Der Februar sorgt für eine einsetzende Frühjahrsbelebung und Entspannung am Arbeitsmarkt.
Arbeitslosigkeit im Agenturbezirk bezogen auf alle Rechtskreise
Insgesamt waren 17.995 Menschen in den Landkreisen Hochtaunus, Groß-Gerau und Main-Taunus arbeitslos gemeldet. Das waren im Vergleich zum Vormonat 353 Menschen (-1,9 Prozent) weniger. Gegenüber dem Februar 2021 waren 3.641 Personen weniger von Arbeitslosigkeit betroffen (- 16,8 Prozent). Die Arbeitslosenquote (bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen) sank um 0,1 Prozentpunkte auf 4,4 Prozent. Im Februar 2021 lag die Quote weiterhin bei 5,4 Prozent.
„Der Februar schließt mit einem weiteren Rückgang der Arbeitslosigkeit und lässt eine leichte Frühjahrsbelebung erkennen. Diese geht in diesem Jahr über das saisonübliche Maß hinaus. Die Zunahme der Stellenmeldungen sorgt für einen belebenden Aufwärtstrend auf dem Arbeitsmarkt. Diese Einschätzung unterstreicht auch der Blick auf die Vorjahreszahlen mit einer Abnahme der Arbeitslosigkeit von knapp 17 Prozent“, weiß Matthias Oppel, Vorsitzender der Geschäftsführung Bad Homburg.
„Der Rückgang zieht sich durch fast alle Personen- und Altersgruppen. Eine Ausnahme bildet wie üblich die Gruppe der Jugendlichen unter 25 Jahren. Hier haben wir mit Blick auf das Ende des Ausbildungsjahres stets einen Anstieg, der sich im Verlauf des Jahres wieder abbaut. Dennoch fällt auf, dass der Anstieg in diesem Jahr geringer ausfällt als in den beiden vorangegangenen Corona-Krisenjahren. Ein Indiz dafür, dass wir auf einem guten Weg sind, an das Vorkrisenjahr anschließen zu können und voraussichtlich mehr Jugendliche nach der Ausbildung übernommen werden, als es in der Vergangenheit der Fall war“, so Oppel.
„Darüber hinaus merken wir die Belebung des Arbeitsmarktes insbesondere im Landkreis Groß-Gerau. Er verzeichnete die größte Abnahme an Arbeitslosen. Eine wichtige Rolle spielt dabei die Nähe zum Flughafen. Die Belebung der Reisebranche durch den Wegfall von Einreisebeschränkungen sorgt für einen positiven Impuls bei flughafennahen Dienstleistungen. Die gelockerten Corona-Beschränkungen wirken sich auf den Arbeitsmarkt insgesamt positiv aus. Die Meldungen von neuen Anzeigen auf Kurzarbeitergeld sind in allen Landkreisen im Vergleich zum Jahresbeginn zurückgegangen. Stattdessen nahmen die Stellenmeldungen im vergangenen Monat kräftig zu. Besonders deutlich war dies im Landkreis Groß-Gerau festzustellen. Hier gab es die meisten Zugänge an offenen Stellen. Der Landkreis ist aufgrund seiner Betriebs- und Unternehmensstruktur ein guter Indikator für die einsetzende Frühjahrsbelebung und den Aufwärtstrend, den wir auch in den beiden anderen Landkreisen, wenn auch abgeschwächt verzeichnen können“, erklärt Matthias Oppel.
„Dennoch möchte ich an dieser Stelle betonen, dass wir mit Blick auf die weltpolitischen Entwicklungen und Sanktionen gegenüber Russland noch nicht abschätzen können, ob und inwieweit auch unsere heimische Wirtschaft sowie die Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt von den Auswirkungen betroffen sein werden. Zum jetzigen Zeitpunkt sind Vorhersagen nur eingeschränkt möglich. Der Blick auf die heutigen Zahlen ist daher nur eine Betrachtung auf den IST-Zustand, verbunden mit der Tatsache, dass wir derzeit einen leichten Aufwärtstrend verspüren“, erläutert Matthias Oppel.
Stellenmarkt
Der Stellenmarkt konnte im Februar deutlich an Fahrt aufnehmen. Seit Monatsbeginn wurden deutlich mehr Stellmeldungen vorgenommen. Der Zugang an offenen Stellen nahm im Vergleich zum Vormonat um 322 offene Stellen oder 56,0 Prozent auf 897 Stellenzugänge in diesem Monat zu. Der Stellenbestand lag mit 104 Stellen oder 4,5 Prozent im Vergleich zum Vormonat im Plus. Insgesamt waren 2.390 Stellen im Bestand gemeldet. Im Verhältnis zum Vorjahreszeitraum waren ebenfalls deutlich mehr offene Stellen gemeldet worden (+235 oder 35,5 Prozent). Was dagegen den Stellenbestand angeht, so sind im Vorjahresvergleich 267 Stellen weniger vorhanden. Dies entspricht einem Minus von 10,0 Prozent.
Der Gesamtzugang seit Jahresbeginn belief sich zum Jahresanfang auf 1.472 Stellen. Das entspricht einem Plus von 9,8 Prozent oder 131 Stellen im Vergleich zum Februar 2021.
Arbeitslosigkeit nach Rechtskreisen
Im Bereich des Arbeitslosengeldes I (SGB III), für das die Arbeitsagentur Bad Homburg in den drei zugehörigen Kreisen ausschließlich zuständig ist, nahm die Zahl der Erwerbslosen um 237 Menschen (-3,1 Prozent) auf 7.408 Erwerbslose ab. Im Vergleich zum Vorjahr wurden 3.497 Menschen weniger (- 32,1 Prozent) gezählt.
Im Bereich des Arbeitslosengeldes II (SGB II), welches im Agenturbezirk Bad Homburg ausschließlich in kommunaler Hand liegt, sank die Zahl der Arbeitslosen um 116 Personen auf 10.587. Dies entspricht einem Rückgang von 1,1 Prozent. Im Vergleich zum Februar des Vorjahr 2021 waren 144 Arbeitslose weniger (- 1,3 Prozent) gemeldet.
Die prozentuale Verteilung sieht wie folgt aus: 41, 2 Prozent (SGB III) zu 58,8 Prozent (SGB II).
Ausbildungsmarkt
Das Ausbildungsjahr 2020/2021 endete am 30. September 2021. Der nächste Bericht zum neuen Ausbildungsjahr 2021/2022 wird mit dem Arbeitsmarktbericht Ende März veröffentlicht.
Entwicklung im Hochtaunuskreis, Main-Taunus-Kreis und Kreis Groß-Gerau
Landkreise folgen wie schon in den vergangenen Monaten auch zum Jahresbeginn einer einheitlichen Entwicklung, wobei der Landkreis Groß-Gerau die meisten Abgänge in Arbeit sowie die meisten Stellenmeldungen verzeichnen konnte.
Hochtaunuskreis
Im Januar waren im Hochtaunuskreis insgesamt 5.071 Menschen arbeitslos gemeldet. Das waren 37 Personen (-0,7 Prozent) weniger als im Januar. 988 Menschen (- 16,3 Prozent) waren dagegen im Vergleich zum Februar des vergangenen Jahres weniger gemeldet. 2.183 Menschen sind dem Rechtskreis SGB III und 2.888 dem Rechtskreis SGB II zugeordnet. Im SGB III Bereich waren im Februar 9 Personen oder 0,4 Prozent weniger von Arbeitslosigkeit betroffen. Im Bereich des SGB II waren es dagegen 28 Personen oder 1,0 Prozent weniger als noch im Januar 2022 (Relation: 43,0 Prozent zu 57,0 Prozent).
Gegenüber dem Vorjahresmonat Februar 2021 waren im Rechtskreis SGB III 808 Menschen weniger arbeitslos gemeldet (- 27,0 Prozent). Im Rechtskreis SGB II waren es 180 Personen weniger (- 5,9 Prozent).
Die Arbeitslosenquote liegt auch im Februar unverändert bei 4,2 Prozent. Im Vorjahr lag die Quote bei 5,1 Prozent.
Der Zugang offener Stellen belief sich in diesem Monat auf insgesamt 186 Stellenmeldungen (+62 Stellen oder 50,0 Prozent). Im Vergleich zum Vorjahr ergab sich ein Rückgang von 37 Stellen. Dies entspricht einem Minus von 16,6 Prozent. Der Stellenbestand lag in diesem Monat bei 546 offenen Stellen und mit 3 Stellen oder 0,6 Prozent im Plus gegenüber dem Vormonat. Gegenüber dem Vorjahr lag der Bestand mit 208 Stellen oder 27,6 Prozent unter dem Vorjahreswert des Februar 2021. Der Zugang seit Jahresbeginn belief sich auf insgesamt 310 Stellen. Das sind 76 Stellen oder 19,7 Prozent weniger als im Vorjahr 2021.
Main-Taunus-Kreis
Im Main-Taunus-Kreis sank die Arbeitslosenzahl im Februar um 72 Erwerbslose (-1,4 Prozent) auf 5.204 Erwerbslose. Im Vergleich zum Vorjahr waren 999 Menschen weniger (- 16,1 Prozent) gemeldet.
Davon waren 2.158 Personen dem Rechtskreis SGB III und 3.046 dem Rechtskreis SGB II zugeordnet. Dies ergibt eine Relation von 41,5 Prozent (SGB III) zu 58,5 Prozent (SGB II). Im Bereich des SGB III konnte ein Rückgang von 124 Erwerbslosen (-5,4 Prozent) gegenüber dem Vormonat verzeichnet werden. Im SGB II Bereich gab es dagegen eine Zunahme von 52 Personen oder 1,7 Prozent. Insgesamt waren im Vergleich zum Vorjahr 1.084 Erwerbslose oder – 33,4 Prozent weniger im Bereich des Arbeitslosengeldes I gemeldet. Im SGB II Bereich sah es wie folgt aus: Hier waren im Vergleich zum Vorjahr 85 Erwerbslose oder 2,9 Prozent mehr gemeldet.
Die Arbeitslosenquote lag im Februar unverändert bei 4,0 Prozent. Im Februar 2021 lag die Quote bei 4,8 Prozent.
Der Bestand offener Stellen lag bei 723 Stellen und damit 41 Stellen oder 6,0 Prozent über dem Vormonatswert. Im Vergleich zum Vorjahr 2021 lag der Bestand mit 77 Stellen bzw. 9,6 Prozent dagegen unter dem Vorjahresniveau.
Der Zugang offener Stellen lag im Vormonatsvergleich bei 205 Stellen. Dies waren 25 Stellen bzw. 13,9 Prozent mehr als im Januar 2022. Im Vergleich zum Vorjahr 2021 waren 15 Stellen mehr gemeldet worden, was einem Plus von 7,9 Prozent entspricht. Seit Jahresbeginn meldeten die Unternehmen im Main-Taunus-Kreis insgesamt 385 Stellen. Das sind 111 Stellen oder 22,4 Prozent weniger als im Februar 2021.
Kreis Groß-Gerau
Im Kreis Groß-Gerau belief sich die Zahl, der von Arbeitslosigkeit betroffenen Personen zum Jahresanfang auf 7.720 Personen. Das waren 244 Personen weniger als im Vormonat (-3,1 Prozent) und 1.654 weniger (- 17,6 Prozent) als vor einem Jahr.
Darunter waren 3.067 Menschen dem Rechtskreis SGB III und 4.653 dem Rechtskreis SGB II zugeordnet. Gemessen an der Gesamtzahl entfielen somit 39,7 Prozent der Gemeldeten auf den Bereich der Arbeitslosenversicherung und 60,3 Prozent auf den Bereich der Grundsicherung.
Die Arbeitslosigkeit stellt sich wie folgt in den beiden Rechtskreisen dar: SGB III: - 104 Personen oder -3,3 Prozent; SGB II: -140 Personen oder -2,9 Prozent). So waren 1.605 Menschen im Rechtskreis SGB III weniger arbeitslos als vor einem Jahr (- 34,4 Prozent). Im Rechtskreis SGB II waren es allerdings 49 Menschen weniger (-1,0 Prozent).
Die Arbeitslosenquote sank im Landkreis Groß-Gerau um 0,1 Prozentpunkte auf 5,0 Prozent. Im Vorjahr lag die Quote bei 6,1 Prozent.
Der Stellenzugang im Landkreis Groß-Gerau belief sich auf 506 Stellen. Dies entspricht einem Plus von 235 Stellen bzw. +86,7 Prozent mehr als im Vormonatsvergleich. Im Vorjahresvergleich 2021 waren 257 Stellen oder 103,2 Prozent mehr gemeldet worden. Der Stellenbestand lag mit 1.121 gemeldeten Stellen über dem Wert des Vormonats (+60 stellen oder 5,7 Prozent): Im Vorjahresvergleich wurden 18 Stellen oder 1,6 Prozent mehr gemeldet. Seit Jahresbeginn meldeten die Unternehmen insgesamt 777 offene Stellen. Das sind 318 Stellen oder 69,3 Prozent mehr als im Vorjahresmonat Februar 2021.
Kurzarbeit
Im Februar entspannte sich die Lage beim Kurzarbeitergeld wieder. Es wurden weniger Anzeigen auf Kurzarbeitergeld gestellt. Insgesamt zeigte sich im Verhältnis zum Jahresbeginn eine Entspannung von rund 50 Prozent der gemeldeten Anzeigen und mehr als Zweidrittel der gemeldeten Beschäftigten.
Agenturbezirk Bad Homburg
Insgesamt gingen im Agenturbezirk im Februar 77 Anzeigen für Kurzarbeit ein. Angemeldet wurde die Kurzarbeit für insgesamt 642 Beschäftigte.
Hochtaunuskreis
26 Anzeigen gingen im Februar ein. Damit wurde für insgesamt 142 Beschäftigte angemeldet. Dies war ebenfalls deutlich weniger als noch im Januar.
Main-Taunus-Kreis
In diesem Monat gingen bei der Arbeitsagentur 22 neue Anzeigen auf Kurzarbeit ein. Es wurden 185 potentielle Kurzarbeiter neu gemeldet.
Kreis Groß-Gerau
Im Februar 2022 kamen 29 neue Anzeigen hinzu. Damit wurde für 315 Beschäftigte noch Kurzarbeit angemeldet.