Trüb wie das Wetter ist der Arbeitsmarkt

28.02.2025 | Presseinfo Nr. 14

Arbeitsmarkt

„Trüb, grau, wenig Sonnenschein: Das Wetter schlägt auf das Gemüt und auch der Arbeitsmarkt trägt zu keiner Hochstimmung bei. Die Hoffnung auf eine Frühjahrsbelebung hat sich nicht erfüllt. In diesem Monat müssen wir sogar mehr Arbeitslose als im Januar verzeichnen. Dies ist eine eher ungewöhnliche Entwicklung, die wir letztmalig im Jahr 2015 hatten. Auch der Rückgang des Stellenbestandes geht weiter. Obwohl wir diesen Monat mehr neu gemeldete Stellen haben, so sind dies deutlich weniger als vor einem Jahr. Für jetzt arbeitslos werdende Menschen gibt es weiterhin offene Stellen, doch der Stellenbesetzungsprozess zieht sich hin, viel Firmen warten die weitere wirtschaftliche und politische Lage und die Aussichten darauf ab. Der Negativtrend bleibt bestehen“, sagt Elsa Koller-Knedlik, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Augsburg. 

Die Arbeitslosigkeit ist im Bezirk der Agentur für Arbeit Augsburg (Stadt Augsburg, Landkreis Aichach-Friedberg, Landkreis Augsburg) im Februar 2025 gestiegen. 19.012 Menschen waren arbeitslos gemeldet, 137 Personen mehr (0,7 Prozent) als im Januar und 2.190 Personen bzw. 13 Prozent mehr als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote betrug 4,7 Prozent und war identisch zum Vormonatsniveau. Vor einem Jahr lag sie bei 4,2 Prozent.

Im Rechtskreis SGB III (Agentur für Arbeit) lag die Arbeitslosigkeit bei 10.378 Personen (1 Person weniger als im Vormonat, aber 1.772 Personen mehr als vor einem Jahr). Im Rechtskreis SGB II (Jobcenter) waren 8.634 Arbeitslose registriert (138 Personen mehr als im Vormonat und 418 Personen mehr als im Vorjahr). Durch die Träger der Grundsicherung (Jobcenter) wurden 45 Prozent aller Arbeitslosen betreut.

„Die Unternehmen suchen weiterhin Mitarbeiter: 1.229 Stellen wurden im Februar neu gemeldet (424 mehr als im Vormonat, aber 338 weniger als vor einem Jahr). Die meisten freien Stellen gibt es aktuell in den Branchen sonstige wirtschaftliche Dienstleistungen, Verarbeitendes Gewerbe, freiberufliche, wissenschaftliche und technische Dienstleistungen, Handel Instandhaltung und Reparatur von Kfz, Gesundheits- und Sozialwesen, öffentliche Verwaltung, Verteidigung, Sozialversicherung. Aktuell befanden sich damit 4.837 freie Stellen im Bestand der Arbeitsagentur (18 weniger als vor einem Monat und 763 oder 13,6 Prozent weniger als vor einem Jahr). Kurzarbeit bleibt ein Thema. Derzeit wurde (Stand Januar) von 33 Betrieben für 343 Personen Kurzarbeit angezeigt. Vor einem Jahr waren es 21 Betriebe mit 214 Personen. 17 der 33 Anzeigen stammen aus dem Verarbeitenden Gewerbe“, berichtet Elsa Koller-Knedlik weiter. 

Arbeitsmarkt Februar
Besondere Personengruppen
Verglichen mit Februar 2024 nahm die Arbeitslosigkeit bei allen zu. Die Veränderung schwankte zwischen plus 6,2 Prozent bei den Menschen mit Behinderung bis hin zu plus 23,8 Prozent bei den Jugendlichen:

  • Jugendliche unter 25 Jahre: 1.938 (plus 372, plus 23,8 Prozent)
  • Ältere ab 50 Jahre: 6.727 (plus 645, plus 10,6 Prozent)
  • Langzeitarbeitslose: 4.257 (plus 304, plus 7,7 Prozent)
  • Ausländer: 7.743 (plus 824, plus 11,9 Prozent)
  • Schwerbehinderte Menschen: 1.579 (plus 92, plus 6,2 Prozent)

Unterbeschäftigung:
 

Die Arbeitsmarktstatistik erfasst zudem die sog. Unterbeschäftigung. Die Unterbeschäftigung ist im Vergleich zum Vorjahr gestiegen: um 1.706 oder 7,5 Prozent. Darin enthalten sind Personen, die eigentlich auch zu den Arbeitslosen gezählt werden müssten. Unter bisheriger Betrachtung haben wir 19.012 registrierte arbeitslose Personen. Dazu müssten weitere 5.295 Personen gerechnet werden. In der Summe wären das dann 24.307 Arbeitslose, was einer Arbeitslosenquote von 6,0 Prozent (Vormonat 5,9 Prozent, Vorjahr 5,6 Prozent) entspräche. Das sind u.a. Personen, die eine Weiterbildung machen (854), eine berufliche Eingliederungsmaßnahme durchlaufen (920), kurzfristig erkrankt sind (594), eine Fremdförderung erhalten (z.B. Integrationskurse durch das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge, 2.318), vorruhestandsähnliche Regelungen (325) sowie Selbstständige, die mit einem Existenzgründungszuschuss (133) gefördert werden. 

Regionaler Arbeitsmarkt

Stadt Augsburg

  • Zahl der Arbeitslosen klettert weiter
  • Arbeitslosenquote verharrt auf 6,6 Prozent

Die Arbeitslosigkeit ist in der Stadt Augsburg im Februar 2025 weiter gestiegen. 11.490 Menschen waren arbeitslos gemeldet, 109 Personen mehr (1 Prozent) als im Januar und 1.299 Personen bzw. 12,7 Prozent mehr als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote betrug 6,6 Prozent und war identisch zum Vormonatsniveau. Vor einem Jahr lag sie bei 5,9 Prozent.

Im Rechtskreis SGB III (Agentur für Arbeit) lag die Arbeitslosigkeit bei 5.486 Personen (21 Personen weniger als im Vormonat, aber 992 Personen mehr als vor einem Jahr). Im Rechtskreis SGB II (Jobcenter) waren 6.004 Arbeitslose registriert (130 Personen mehr als im Vormonat und 307 Personen mehr als im Vorjahr). Durch die Träger der Grundsicherung (Jobcenter) wurden 52 Prozent aller Arbeitslosen betreut.

Besondere Personengruppen
Verglichen mit Februar 2024 nahm die Arbeitslosigkeit bei allen zu. Die Bandbreite reichte von plus 2,9 Prozent bei den Menschen mit Behinderung bis plus 25,0 Prozent bei den Jugendlichen: 

  • Jugendliche unter 25 Jahre: 1.176 (plus 235, plus 25,0 Prozent)
  • Ältere ab 50 Jahre: 3.785 (plus 341, plus 9,9 Prozent)
  • Langzeitarbeitslose: 2.958 (plus 194, plus 7,0 Prozent)
  • Ausländer: 5.324 (plus 570, plus 12,0 Prozent)
  • Schwerbehinderte Menschen: 839 (plus 24, plus 2,9 Prozent)

Unterbeschäftigung:

Die Arbeitsmarktstatistik erfasst zudem die sog. Unterbeschäftigung. Die Unterbeschäftigung ist im Vergleich zum Vorjahr gestiegen: um 1.228 oder 9,2 Prozent. Darin enthalten sind Personen, die eigentlich auch zu den Arbeitslosen gezählt werden müssten. Registrierte Arbeitslose sind unter bisheriger Betrachtung 11.490 Personen. Hierzu müssten weitere 3.095 Personen gerechnet werden, das ergäbe eine Zahl von 14.585 und wäre eine Arbeitslosenquote von 8,2 Prozent (Vormonat 8,1 Prozent, Vorjahr 7,7 Prozent). Das sind u.a. Personen, die eine Weiterbildung machen (493), eine berufliche Eingliederungsmaßnahme durchlaufen (506), kurzfristig erkrankt sind (330), eine Fremdförderung erhalten (z.B. Integrationskurse durch das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge, 1.323), vorruhestandsähnliche Regelungen (241) sowie Selbstständige, die mit einem Existenzgründungszuschuss (71) gefördert werden. 

Landkreis Augsburg

  • Zahl der Arbeitslosen weiter über 5.000
  • Arbeitslosenquote verharrt auf 3,4 Prozent

Die Arbeitslosigkeit ist im Landkreis Augsburg im Februar 2025 gesunken. 5.021 Menschen waren arbeitslos gemeldet, 2 Personen weniger als im Januar, aber 613 Personen bzw. 13,9 Prozent mehr als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote betrug 3,4 Prozent und war identisch zum Vormonatsniveau. Vor einem Jahr lag sie bei 3 Prozent.

Im Rechtskreis SGB III (Agentur für Arbeit) lag die Arbeitslosigkeit bei 3.142 Personen (42 Personen mehr als im Vormonat und 499 Personen mehr als vor einem Jahr). Im Rechtskreis SGB II (Jobcenter) waren 1.879 Arbeitslose registriert (44 Personen weniger als im Vormonat, aber 114 Personen mehr als im Vorjahr). Durch die Träger der Grundsicherung (Jobcenter) wurden 37 Prozent aller Arbeitslosen betreut.

Besondere Personengruppen
Im Landkreis nahm in diesem Monat die Arbeitslosigkeit im Vergleich zum Vorjahr bei allen zu. Die Bandbreite reichte von plus 7,9 Prozent bei den Langzeitarbeitslosen bis plus 20,1 Prozent bei den Jugendlichen: 

  • Jugendliche unter 25 Jahre: 513 (plus 86, plus 20,1 Prozent)
  • Ältere ab 50 Jahre: 1.899 (plus 191, plus 11,2 Prozent)
  • Langzeitarbeitslose: 848 (plus 62, plus 7,9 Prozent)
  • Ausländer: 1.632 (plus 194, plus 13,5 Prozent)
  • Schwerbehinderte Menschen: 485 (plus 45, plus 10,2 Prozent)

Unterbeschäftigung:

Die Arbeitsmarktstatistik erfasst zudem die sog. Unterbeschäftigung. Die Unterbeschäftigung ist im Vergleich zum Vorjahr gestiegen: um 300 oder 4,9 Prozent. Darin enthalten sind Personen, die eigentlich auch zu den Arbeitslosen gezählt werden müssten. Registrierte Arbeitslose sind unter bisheriger Betrachtung 5.021 Personen. Hierzu müssten weitere 1.461 Personen gerechnet werden, das ergäbe eine Zahl von 6.482 und wäre eine Arbeitslosenquote von 4,3 Prozent (Vormonat 4,3 Prozent, Vorjahr 4,2 Prozent). Das sind u.a. Personen, die eine Weiterbildung machen (206), eine berufliche Eingliederungsmaßnahme durchlaufen (301), kurzfristig erkrankt sind (195), eine Fremdförderung erhalten (z.B. Integrationskurse durch das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge, 640), vorruhestandsähnliche Regelungen (66) sowie Selbstständige, die mit einem Existenzgründungszuschuss (37) gefördert werden. 

Landkreis Aichach-Friedberg

  • Zahl der Arbeitslosen weiter über 2.000
  • Arbeitslosenquote steigt auf 3,2 Prozent

Die Arbeitslosigkeit ist im Landkreis Aichach-Friedberg im Februar 2025 gestiegen. 2.501 Menschen waren arbeitslos gemeldet, 30 Personen mehr (1,2 Prozent) als im Januar und 278 Personen bzw. 12,5 Prozent mehr als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote betrug 3,2 Prozent und lag mit 0,1 Prozentpunkten über dem Vormonatsniveau. Vor einem Jahr lag sie bei 2,8 Prozent.

Im Rechtskreis SGB III (Agentur für Arbeit) lag die Arbeitslosigkeit bei 1.750 Personen (22 Personen weniger als im Vormonat, aber 281 Personen mehr als vor einem Jahr). Im Rechtskreis SGB II (Jobcenter) waren 751 Arbeitslose registriert (52 Personen mehr als im Vormonat, aber 3 Personen weniger als im Vorjahr). Durch die Träger der Grundsicherung (Jobcenter) wurden 30 Prozent aller Arbeitslosen betreut.

Besondere Personengruppen
Im Landkreis Aichach-Friedberg nahm die Zahl der Arbeitslosen im Vergleich zum Vorjahr bei allen zu. Die Bandbreite über alle Gruppen hinweg ging von plus 8,3 Prozent bei den Ausländern bis plus 25,8 Prozent bei den Jugendlichen:

  • Jugendliche unter 25 Jahre: 249 (plus 51, plus 25,8 Prozent)
  • Ältere ab 50 Jahre: 1.043 (plus 113, plus 12,2 Prozent)
  • Langzeitarbeitslose: 451 (plus 48, plus 11,9 Prozent)
  • Ausländer: 787 (plus 60, plus 8,3 Prozent)
  • Schwerbehinderte Menschen: 255 (plus 23, plus 9,9 Prozent)

Unterbeschäftigung:

Die Arbeitsmarktstatistik erfasst zudem die sog. Unterbeschäftigung. Die Unterbeschäftigung ist im Vergleich zum Vorjahr gestiegen: um 179 oder 5,8 Prozent. Darin enthalten sind Personen, die eigentlich auch zu den Arbeitslosen gezählt werden müssten. Registrierte Arbeitslose sind unter bisheriger Betrachtung 2.501 Personen. Hierzu müssten weitere 740 Personen gerechnet werden, das ergäbe eine Zahl von 3.241 und wäre eine Arbeitslosenquote von 4,1 Prozent (Vormonat 4,0 Prozent, Vorjahr 3,9 Prozent). Das sind u.a. Personen, die eine Weiterbildung machen (154), eine berufliche Eingliederungsmaßnahme durchlaufen (113), kurzfristig erkrankt sind (69), eine Fremdförderung erhalten (z.B. Integrationskurse durch das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge, 355), vorruhestandsähnliche Regelungen (18) sowie Selbstständige, die mit einem Existenzgründungszuschuss (25) gefördert werden. 

Fazit:

  • Die Arbeitslosenquote ist in diesem Monat in der Stadt Augsburg und im Landkreis Augsburg gleich geblieben und im Landkreis Aichach-Friedberg um 0,1 Prozentpunkte gestiegen.
  • Im Vergleich zum Vorjahr ist die Arbeitslosenquote in der Stadt Augsburg um 0,7 Prozentpunkte und in den beiden Landkreisen um je 0,4 Prozentpunkte gestiegen. 
  • Die Zahl der Langzeitarbeitslosen ist im Vergleich zum Vorjahr überall gestiegen.
  • Im Bereich SGB II (Bürgergeld) ist nur im Landkreis Aichach-Friedberg die Arbeitslosigkeit zum Vorjahr minimal zurückgegangen. 

Ausbildungsstellenmarkt

  • Seit Oktober 2.200 gemeldete Bewerber und 3.030 Berufsausbildungsstellen
  • 138 Ausbildungsplätze pro 100 Bewerber

Betriebe und Verwaltungen meldeten seit Oktober für das Berufsberatungsjahr 2024/2025 3.030 Berufsausbildungsstellen. Das sind 69 oder 2,2 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum (3.099). Für eine Ausbildungsstelle haben sich 2.200 junge Menschen bei der Arbeitsagentur Augsburg vormerken lassen. Die Zahl der Bewerber stieg gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 42 oder 1,9 Prozent (2.158). Statistisch gesehen stehen 100 Ausbildungsbewerbern 138 Ausbildungsplätze gegenüber.

Ein Trend setzt sich weiterhin fort: Der Anstieg der gemeldeten Bewerber ist jungen Menschen mit ausländischem Pass zu verdanken.

Freie Ausbildungsstellen und Stellen können Sie der Agentur für Arbeit bequem und einfach über unsere Online-Services melden: https://www.arbeitsagentur.de/unternehmen/arbeitskraefte/stellenangebot-melden 

Weitere Informationen finden Betriebe ebenfalls über das Internet unter www.arbeitsagentur.de/unternehmen.

Unseren Arbeitsmarktreport finden Sie im Internet unter: www.arbeitsagentur.de/vor-ort/augsburg/statistik