Herbstaufschwung, aber noch keine Trendwende

30.10.2024 | Presseinfo Nr. 57

Arbeitsmarkt
„Inzwischen sind die Sommerferien schon länger zu Ende, die Ausbildung, das Studium haben begonnen, die Firmen arbeiten wieder im Normalbetrieb. Das merken auch wir, da sich trotz mancher Wolken am Himmel der Herbstaufschwung auf dem Arbeitsmarkt in der Region zeigt. Der diesjährige Rückgang der Arbeitslosigkeit bewegt sich in der Größenordnung der Vorjahre“, sagt Roland Fürst, Geschäftsführer Operativ der Agentur für Arbeit Augsburg.

Wir verzeichnen einen Rückgang der Arbeitslosen um 923 Personen von September zu Oktober. Gegenüber dem Vorjahr gibt es eine Zunahme um 1.514 Personen, die zu über 90 Prozent aus dem Bereich SGB III (Arbeitslosengeld) und dem Rest aus dem SGB II (Bürgergeld) kommen. Unsere Arbeitslosenstatistik weist für diesen Monat 16.937 Arbeitslose und eine Quote von 4,2 Prozent aus (Oktober 2023: 3,9 Prozent). 

Das Institut für Arbeitsmarkt und Berufsforschung (IAB) schreibt diesen Monat über den Arbeitsmarkt: „In der Arbeitslosigkeit werden wir dieses Jahr keine Trendwende mehr sehen. Die Flaute am Arbeitsmarkt hält an. Industrie, Bau, Handel und Zeitarbeit schrumpfen.“

„Der Stellenbestand geht in diesem Monat leicht nach oben. Wir haben derzeit 5.785 offene Stellen, das sind 13 mehr als vor einem Monat aber 1.121 oder 16,2 Prozent weniger als vor einem Jahr. Eine Vielzahl an freien Stellen haben wir nach wie vor im Bereich der Zeitarbeit und auch in anderen Wirtschaftszweigen wie dem Handel und dem Verarbeitenden Gewerbe. Nach wie vor wächst die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten, jedoch längst nicht mehr so stark wie in den zurückliegenden Jahren. Im Bereich der Zeitarbeit geht sie derzeit kontinuierlich zurück. Das Thema Kurzarbeit beobachten wir. Derzeit wurde (Stand September) für 425 Personen Kurzarbeit angezeigt. Vor einem Jahr waren es noch 221 Personen. Die Zahlen sind jedoch noch weit entfernt von den Zahlen während der Corona-Zeit“, berichtet Roland Fürst. 

Arbeitsmarkt Oktober
Besondere Personengruppen
Verglichen mit Oktober 2023 nahm die Arbeitslosigkeit bei allen zu. Die Veränderung schwankte zwischen plus 3,5 Prozent bei den Menschen mit Behinderung bis hin zu plus 15,1  Prozent bei den Jugendlichen:

  • Jugendliche unter 25 Jahre: 1.674 (plus 220, plus 15,1 Prozent)
  • Ältere ab 50 Jahre: 6.127 (plus 384, plus 6,7 Prozent)
  • Langzeitarbeitslose: 4.088 (plus 227, plus 5,9 Prozent)
  • Ausländer: 6.721 (plus 522, plus 8,4 Prozent)
  • Schwerbehinderte Menschen: 1.513 (plus 51, plus 3,5 Prozent)

Unterbeschäftigung:
Die Arbeitsmarktstatistik erfasst zudem die sog. Unterbeschäftigung. Die Unterbeschäftigung ist im Vergleich zum Vorjahr gestiegen: um 1.221 oder 5,8 Prozent. Darin enthalten sind Personen, die eigentlich auch zu den Arbeitslosen gezählt werden müssten. Unter bisheriger Betrachtung haben wir 16.937 registrierte arbeitslose Personen. Dazu müssten weitere 5.505 Personen gerechnet werden. In der Summe wären das dann 22.442 Arbeitslose, was einer Arbeitslosenquote von 5,5 Prozent (Vormonat 5,6 Prozent, Vorjahr 5,3 Prozent) entspräche. Das sind u.a. Personen, die eine Weiterbildung machen (955), eine berufliche Eingliederungsmaßnahme durchlaufen (1.012), kurzfristig erkrankt sind (479), eine Fremdförderung erhalten (z.B. Integrationskurse durch das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge, 2.359, Schritt für Schritt beenden immer mehr Geflüchtete die Kurse und stehen dem Arbeitsmarkt zur Verfügung), vorruhestandsähnliche Regelungen (365) sowie Selbstständige, die mit einem Existenzgründungszuschuss (164) gefördert werden.

Regionaler Arbeitsmarkt

Stadt Augsburg

  • Zahl der Arbeitslosen weiter über 10.000
  • Arbeitslosenquote sinkt auf 6,0 Prozent

In der Stadt Augsburg liegt die Zahl der Arbeitslosen bei 10.437. Das sind 476 oder 4,4 Prozent weniger als einen Monat zuvor und entspricht einer Quote von 6,0 Prozent (6,3 Prozent im Vormonat). Im Oktober 2023 betrug die Arbeitslosenquote 5,4 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahr gibt es 1.152 Arbeitslose (plus 12,4 Prozent) mehr. Wenn wir uns die beiden Rechtskreise anschauen, bedeutet dies für den SGB-III-Bereich ein Plus von 889 Personen oder 23,0 Prozent (auch die anderen beiden Kommunen weisen für den SGB-III-Bereich ein Plus aus) und für den SGB-II-Bereich ein Plus von 263 Personen oder 4,8 Prozent (Aichach-Friedberg und der Landkreis Augsburg verzeichnen einen Rückgang im Bereich SGB II) im Vergleich zum Vorjahr.

Besondere Personengruppen
Verglichen mit Oktober 2023 nahm die Arbeitslosigkeit bei allen zu. Die Bandbreite reichte von plus 2,8 Prozent bei den Menschen mit Behinderung bis plus 20,7 Prozent bei den Jugendlichen: 

  • Jugendliche unter 25 Jahre: 1.069 (plus 183, plus 20,7 Prozent)
  • Ältere ab 50 Jahre: 3.477 (plus 250, plus 7,7 Prozent)
  • Langzeitarbeitslose: 2.838 (plus 148, plus 5,5 Prozent)
  • Ausländer: 4.735 (plus 516, plus 12,2 Prozent)
  • Schwerbehinderte Menschen: 821 (plus 22, plus 2,8 Prozent)

Unterbeschäftigung:

Die Arbeitsmarktstatistik erfasst zudem die sog. Unterbeschäftigung. Die Unterbeschäftigung ist im Vergleich zum Vorjahr gestiegen: um 949 oder 7,5 Prozent. Darin enthalten sind Personen, die eigentlich auch zu den Arbeitslosen gezählt werden müssten. Registrierte Arbeitslose sind unter bisheriger Betrachtung 10.437 Personen. Hierzu müssten weitere 3.125 Personen gerechnet werden, das ergäbe eine Zahl von 13.562 und wäre eine Arbeitslosenquote von 7,7 Prozent (Vormonat 7,8 Prozent, Vorjahr 7,2 Prozent). Das sind u.a. Personen, die eine Weiterbildung machen (561), eine berufliche Eingliederungsmaßnahme durchlaufen (532), kurzfristig erkrankt sind (255), eine Fremdförderung erhalten (z.B. Integrationskurse durch das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge, 1.294), vorruhestandsähnliche Regelungen (271) sowie Selbstständige, die mit einem Existenzgründungszuschuss (68) gefördert werden.

Landkreis Augsburg

  • Zahl der Arbeitslosen weiter deutlich über 4.000
  • Arbeitslosenquote sinkt auf 3,0 Prozent

Im Landkreis Augsburg liegt die Zahl der Arbeitslosen bei 4.433. Das sind 227 oder 4,9 Prozent weniger als einen Monat zuvor und entspricht einer Quote von 3,0 Prozent (3,1 Prozent im Vormonat). Im Oktober 2023 betrug die Arbeitslosenquote 2,9 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahr gibt es 220 Arbeitslose (plus 5,2 Prozent) mehr. Wenn wir uns die beiden Rechtskreise anschauen, bedeutet dies für den SGB-III-Bereich ein Plus von 273 oder 11,3 Prozent und für den SGB-II-Bereich ein Minus von 53 Personen oder 3,0 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

Besondere Personengruppen
Im Landkreis nahm in diesem Monat die Arbeitslosigkeit im Vergleich zum Vorjahr bei allen zu. Die Bandbreite reichte von plus 1,5 Prozent bei den Jugendlichen bis plus 13,7 Prozent bei den Langzeitarbeitslosen:

  • Jugendliche unter 25 Jahre: 413 (plus 6, plus 1,5 Prozent)
  • Ältere ab 50 Jahre: 1.766 (plus 55, plus 3,2 Prozent)
  • Langzeitarbeitslose: 831 (plus 100, plus 13,7 Prozent)
  • Ausländer: 1.398 (plus 43, plus 3,2 Prozent)
  • Schwerbehinderte Menschen: 468, (plus 20, plus 4,5 Prozent)

Unterbeschäftigung:

Die Arbeitsmarktstatistik erfasst zudem die sog. Unterbeschäftigung. Die Unterbeschäftigung ist im Vergleich zum Vorjahr gestiegen: um 42 oder 0,7 Prozent. Darin enthalten sind Personen, die eigentlich auch zu den Arbeitslosen gezählt werden müssten. Registrierte Arbeitslose sind unter bisheriger Betrachtung 4.433 Personen. Hierzu müssten weitere 1.541 Personen gerechnet werden, das ergäbe eine Zahl von 5.974 und wäre eine Arbeitslosenquote von 4,0 Prozent (Vormonat 4,0 Prozent, Vorjahr 4,0 Prozent). Das sind u.a. Personen, die eine Weiterbildung machen (241), eine berufliche Eingliederungsmaßnahme durchlaufen (360), kurzfristig erkrankt sind (135), eine Fremdförderung erhalten (z.B. Integrationskurse durch das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge, 643), vorruhestandsähnliche Regelungen (76) sowie Selbstständige, die mit einem Existenzgründungszuschuss (66) gefördert werden. 

Landkreis Aichach-Friedberg

  • Zahl der Arbeitslosen weiter über 2.000
  • Arbeitslosenquote sinkt auf 2,6 Prozent

Im Landkreis Aichach-Friedberg liegt die Zahl der Arbeitslosen bei 2.067. Das sind 220 oder 9,6 Prozent weniger als einen Monat zuvor und entspricht einer Quote von 2,6 Prozent (2,9 Prozent im Vormonat). Im Oktober 2023 betrug die Arbeitslosenquote 2,4 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahr gibt es 142 Arbeitslose (plus 7,4 Prozent) mehr. Wenn wir uns die beiden Rechtskreise anschauen, bedeutet dies für den SGB-III-Bereich ein Plus von 211 Personen oder 18,9 Prozent und für den SGB-II-Bereich ein Minus von 69 Personen oder 8,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

Besondere Personengruppen
Im Landkreis Aichach-Friedberg nahm die Zahl der Arbeitslosen im Vergleich zum Vorjahr bei den Ausländern und den Langzeitarbeitslosen ab. Die Bandbreite über alle Gruppen hinweg ging von minus 5,9 Prozent bei den Ausländern bis plus 19,3 Prozent bei den Jugendlichen:

  • Jugendliche unter 25 Jahre: 192 (plus 31, plus 19,3 Prozent)
  • Ältere ab 50 Jahre: 884 (plus 79, plus 9,8 Prozent)
  • Langzeitarbeitslose: 419 (minus 21, minus 4,8 Prozent)
  • Ausländer: 588 (minus 37, minus 5,9 Prozent)
  • Schwerbehinderte Menschen: 224 (plus 9, plus 4,2 Prozent)

Unterbeschäftigung:

Die Arbeitsmarktstatistik erfasst zudem die sog. Unterbeschäftigung. Die Unterbeschäftigung ist im Vergleich zum Vorjahr gestiegen: um 230 oder 8,6 Prozent. Darin enthalten sind Personen, die eigentlich auch zu den Arbeitslosen gezählt werden müssten. Registrierte Arbeitslose sind unter bisheriger Betrachtung 2.067 Personen. Hierzu müssten weitere 839 Personen gerechnet werden, das ergäbe eine Zahl von 2.906 und wäre eine Arbeitslosenquote von 3,6 Prozent (Vormonat 3,7 Prozent, Vorjahr 3,4 Prozent). Das sind u.a. Personen, die eine Weiterbildung machen (153), eine berufliche Eingliederungsmaßnahme durchlaufen (120), kurzfristig erkrankt sind (89), eine Fremdförderung erhalten (z.B. Integrationskurse durch das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge, 422), vorruhestandsähnliche Regelungen (18) sowie Selbstständige, die mit einem Existenzgründungszuschuss (30) gefördert werden. 

Fazit:

  • Die Arbeitslosenquote ist in diesem Monat in der Stadt Augsburg und im Landkreis Aichach-Friedberg um je 0,3 Prozentpunkte und im Landkreis Augsburg um 0,1 Prozentpunkte gesunken.
  • Im Vergleich zum Vorjahr ist die Arbeitslosenquote in der Stadt Augsburg um 0,6 Prozentpunkte, im Landkreis Aichach-Friedberg um 0,2 Prozentpunkte und im Landkreis Augsburg um 0,1 Prozentpunkte gestiegen. 
  • Die Zahl der Langzeitarbeitslosen zum Vorjahr ist nur im Landkreis Aichach-Friedberg gesunken.
  • Im Bereich SGB II (Bürgergeld) ist nur in der Stadt Augsburg die Arbeitslosigkeit gestiegen. 

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