Mehr Praktika, Schnuppertage in Betrieben, Berufsorientierung zum Anfassen – mit diesen und ähnlichen Maßnahmen sollen bis zum Sommer noch möglichst viele Jugendliche und junge Erwachsene für eine Ausbildung begeistert werden. Das zumindest wünschen sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Ausbildungsmarktkonferenz Fulda. Zur Halbzeitbilanz des Berufsberatungsjahres trafen sich Vertreterinnen und Vertreter von Industrie- und Handelskammer, Kreishandwerkerschaft, Staatlichem Schulamt, Kreisjobcenter sowie des Arbeitgeberverbandes auf Einladung der Agentur für Arbeit.
Für den Ausbildungsbeginn im Sommer haben Unternehmen im Landkreis Fulda bei der Agentur für Arbeit seit Oktober vergangenen Jahres 2.017 Ausbildungsstellen zur Besetzung gemeldet, was einer Steigerung von 12,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Die Liste der weiterhin freien Ausbildungsstellen ist lang. Von A wie Anlagenmechaniker und Augenoptiker bis Z wie Zimmerer bzw. Zimmerin oder Zahnmedizinische Fachangestellte sind noch 1.368 Ausbildungsplätze zu besetzen. In nahezu jedem Bereich übersteigt die Anzahl der Ausbildungsstellen die der Bewerberinnen und Bewerber – teilweise um ein Mehrfaches. Gesucht werden unter anderem Auszubildende in unterschiedlichen kaufmännischen Berufen, Einzelhandelskaufleute sowie Pflegefachleute. Auch in selteneren Berufen wie Ofenbauer/in, Landwirt/in, Leichtflugzeugbauer/in oder Uhrmacher/in sind Nachwuchskräfte gefragt, ferner in zahlreichen Dualen Studiengängen.
Die Zahl der an einer Ausbildung interessierten Jugendlichen und jungen Erwachsenen stieg zwar um 179 auf 903 an, trotzdem kommen rechnerisch auf jeden Ausbildungssuchenden zwei Stellen.
Deutlich wurde: In den kommenden Monaten gilt es, die vielfältigen Ausbildungschancen in der Region transparent zu machen und zu bewerben. Durch Praktika in Betrieben, Ausbildungsbörsen, Werkstatttage in der Lehrbauhalle und weitere Aktionen sollen Schulabgängerinnen und -abgänger aktiviert und informiert werden. „Lange ging aufgrund der Pandemiesituation in Sachen Berufsorientierung wenig, aber nun ist es an der Zeit durchzustarten! Wir haben bei der Berufswahl Präsenzveranstaltungen und digitale Formate im Angebot“, erklärte Waldemar Dombrowski, Leiter der Arbeitsagentur Bad Hersfeld-Fulda. Vereinbart wurde die Durchführung eines neuen digitalen Angebotes, das gleichzeitig die betroffenen Jugendlichen und jungen Erwachsenen, sowie deren Eltern anspricht.