Jahr beginnt mit saisonbedingtem Anstieg der Arbeitslosigkeit!

Arbeitslosenquote stieg auf 4,5 Prozent. Arbeitsmarkt trotz Anstieg weiterhin robust.    Stellenmarkt fest im pandemischen Griff - offene Meldungen rückläufig.   Anzeigen auf Kurzarbeit im Januar erneut gestiegen

01.02.2022 | Presseinfo Nr. 5

Das Jahr beginnt mit einem üblichen saisonbedingten Anstieg der Arbeitslosigkeit.

Arbeitslosigkeit im Agenturbezirk bezogen auf alle Rechtskreise

Insgesamt waren 18.348 Menschen in den Landkreisen Hochtaunus, Groß-Gerau und Main-Taunus arbeitslos gemeldet. Das waren im Vergleich zum Vormonat 898 Menschen (+5,1 Prozent) mehr. Gegenüber dem Januar 2021 waren 3.647 Personen weniger von Arbeitslosigkeit betroffen (- 16,6 Prozent). Die Arbeitslosenquote (bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen) stieg um 0,2 Prozentpunkte auf 4,5 Prozent. Im Januar 2021 lag die Quote bei 5,4 Prozent.

„Der Januar endet mit einer zum Jahresbeginn üblichen Zunahme an Arbeitslosen. Diese fiel mit knapp 5 Prozent trotz der anhaltenden Pandemie und weiteren Belastungen des Arbeitsmarktes deutlich geringer aus als im Durchschnitt der letzten fünf Jahre. Die Zunahme ist auch in diesem Jahr dem Ende der Saisonbeschäftigung im Einzelhandel und in der Logistikbranche sowie den üblichen Kündigungen zum Jahresende geschuldet. Für einen geringeren Anstieg sorgte auch der bisher mildere Winter und die an sich boomende Baubranche. Alles in allem haben wir auf den ersten Blick einen klassischen Jahresanfang“, weiß Matthias Oppel, Vorsitzender der Geschäftsführung der Arbeitsagentur Bad Homburg.

„Mit Blick auf die Vorjahresvergleichszahlen merken wir allerdings, dass die Auswirkungen der Pandemie noch sichtbar sind. Im Verhältnis zum Januar 2021 haben wir einen deutlichen Rückgang von knapp 17 Prozent an Erwerbslosen. Dieser verdeutlicht sehr anschaulich, mit welchen Herausforderungen der Arbeitsmarkt in den vergangenen beiden Jahren zu kämpfen hatte“, so Oppel.

„Die Verteilung der Arbeitslosigkeit innerhalb der drei Landkreise bleibt auch zu Beginn des Jahres identisch. Alle drei Kreise haben eine Zunahme an Erwerbslosen zu verzeichnen. Trotz Pandemie, Inflation und globaler Unwägbarkeiten zeigt sich der Arbeitsmarkt ebenso wie die wirtschaftliche Situation im Agenturbezirk weiterhin robust. Daran ändern auch die zum Jahresbeginn durch Pandemie und Kurzarbeit bedingten verhaltenen Stellenmeldungen nichts“, erklärt Matthias Oppel.

Gleichzeitig wird und bleibt die Besetzung von offenen Stellen in einigen Mangelberufsgruppen und Branchen schwierig und wird bedingt durch die Pandemie noch zusätzlich erschwert. Ein Sektor, in dem wir diesen Tatbestand in den nächsten Jahren noch deutlicher spüren werden, ist das Hotel- und Gaststättengewerbe. Durch die Pandemie stark gebeutelt, verliert es insbesondere bei den Jugendlichen als Ausbildungsberuf an Attraktivität. Obgleich es sich um einen facettenreichen Beruf handelt, hat die Pandemie hier besonders große Einschnitte durch Kurzarbeit gebracht. Wir werden trotz einer insgesamt besseren Situation auf dem Arbeitsmarkt viele Herausforderungen annehmen müssen, um das Vorkrisenniveau zu erreichen. Hoffnung geben mir dabei die Prognosen zum Verlauf der Pandemie, aber auch zum Wirtschaftswachstum in Deutschland und unserer Region. Ich bin zuversichtlich, dass sich der Arbeitsmarkt weiter erholt und wir im weiteren Jahresverlauf auch positive Signale vom Ausbildungsmarkt erhalten werden. Aus Gesprächen mit den Berufsberatern*innen weiß ich, dass die jungen Menschen sich aufgrund der Pandemie früher und intensiver als sonst üblich mit Ihrem Berufsstart beschäftigen. Dies nährt auch die Hoffnung, dass der Start in das Berufsleben mit einer fundierten Ausbildung beginnt. Ein Signal, dass wir im Kampf gegen den Fachkräftemangel dringend benötigen“, so Matthias Oppel.

Stellenmarkt

Der Stellenmarkt stagnierte bereits im Dezember. Dies setzt sich mit Jahresbeginn und einem Rückgang an Stellenmeldungen fort. Der Zugang an offenen Stellen nahm im Vergleich zum Vormonat um 338 offenen Stellen oder 37,0 Prozent auf 575 Stellenzugänge in diesem Monat ab. Der Stellenbestand lag mit 135 Stellen oder 5,6 Prozent im Vergleich zum Jahresschluss erneut im Minus. Insgesamt waren 2.286 Stellen im Bestand gemeldet. Im Verhältnis zum Vorjahreszeitraum waren ebenfalls weniger offene Stellen gemeldet worden (-104 oder -15,3 Prozent). Was den Stellenbestand angeht, so sind im Vorjahresvergleich 336 Stellen weniger vorhanden. Dies entspricht einem Minus von 12,8 Prozent.

Der Gesamtzugang seit Jahresbeginn belief sich zum Jahresanfang auf 575 Stellen. Das entspricht einem Minus von 15,3 Prozent im Vergleich zum Jahresbeginn 2021.

Arbeitslosigkeit nach Rechtskreisen

Im Bereich des Arbeitslosengeldes I (SGB III), für das die Arbeitsagentur Bad Homburg in den drei zugehörigen Kreisen ausschließlich zuständig ist, nahm die Zahl der Erwerbslosen um 713 Menschen (+10,3 Prozent) auf 7.645 Erwerbslose zu. Im Vergleich zum Vorjahr wurden 3.540 Menschen weniger (- 31,6 Prozent) gezählt.  

Im Bereich des Arbeitslosengeldes II (SGB II), welches im Agenturbezirk Bad Homburg ausschließlich in kommunaler Hand liegt, stieg die Zahl der Arbeitslosen ebenfalls um 185 Personen auf 10.703 Menschen. Dies entspricht einem Anstieg von 1,8 Prozent. Im Vergleich zum Januar des Vorjahr 2021 waren 107 Arbeitslose weniger (- 1,0 Prozent) gemeldet.

Die prozentuale Verteilung sieht wie folgt aus: 41, 7 Prozent (SGB III) zu 58,3 Prozent (SGB II). 

Ausbildungsmarkt

Das Ausbildungsjahr 2020/2021 endete am 30. September 2021. Der nächste Bericht zum neuen Ausbildungsjahr 2021/2022 wird Ende März veröffentlicht.

Entwicklung im Hochtaunuskreis, Main-Taunus-Kreis und Kreis Groß-Gerau

Landkreise folgen wie schon in den vergangenen Monaten auch zum Jahresbeginn einer einheitlichen Entwicklung.  

Hochtaunuskreis

Im Januar waren im Hochtaunuskreis insgesamt 5.108 Menschen arbeitslos gemeldet. Das waren 275 Personen (+5,7 Prozent) mehr als im Dezember 2021. 1.050 Menschen (- 17,1 Prozent) waren es dagegen im Vergleich zum Januar des vergangenen Jahres. 2.192 Menschen sind dem Rechtskreis SGB III und 2.916 dem Rechtskreis SGB II zugeordnet. Im SGB III Bereich waren 294 Personen oder 15,5 Prozent mehr von Arbeitslosigkeit betroffen. Im Bereich des SGB II waren es dagegen 19 Personen oder – 0,6 Prozent weniger als noch im Dezember (Relation: 42,9 Prozent zu 57,1 Prozent).  

Gegenüber dem Vorjahresmonat Dezember 2021 waren im Rechtskreis SGB III 877 Menschen weniger arbeitslos gemeldet (- 28,6 Prozent). Im Rechtskreis SGB II waren es 173 Personen weniger (- 5,6 Prozent). 

Die Arbeitslosenquote stieg im Januar 2022 um 0,2 Prozentpunkte auf 4,2 Prozent an. Im Vorjahr lag die Quote bei 5,1 Prozent.

Der Zugang offener Stellen belief sich in diesem Monat auf insgesamt 124 Stellenmeldungen (- 137 Stellen oder – 52,5 Prozent). Im Vergleich zum Vorjahr ergab sich ein Rückgang von 39 Stellen. Dies entspricht einem Minus von 23,9 Prozent. Der Stellenbestand lag in diesem Monat bei 543 offenen Stellen und mit 105 Stellen unter dem Niveau des Vormonats. Der Rückgang entspricht einem Minus von 16,2 Prozent. Gegenüber dem Vorjahr lag der Bestand mit 162 Stellen oder 23,0 Prozent unter dem Vorjahreswert 2021. Der Zugang seit Jahresbeginn belief sich auf insgesamt 124 Stellen.

Main-Taunus-Kreis

Im Main-Taunus-Kreis stieg die Arbeitslosenzahl im Januar um 279 Erwerbslose (+ 5,6 Prozent) auf 5.276 Erwerbslose. Im Vergleich zum Vorjahr waren 1.067 Menschen weniger (- 16,8 Prozent) gemeldet.

Davon waren 2.282 Personen dem Rechtskreis SGB III und 2.994 dem Rechtskreis SGB II zugeordnet. Dies ergibt eine Relation von 43,3 Prozent (SGB III) zu 56,7 Prozent (SGB II). Im Bereich des SGB III konnte ein Zuwachs von 200 Erwerbslosen (+9,6 Prozent) gegenüber dem Vormonat verzeichnet werden. Im SGB II – Bereich gab es ebenfalls eine Zunahme von 79 Personen oder 2,7 Prozent. Insgesamt waren im Vergleich zum Vorjahr 1.076 Erwerbslose oder – 32,0 Prozent weniger im Bereich des Arbeitslosengeldes I gemeldet. Im SGB II Bereich sah es wie folgt aus: Hier waren im Vergleich zum Vorjahr 9 Erwerbslose oder 0,3 Prozent mehr gemeldet.

Die Arbeitslosenquote stieg auch im Main-Taunus-Kreis um 0,2 Prozentpunkte auf 4,0 Prozent an. Im Januar 2021 waren es 4,9 Prozent.  

Der Bestand offener Stellen lag bei 682 Stellen und damit 57 Stellen oder 7,7 Prozent unter dem Vormonatswert. Im Vergleich zum Vorjahr 2021 lag der Bestand mit 116 Stellen bzw. 14,5 Prozent ebenfalls unter dem Vorjahresniveau.

Der Zugang offener Stellen lag im Vormonatsvergleich bei 180 Stellen. Dies waren 144 Stellen bzw. 44,4 Prozent weniger als noch im Dezember. Im Vergleich zum Vorjahr 2021 waren 126 Stellen weniger gemeldet worden, was einem Minus von 41,2 Prozent entspricht. Seit Jahresbeginn meldeten die Unternehmen im Main-Taunus-Kreis insgesamt 180 Stellen.     

Kreis Groß-Gerau

Im Kreis Groß-Gerau belief sich die Zahl, der von Arbeitslosigkeit betroffenen Personen zum Jahresanfang auf 7.964 Personen. Das waren 344 Personen mehr als im Vormonat (+ 4,5 Prozent) und 1.530 weniger (- 16,1 Prozent) als vor einem Jahr.   

Darunter waren 3.171 Menschen dem Rechtskreis SGB III und 4.793 dem Rechtskreis SGB II zugeordnet. Gemessen an der Gesamtzahl entfielen somit 39,8 Prozent der Gemeldeten auf den Bereich der Arbeitslosenversicherung und 60,2 Prozent auf den Bereich der Grundsicherung.

Die Arbeitslosigkeit stellt sich wie folgt in den beiden Rechtskreisen dar: SGB III: + 219 Personen oder + 7,4 Prozent; SGB II: + 125 Personen oder + 2,7 Prozent). So waren 1.587 Menschen im Rechtskreis SGB III weniger arbeitslos als vor einem Jahr (- 33,4 Prozent). Im Rechtskreis SGB II waren es allerdings 57 Menschen mehr (+1,2 Prozent).  

Die Arbeitslosenquote stieg auch im Landkreis Groß-Gerau um 0,2 Prozentpunkte auf 5,1 Prozent. Im Vorjahr lag die Quote bei 6,2 Prozent.

Der Stellenzugang im Landkreis Groß-Gerau belief sich auf 271 Stellen. Dies entspricht einem Minus von 57 Stellen bzw. - 17,4 Prozent weniger als im Vormonatsvergleich. Im Vorjahresvergleich 2021 waren 61 Stellen oder 29,0 Prozent mehr gemeldet worden. Der Stellenbestand lag mit 1.061 gemeldeten Stellen über dem Wert des Vormonats Dezembers 2021 (+27 Stellen oder 2,6 Prozent): Im Vorjahresvergleich wurden 58 Stellen oder - 5,2 Prozent weniger gemeldet. Seit Jahresbeginn meldeten die Unternehmen insgesamt 271 offene Stellen.

Kurzarbeit

Im Januar wurden wieder vermehrt Anträge auf Kurzarbeitergeld gestellt. Das Niveau aus den Jahren 2020 oder 2021 wurde allerdings nicht erreicht.

Agenturbezirk Bad Homburg

Insgesamt gingen im Agenturbezirk zum Jahresende 131 Anzeigen für Kurzarbeit ein. Angemeldet wurde die Kurzarbeit für insgesamt 2.267 Beschäftigte. Im Januar 2021 waren für den gesamten Agenturbezirk noch 684 Anzeigen gemeldet worden. Dies betraf eine angemeldete Kurzarbeit für 6.505 Arbeitnehmer.

Hochtaunuskreis

Zum Jahresanfang hatten die Unternehmen 47 neue Anzeigen auf Kurzarbeit eingereicht. Für insgesamt 785 Beschäftigte wurde diese angemeldet. Im Januar 2021 waren es 238 Anzeigen und angemeldete Kurzarbeit für 1.836 Beschäftigte.

Main-Taunus-Kreis

In diesem Monat gingen bei der Arbeitsagentur 41 neue Anzeigen auf Kurzarbeit ein. Es wurden 637 potentielle Kurzarbeiter neu gemeldet. Im Januar 2021 waren es 244 Anzeigen und angemeldete Kurzarbeit für 2.308 Arbeitnehmer.

Kreis Groß-Gerau

Im Januar 2022 kamen 43 neue Anzeigen hinzu. Damit wurde für 845 Beschäftigte noch Kurzarbeit angemeldet. Im Vergleich dazu waren im vergangenen Januar 202 Anzeigen für 2.361 Beschäftigte gestellt worden.