosigkeit ist noch ein Stück zu gehen, aber der Ausblick verbessert sich.“

„Der Stellenbestand rutscht weiter nach unten. Wir haben derzeit 5.387 offene Stellen, das sind 48 weniger als vor einem Monat und 1.006 oder 15,7 Prozent weniger als vor einem Jahr. Auch geht die Zahl der freien Stellen im Bereich Zeitarbeit, was als Frühindikator fungiert, seit Monaten stark zurück. Eine wirtschaftliche Eintrübung ist somit nicht zu übersehen. Dennoch sehen wir auch positive Zeichen, denn die Firmen suchen weiterhin nach Arbeitskräften. Das merken wir in unseren Gesprächen mit den Unternehmen. Auch in den Bereichen Handel, Verkauf können wir eine große Zahl freier Stellen anbieten, was gerade für die Beschäftigten des Kaufhauses Galeria-Karstadt ein wichtiges Signal ist. Geflüchtete benötigen derzeit einen etwas längeren Atem, um auf dem Arbeitsmarkt Fuß zu fassen. Doch im Rahmen des Jobturbo bieten wir ihnen passende Formate, um mit Arbeitgebern schnell in Kontakt zu treten,“ erzählt Roland Fürst.

Arbeitsmarkt April
Besondere Personengruppen
Verglichen mit April 2023 nahm die Arbeitslosigkeit bei allen zu. Die Veränderung schwankte zwischen plus 2,0 Prozent bei den Jugendlichen bis hin zu plus 10,9 Prozent bei den Menschen mit Behinderung:

  • Jugendliche unter 25 Jahre: 1.497 (plus 30, plus 2,0 Prozent)
  • Ältere ab 50 Jahre: 5.992 (plus 228, plus 4,0 Prozent)
  • Langzeitarbeitslose: 3.974 (plus 192, plus 5,1 Prozent)
  • Ausländer: 6.507 (plus 550, plus 9,2 Prozent)
  • Schwerbehinderte Menschen: 1.521 (plus 149, plus 10,9 Prozent)

Unterbeschäftigung:

Die Arbeitsmarktstatistik erfasst zudem die sog. Unterbeschäftigung. Die Unterbeschäftigung ist im Vergleich zum Vorjahr gestiegen: um 662 oder 3,1 Prozent. Darin enthalten sind Personen, die eigentlich auch zu den Arbeitslosen gezählt werden müssten. Unter bisheriger Betrachtung haben wir 16.218 registrierte arbeitslose Personen. Dazu müssten weitere 6.036 Personen gerechnet werden. In der Summe wären das dann 22.254 Arbeitslose, was einer Arbeitslosenquote von 5,5 Prozent (Vormonat 5,6 Prozent, Vorjahr 5,4 Prozent) entspräche. Das sind u.a. Personen, die eine Weiterbildung machen (946), eine berufliche Eingliederungsmaßnahme durchlaufen (1.010), kurzfristig erkrankt sind (497), eine Fremdförderung erhalten (z.B. Integrationskurse durch das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge, 2.741, Schritt für Schritt beenden immer mehr Geflüchtete die Kurse und stehen dem Arbeitsmarkt zur Verfügung), vorruhestandsähnliche Regelungen (475) sowie Selbstständige, die mit einem Existenzgründungszuschuss (187) gefördert werden.

Regionaler Arbeitsmarkt

Stadt Augsburg

  • Zahl der Arbeitslosen weiter unter 10.000
  • Arbeitslosenquote verharrt auf 5,8 Prozent

In der Stadt Augsburg liegt die Zahl der Arbeitslosen bei 9.974. Das sind 19 oder 0,2 Prozent mehr als einen Monat zuvor und entspricht einer Quote von 5,8 Prozent (5,8 Prozent im Vormonat). Im April 2023 betrug die Arbeitslosenquote 5,4 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahr gibt es 786 Arbeitslose (plus 8,6 Prozent) mehr. Wenn wir uns die beiden Rechtskreise anschauen, bedeutet dies für den SGB-III-Bereich ein Plus von 690 Personen oder 19,0 Prozent (auch die anderen beiden Kommunen weisen für den SGB-III-Bereich ein Plus aus) und für den SGB-II-Bereich ein Plus von 96 Personen oder 1,7 Prozent (die beiden anderen Kommunen hingegen verzeichnen einen Rückgang im Bereich SGB II) im Vergleich zum Vorjahr.

Besondere Personengruppen
Verglichen mit April 2023 nahm die Arbeitslosigkeit nur bei den Jugendlichen ab. Die Bandbreite reichte von minus 0,3 Prozent bei den Jugendlichen bis plus 11,6 Prozent bei den Ausländern:

  • Jugendliche unter 25 Jahre: 931 (minus 3, minus 0,3 Prozent)
  • Ältere ab 50 Jahre: 3.444 (plus 256, plus 8,0 Prozent)
  • Langzeitarbeitslose: 2.759 (plus 161, plus 6,2 Prozent)
  • Ausländer: 4.538 (plus 472, plus 11,6 Prozent)
  • Schwerbehinderte Menschen: 827 (plus 72, plus 9,5 Prozent)

Unterbeschäftigung:

Die Arbeitsmarktstatistik erfasst zudem die sog. Unterbeschäftigung. Die Unterbeschäftigung ist im Vergleich zum Vorjahr gestiegen: um 279 oder 2,1 Prozent. Darin enthalten sind Personen, die eigentlich auch zu den Arbeitslosen gezählt werden müssten. Registrierte Arbeitslose sind unter bisheriger Betrachtung 9.974 Personen. Hierzu müssten weitere 3.342 Personen gerechnet werden, das ergäbe eine Zahl von 13.316 und wäre eine Arbeitslosenquote von 7,6 Prozent (Vormonat 7,6 Prozent, Vorjahr 7,6 Prozent). Das sind u.a. Personen, die eine Weiterbildung machen (537), eine berufliche Eingliederungsmaßnahme durchlaufen (529), kurzfristig erkrankt sind (263), eine Fremdförderung erhalten (z.B. Integrationskurse durch das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge, 1.419), vorruhestandsähnliche Regelungen (351) sowie Selbstständige, die mit einem Existenzgründungszuschuss (93) gefördert werden.

Landkreis Augsburg

  • Zahl der Arbeitslosen weiter über 4.000
  • Arbeitslosenquote sinkt auf 2,9 Prozent

Im Landkreis Augsburg liegt die Zahl der Arbeitslosen bei 4.228. Das sind 155 oder 3,5 Prozent weniger als einen Monat zuvor und entspricht einer Quote von 2,9 Prozent (3,0 Prozent im Vormonat). Im April 2023 betrug die Arbeitslosenquote 2,8 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahr gibt es 121 Arbeitslose (plus 2,9 Prozent) mehr. Wenn wir uns die beiden Rechtskreise anschauen, bedeutet dies für den SGB-III-Bereich ein Plus von 154 oder 6,6 Prozent und für den SGB-II-Bereich ein Minus von 33 Personen oder 1,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

Besondere Personengruppen
Im Landkreis nahm in diesem Monat die Arbeitslosigkeit im Vergleich zum Vorjahr nur bei den Älteren ab. Die Bandbreite reichte von minus 1,4 Prozent bei den Älteren bis plus 10,0 Prozent bei den Menschen mit Behinderung:

  • Jugendliche unter 25 Jahre: 412 (plus 37, plus 9,9 Prozent)
  • Ältere ab 50 Jahre: 1.681 (minus 24, minus 1,4 Prozent)
  • Langzeitarbeitslose: 815 (plus 63, plus 8,4 Prozent)
  • Ausländer: 1.333 (plus 65, plus 5,1 Prozent)
  • Schwerbehinderte Menschen: 461, (plus 42, plus 10,0 Prozent)

Unterbeschäftigung:

Die Arbeitsmarktstatistik erfasst zudem die sog. Unterbeschäftigung. Die Unterbeschäftigung ist im Vergleich zum Vorjahr gestiegen: um 222 oder 3,8 Prozent. Darin enthalten sind Personen, die eigentlich auch zu den Arbeitslosen gezählt werden müssten. Registrierte Arbeitslose sind unter bisheriger Betrachtung 4.228 Personen. Hierzu müssten weitere 1.834 Personen gerechnet werden, das ergäbe eine Zahl von 6.062 und wäre eine Arbeitslosenquote von 4,1 Prozent (Vormonat 4,2 Prozent, Vorjahr 4,0 Prozent). Das sind u.a. Personen, die eine Weiterbildung machen (260), eine berufliche Eingliederungsmaßnahme durchlaufen (350), kurzfristig erkrankt sind (169), eine Fremdförderung erhalten (z.B. Integrationskurse durch das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge, 864), vorruhestandsähnliche Regelungen (101) sowie Selbstständige, die mit einem Existenzgründungszuschuss (63) gefördert werden.

Landkreis Aichach-Friedberg

  • Zahl der Arbeitslosen weiter über 2.000
  • Arbeitslosenquote sinkt auf 2,6 Prozent

Im Landkreis Aichach-Friedberg liegt die Zahl der Arbeitslosen bei 2.016. Das sind 143 oder 6,6 Prozent weniger als einen Monat zuvor und entspricht einer Quote von 2,6 Prozent (2,7 Prozent im Vormonat). Im April 2023 betrug die Arbeitslosenquote 2,5 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahr gibt es 72 Arbeitslose (plus 3,7 Prozent) mehr. Wenn wir uns die beiden Rechtskreise anschauen, bedeutet dies für den SGB-III-Bereich ein Plus von 107 Personen oder 9,2 Prozent und für den SGB-II-Bereich ein Minus von 35 Personen oder 4,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

Besondere Personengruppen
Im Landkreis Aichach-Friedberg nahm die Zahl der Arbeitslosen im Vergleich zum Vorjahr bei den Ausländern und Menschen mit Behinderung zu. Die Bandbreite über alle Gruppen hinweg ging von minus 7,4 Prozent bei den Langzeitarbeitslosen bis plus 17,7 Prozent bei den Menschen mit Behinderung:

  • Jugendliche unter 25 Jahre: 154 (minus 4, minus 2,5 Prozent)
  • Ältere ab 50 Jahre: 867 (minus 4, minus 0,5 Prozent)
  • Langzeitarbeitslose: 400 (minus 32, minus 7,4 Prozent)
  • Ausländer: 636 (plus 13, plus 2,1 Prozent)
  • Schwerbehinderte Menschen: 233 (plus 35, plus 17,7 Prozent)

Unterbeschäftigung:

Die Arbeitsmarktstatistik erfasst zudem die sog. Unterbeschäftigung. Die Unterbeschäftigung ist im Vergleich zum Vorjahr gestiegen: um 161 oder 5,9 Prozent. Darin enthalten sind Personen, die eigentlich auch zu den Arbeitslosen gezählt werden müssten. Registrierte Arbeitslose sind unter bisheriger Betrachtung 2.016 Personen. Hierzu müssten weitere 860 Personen gerechnet werden, das ergäbe eine Zahl von 2.876 und wäre eine Arbeitslosenquote von 3,6 Prozent (Vormonat 3,8 Prozent, Vorjahr 3,5 Prozent). Das sind u.a. Personen, die eine Weiterbildung machen (148), eine berufliche Eingliederungsmaßnahme durchlaufen (131), kurzfristig erkrankt sind (65), eine Fremdförderung erhalten (z.B. Integrationskurse durch das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge, 458), vorruhestandsähnliche Regelungen (23) sowie Selbstständige, die mit einem Existenzgründungszuschuss (31) gefördert werden.

Fazit:

  • Die Arbeitslosenquote ist in diesem Monat in den beiden Landkreisen um je 0,1 Prozentpunkte gesunken und in der Stadt Augsburg gleichgeblieben.
  • Im Vergleich zum Vorjahr ist die Arbeitslosigkeit in der Stadt Augsburg um 0,4 Prozentpunkte, in den beiden Landkreisen um je 0,1 Prozentpunkte gestiegen.
  • Die Zahl der Langzeitarbeitslosen zum Vorjahr ist wieder nur im Landkreis Aichach-Friedberg gesunken.

Ausbildungsstellenmarkt

  • Seit Oktober 2.733 gemeldete Bewerber und 3.374 Berufsausbildungsstellen
  • 123 Ausbildungsplätze pro 100 Bewerber

Betriebe und Verwaltungen meldeten seit Oktober für das Berufsberatungsjahr 2023/2024 3.374 Berufsausbildungsstellen. Das sind 250 oder 6,9 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum (3.624). Für eine Ausbildungsstelle haben sich 2.733 junge Menschen bei der Arbeitsagentur Augsburg vormerken lassen. Die Zahl der Bewerber stieg gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 215 oder 8,5 Prozent (2.518). Statistisch gesehen stehen 100 Ausbildungsbewerbern 123 Ausbildungsplätze gegenüber.

Ende April waren 1.672 Bewerber noch unversorgt und 1.742 Ausbildungsstellen noch unbesetzt.

Stadt Augsburg:

  • 1.753 Berufsausbildungsstellen gemeldet, 83 oder 4,5 Prozent weniger
  • 1.368 Jugendliche suchen eine Ausbildungsstelle, 54 oder 4,1 Prozent mehr
  • Verhältnis 100 Bewerber zu 128 Ausbildungsstellen
  • 885 unversorgte Bewerber
  • 839 unbesetzte Berufsausbildungsstellen

Landkreis Augsburg:

  • 1.170 Berufsausbildungsstellen gemeldet, 96 oder 7,6 Prozent weniger
  • 1.044 Jugendliche suchen eine Ausbildungsstelle, 124 oder 13,5 Prozent mehr
  • Verhältnis 100 Bewerber zu 112 Ausbildungsstellen
  • 624 unversorgte Bewerber
  • 651 unbesetzte Berufsausbildungsstellen

Landkreis Aichach-Friedberg:

  • 451 Berufsausbildungsstellen gemeldet, 71 oder 13,6 Prozent weniger
  • 321 Jugendliche suchen eine Ausbildungsstelle, 37 oder 13,0 Prozent mehr
  • Verhältnis 100 Bewerber zu 140 Ausbildungsstellen
  • 163 unversorgte Bewerber
  • 252 unbesetzte Berufsausbildungsstellen

 

Freie Ausbildungsstellen und Stellen können Sie der Agentur für Arbeit bequem und einfach über unsere Online-Services melden: https://www.arbeitsagentur.de/unternehmen/arbeitskraefte/stellenangebot-melden

Weitere Informationen finden Betriebe ebenfalls über das Internet unter www.arbeitsagentur.de/unternehmen.

Unseren Arbeitsmarktreport finden Sie im Internet unter: www.arbeitsagentur.de/vor-ort/augsburg/statistik