Frühlingsbeginn belebt Arbeitsmarkt

März bringt Entspannung am Arbeitsmarkt. Dies gilt nahezu für alle Personen- und Altersgruppen.   

31.03.2023 | Presseinfo Nr. 23

Arbeitslosigkeit im Agenturbezirk bezogen auf alle Rechtskreise

Insgesamt waren 19.583 Menschen in den Landkreisen Hochtaunus, Groß-Gerau und Main-Taunus arbeitslos gemeldet. Das waren im Vergleich zum Vormonat 186 Menschen (- 0,9 Prozent) weniger. Gegenüber dem März 2022 waren 1.919 Personen mehr von Arbeitslosigkeit betroffen (+10,9 Prozent). Die Arbeitslosenquote (bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen) sank um 0,1 Prozentpunkte auf 4,8 Prozent. Im März 2022 lag die Quote weiterhin bei 4,3 Prozent.

„Der März hat uns eine Frühjahrsbelebung beschert, die über das saisonübliche Maß leicht hinausgeht und positive Signale für die kommenden Monate aussendet“, weiß der Leiter der Arbeitsagentur, Matthias Oppel. „Regional gestaltet sich der Rückgang unterschiedlich. So konnten nicht alle Landkreise gleichermaßen von der Belebung profitieren, die sich fast ausschließlich auf den SGB III Bereich auswirkt. Wie schon in den zurückliegenden Monaten ist der Anstieg in der Grundsicherung weiterhin den ukrainischen Flüchtlingen geschuldet. Der Rückgang der Arbeitslosigkeit führte auch zu einem Anstieg der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung. Hier konnten wir im Vergleich zum Vorjahr ein Plus von rund 1,5 Prozent erzielen, was mit Blick auf die Herausforderungen der vergangenen Monate einen guten Wert darstellt“, weiß Oppel. Insgesamt haben wir es aber mit einem stabilen und aufnahmefähigen Arbeitsmarkt zu tun, der bisher den Herausforderungen trotzen konnte“, erläutert Matthias Oppel.

„Anders sieht es auf dem Ausbildungsmarkt aus, zu diesem wir erstmals im März wieder berichten. Während die Zahl der Ausbildungsstellen im Vergleich zum vergangenen Jahr im Moment rückläufig ist, steigt gleichzeitig die Zahl der Bewerberinnen und Bewerber. Hier konnte der Trend aus den Pandemiejahren bereits schrittweise umgekehrt werden. Der Drang an weiterführende Schulen und Hochschulen zu streben, ist zwar noch nicht gebrochen, aber es entscheiden sich wieder mehr Schülerinnen und Schüler für eine Ausbildung.  Die Unternehmen und Betriebe benötigen ausbildungswillige Bewerberinnen und Bewerber, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Daran hat auch die derzeitige herausfordernde globale Lage nichts geändert. Der Fachkräftebedarf ist weiterhin hoch und wird in den nächsten Jahren noch verstärkt, wenn die Zahl der in die Verrentung gehenden Beschäftigten weiter steigt. Aus diesem Grund dürfen Ausbildungsstellen nicht unbesetzt bleiben“, erklärt der Leiter der Agentur.

 „Ich appelliere daher an junge Menschen sich bei der Berufsberatung zu melden und an die Unternehmen noch zu besetzende freie Ausbildungsstellen zu melden. Es gibt gute Chancen am Ausbildungsmarkt und sehr gute Möglichkeiten mit einer Ausbildung in das Berufsleben zu starten. Empfehlenswert ist es, jungen Menschen wieder vermehrt durch Praktika Wege in die Ausbildung aufzeigen. Betriebe gewinnen so einen persönlichen Eindruck und junge Menschen können sich ausprobieren und Interessen ausloten. Dies ist wichtig für die Orientierung. Darüber hinaus fördert die Arbeitsagentur über verschiedenste Förderinstrumente den Einstieg in die Ausbildung. Gerade in Krisenzeiten ist es umso wichtiger ein gutes berufliches Fundament zu schaffen. Dies gelingt am besten mit einer Ausbildung“, weiß Oppel. „Jede Schülerin bzw. jeder Schüler hat die Möglichkeit einen schnellen unkomplizierten Zugang zur Berufsberatung in seiner Schule zu erhalten. Eine gute Aus- und Weiterbildung ist ein solides Fundament, das auch in Krisenzeiten standhält. Gerade Ausbildungen im Handwerk sowie in technischen Berufen, aber auch in sozialen Berufen sind wichtige Pfeiler in der Gesellschaft“, so Oppel.

 

Stellenmarkt

Der Stellenmarkt konnte im März keine weitere Fahrt aufnehmen. Im Gegenteil er reagierte sehr verhalten. Der Zugang an offenen Stellen nahm im Vergleich zum Vormonat um 158 offene Stellen oder – 25,3 Prozent auf 466 Stellenzugänge in diesem Monat ab. Der Stellenbestand lag mit 66 Stellen oder 3,1 Prozent im Vergleich zum Vormonat im Plus. Insgesamt waren 2.164 Stellen im Bestand gemeldet. Im Verhältnis zum Vorjahreszeitraum waren ebenfalls weniger offene Stellen gemeldet worden (-252 oder 35,1 Prozent). Was den Stellenbestand angeht, so sind im Vorjahresvergleich 303 Stellen weniger vorhanden. Dies entspricht einem Minus von 12,3 Prozent.

Der Gesamtzugang seit Jahresbeginn belief sich auf 1.522 Stellen. Das entspricht einem Minus von 30,5 Prozent oder 668 Stellen im Vergleich zum März 2022.

 

Arbeitslosigkeit nach Rechtskreisen

Im Bereich des Arbeitslosengeldes I (SGB III), für das die Arbeitsagentur Bad Homburg in den drei zugehörigen Kreisen ausschließlich zuständig ist, nahm die Zahl der Erwerbslosen um 197 Menschen (- 2,9 Prozent) auf 6.684 Erwerbslose ab. Im Vergleich zum Vorjahr wurden 431 Menschen weniger (- 6,1 Prozent) gezählt.  

Im Bereich des Arbeitslosengeldes II (SGB II), welches im Agenturbezirk Bad Homburg ausschließlich in kommunaler Hand liegt, stieg die Zahl der Arbeitslosen um 11 Personen auf 12.899. Dies entspricht einem Zuwachs von 0,1 Prozent. Im Vergleich zum März des Vorjahr 2022 waren 2.350 Arbeitslose mehr (-+22,3 Prozent) gemeldet.

Die prozentuale Verteilung sieht wie folgt aus: 34,1 Prozent (SGB III) zu 65,9 Prozent (SGB II). 

 

Sozialversicherungspflichtige Beschäftigte

Derzeit stehen 310.118 Personen in einem sozialversicherungspflichtigen Beschäftigungsverhältnis. Das sind 1.910 Personen (+0,6 Prozent) mehr als im Vorquartal. Im Vergleich zum Vorjahr waren 4.344 Personen mehr in einer sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung tätig. Dies entspricht einem Zuwachs von 1,4 Prozent.

 

 

Ausbildungsmarkt

Das Ausbildungsjahr 2022/2023 hat am 1. Oktober 2022 begonnen und endet am 30. September 2023.

Nach sechs Monaten werden nun erstmals wieder die Zahlen zum Ausbildungsmarkt veröffentlicht.

Seit Beginn des Ausbildungsjahres wurden im Bezirk der Arbeitsagentur Bad Homburg bislang 2.501 Berufsausbildungsstellen gemeldet. Das sind 209 Stellen weniger als im Vorjahreszeitraum und entspricht einem Minus von 7,7 Prozent. 

Die Zahl der gemeldeten Bewerberinnen und Bewerber liegt derzeit bei 2.687. Hier ist ein Zuwachs von 192 Ausbildungsstellenbewerber/innen zu verzeichnen. Dies entspricht einem Plus von 7,7 Prozent. Auf 100 betriebliche Ausbildungsstellen kommen 108 Bewerberinnen und Bewerber.

Von den seit Beginn des Berichtsjahres gemeldeten Bewerberinnen und Bewerbern sind 1.849 zurzeit unversorgt. Das sind 183 Jugendliche oder11,0 Prozent mehr als noch im Jahr 2022. Zur Gruppe der unversorgten Bewerber zählen Jugendliche und junge Erwachsene, die nach der Schule noch keinen Ausbildungsplatz, einen weiteren Schulbesuch, Studium oder eine andere Alternative bis 30. September 2023 haben. Demgegenüber stehen 1.836 noch unbesetzte Ausbildungsstellen. Dies sind 21 Stellen weniger (- 1,1 Prozent) als vor einem Jahr. Auf 100 unbesetzte Ausbildungsstellen kommen 101 unversorgte Bewerberinnen und Bewerber.

 

Entwicklung im Hochtaunuskreis, Main-Taunus-Kreis und Kreis Groß-Gerau

Hochtaunuskreis

Im März waren im Hochtaunuskreis insgesamt 5.288 Menschen arbeitslos gemeldet. Das waren 189 Personen (-3,5 Prozent) weniger als im Februar. 326 Menschen (+6.6 Prozent) waren dagegen im Vergleich zum März des vergangenen Jahres mehr gemeldet. 1.935 Menschen sind dem Rechtskreis SGB III und 3.353 dem Rechtskreis SGB II zugeordnet. Im SGB III Bereich waren im März 74 Personen oder 3,7 Prozent weniger von Arbeitslosigkeit betroffen. Im Bereich des SGB II waren es 115 Personen oder 3,3 Prozent mehr als noch im Vormonat (Relation: 36,6 Prozent zu 63,4 Prozent).  

Gegenüber dem Vorjahresmonat März 2022 waren im Rechtskreis SGB III 174 Menschen weniger arbeitslos gemeldet (- 8,3 Prozent). Im Rechtskreis SGB II waren es 500 Personen mehr (+17,5 Prozent). 

Die Arbeitslosenquote sank im März um 0,1 Prozent auf 4,4 Prozent. Im Vorjahr lag die Quote bei 4,7 Prozent.

Der Zugang offener Stellen belief sich in diesem Monat auf insgesamt 154 Stellenmeldungen (- 23 Stellen oder – 13,0 Prozent). Im Vergleich zum Vorjahr ergab sich ein Rückgang von 28 Stellen. Dies entspricht einem Minus von 15,4 Prozent. Der Stellenbestand lag in diesem Monat bei 629 offenen Stellen und mit 64 Stellen oder 11,3 Prozent im Plus gegenüber dem Vormonat.  Gegenüber dem Vorjahr lag der Bestand mit 63 Stellen oder 11,1 Prozent über dem Vorjahreswert des März 2022. Der Zugang seit Jahresbeginn belief sich auf insgesamt 474 Stellen. Das sind 18 Stellen oder 3,7 Prozent weniger als im Vorjahr 2022.

Im März 2023 lag die Zahl der gemeldeten Berufsausbildungsstellen im Hochtaunuskreis bei 762, das waren 99 oder 11,5 Prozent weniger als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Auf 100 betriebliche Ausbildungsstellen kommen 100 Bewerberinnen und Bewerber.

Die Zahl der gemeldeten Bewerberinnen und Bewerber um einen Ausbildungsplatz lag im März bei insgesamt 754 Jugendlichen. Damit waren 98 Jugendliche oder 14,9 Prozent mehr gemeldet. Die Zahl der unversorgten Bewerberinnen und Bewerber fiel mit 527 jungen Menschen höher aus, als vor einem Jahr (63 oder +13,6 Prozent). Ihnen stehen im März aktuell 592 unbesetzte Berufsausbildungsstellen gegenüber, dies sind 53 Stellen weniger (-8,2 Prozent) als vor einem Jahr. Auf 100 unbesetzte Ausbildungsstellen kommen 89 unversorgte Bewerberinnen und Bewerber.

 

Main-Taunus-Kreis

Im Main-Taunus-Kreis sank die Arbeitslosenzahl im März um 102 Erwerbslose (- 1,7 Prozent) auf 5.961 Erwerbslose. Im Vergleich zum Vorjahr waren 864 Menschen mehr (+ 17,0 Prozent) gemeldet.

Davon waren 1.856 Personen dem Rechtskreis SGB III und 4.105 dem Rechtskreis SGB II zugeordnet. Dies ergibt eine Relation von 31,1 Prozent (SGB III) zu 68,9 Prozent (SGB II). Im Bereich des SGB III konnte ein Rückgang von 87 Erwerbslosen (- 4,5 Prozent) gegenüber dem Vormonat verzeichnet werden. Im SGB II Bereich gab es ebenfalls ein Rückgang von 15 Personen oder - 0,4 Prozent. Insgesamt waren im Vergleich zum Vorjahr 150 Erwerbslose oder – 7,5 Prozent weniger im Bereich des Arbeitslosengeldes I gemeldet. Im SGB II Bereich sah es wie folgt aus: Hier waren im Vergleich zum Vorjahr 1.014 Erwerbslose oder + 32,8 Prozent mehr gemeldet.

Die Arbeitslosenquote blieb im März unverändert bei 4,6 Prozent. Im März 2022 lag die Quote bei 5,3 Prozent.  

Der Bestand offener Stellen lag bei 776 Stellen und damit 24 Stellen oder 3,2 Prozent über dem Vormonatswert. Im Vergleich zum Vorjahr 2022 lag der Bestand mit 23 Stellen bzw. 3,1 Prozent ebenfalls über dem Vorjahresniveau.

Der Zugang offener Stellen lag im Vormonatsvergleich bei 168 Stellen. Dies waren 67 Stellen bzw. -28,5 Prozent weniger als im Februar 2023. Im Vergleich zum Vorjahr 2022 waren ebenfalls 29 Stellen weniger gemeldet worden, was einem Minus von 14,7 Prozent entspricht. Seit Jahresbeginn meldeten die Unternehmen im Main-Taunus-Kreis insgesamt 567 Stellen. Das sind 15 Stellen oder -2,6 Prozent weniger als im März 2022.     

Die Entwicklung des Ausbildungsmarktes sieht wie folgt aus: Insgesamt meldeten die Unternehmen seit Beginn des Berichtsjahres 534 Berufsausbildungsstellen, 19,3 Prozent (- 128 Ausbildungsstellen) weniger als im März 2022. Auf der Bewerberseite gingen seit dem 1. Oktober 2022 670 Bewerbermeldungen ein, 4,3 Prozent weniger (- 30 Personen) als im Vorjahr. Auf 100 betriebliche Ausbildungsstellen kommen 125 Bewerberinnen und Bewerber. Im März 2023 sind 465 Bewerberinnen und Bewerber noch unversorgt, das waren 18 weniger (- 3,7 Prozent) als vor einem Jahr. Gleichzeitig waren 421 Berufsausbildungsstellen noch nicht besetzt, 77 weniger (- 15,5 Prozent) als im März 2022. Auf 100 unbesetzte Ausbildungsstellen kommen 110 unversorgte Bewerberinnen und Bewerber.

 

Kreis Groß-Gerau

Im Kreis Groß-Gerau belief sich die Zahl, der von Arbeitslosigkeit betroffenen Personen im März auf 8.334 Personen. Das waren 105 Personen mehr als im Vormonat (+1,3 Prozent) und 729 mehr (+9,6 Prozent) als vor einem Jahr.   

Darunter waren 2.893 Menschen dem Rechtskreis SGB III und 5.441 dem Rechtskreis SGB II zugeordnet. Gemessen an der Gesamtzahl entfielen somit 34,7 Prozent der Gemeldeten auf den Bereich der Arbeitslosenversicherung und 65,3 Prozent auf den Bereich der Grundsicherung. 

Die Arbeitslosigkeit stellt sich wie folgt in den beiden Rechtskreisen dar: SGB III: -36 Personen oder -1,2 Prozent; SGB II: +141 Personen oder +2,7 Prozent). So waren 107 Menschen im Rechtskreis SGB III weniger arbeitslos als vor einem Jahr (- 3,6 Prozent). Im Rechtskreis SGB II waren es dagegen 836 Erwerbslose mehr (+18,2 Prozent).  

Die Arbeitslosenquote sank im Landkreis Groß-Gerau um 0,1 Prozentpunkte auf 5,5 Prozent. Im Vorjahr lag die Quote bei 6,1 Prozent.

Der Stellenzugang im Landkreis Groß-Gerau belief sich auf 144 Stellen. Dies entspricht einem Minus von 68 Stellen bzw. – 32,1 Prozent weniger als im Vormonatsvergleich. Im Vorjahresvergleich 2022 waren 195 Stellen oder – 57,5 Prozent weniger gemeldet worden. Der Stellenbestand lag mit 759 gemeldeten Stellen unter dem Wert des Vormonats (- 22 Stellen oder – 2,8 Prozent): Im Vorjahresvergleich wurden 389 Stellen oder – 33,9 Prozent weniger gemeldet. Seit Jahresbeginn meldeten die Unternehmen insgesamt 481 offene Stellen. Das sind 635 Stellen oder 56,9 Prozent weniger als im Vorjahresmonat März 2022.

Insgesamt wurden 1.205 Berufsausbildungsstellen gemeldet, 18 oder 1,5 Prozent mehr als im März 2023. Gleichzeitig lag die Bewerberzahl mit insgesamt 1.263 Meldungen über dem Vorjahreswert (+ 124 Personen oder 10,9 Prozent). Auf 100 betriebliche Ausbildungsstellen kommen 105 Bewerberinnen und Bewerber. 857 Jugendliche waren im März noch unversorgt, das waren 138 mehr (+19,2) als im Vorjahr. Ihnen stehen noch 823 unbesetzte gemeldete Berufsausbildungsstellen gegenüber. Dies sind 109 Stellen mehr (+ 15,3 Prozent) als vor einem Jahr. Auf 100 unbesetzte Berufsausbildungsstellen kommen 104 unversorgte Bewerberinnen und Bewerber.