„Die Auswirkungen der Fluchtmigration aus der Ukraine auf den deutschen Arbeitsmarkt bilden sich im Juni in den Daten der Statistik ab. Im Agenturbezirk kommt es zu einer saisonuntypischen Entwicklung, die auf dem Wechsel der ukrainischen Flüchtlinge in den Zuständigkeitsbereich der Jobcenter beruht“, erklärt Waldemar Dombrowski, Leiter der Agentur für Arbeit Bad Hersfeld-Fulda. Seit dem ersten Juni erhalten Geflüchtete aus der Ukraine (bei Bedürftigkeit) Leistungen nach dem SGB II und werden in der Arbeitslosenstatistik erfasst. Die Arbeitslosigkeit ist demzufolge im Juni in den Jobcentern gestiegen (+587 oder 19,7 Prozent), im Bereich der Arbeitsagentur sank die Zahl der Arbeitslosen um 41 (-1,8 Prozent). „Diese Sonderentwicklung spiegelt sich auch im Anstieg der Zahl der arbeitslosen Frauen und Menschen ohne deutschen Pass wider und erklärt den Zugang von Arbeitslosen aus sonstigen Gründen“, erläutert Dombrowski weiter. Die Zahl der arbeitslosen Frauen ist im Juni um 414 auf insgesamt 2.756 gestiegen (+17,7 Prozent). Bei den Ausländern nahm die Arbeitslosigkeit im Juni um 555 Personen auf 2.000 zu (+38,4 Prozent). Auch bei Jüngeren unter 25 Jahren ist im Juni ein Anstieg der Arbeitslosigkeit zu verzeichnen. Ihre Zahl stieg um 87 Personen auf 590 Arbeitslose an (+17,3 Prozent). „Hierbei handelt es sich auch um Menschen aus der Ukraine. Zum anderen lassen erste Meldungen von Absolventinnen und Absolventen, die nach abgeschlossener Berufsausbildung nicht gleich in eine Beschäftigung übernommen werden konnten, die Zahl der jüngeren Arbeitslosen unter 25 Jahren ansteigen“, so der Agenturleiter.
Zuständigkeitswechsel lässt Arbeitslosenzahlen steigen
Die Arbeitslosigkeit ist in Ost- und Waldhessen im Juni gestiegen. Zum Ende des Monats lag die Zahl der Arbeitslosen mit 5.803 um 546 höher als im Mai (+10,4 Prozent), was einer Arbeitslosenquote von 3,1 Prozent entspricht (Vormonat: 2,8 Prozent; Vorjahr: 3,2 Prozent).
30.06.2022 | Presseinfo Nr. 40