Winterarbeitslosigkeit hält an

31.01.2024 | Presseinfo Nr. 7

Arbeitsmarkt
„Auch dieser Januar reiht sich ein in die übliche Winterentwicklung: Wir verzeichnen einen starken Anstieg der Arbeitslosen. Dieser bewegt sich im Rahmen des Üblichen, fällt dieses Mal jedoch niedriger aus als sonst. Insgesamt gesehen haben wir 1.282 Arbeitslose mehr als im Vormonat und 1.271 mehr gegenüber dem Vorjahresmonat. Die Zunahme betrifft beide Rechtskreise erneut im Verhältnis 2/3 SGB III und 1/3 SGB II. Abermals verzeichnen wir ein deutliches Mehr an ausländischen Arbeitslosen. Unsere Arbeitslosenstatistik weist für diesen Monat 16.888 Arbeitslose und eine Quote von 4,2 Prozent aus (Januar 2023: 4,0 Prozent)“, berichtet Elsa Koller-Knedlik, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Augsburg.

Das Institut für Arbeitsmarkt und Berufsforschung (IAB) schreibt diesen Monat über den Arbeitsmarkt: „Die Arbeitsagenturen erwarten, dass die Beschäftigungsentwicklung nach einer Flaute wieder etwas anzieht. Der Ausblick für die Arbeitslosigkeit bleibt weiterhin negativ. Die Jobchancen von Arbeitslosen müssen wieder gesteigert werden, sonst droht weitere Verfestigung.“

„Der Stellenbestand liegt weiterhin über der 6.000er-Marke, was uns sehr hoffnungsvoll stimmt, dass Arbeitslose schnell eine Stelle finden können. Wir haben derzeit 6.189 offene Stellen, das sind zwar 249 weniger als vor einem Monat doch 106 oder 1,7 Prozent mehr als vor einem Jahr. Durch den hohen Stellenbestand steigen auch die Chancen für Geflüchtete, eine Arbeitsstelle zu finden. Knapp 30 Prozent der Stellen finden sich im Helferbereich. Des Weiteren finden im Rahmen des Jobturbos unter dem Motto „Integration vor Ort“ in den kommenden Monaten etliche Stellenbörsen in der Region statt. Wir bieten damit eine Plattform für Arbeitgeber und ausländische Arbeitsuchende, um auf direktem Weg zueinander zu finden“, erzählt Elsa Koller-Knedlik.

Arbeitsmarkt Januar
Besondere Personengruppen
Verglichen mit Januar 2023 nahm die Arbeitslosigkeit bei allen zu. Die Veränderung schwankte zwischen plus 3,1 Prozent bei den Langzeitarbeitslosen bis hin zu plus 16,1 Prozent bei den Ausländern:

  • Jugendliche unter 25 Jahre: 1.511 (plus 168, plus 12,5 Prozent)
  • Ältere ab 50 Jahre: 6.223 (plus 227, plus 3,8 Prozent)
  • Langzeitarbeitslose: 3.950 (plus 118, plus 3,1 Prozent)
  • Ausländer: 6.990 (plus 970, plus 16,1 Prozent)
  • Schwerbehinderte Menschen: 1.504 (plus 136, plus 9,9 Prozent)

Unterbeschäftigung:

Die Arbeitsmarktstatistik erfasst zudem die sog. Unterbeschäftigung. Die Unterbeschäftigung ist im Vergleich zum Vorjahr gestiegen: um 771 oder 3,6 Prozent. Darin enthalten sind Personen, die eigentlich auch zu den Arbeitslosen gezählt werden müssten. Unter bisheriger Betrachtung haben wir 16.888 registrierte arbeitslose Personen. Dazu müssten weitere 5.601 Personen gerechnet werden. In der Summe wären das dann 22.489 Arbeitslose, was einer Arbeitslosenquote von 5,6 Prozent (Vormonat 5,3 Prozent, Vorjahr 5,5 Prozent) entspräche. Das sind u.a. Personen, die eine Weiterbildung machen (912), eine berufliche Eingliederungsmaßnahme durchlaufen (755), kurzfristig erkrankt sind (415), eine Fremdförderung erhalten (z.B. Integrationskurse durch das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge, 2.593), vorruhestandsähnliche Regelungen (532) sowie Selbstständige, die mit einem Existenzgründungszuschuss (202) gefördert werden.

Regionaler Arbeitsmarkt

Stadt Augsburg

  • Zahl der Arbeitslosen über 10.000
  • Arbeitslosenquote steigt auf 5,9 Prozent

In der Stadt Augsburg liegt die Zahl der Arbeitslosen bei 10.148. Das sind 740 oder 7,9 Prozent mehr als einen Monat zuvor und entspricht einer Quote von 5,9 Prozent (5,5 Prozent im Vormonat). Im Januar 2023 betrug die Arbeitslosenquote 5,5 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahr gibt es 862 Arbeitslose (plus 9,3 Prozent) mehr. Wenn wir uns die beiden Rechtskreise anschauen, bedeutet dies für den SGB-III-Bereich ein Plus von 717 Personen oder 18,9 Prozent und für den SGB-II-Bereich ein Plus von 145 Personen oder 2,6 Prozent (was der niedrigste Anstieg aller drei Kommunen ist) im Vergleich zum Vorjahr.

Besondere Personengruppen
Verglichen mit Januar 2023 nahm die Arbeitslosigkeit bei allen zu. Die Bandbreite reichte von plus 4,7 Prozent bei den Langzeitarbeitslosen bis plus 17,2 Prozent bei den Menschen mit Behinderung:

  • Jugendliche unter 25 Jahre: 893 (plus 67, plus 8,1 Prozent)
  • Ältere ab 50 Jahre: 3.509 (plus 279, plus 8,6 Prozent)
  • Langzeitarbeitslose: 2.756 (plus 123, plus 4,7 Prozent)
  • Ausländer: 4.704 (plus 615, plus 15,0 Prozent)
  • Schwerbehinderte Menschen: 845 (plus 124, plus 17,2 Prozent)

Unterbeschäftigung:

Die Arbeitsmarktstatistik erfasst zudem die sog. Unterbeschäftigung. Die Unterbeschäftigung ist im Vergleich zum Vorjahr gestiegen: um 323 oder 2,5 Prozent. Darin enthalten sind Personen, die eigentlich auch zu den Arbeitslosen gezählt werden müssten. Registrierte Arbeitslose sind unter bisheriger Betrachtung 10.148 Personen. Hierzu müssten weitere 3.117 Personen gerechnet werden, das ergäbe eine Zahl von 13.265 und wäre eine Arbeitslosenquote von 7,6 Prozent (Vormonat 7,2 Prozent, Vorjahr 7,5 Prozent). Das sind u.a. Personen, die eine Weiterbildung machen (519), eine berufliche Eingliederungsmaßnahme durchlaufen (418), kurzfristig erkrankt sind (227), eine Fremdförderung erhalten (z.B. Integrationskurse durch das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge, 1.310), vorruhestandsähnliche Regelungen (391) sowie Selbstständige, die mit einem Existenzgründungszuschuss (97) gefördert werden.

Landkreis Augsburg

  • Zahl der Arbeitslosen weiter über 4.000
  • Arbeitslosenquote steigt auf 3,0 Prozent

Im Landkreis Augsburg liegt die Zahl der Arbeitslosen bei 4.470. Das sind 295 oder 7,1 Prozent mehr als einen Monat zuvor und entspricht einer Quote von 3,0 Prozent (2,8 Prozent im Vormonat). Im Januar 2023 betrug die Arbeitslosenquote 2,8 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahr gibt es 356 Arbeitslose (plus 8,7 Prozent) mehr. Wenn wir uns die beiden Rechtskreise anschauen, bedeutet dies für den SGB-III-Bereich ein Plus von 127 oder 5,1 Prozent und für den SGB-II-Bereich ein Plus von 229 Personen oder 14,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

Besondere Personengruppen
Im Landkreis nahm in diesem Monat die Arbeitslosigkeit im Vergleich zum Vorjahr bei allen zu bzw. stagnierte. Die Bandbreite reichte von Stagnation bei den Älteren bis plus 34,6 Prozent bei den Jugendlichen:

  • Jugendliche unter 25 Jahre: 424 (plus 109, plus 34,6 Prozent)
  • Ältere ab 50 Jahre: 1.764 (keine Veränderung zum Vorjahr)
  • Langzeitarbeitslose: 784 (plus 38, plus 5,1 Prozent)
  • Ausländer: 1.492 (plus 243, plus 19,5 Prozent)
  • Schwerbehinderte Menschen: 438, (plus 20, plus 4,8 Prozent)

Unterbeschäftigung:

Die Arbeitsmarktstatistik erfasst zudem die sog. Unterbeschäftigung. Die Unterbeschäftigung ist im Vergleich zum Vorjahr gestiegen: um 371 oder 6,4 Prozent. Darin enthalten sind Personen, die eigentlich auch zu den Arbeitslosen gezählt werden müssten. Registrierte Arbeitslose sind unter bisheriger Betrachtung 4.470 Personen. Hierzu müssten weitere 1.720 Personen gerechnet werden, das ergäbe eine Zahl von 6.190 und wäre eine Arbeitslosenquote von 4,2 Prozent (Vormonat 4,0 Prozent, Vorjahr 4,0 Prozent). Das sind u.a. Personen, die eine Weiterbildung machen (269), eine berufliche Eingliederungsmaßnahme durchlaufen (246), kurzfristig erkrankt sind (139), eine Fremdförderung erhalten (z.B. Integrationskurse durch das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge, 858), vorruhestandsähnliche Regelungen (113) sowie Selbstständige, die mit einem Existenzgründungszuschuss (64) gefördert werden.

Landkreis Aichach-Friedberg

  • Zahl der Arbeitslosen über 2.000
  • Arbeitslosenquote steigt auf 2,9 Prozent

Im Landkreis Aichach-Friedberg liegt die Zahl der Arbeitslosen bei 2.270. Das sind 247 oder 12,2 Prozent mehr als einen Monat zuvor und entspricht einer Quote von 2,9 Prozent (2,6 Prozent im Vormonat). Im Januar 2023 betrug die Arbeitslosenquote 2,8 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahr gibt es 53 Arbeitslose (plus 2,4 Prozent) mehr. Wenn wir uns die beiden Rechtskreise anschauen, bedeutet dies für den SGB-III-Bereich ein Plus von 10 Personen oder 0,7 Prozent und für den SGB-II-Bereich ein Plus von 43 Personen oder 5,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

Besondere Personengruppen
Im Landkreis Aichach-Friedberg nahm die Zahl der Arbeitslosen im Vergleich zum Vorjahr bei den Ausländern zu. Die Bandbreite über alle Gruppen hinweg ging von minus 9,5 Prozent bei den Langzeitarbeitslosen bis plus 16,4 Prozent bei den Ausländern:

  • Jugendliche unter 25 Jahre: 194 (minus 8, minus 4,0 Prozent)
  • Ältere ab 50 Jahre: 950 (minus 52, minus 5,2 Prozent)
  • Langzeitarbeitslose: 410 (minus 43, minus 9,5 Prozent)
  • Ausländer: 794 (plus 112, plus 16,4 Prozent)
  • Schwerbehinderte Menschen: 221 (minus 8, minus 3,5 Prozent)

Unterbeschäftigung:

Die Arbeitsmarktstatistik erfasst zudem die sog. Unterbeschäftigung. Die Unterbeschäftigung ist im Vergleich zum Vorjahr gestiegen: um 77 oder 2,6 Prozent. Darin enthalten sind Personen, die eigentlich auch zu den Arbeitslosen gezählt werden müssten. Registrierte Arbeitslose sind unter bisheriger Betrachtung 2.270 Personen. Hierzu müssten weitere 764 Personen gerechnet werden, das ergäbe eine Zahl von 3.034 und wäre eine Arbeitslosenquote von 3,8 Prozent (Vormonat 3,5 Prozent, Vorjahr 3,8 Prozent). Das sind u.a. Personen, die eine Weiterbildung machen (123), eine berufliche Eingliederungsmaßnahme durchlaufen (91), kurzfristig erkrankt sind (49), eine Fremdförderung erhalten (z.B. Integrationskurse durch das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge, 425), vorruhestandsähnliche Regelungen (28) sowie Selbstständige, die mit einem Existenzgründungszuschuss (40) gefördert werden.

Fazit:

  • Die Arbeitslosenquote ist in diesem Monat im Landkreis Augsburg um 0.2 Prozentpunkte, im Landkreis Aichach-Friedberg um 0,3 Prozentpunkte und in der Stadt Augsburg um 0,4 Prozentpunkte gestiegen.
  • Im Vergleich zum Vorjahr ist die Arbeitslosigkeit in der Stadt Augsburg 0,4 Prozentpunkte, im Landkreis Augsburg um 0,2 Prozentpunkte und im Landkreis Aichach-Friedberg um 0,1 Prozentpunkte gestiegen.
  • Die Zahl der Langzeitarbeitslosen zum Vorjahr ist im Landkreis Aichach-Friedberg gesunken.
  • Im Landkreis Aichach-Friedberg sank, mit Ausnahme bei der Gruppe der Ausländer, die Arbeitslosigkeit im Vergleich zum Vorjahr bei allen Personengruppen. Im Vergleich dazu stieg die Arbeitslosigkeit in allen Personengruppen in den anderen beiden Kommunen.

Ausbildungsstellenmarkt

  • Seit Oktober 1.799 gemeldete Bewerber und 2.858 Berufsausbildungsstellen
  • 159 Ausbildungsplätze pro 100 Bewerber

Betriebe und Verwaltungen meldeten seit Oktober für das Berufsberatungsjahr 2023/2024 2.858 Berufsausbildungsstellen. Das sind 61 oder 2,1 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum (2.919). Für eine Ausbildungsstelle haben sich 1.799 junge Menschen bei der Arbeitsagentur Augsburg vormerken lassen. Die Zahl der Bewerber stieg gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 9 oder 0,5 Prozent (1.790). Statistisch gesehen stehen 100 Ausbildungsbewerbern 159 Ausbildungsplätze gegenüber.

 

Freie Ausbildungsstellen und Stellen können Sie der Agentur für Arbeit bequem und einfach über unsere Online-Services melden: https://www.arbeitsagentur.de/unternehmen/arbeitskraefte/stellenangebot-melden

Weitere Informationen finden Betriebe ebenfalls über das Internet unter www.arbeitsagentur.de/unternehmen.

Unseren Arbeitsmarktreport finden Sie im Internet unter: www.arbeitsagentur.de/vor-ort/augsburg/statistik