Im Mai konnte sich der Arbeitsmarkt durch die Frühjahrsbelebung und den saisonbedingten Rückgang weiter erholen.
Arbeitslosigkeit im Agenturbezirk bezogen auf alle Rechtskreise
Insgesamt waren 17.139 Menschen in den Landkreisen Hochtaunus, Groß-Gerau und Main-Taunus arbeitslos gemeldet. Das waren im Vergleich zum Vormonat 414 Menschen (-2,4 Prozent) weniger. Gegenüber dem Mai 2021 waren 2.997 Personen weniger von Arbeitslosigkeit betroffen (-14,9 Prozent). Die Arbeitslosenquote (bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen) sank auf 4,2 Prozent. Im Mai 2021 lag die Quote bei 5,0 Prozent.
„Die Arbeitslosigkeit ist im Mai erneut gesunken. Hierfür war der saisonübliche Rückgang ebenso verantwortlich wie die Frühjahrsbelebung. Dies ist vor dem Hintergrund der derzeitigen globalen Herausforderungen ein erfreulicher Umstand. Der Arbeitsmarkt zeigt sich trotz leichter Eintrübung weiterhin robust und aufnahmefähig. Die Unternehmen sind bei den Stellenmeldungen zwar zurückhaltender, als sonst zu dieser Jahreszeit üblich, gleichwohl ist der Arbeitsmarkt weiterhin stabil. Die wirtschaftliche und politische Situation hat sich bisher verhalten auf den Stellenmarkt ausgewirkt. Von Stellenrückgängen sind hier die Landkreise betroffen, in denen überwiegend international tätige Unternehmen ansässig sind. Der Landkreis Groß-Gerau profitiert darüber hinaus vom Jobmotor „Flughafen“ und konnte unter anderem aus diesem Grund an Stellenmeldungen deutlich zu legen,“ so Matthias Oppel, Vorsitzender der Geschäftsführung.
„Insgesamt profitieren alle Personengruppen von der Entwicklung. Auch die Gruppe der Jugendlichen unter 25 Jahren ist derzeit von keinen nennenswerten Anstiegen betroffen, wie es sonst in den vergangenen Jahren zu dieser Zeit der Fall war. Der erfolgreiche Abschluss einer Ausbildung führt in der überwiegenden Zahl zur Übernahme in eine dauerhafte Anstellung. Die Sicherung der eigenen Fachkräfte durch Ausbildung führt dazu, dass junge Menschen eine Perspektive nach der Ausbildung im Unternehmen erhalten. Dies geschieht auch oder gerade in herausfordernden Zeiten und sollte damit ein positives Signal an alle jungen Menschen senden, sich für eine duale Ausbildung zu entscheiden“, weiß Oppel.
„Dieses Signal sehen wir auch anhand der gemeldeten Berufsausbildungsstellen. Die Unternehmen haben in diesem Jahr deutlich mehr Ausbildungsstellen gemeldet. Ziel ist es den Nachwuchs im eigenen Unternehmen zu sichern. Durch die Pandemie und durch die neuerlichen politischen Herausforderungen haben sich die Vorstellungen der Jugendlichen allerdings verkehrt. Der Drang, an weiterführende Schulen bzw. Hochschulen zu gehen, ist ungebrochen bzw. hat indes zugenommen. Dies muss sich wieder ändern. Eine gut ausgebildete Fachkraft hat keine schlechteren Karrieremöglichkeiten als ein Hochschulabsolvent. Wir müssen wieder dazu kommen, dass eine duale Ausbildung eine gleichwertige Berufsentscheidung ist. Dies gilt auch für gute Schüler*innen. Die Berufsberatung hilft jungen Menschen bei der Berufswahlentscheidung, die sich eine duale Ausbildung bzw. ein duales Studium vorstellen können“, so Matthias Oppel.
Stellenmarkt
Der Stellenmarkt zeigt sich auch im Mai sehr verhalten und konnte nicht zulegen. Der Zugang an offenen Stellen nahm im Vergleich zum Vormonat um 43 offene Stellen oder – 6,2 Prozent auf 646 Stellenzugänge ab. Der Stellenbestand lag mit 112 Stellen oder 4,9 Prozent im Vergleich zum Vormonat im Plus. Insgesamt waren 2.393 Stellen im Bestand gemeldet. Im Verhältnis zum Vorjahreszeitraum waren ebenfalls weniger offene Stellen gemeldet worden (-198 oder -23,5 Prozent). Was den Stellenbestand angeht, so sind im Vorjahresvergleich 495 Stellen weniger vorhanden. Dies entspricht einem Minus von 17,1 Prozent.
Der Gesamtzugang seit Jahresbeginn belief sich auf 3.525 Stellen. Das entspricht einem Plus von einem Prozent bzw. 36 Stellen im Vergleich zum Mai 2021.
Arbeitslosigkeit nach Rechtskreisen
Im Bereich des Arbeitslosengeldes I (SGB III), für das die Arbeitsagentur Bad Homburg in den drei zugehörigen Kreisen ausschließlich zuständig ist, nahm die Zahl der Erwerbslosen um 341 Menschen (-4,8 Prozent) auf 6.695 Erwerbslose ab. Im Vergleich zum Vorjahr wurden 2.421 Menschen weniger (-26,6 Prozent) gezählt.
Im Bereich des Arbeitslosengeldes II (SGB II), welches im Agenturbezirk Bad Homburg ausschließlich in kommunaler Hand liegt, sank die Zahl der Arbeitslosen um 73 Personen auf 10.444. Dies entspricht einem Rückgang von 0,7 Prozent. Im Vergleich zum Mai des Vorjahres waren 576 Arbeitslose weniger (- 5,2 Prozent) gemeldet.
Die prozentuale Verteilung sieht wie folgt aus: 39,1 Prozent (SGB III) zu 60,9 Prozent (SGB II).
Sozialversicherungspflichtige Beschäftigte
Derzeit stehen 305.774 Personen in einem sozialversicherungspflichtigen Beschäftigungsverhältnis. Das sind 3.615 Personen (+1,2 Prozent) mehr als im Vorquartal. Im Vergleich zum Vorjahr waren 4.542 Personen mehr in einer sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung tätig. Dies entspricht einem Zuwachs von 1,5 Prozent.
Ausbildungsmarkt
Das Ausbildungsjahr 2021/2022 hat am 1. Oktober 2021 begonnen und endet am 30. September 2022.
Seit Beginn des Ausbildungsjahres wurden im Bezirk der Arbeitsagentur Bad Homburg bislang 2.958 Berufsausbildungsstellen gemeldet. Das sind 259 Stellen mehr als im Vorjahreszeitraum und entspricht einem Plus von 9,6 Prozent.
Die Zahl der gemeldeten Bewerberinnen und Bewerber liegt derzeit bei 2.931. Dies entspricht einem Rückgang von 252 Ausbildungsstellenbewerber/innen oder einem Minus von 7,9 Prozent. Auf 100 betriebliche Ausbildungsstellen kommen 99 Bewerberinnen und Bewerber.
Von den seit Beginn des Berichtsjahres gemeldeten Bewerberinnen und Bewerbern sind 1.594 zurzeit unversorgt. Das sind 143 Jugendliche oder - 8,2 Prozent weniger als noch im Jahr 2021. Zur Gruppe der unversorgten Bewerber zählen Jugendliche und junge Erwachsene, die nach der Schule noch keinen Ausbildungsplatz, einen weiteren Schulbesuch, Studium oder eine andere Alternative bis 30. September 2022 haben.
Demgegenüber stehen 1.699 noch unbesetzte Ausbildungsstellen. Dies sind 425 Stellen mehr (+33,4 Prozent) als vor einem Jahr. Auf 100 unbesetzte Ausbildungsstellen kommen 94 unversorgte Bewerberinnen und Bewerber.
Entwicklung im Hochtaunuskreis, Main-Taunus-Kreis und Kreis Groß-Gerau
Die drei Landkreise folgen in diesem Monat einer ähnlichen Entwicklung. Eine Ausnahme bildet der Landkries Groß-Gerau hier waren die meisten offenen Stellenmeldungen zu verzeichnen.
Hochtaunuskreis
Im Mai waren im Hochtaunuskreis insgesamt 4.674 Menschen arbeitslos gemeldet. Das waren 203 Personen (- 4,2 Prozent) weniger als im April. 902 Menschen (- 16,2 Prozent) waren dagegen im Vergleich zum Mai des vergangenen Jahres weniger gemeldet. 1.954 Menschen sind dem Rechtskreis SGB III und 2.720 dem Rechtskreis SGB II zugeordnet. Im SGB III Bereich waren im Mai 123 Personen oder 5,9 Prozent weniger von Arbeitslosigkeit betroffen. Im Bereich des SGB II waren es 80 Personen oder 2,9 Prozent weniger als noch im April 2022 (Relation: 41,8 Prozent zu 58,2 Prozent).
Gegenüber dem Vorjahresmonat Mai 2021 waren im Rechtskreis SGB III 557 Menschen weniger arbeitslos gemeldet (- 22,2 Prozent). Im Rechtskreis SGB II waren es 345 Personen weniger (- 11,3 Prozent).
Die Arbeitslosenquote sank im Mai erneut um 0,1 Prozent auf 3,9 Prozent. Im Vorjahr lag die Quote bei 4,6 Prozent.
Der Zugang offener Stellen belief sich in diesem Monat auf insgesamt 160 Stellenmeldungen (- 45 Stellen oder - 22,0 Prozent). Im Vergleich zum Vorjahr ergab sich ebenfalls ein Rückgang von 45 Stellen. Dies entspricht einem Minus von ebenfalls 22,0 Prozent. Der Stellenbestand lag in diesem Monat bei 616 offenen Stellen und mit 41 Stellen oder 7,1 Prozent im Plus gegenüber dem Vormonat. Gegenüber dem Vorjahr lag der Bestand mit 127 Stellen oder 17,1 Prozent unter dem Vorjahreswert des Mai 2021. Der Zugang seit Jahresbeginn belief sich auf insgesamt 857 Stellen. Das sind 92 Stellen oder 9,7 Prozent weniger als im Vorjahr 2021.
Im Mai 2022 lag die Zahl der gemeldeten Berufsausbildungsstellen im Hochtaunuskreis bei 948, das waren 158 oder 20,0 Prozent mehr als im Vergleichszeitraum des Vorjahres.
Die Zahl der gemeldeten Bewerberinnen und Bewerber um einen Ausbildungsplatz lag im Mai bei insgesamt 765 Jugendlichen. Damit waren 55 Jugendliche oder 7,7 Prozent mehr gemeldet.
Die Zahl der unversorgten Bewerberinnen und Bewerber fiel mit 414 jungen Menschen höher aus, als vor einem Jahr (59 oder +16,6 Prozent). Ihnen stehen im Mai aktuell 598 unbesetzte Berufsausbildungsstellen gegenüber, dies sind 1.175 Stellen mehr (+41,4 Prozent) als vor einem Jahr. Auf 100 unbesetzte Ausbildungsstellen kommen 69 unversorgte Bewerberinnen und Bewerber.
Main-Taunus-Kreis
Im Main-Taunus-Kreis sank die Arbeitslosenzahl im Mai um 104 Erwerbslose (- 2,0 Prozent) auf 5.045 Erwerbslose. Im Vergleich zum Vorjahr waren 741 Menschen weniger (- 12,8 Prozent) gemeldet.
Davon waren 1.909 Personen dem Rechtskreis SGB III und 3.136 dem Rechtskreis SGB II zugeordnet. Dies ergibt eine Relation von 37,8 Prozent (SGB III) zu 62,2 Prozent (SGB II). Im Bereich des SGB III konnte ein Rückgang von 113 Erwerbslosen (- 5,6 Prozent) gegenüber dem Vormonat verzeichnet werden. Im SGB II Bereich gab es dagegen eine Zunahme von 9 Personen oder 0,3 Prozent. Insgesamt waren im Vergleich zum Vorjahr 833 Erwerbslose oder – 30,4 Prozent weniger im Bereich des Arbeitslosengeldes I gemeldet. Im SGB II Bereich sah es wie folgt aus: Hier waren im Vergleich zum Vorjahr 92 Erwerbslose oder 3,0 Prozent mehr gemeldet.
Die Arbeitslosenquote blieb auch im Mai unverändert bei 3,9 Prozent. Im Mai 2021 lag die Quote bei 4,4 Prozent.
Der Bestand offener Stellen lag bei 846 Stellen und damit 44 Stellen oder 5,5 Prozent über dem Vormonatswert. Im Vergleich zum Vorjahr 2021 lag der Bestand mit 104 Stellen bzw. 10,9 Prozent dagegen unter dem Vorjahresniveau.
Der Zugang offener Stellen lag im Vormonatsvergleich bei 197 Stellen. Dies waren 104 Stellen bzw. 34,6 Prozent weniger als im April 2022. Im Vergleich zum Vorjahr 2021 waren 72 Stellen weniger gemeldet worden, was einem Minus von 26,8 Prozent entspricht. Seit Jahresbeginn meldeten die Unternehmen im Main-Taunus-Kreis insgesamt 1.080 Stellen. Das sind 109 Stellen oder 9,2 Prozent weniger als im Mai 2021.
Die Entwicklung des Ausbildungsmarktes sieht wie folgt aus: Insgesamt meldeten die Unternehmen seit Beginn des Berichtsjahres 719 Berufsausbildungsstellen, 11,0 Prozent (+71 Ausbildungsstellen) mehr als im Mai 2021.
Auf der Bewerberseite gingen seit dem 1. Oktober 2021 801 Bewerbermeldungen ein, 9,4 Prozent mehr (+83 Personen) als im Vorjahr.
Auf 100 betriebliche Ausbildungsstellen kommen 111 Bewerberinnen und Bewerber. Im Main-Taunus-Kreis wurden bisher entgegen des Trends mehr Bewerber*innen als Ausbildungsstellen gemeldet.
Im Mai 2022 sind 460 Bewerberinnen und Bewerber noch unversorgt, das waren 21 weniger (- 4,4 Prozent) als vor einem Jahr. Gleichzeitig waren 456 Berufsausbildungsstellen noch nicht besetzt, 165 mehr (+56,7 Prozent) als im Mai 2021.
Auf 100 unbesetzte Ausbildungsstellen kommen 101 unversorgte Bewerberinnen und Bewerber.
Kreis Groß-Gerau
Im Kreis Groß-Gerau belief sich die Zahl, der von Arbeitslosigkeit betroffenen Personen im Mai auf 7.420 Personen. Das waren 107 Personen weniger als im Vormonat (-1,4 Prozent) und 1.354 weniger (- 15,4 Prozent) als vor einem Jahr.
Darunter waren 2.832 Menschen dem Rechtskreis SGB III und 4.588 dem Rechtskreis SGB II zugeordnet. Gemessen an der Gesamtzahl entfielen somit 38,2 Prozent der Gemeldeten auf den Bereich der Arbeitslosenversicherung und 61,8 Prozent auf den Bereich der Grundsicherung.
Die Arbeitslosigkeit stellt sich wie folgt in den beiden Rechtskreisen dar: SGB III: - 105 Personen oder -3,6 Prozent; SGB II: -2 Personen oder 0,0 Prozent). So waren 1.031 Menschen im Rechtskreis SGB III weniger arbeitslos als vor einem Jahr (- 26,7 Prozent). Im Rechtskreis SGB II waren es 323 Menschen weniger (- 6,6 Prozent).
Die Arbeitslosenquote blieb im Landkreis Groß-Gerau auch im Mai unverändert bei 4,9 Prozent. Im Vorjahr lag die Quote bei 5,7 Prozent.
Der Stellenzugang im Landkreis Groß-Gerau belief sich auf 289 Stellen. Dies entspricht einem Plus von 106 Stellen bzw. 57,9 Prozent mehr als im Vormonatsvergleich. Im Vorjahresvergleich 2021 waren 81 Stellen oder 21,9 Prozent weniger gemeldet worden. Der Stellenbestand lag mit 931 gemeldeten Stellen leicht über dem Wert des Vormonats (27 Stellen oder 3,0 Prozent): Im Vorjahresvergleich wurden 264 Stellen oder 22,1 Prozent weniger gemeldet. Seit Jahresbeginn meldeten die Unternehmen insgesamt 1.588 offene Stellen. Das sind 237 Stellen oder 17,5 Prozent mehr als im Vorjahresmonat Mai 2021.
Insgesamt wurden 1.291 Berufsausbildungsstellen gemeldet, 30 Stellen oder 2,4 Prozent mehr als im Mai 2021.
Gleichzeitig lag die Bewerberzahl mit insgesamt 1.365 Meldungen unter dem Vorjahreswert (- 224 Personen oder – 14,1 Prozent).
720 Jugendliche waren im Mai noch unversorgt, das waren 181 weniger (-20,1) als im Vorjahr. Ihnen stehen noch 645 unbesetzte gemeldete Berufsausbildungsstellen gegenüber. Dies sind 85 Stellen mehr (+15,2 Prozent) als vor einem Jahr.
Auf 100 unbesetzte Berufsausbildungsstellen kommen 112 unversorgte Bewerber*innen.
Kurzarbeit
Es gab im Mai keine nennenswerten Veränderungen beim Kurzarbeitergeld. Es wurden erneut weniger Anzeigen auf Kurzarbeitergeld gestellt.
Agenturbezirk Bad Homburg
Insgesamt gingen im Agenturbezirk im Mai 20 Anzeigen für Kurzarbeit ein. Angemeldet wurde die Kurzarbeit für insgesamt 287 Beschäftigte.
Hochtaunuskreis
6 Anzeigen gingen im Mai ein. Damit wurde für insgesamt 59 Beschäftigte angemeldet.
Main-Taunus-Kreis
In diesem Monat gingen bei der Arbeitsagentur 8 neue Anzeigen auf Kurzarbeit ein. Es wurden 142 potentielle Kurzarbeiter neu gemeldet.
Kreis Groß-Gerau
Im Mai 2022 kamen 6 neue Anzeigen hinzu. Damit wurde für 86 Beschäftigte noch Kurzarbeit angemeldet.