GB Start, VV, SteA - Maximilian André Krug dürften nach seinem Praktikumstag bei der Agentur für Arbeit in Bad Hersfeld die Ohren geraucht haben vor lauter Abkürzungen. Im Rahmen des „DUOday“ hospitierte der 19-Jährige in der Arbeitsagentur, um den Berufsalltag kennenzulernen. Wie 31 weitere Betriebe nahm die Agentur an dem Aktionstag teil, der zum ersten Mal in Hersfeld-Rotenburg stattfand.
Der DUOday geht auf eine Initiative des Runden Tisches Reha Hersfeld-Rotenburg zurück, dem Mitarbeitende der Arbeitsagentur, der Industrie- und Handelskammer Kassel-Marburg, des Kreisjobcenters, des Integrationsfachdienstes, des LWV Hessen Integrationsamts sowie der Sozialen Förderstätten angehören. Das Konzept: Ein Mensch mit Beeinträchtigung arbeitet für einen Tag mit einem Mitarbeiter einer Firma zusammen. Ziel ist es, ein niedrigschwelliges Angebot zu bieten, aus dem sich weitere Praktika ergeben können oder im besten Fall Ausbildungs- und Beschäftigungsverhältnisse.
„Ich bin da ganz offen“, sagt Krug, der bereits über eine abgeschlossene Ausbildung verfügt, sich aber umorientieren möchte. Als Kaufmann für Bürokommunikation würde er auf jeden Fall eine gute Basis für die Arbeit in der Arbeitsagentur mitbringen.
Im Schnelldurchlauf möglichst viele Arbeitsbereiche zu zeigen, war eine Herausforderung, doch am Nachmittag hatte der Cornberger einer Gruppeninfoveranstaltung beigewohnt, einer Arbeitsvermittlerin über die Schulter geschaut und erfahren, dass nicht nur arbeitslose Menschen Kunden der Arbeitsagentur sind, sondern auch Arbeitgeber und Menschen, die Kindergeld bekommen.
Sein Fazit des Praktikumstages: „Das war kurzweilig und spannend! Ich hätte nicht gedacht, dass sich die Agentur für Arbeit so intensiv mit Beratung beschäftigt, insbesondere für Unternehmen. Ich habe freundliche und kompetente agierende Kolleginnen und Kollegen erlebt und kann den DUOday nur weiterempfehlen!“
Frank Kamolz, Bereichsleiter der Agentur für Arbeit, sieht das ähnlich.: „Ich kann mir Herrn Krug gut als Mitarbeiter vorstellen, begleite den jungen Mann aber auch gern bei seinen Überlegungen zu einer schulischen Alternative.“
„Mit dem DUOday haben wir gezeigt, dass es auch mit einer Beeinträchtigung oder Behinderung möglich ist, auf dem ersten Arbeitsmarkt eine Beschäftigung zu finden“, sagt Natalia Franz, Inklusionsberaterin der IHK Kassel-Marburg. „In der Unternehmerschaft besteht ein großes Interesse daran, aus dieser oft wenig beachteten und häufig stigmatisierten Zielgruppe Arbeits- und Fachkräfte zu gewinnen. Das zeigt die sehr große Resonanz auf den DUOday von 32 Betrieben und 48 Praktikanten.“