Verhaltener Herbstaufschwung

29.11.2024 | Presseinfo Nr. 64

Arbeitsmarkt_Nov

Arbeitsmarkt
„Der vorletzte Monat des Jahres bringt zumeist sinkende Arbeitslosenzahlen. Auch dieser November macht dabei zum Glück keine Ausnahme. Der Rückgang bewegt sich allerdings in einem geringeren Ausmaß als in den Vorjahren. Was bleibt ist der höhere Anstieg zum Vorjahresmonat. Aufgrund der konjunkturell schwierigeren Ausgangslage tun sich erfahrungsgemäß Jüngere und Ausländer schwerer, einen neuen Job zu finden, was wir in den deutlich höheren Zahlen im Vergleich zum Vorjahr feststellen. Des Weiteren beobachten wir, dass vermehrt Arbeitslose aus der Erwerbstätigkeit kommen“, sagt Roland Fürst, Geschäftsführer Operativ der Agentur für Arbeit Augsburg.

Die Arbeitslosigkeit ist im Bezirk der Agentur für Arbeit Augsburg (Stadt Augsburg, Landkreis Aichach-Friedberg, Landkreis Augsburg) im November 2024 gesunken. 16.688 Menschen waren arbeitslos gemeldet, 249 Personen weniger (minus 1,5 Prozent) als im Oktober, aber 1.369 Personen bzw. 8,9 Prozent mehr als vor einem Jahr, die ausschließlich aus dem Bereich SGB III (Arbeitslosengeld) kommen. Die Arbeitslosenquote beträgt 4,2 Prozent und ist identisch zum Vormonatsniveau. Vor einem Jahr lag sie bei 3,9 Prozent.

Im Rechtskreis SGB III (Agentur für Arbeit) lag die Arbeitslosigkeit bei 8.671 Personen (98 Personen weniger als im Vormonat, aber 1.385 Personen mehr als vor einem Jahr). Im Rechtskreis SGB II (Jobcenter) waren 8.017 Arbeitslose registriert (151 Personen weniger als im Vormonat und 16 Personen weniger als im Vorjahr). Durch die Träger der Grundsicherung (Jobcenter) wurden 48 Prozent aller Arbeitslosen betreut.

Das Institut für Arbeitsmarkt und Berufsforschung (IAB) schreibt diesen Monat über den Arbeitsmarkt: „Die Industriekrise und der langanhaltende Wirtschaftsabschwung hinterlassen am Arbeitsmarkt ihre Spuren. Bei der steigenden Arbeitslosigkeit ist bis zum Frühjahr keine Trendwende in Sicht.“

„Die Unternehmen suchen weiterhin Mitarbeiter: 1.250 Stellen wurden im November neu gemeldet (175 weniger als im Vormonat, aber 73 mehr als vor einem Jahr). Der Stellenbestand geht in diesem Monat wieder nach unten. Wir haben derzeit 5.584 offene Stellen, das sind 201 weniger als vor einem Monat und 1.253 oder 18,3 Prozent weniger als vor einem Jahr. Eine Vielzahl an freien Stellen haben wir nach wie vor im Bereich der Zeitarbeit und auch in anderen Wirtschaftszweigen wie dem Handel und dem Verarbeitenden Gewerbe. Kurzarbeit wird wieder ein Thema. Derzeit wurde (Stand Oktober) von 31 Betrieben für 1.836 Personen Kurzarbeit angezeigt. Vor einem Jahr waren es noch 24 Betriebe mit 248 Personen. 12 der 31 Anzeigen stammen aus dem Verarbeitenden Gewerbe, wobei fünf aus Betrieben zur Herstellung von Metallerzeugnissen sind. Wir beobachten die Zahlen mit wachen Augen“, berichtet Roland Fürst weiter. 

Arbeitsmarkt November
Besondere Personengruppen
Verglichen mit November 2023 nahm die Arbeitslosigkeit bei allen zu. Die Veränderung schwankte zwischen plus 0,5 Prozent bei den Menschen mit Behinderung bis hin zu plus 19,8 Prozent bei den Jugendlichen:

  • Jugendliche unter 25 Jahre: 1.606 (plus 265, plus 19,8 Prozent)
  • Ältere ab 50 Jahre: 6.073 (plus 307, plus 5,3 Prozent)
  • Langzeitarbeitslose: 4.058 (plus 201, plus 5,2 Prozent)
  • Ausländer: 6.638 (plus 500, plus 8,1 Prozent)
  • Schwerbehinderte Menschen: 1.505 (plus 8, plus 0,5 Prozent)

Unterbeschäftigung:
Die Arbeitsmarktstatistik erfasst zudem die sog. Unterbeschäftigung. Die Unterbeschäftigung ist im Vergleich zum Vorjahr gestiegen: um 1.227 oder 5,8 Prozent. Darin enthalten sind Personen, die eigentlich auch zu den Arbeitslosen gezählt werden müssten. Unter bisheriger Betrachtung haben wir 16.688 registrierte arbeitslose Personen. Dazu müssten weitere 5.580 Personen gerechnet werden. In der Summe wären das dann 22.268 Arbeitslose, was einer Arbeitslosenquote von 5,5 Prozent (Vormonat 5,5 Prozent, Vorjahr 5,2 Prozent) entspräche. Das sind u.a. Personen, die eine Weiterbildung machen (984), eine berufliche Eingliederungsmaßnahme durchlaufen (1.036), kurzfristig erkrankt sind (508), eine Fremdförderung erhalten (z.B. Integrationskurse durch das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge, 2.379), vorruhestandsähnliche Regelungen (352) sowie Selbstständige, die mit einem Existenzgründungszuschuss (152) gefördert werden. 

Regionaler Arbeitsmarkt

Stadt Augsburg

  • Zahl der Arbeitslosen weiter über 10.000
  • Arbeitslosenquote sinkt auf 5,9 Prozent

In der Stadt Augsburg liegt die Zahl der Arbeitslosen bei 10.246. Das sind 191 oder 1,8 Prozent weniger als einen Monat zuvor und entspricht einer Quote von 5,9 Prozent (6,0 Prozent im Vormonat). Im November 2023 betrug die Arbeitslosenquote 5,4 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahr gibt es 907 Arbeitslose (plus 9,7 Prozent) mehr. Wenn wir uns die beiden Rechtskreise anschauen, bedeutet dies für den SGB-III-Bereich ein Plus von 772 Personen oder 19,9 Prozent (auch die anderen beiden Kommunen weisen für den SGB-III-Bereich ein Plus aus) und für den SGB-II-Bereich ein Plus von 135 Personen oder 2,5 Prozent (Aichach-Friedberg und der Landkreis Augsburg verzeichnen einen Rückgang im Bereich SGB II) im Vergleich zum Vorjahr.

Besondere Personengruppen
Verglichen mit November 2023 nahm die Arbeitslosigkeit bei fast allen zu. Die Bandbreite reichte von minus 3,5 Prozent bei den Menschen mit Behinderung bis plus 22,2 Prozent bei den Jugendlichen:

  • Jugendliche unter 25 Jahre: 1.019 (plus 185, plus 22,2 Prozent)
  • Ältere ab 50 Jahre: 3.443 (plus 160, plus 4,9 Prozent)
  • Langzeitarbeitslose: 2.805 (plus 118, plus 4,4 Prozent)
  • Ausländer: 4.669 (plus 486, plus 11,6 Prozent)
  • Schwerbehinderte Menschen: 804 (minus 29, minus 3,5 Prozent)

Unterbeschäftigung:

Die Arbeitsmarktstatistik erfasst zudem die sog. Unterbeschäftigung. Die Unterbeschäftigung ist im Vergleich zum Vorjahr gestiegen: um 852 oder 6,8 Prozent. Darin enthalten sind Personen, die eigentlich auch zu den Arbeitslosen gezählt werden müssten. Registrierte Arbeitslose sind unter bisheriger Betrachtung 10.246 Personen. Hierzu müssten weitere 3.216 Personen gerechnet werden, das ergäbe eine Zahl von 13.462 und wäre eine Arbeitslosenquote von 7,6 Prozent (Vormonat 7,7 Prozent, Vorjahr 7,2 Prozent). Das sind u.a. Personen, die eine Weiterbildung machen (575), eine berufliche Eingliederungsmaßnahme durchlaufen (570), kurzfristig erkrankt sind (267), eine Fremdförderung erhalten (z.B. Integrationskurse durch das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge, 1.324), vorruhestandsähnliche Regelungen (260) sowie Selbstständige, die mit einem Existenzgründungszuschuss (75) gefördert werden. 

Landkreis Augsburg

  • Zahl der Arbeitslosen weiter deutlich über 4.000
  • Arbeitslosenquote verharrt auf 3,0 Prozent

Im Landkreis Augsburg liegt die Zahl der Arbeitslosen bei 4.416. Das sind 17 oder 0,4 Prozent weniger als einen Monat zuvor und entspricht einer Quote von 3,0 Prozent (3,0 Prozent im Vormonat). Im November 2023 betrug die Arbeitslosenquote 2,8 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahr gibt es 310 Arbeitslose (plus 7,5 Prozent) mehr. Wenn wir uns die beiden Rechtskreise anschauen, bedeutet dies für den SGB-III-Bereich ein Plus von 341 Personen oder 14,7 Prozent und für den SGB-II-Bereich ein Minus von 31 Personen oder 1,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

Besondere Personengruppen
Im Landkreis nahm in diesem Monat die Arbeitslosigkeit im Vergleich zum Vorjahr bei allen zu. Die Bandbreite reichte von plus 4,6 Prozent bei den Älteren bis plus 12,2 Prozent bei den Jugendlichen: 

  • Jugendliche unter 25 Jahre: 406 (plus 44, plus 12,2 Prozent)
  • Ältere ab 50 Jahre: 1.764 (plus 77, plus 4,6 Prozent)
  • Langzeitarbeitslose: 826 (plus 86, plus 11,6 Prozent)
  • Ausländer: 1.408 (plus 79, plus 5,9 Prozent)
  • Schwerbehinderte Menschen: 481 (plus 40, plus 9,1 Prozent)

Unterbeschäftigung:

Die Arbeitsmarktstatistik erfasst zudem die sog. Unterbeschäftigung. Die Unterbeschäftigung ist im Vergleich zum Vorjahr gestiegen: um 193 oder 3,3 Prozent. Darin enthalten sind Personen, die eigentlich auch zu den Arbeitslosen gezählt werden müssten. Registrierte Arbeitslose sind unter bisheriger Betrachtung 4.416 Personen. Hierzu müssten weitere 1.556 Personen gerechnet werden, das ergäbe eine Zahl von 5.972 und wäre eine Arbeitslosenquote von 4,0 Prozent (Vormonat 4,0 Prozent, Vorjahr 3,9 Prozent). Das sind u.a. Personen, die eine Weiterbildung machen (254), eine berufliche Eingliederungsmaßnahme durchlaufen (347), kurzfristig erkrankt sind (173), eine Fremdförderung erhalten (z.B. Integrationskurse durch das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge, 636), vorruhestandsähnliche Regelungen (75) sowie Selbstständige, die mit einem Existenzgründungszuschuss (53) gefördert werden. 

Landkreis Aichach-Friedberg

  • Zahl der Arbeitslosen weiter über 2.000
  • Arbeitslosenquote verharrt auf 2,6 Prozent

Im Landkreis Aichach-Friedberg liegt die Zahl der Arbeitslosen bei 2.026. Das sind 41 oder 2,0 Prozent weniger als einen Monat zuvor und entspricht einer Quote von 2,6 Prozent (2,6 Prozent im Vormonat). Im November 2023 betrug die Arbeitslosenquote 2,4 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahr gibt es 152 Arbeitslose (plus 8,1 Prozent) mehr. Wenn wir uns die beiden Rechtskreise anschauen, bedeutet dies für den SGB-III-Bereich ein Plus von 272 Personen oder 25,3 Prozent und für den SGB-II-Bereich ein Minus von 120 Personen oder 15,0 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

Besondere Personengruppen
Im Landkreis Aichach-Friedberg nahm die Zahl der Arbeitslosen im Vergleich zum Vorjahr bei den Jugendlichen und den Älteren zu. Die Bandbreite über alle Gruppen hinweg ging von minus 10,4 Prozent bei den Ausländern bis plus 24,8 Prozent bei den Jugendlichen:

  • Jugendliche unter 25 Jahre: 181 (plus 36, plus 24,8 Prozent)
  • Ältere ab 50 Jahre: 866 (plus 70, plus 8,8 Prozent)
  • Langzeitarbeitslose: 427 (minus 3, minus 0,7 Prozent)
  • Ausländer: 561 (minus 65, minus 10,4 Prozent)
  • Schwerbehinderte Menschen: 220 (minus 3, minus 1,3 Prozent)

Unterbeschäftigung:

Die Arbeitsmarktstatistik erfasst zudem die sog. Unterbeschäftigung. Die Unterbeschäftigung ist im Vergleich zum Vorjahr gestiegen: um 182 oder 6,9 Prozent. Darin enthalten sind Personen, die eigentlich auch zu den Arbeitslosen gezählt werden müssten. Registrierte Arbeitslose sind unter bisheriger Betrachtung 2.026 Personen. Hierzu müssten weitere 808 Personen gerechnet werden, das ergäbe eine Zahl von 2.834 und wäre eine Arbeitslosenquote von 3,5 Prozent (Vormonat 3,6 Prozent, Vorjahr 3,3 Prozent). Das sind u.a. Personen, die eine Weiterbildung machen (155), eine berufliche Eingliederungsmaßnahme durchlaufen (119), kurzfristig erkrankt sind (68), eine Fremdförderung erhalten (z.B. Integrationskurse durch das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge, 419), vorruhestandsähnliche Regelungen (17) sowie Selbstständige, die mit einem Existenzgründungszuschuss (24) gefördert werden. 

Fazit:

  • Die Arbeitslosenquote ist in diesem Monat in der Stadt Augsburg um 0,1 Prozentpunkte gesunken und in den beiden Landkreisen gleichgeblieben.
  • Im Vergleich zum Vorjahr ist die Arbeitslosenquote in der Stadt Augsburg um 0,5 Prozentpunkte und in den beiden Landkreisen um je 0,2 Prozentpunkte gestiegen. 
  • Die Zahl der Langzeitarbeitslosen ist im Vergleich zum Vorjahr nur im Landkreis Aichach-Friedberg gesunken.
  • Im Bereich SGB II (Bürgergeld) ist nur in der Stadt Augsburg die Arbeitslosigkeit gestiegen. 

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