Weitere Zunahme der Arbeitslosigkeit üblich für die Sommerzeit

30.08.2024 | Presseinfo Nr. 46

Arbeitsmarkt
„Auch dieser August ist wie jeder August in den Vorjahren: Die Zahl der Arbeitslosen steigt nochmals stark an. Dies liegt weiterhin an jungen Menschen und an der zunehmenden Zahl ausländischer Arbeitsloser. Gerade in den Sommermonaten ist allerorten Urlaubszeit und es erfolgen weniger Stellenmeldungen und weniger Stellenbesetzungen. In den kommenden Monaten ändert sich dies wieder. „Wie stark der Herbstaufschwung sein wird, ist dieses Mal schwer vorherzusehen. Die Aussichten der Wirtschaftslenker verheißen eher Wolken am Himmel und auch die Befragungen der Wirtschaftsforschungsinstitute geben derzeit weniger Grund zur Freude. Die Region Augsburg wird zudem von etlichen wirtschaftlichen Misstönen begleitet“, sagt Elsa Koller-Knedlik, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Augsburg.

Wir verzeichnen eine Zunahme der Arbeitslosen um 1.617 Personen von Juli zu August. Gegenüber dem Vorjahr gibt es eine Zunahme um 1.321 Personen, die fast hälftig aus den Bereichen SGB II (Bürgergeld) und SGB III (Arbeitslosengeld) kommen. Unsere Arbeitslosenstatistik weist für diesen Monat 18.124 Arbeitslose und eine Quote von 4,5 Prozent aus (August 2023: 4,2 Prozent). 

Das Institut für Arbeitsmarkt und Berufsforschung (IAB) schreibt diesen Monat über den Arbeitsmarkt: „Für eine Wende am Arbeitsmarkt ist die Konjunktur aber nach wie vor zu schwach. Die Beschäftigung wird weiter wachsen, aber schwächer war der Ausblick nur zu Corona-Zeiten. Erstmals seit zwei Jahren scheint ein Ende des Anstiegs der Arbeitslosigkeit in greifbare Nähe zu rücken.“

„Der Stellenbestand geht in diesem Monat leicht nach oben. Wir haben derzeit 5.473 offene Stellen, das sind 14 mehr als vor einem Monat aber 1.052 oder 16,1 Prozent weniger als vor einem Jahr. Eine Vielzahl an freien Stellen haben wir nach wie vor im Bereich der Zeitarbeit und auch in anderen Wirtschaftszweigen wie dem Verarbeitenden Gewerbe und dem Handel,“ erzählt Elsa Koller-Knedlik. Auf dem Ausbildungsmarkt ist derzeit sehr viel Bewegung. „Am Montag beginnt die Mehrzahl der jungen Menschen ihre Ausbildung. Doch noch immer haben wir Jugendliche, die auf der Suche sind. Ich kann sagen: Sie werden fündig werden. Wir haben noch eine gute Auswahl in allen Bereichen. Ein Einstieg in das Ausbildungsjahr ist in den kommenden Monaten noch möglich. Zusammen mit den Kammern starten wir eine Nachvermittlungsaktion am 11. September. Schon jetzt haben wir eine große Nachfrage auf Seiten der Jugendlichen“, berichtet Elsa Koller-Knedlik.

Arbeitsmarkt August
Besondere Personengruppen
Verglichen mit August 2023 nahm die Arbeitslosigkeit bei allen zu. Die Veränderung schwankte zwischen plus 4,4 Prozent bei den Langzeitarbeitslosen bis hin zu plus 9,4 Prozent bei den Ausländern:

  • Jugendliche unter 25 Jahre: 2.395 (plus 161, plus 7,2 Prozent)
  • Ältere ab 50 Jahre: 6.169 (plus 352, plus 6,1 Prozent)
  • Langzeitarbeitslose: 4.068 (plus 172, plus 4,4 Prozent)
  • Ausländer: 7.253 (plus 622, plus 9,4 Prozent)
  • Schwerbehinderte Menschen: 1.568 (plus 102, plus 7,0 Prozent)

Unterbeschäftigung:

Die Arbeitsmarktstatistik erfasst zudem die sog. Unterbeschäftigung. Die Unterbeschäftigung ist im Vergleich zum Vorjahr gestiegen: um 943 oder 4,3 Prozent. Darin enthalten sind Personen, die eigentlich auch zu den Arbeitslosen gezählt werden müssten. Unter bisheriger Betrachtung haben wir 18.124 registrierte arbeitslose Personen. Dazu müssten weitere 4.996 Personen gerechnet werden. In der Summe wären das dann 23.120 Arbeitslose, was einer Arbeitslosenquote von 5,7 Prozent (Vormonat 5,4 Prozent, Vorjahr 5,5 Prozent) entspräche. Das sind u.a. Personen, die eine Weiterbildung machen (766), eine berufliche Eingliederungsmaßnahme durchlaufen (905), kurzfristig erkrankt sind (497), eine Fremdförderung erhalten (z.B. Integrationskurse durch das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge, 2.097, Schritt für Schritt beenden immer mehr Geflüchtete die Kurse und stehen dem Arbeitsmarkt zur Verfügung), vorruhestandsähnliche Regelungen (392) sowie Selbstständige, die mit einem Existenzgründungszuschuss (167) gefördert werden.

Regionaler Arbeitsmarkt

Stadt Augsburg

  • Zahl der Arbeitslosen deutlich über 10.000
  • Arbeitslosenquote steigt auf 6,4 Prozent

In der Stadt Augsburg liegt die Zahl der Arbeitslosen bei 11.166. Das sind 970 oder 9,5 Prozent mehr als einen Monat zuvor und entspricht einer Quote von 6,4 Prozent (5,9 Prozent im Vormonat). Im August 2023 betrug die Arbeitslosenquote 5,9 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahr gibt es 1.109 Arbeitslose (plus 11,0 Prozent) mehr. Wenn wir uns die beiden Rechtskreise anschauen, bedeutet dies für den SGB-III-Bereich ein Plus von 827 Personen oder 19,9 Prozent (auch die anderen beiden Kommunen weisen für den SGB-III-Bereich ein Plus aus) und für den SGB-II-Bereich ein Plus von 282 Personen oder 4,8 Prozent (nur Aichach-Friedberg verzeichnet einen Rückgang im Bereich SGB II) im Vergleich zum Vorjahr.

Besondere Personengruppen
Verglichen mit August 2023 nahm die Arbeitslosigkeit bei allen zu. Die Bandbreite reichte von plus 4,4 Prozent bei den Langzeitarbeitslosen bis plus 14,1 Prozent bei den Ausländern: 

  • Jugendliche unter 25 Jahre: 1.490 (plus 132, plus 9,7 Prozent)
  • Ältere ab 50 Jahre: 3.540 (plus 318, plus 9,9 Prozent)
  • Langzeitarbeitslose: 2.823 (plus 118, plus 4,4 Prozent)
  • Ausländer: 5.102 (plus 629, plus 14,1 Prozent)
  • Schwerbehinderte Menschen: 845 (plus 46, plus 5,8 Prozent)

Unterbeschäftigung:

Die Arbeitsmarktstatistik erfasst zudem die sog. Unterbeschäftigung. Die Unterbeschäftigung ist im Vergleich zum Vorjahr gestiegen: um 783 oder 5,9 Prozent. Darin enthalten sind Personen, die eigentlich auch zu den Arbeitslosen gezählt werden müssten. Registrierte Arbeitslose sind unter bisheriger Betrachtung 11.166 Personen. Hierzu müssten weitere 2.833 Personen gerechnet werden, das ergäbe eine Zahl von 13.999 und wäre eine Arbeitslosenquote von 7,9 Prozent (Vormonat 7,6 Prozent, Vorjahr 7,6 Prozent). Das sind u.a. Personen, die eine Weiterbildung machen (420), eine berufliche Eingliederungsmaßnahme durchlaufen (516), kurzfristig erkrankt sind (250), eine Fremdförderung erhalten (z.B. Integrationskurse durch das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge, 1.138), vorruhestandsähnliche Regelungen (297) sowie Selbstständige, die mit einem Existenzgründungszuschuss (65) gefördert werden. 

Landkreis Augsburg

  • Zahl der Arbeitslosen deutlich über 4.000
  • Arbeitslosenquote steigt auf 3,2 Prozent

Im Landkreis Augsburg liegt die Zahl der Arbeitslosen bei 4.732. Das sind 444 oder 10,4 Prozent mehr als einen Monat zuvor und entspricht einer Quote von 3,2 Prozent (2,9 Prozent im Vormonat). Im August 2023 betrug die Arbeitslosenquote 3,1 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahr gibt es 173 Arbeitslose (plus 3,8 Prozent) mehr. Wenn wir uns die beiden Rechtskreise anschauen, bedeutet dies für den SGB-III-Bereich ein Plus von 141 oder 5,3 Prozent und für den SGB-II-Bereich ein Plus von 32 Personen oder 1,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

Besondere Personengruppen
Im Landkreis nahm in diesem Monat die Arbeitslosigkeit im Vergleich zum Vorjahr nur bei den Älteren ab. Die Bandbreite reichte von minus 0,4 Prozent bei den Älteren bis plus 8,1 Prozent bei den Langzeitarbeitslosen und den Menschen mit Behinderung: 

  • Jugendliche unter 25 Jahre: 632 (plus 32, plus 5,3 Prozent)
  • Ältere ab 50 Jahre: 1.748 (minus 7, minus 0,4 Prozent)
  • Langzeitarbeitslose: 824 (plus 62, plus 8,1 Prozent)
  • Ausländer: 1.495 (plus 66, plus 4,6 Prozent)
  • Schwerbehinderte Menschen: 492, (plus 37, plus 8,1 Prozent)

Unterbeschäftigung:

Die Arbeitsmarktstatistik erfasst zudem die sog. Unterbeschäftigung. Die Unterbeschäftigung ist im Vergleich zum Vorjahr gestiegen: um 112 oder 1,8 Prozent. Darin enthalten sind Personen, die eigentlich auch zu den Arbeitslosen gezählt werden müssten. Registrierte Arbeitslose sind unter bisheriger Betrachtung 4.732 Personen. Hierzu müssten weitere 1.466 Personen gerechnet werden, das ergäbe eine Zahl von 6.198 und wäre eine Arbeitslosenquote von 4,1 Prozent (Vormonat 4,0 Prozent, Vorjahr 4,1 Prozent). Das sind u.a. Personen, die eine Weiterbildung machen (223), eine berufliche Eingliederungsmaßnahme durchlaufen (306), kurzfristig erkrankt sind (164), eine Fremdförderung erhalten (z.B. Integrationskurse durch das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge, 603), vorruhestandsähnliche Regelungen (77) sowie Selbstständige, die mit einem Existenzgründungszuschuss (72) gefördert werden. 

Landkreis Aichach-Friedberg

  • Zahl der Arbeitslosen deutlich über 2.000
  • Arbeitslosenquote steigt auf 2,8 Prozent

Im Landkreis Aichach-Friedberg liegt die Zahl der Arbeitslosen bei 2.226. Das sind 203 oder 10,0 Prozent mehr als einen Monat zuvor und entspricht einer Quote von 2,8 Prozent (2,6 Prozent im Vormonat). Im August 2023 betrug die Arbeitslosenquote ebenfalls 2,8 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahr gibt es 39 Arbeitslose (plus 1,8 Prozent) mehr. Wenn wir uns die beiden Rechtskreise anschauen, bedeutet dies für den SGB-III-Bereich ein Plus von 203 Personen oder 15,9 Prozent und für den SGB-II-Bereich ein Minus von 164 Personen oder 18,0 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

Besondere Personengruppen
Im Landkreis Aichach-Friedberg nahm die Zahl der Arbeitslosen im Vergleich zum Vorjahr bei den Älteren und den Menschen mit Behinderung zu. Die Bandbreite über alle Gruppen hinweg ging von minus 10,0 Prozent bei den Ausländern bis plus 9,0 Prozent bei den Menschen mit Behinderung:

  • Jugendliche unter 25 Jahre: 273 (minus 3, minus 1,1 Prozent)
  • Ältere ab 50 Jahre: 881 (plus 41, plus 4,9 Prozent)
  • Langzeitarbeitslose: 421 (minus 8, minus 1,9 Prozent)
  • Ausländer: 656 (minus 73, minus 10,0 Prozent)
  • Schwerbehinderte Menschen: 231 (plus 19, plus 9,0 Prozent)

Unterbeschäftigung:

Die Arbeitsmarktstatistik erfasst zudem die sog. Unterbeschäftigung. Die Unterbeschäftigung ist im Vergleich zum Vorjahr gestiegen: um 48 oder 1,7 Prozent. Darin enthalten sind Personen, die eigentlich auch zu den Arbeitslosen gezählt werden müssten. Registrierte Arbeitslose sind unter bisheriger Betrachtung 2.226 Personen. Hierzu müssten weitere 697 Personen gerechnet werden, das ergäbe eine Zahl von 2.923 und wäre eine Arbeitslosenquote von 3,7 Prozent (Vormonat 3,5 Prozent, Vorjahr 3,6 Prozent). Das sind u.a. Personen, die eine Weiterbildung machen (123), eine berufliche Eingliederungsmaßnahme durchlaufen (83), kurzfristig erkrankt sind (83), eine Fremdförderung erhalten (z.B. Integrationskurse durch das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge, 356), vorruhestandsähnliche Regelungen (18) sowie Selbstständige, die mit einem Existenzgründungszuschuss (29) gefördert werden. 

Fazit:

  • Die Arbeitslosenquote ist in diesem Monat in allen Gebietskörperschaften gestiegen: Stadt Augsburg 0,5 Prozentpunkte, Landkreis Augsburg 0,3 Prozentpunkte, Landkreis Aichach-Friedberg 0,2 Prozentpunkte.
  • Im Vergleich zum Vorjahr ist die Arbeitslosenquote in der Stadt Augsburg um 0,5 Prozentpunkte und im Landkreis Augsburg um 0,1 Prozentpunkte gestiegen. Im Landkreis Aichach-Friedberg ist sie gleichgeblieben.
  • Die Zahl der Langzeitarbeitslosen zum Vorjahr ist nur im Landkreis Aichach-Friedberg gesunken.
  • Im Bereich SGB II (Bürgergeld) ist nur im Landkreis Aichach-Friedberg die Zahl der arbeitslosen Ausländer gesunken und zwar um 120 Personen oder 22,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Auch bei den anderen Personengruppen gab es einen Rückgang der Arbeitslosigkeit.

Ausbildungsstellenmarkt

  • Seit Oktober 3.278 gemeldete Bewerber und 3.761 Berufsausbildungsstellen
  • 115 Ausbildungsplätze pro 100 Bewerber

Betriebe und Verwaltungen meldeten seit Oktober für das Berufsberatungsjahr 2023/2024 3.761 Berufsausbildungsstellen. Das sind 268 oder 6,7 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum (4.029). Für eine Ausbildungsstelle haben sich 3.278 junge Menschen bei der Arbeitsagentur Augsburg vormerken lassen. Die Zahl der Bewerber stieg gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 219 oder 7,2 Prozent (3.059), fast 86 Prozent des Anstiegs kommen von Jugendlichen mit ausländischer Staatsangehörigkeit. Statistisch gesehen stehen 100 Ausbildungsbewerbern 115 Ausbildungsplätze gegenüber.

Ende August waren 490 Bewerber noch unversorgt und 1.237 Ausbildungsstellen noch unbesetzt.

Stadt Augsburg:

  • 1.956 Berufsausbildungsstellen gemeldet, 94 oder 4,6 Prozent weniger 
  • 1.678 Jugendliche suchen eine Ausbildungsstelle, 52 oder 3,2 Prozent mehr
  • Verhältnis 100 Bewerber zu 117 Ausbildungsstellen
  • 284 unversorgte Bewerber
  • 539 unbesetzte Berufsausbildungsstellen

Landkreis Augsburg:

  • 1.291 Berufsausbildungsstellen gemeldet, 111 oder 7,9 Prozent weniger
  • 1.211 Jugendliche suchen eine Ausbildungsstelle, 111 oder 10,1 Prozent mehr
  • Verhältnis 100 Bewerber zu 107 Ausbildungsstellen
  • 166 unversorgte Bewerber
  • 511 unbesetzte Berufsausbildungsstellen

Landkreis Aichach-Friedberg:

  • 514 Berufsausbildungsstellen gemeldet, 63 oder 10,9 Prozent weniger 
  • 389 Jugendliche suchen eine Ausbildungsstelle, 56 oder 16,8 Prozent mehr
  • Verhältnis 100 Bewerber zu 132 Ausbildungsstellen
  • 40 unversorgte Bewerber
  • 187 unbesetzte Berufsausbildungsstellen

Unbesetzte Berufsausbildungsstellen:

  1. Kaufmann/-frau im Einzelhandel                           182
  2. Verkäufer/in                                                            134
  3. Handelsfachwirt/in (Ausbildung)                            89
  4. Kaufmann/-frau - Büromanagement                      59
  5. Fachverkäuf.-Lebensm.handwerk - Bäckerei        38
  6. Fachkraft - Lagerlogistik                                         27
  7. Kaufm. -Groß/Außenhandelsmanag - Großh.        27
  8. Medizinische/r Fachangestellte/r                           27
  9. Zahnmedizinische/r Fachangestellte/r                   27
  10. Maler/Lackierer - Gestaltung/Instandh.                 21

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