Im Monat August waren im Bezirk der Agentur für Arbeit Bad Homburg 21.817 Personen, und somit 1.338 Personen mehr als im Vormonat, arbeitslos gemeldet. Dies waren 2.680 Personen mehr als im August 2022. Die Arbeitslosenquote stieg auf 5,4 Prozent. Im Vorjahr betrug die Quote 4,7 Prozent.
"In den Sommermonaten steigt die Arbeitslosigkeit saisonbedingt an. In den aktuellen Zahlen spiegeln sich das Ende von befristeten Arbeitsverhältnissen, das Ende des Ausbildungsjahres und auch das Ende unserer arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen wieder", so Matthias Oppel, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Bad Homburg.
"Auch wenn die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung im Agenturbezirk weiter ansteigt und der Bestand an unbesetzten Stellen den Arbeitskräftebedarf der Unternehmen verdeutlichen, konnte die Arbeitslosigkeit im Berichtsmonat nicht gesenkt werden. Hier zeigt sich, dass die Dynamik bei der Stellenbesetzung an Fahrt verliert und Vermittlung in Arbeit längst kein Routinegeschäft mehr ist. Um Arbeitssuchende und Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber auch künftig zusammenzubringen ist es immer mehr notwendig individuelle Beratungs- und Qualifizierungsangebote anzubieten", so Matthias Oppel.
Gemeldete Stellen
Für August 2023 meldeten die Arbeitgeber*innen der Agentur für Arbeit Bad Homburg 758 neue Arbeitsstellen. Das waren 52 sozialversicherungspflichtige Beschäftigungsmöglichkeiten weniger als noch vor einem Monat. Im Vorjahr wurden 237 Arbeitsstellen weniger gemeldet. Im Bestand hat die Agentur für Arbeit Bad Homburg derzeit 2.993 offene Stellen in der Betreuung und damit 698 Arbeitsstellen weniger als im Vorjahresmonat.
"Die sinkenden Stellenmeldungen sind dabei auch ein Indiz für die Zurückhaltung der Unternehmen, die sich aus der aktuell unsicheren wirtschaftlichen Lage ergeben", berichtet Matthias Oppel. "Zudem wird es immer schwieriger vorhandene Bewerberinnen und Bewerber und Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber zusammenzubringen. Hier müssen wir mit unseren arbeitsmarktpolitischen Möglichkeiten ansetzen, um insbesondere durch Qualifizierung die Integrationschancen zu erhöhen. Eine wichtige Rolle spielt dabei auch die Teilqualifizierung. Hierzu bietet die Agentur Bad Homburg am 21. September eine virtuelle Veranstaltung für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer und Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber an, um alternative Möglichkeiten der Stellenbesetzung aufzuzeigen. Informationen zur Veranstaltung haben wir auf unserer Internetseite bereitgestellt (Veranstaltung Teilqualifizierung)."
Besondere Personengruppen
Besonders betroffen vom Anstieg der Arbeitslosigkeit war die Personengruppe der jungen Menschen unter 25 Jahren. Die Anzahl stieg um 898 Personen auf nun 2.862. Davon waren 717 Personen der Altersklasse 15 bis 20 Jahren zuzuordnen. Die Arbeitslosenquote lag bei 7,4 Prozent und damit 2,3 Prozent über dem Wert des vergangenen Monats. Im Vorjahr betrug die Quote 6,7 Prozent.
"Der Anstieg der jugendlichen Arbeitslosen in den Sommermonaten ist aufgrund der auslaufenden Ausbildungen nicht ungewöhnlich. Erfahrungsgemäß gehen die Zahlen zum Herbst wieder zurück, da viele Schulabgänger dann in eine Ausbildung einmünden oder aber nach ihrer Ausbildung in den Arbeitsmarkt integriert werden können", weiß Matthias Oppel.
135 Personen waren in der Personengruppe der Älteren über 50 Jahre im August mehr arbeitslos gemeldet als im Vormonat. Der Wert stieg auf 7.025 Personen. Das waren 1.021 Personen mehr als im Vorjahresmonat.
Die Erwerbslosigkeit bei der Personengruppe der Ausländer stieg um 757 Personen auf 11.340. Im Vergleich zum August 2022 waren dies 2.068 Personen mehr. Die Arbeitslosenquote lag bei 13,0 Prozent und damit deutlich über den Werten des Vorjahres. Im August 2022 betrug die Quote noch 11,1 Prozent.
Regionale Unterschiede
Der Agenturbezirk Bad Homburg gliedert sich in die Landkreise Hochtaunuskreis, Main-Taunus-Kreis und den Landkreis Groß-Gerau.
Im Hochtaunuskreis waren im Berichtsmonat Mai 5.268 Personen arbeitslos gemeldet, 237 mehr als im Vergleich zum Vormonat. Im Vorjahr waren 334 Personen weniger gemeldet. Die Arbeitslosenquote stieg um 0,2 auf 4,3 Prozent. Im Vorjahr betrug die Quote 4,1 Prozent.
Im Main-Taunus-Kreis ist die Zahl der Erwerbslosen um 648 Personen auf jetzt 7.075 gestiegen. Im August des Vorjahres waren 611 Personen weniger registriert. Die Arbeitslosenquote stieg um 0,4 Prozent auf 5,3 Prozent. Im Vorjahr lag die Quote bei 4,9 Prozent.
9.474 Personen waren im August im Landkreis Groß-Gerau erwerbslos gemeldet. 453 mehr als im Vergleich zum Vormonat. Im August 2022 waren 1.735 Personen weniger registriert. Die Arbeitslosenquote stieg um 0,3 auf 6,2 Prozent. Im Vorjahr lag die Quote bei 5,1 Prozent.
Die beiden Rechtskreise (nach dem Sozialgesetzbuch II und III)
Die Zahl der Arbeitslosen ist im Berichtsmonat August in beiden Rechtskreisen gestiegen. Wenngleich die Anstiege im SGB II-Bereich höher ausgefallen sind, als im SGB III-Bereich.
Bei der Agentur für Arbeit Bad Homburg und den Geschäftsstellen Hofheim, Rüsselsheim und Groß-Gerau waren im Monat August 6.916 Personen arbeitslos gemeldet, 149 mehr als im Vergleich zum Vormonat Juli. Im Vorjahr waren 61 weniger registriert.
In den Jobcentern des Hochtaunuskreises, des Main-Taunus-Kreises und des Landkreises Groß-Gerau stieg die Zahl der geführten Erwerbslosen um 1.189 Personen auf nun 14.901. Ein Jahr zuvor wurden dort 2.619 Personen weniger geführt.
In den Einzelnen Landkreisen stellt sich die Situation wie folgt dar:
Hochtaunuskreis Bestand Arbeitslose SGB III: 2.017 Bestand Arbeitslose SGB II: 3.251 |
Main-Taunus-Kreis Bestand Arbeitslose SGB III: 1.903 Bestand Arbeitslose SGB II: 5.172 |
Landkreis Groß-Gerau Bestand Arbeitslose SGB III: 2.996 Bestand Arbeitslose SGB II: 6.478 |
Ausbildungsmarkt
Das aktuelle Berichtsjahr für den Ausbildungsmarkt 2022/2023 hat im Oktober 2022 begonnen und endet am 30. September 2023.
Seit Beginn des Berichtsjahres waren im Agenturbezirk Bad Homburg 3.812 ausbildungsplatzsuchende Jugendliche registriert. Das waren 271 Bewerber*innen mehr als im Vergleich zum Vorjahr. Im August 2023 waren noch 904 Bewerber*innen unversorgt.
Den Bewerber*innen für eine Ausbildung standen seit Beginn des Berichtsjahres 3.011 gemeldete Berufsausbildungsstellen gegenüber. Das waren 267 Stellen weniger als noch vor einem Jahr. 1.127 Lehrstellen waren im abgelaufenen Monat noch unbesetzt.
"Zum aktuellen Zeitpunkt haben wir noch viele unbesetzte Ausbildungsstellen, dies verdeutlicht den dringenden Bedarf nach Nachwuchskräften bei den Arbeitgeberinnen und Arbeitgebern. Auch wenn das Ausbildungsjahr offiziell am 01. August begonnen hat, unterstützt die Berufsberatung weiterhin bei der Suche nach einem geeigneten Ausbildungsplatz. Mit dem erforderlichen Maß an Flexibiltät bei allen Beteiligten und der Möglichkeit passgenaue Fördermöglichkeiten durch die Agentur für Arbeit zu nutzen, ist es auch für den diesjährigen Ausbildungsstart noch möglich eine Stelle zu bekommen und die berufliche Zukunft zu starten", so Oppel abschließend.