„Es wird sich noch einiges tun, aber erneut werden viele Ausbildungsstellen unbe-setzt bleiben“ – Diese Prognose trafen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Ausbildungsmarktkonferenz Fulda. Zur Halbzeitbilanz des Berufsberatungsjahres tagten Vertreterinnen und Vertreter von Industrie- und Handelskammer, Kreishand-werkerschaft, Staatlichem Schulamt und Kreisjobcenter auf Einladung der Agentur für Arbeit. Mit einer Last-Minute-Ausbildungsbörse der Arbeitsagentur im Sommer und ähnlichen Maßnahmen sollen bis zum Sommer noch möglichst viele Jugendli-che und junge Erwachsene für eine Ausbildung begeistert werden.
Für den Ausbildungsbeginn im Sommer haben Unternehmen im Landkreis Fulda bei der Agentur für Arbeit seit Oktober vergangenen Jahres 2.101 Ausbildungsstellen zur Besetzung gemeldet, was einer Steigerung von 4,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Die Liste der weiterhin freien Ausbildungsstellen ist lang. Von A wie Al-tenpfleger*in und Augenoptiker*in bis Z wie Zimmerer bzw. Zimmerin oder Zahnme-dizinische Fachangestellte sind noch 1.331 Ausbildungsplätze zu besetzen. In nahe-zu jedem Bereich übersteigt die Anzahl der Ausbildungsstellen die der Bewerberin-nen und Bewerber – teilweise um ein Mehrfaches. Gesucht werden unter anderem Auszubildende in unterschiedlichen kaufmännischen Berufen, Einzelhandelskaufleu-te sowie Pflegefachleute. Auch in selteneren Berufen wie Konditor*in, Landwirt*in, Leichtflugzeugbauer/in oder Schornsteinfeger*in sind Nachwuchskräfte gefragt, fer-ner sind mehr als 80 Duale Studienplätze zu vergeben.
Die Zahl der an einer Ausbildung interessierten Jugendlichen und jungen Erwachse-nen stieg zwar um 30 auf 933 an, trotzdem kommen rechnerisch auf jeden Ausbil-dungssuchenden mehr als zwei Stellen.
Deutlich wurde: Da es immer herausfordernder wird, junge Menschen für eine Aus-bildung zu begeistern, werden die Abschlussnoten zur Nebensache. „Nach dem Ab-schluss zu schauen, ist ein Luxus, den sich die Unternehmen nicht mehr leisten“, erklärte Konrad Kühn, Teamleiter des Arbeitgeberservices der Agentur für Arbeit Fulda. Sowohl die IHK wie auch die Kreishandwerkerschaft Fulda bestätigten: „Die Türen sind sehr weit offen!“ In der Folge allerdings müssten Arbeitgeber während der Ausbildung mehr investieren, um ihre Nachwuchskräfte zum erfolgreichen Abschluss zu führen. Mit einer Art Nachhilfeunterricht, der „Assistierten Ausbildung“ beispiels-weise kann die Arbeitsagentur hierbei unterstützen. Derzeit nehmen 150 junge Men-schen dieses Angebot in Anspruch.
Waldemar Dombrowski, Vorsitzender der Geschäftsführung der Arbeitsagentur, ap-pelliert an die jungen Menschen in unserer Region: „Wer sich für eine Ausbildungs-stelle im Sommer interessiert, der sollte sich schnellstens mit der Berufsberatung in Verbindung setzen. Die meisten Arbeitgeber bieten zudem hervorragende Übernah-mechancen nach der Ausbildung. Eine Kontaktaufnahme zur Terminvereinbarung ist möglich unter der Service-Rufnummer 0 800 4 5555 00 oder per E-Mail an fulda.berufsberatung@arbeitsagentur.de.