Saisonüblicher Rückgang der Arbeitslosigkeit im Oktober 2023

Im Monat Oktober waren im Bezirk der Agentur für Arbeit Bad Homburg 21.210 Personen, und somit 232 Personen weniger als im Vormonat, arbeitslos gemeldet. Dies waren 2.766 Personen mehr als im Oktober 2022. Die Arbeitslosenquote sank leicht auf 5,2 Prozent.  

„Die angespannte wirtschaftliche Lage ist auch auf dem Arbeitsmarkt im Agenturbezirk Bad Homburg spürbar“, berichtet Matthias Oppel, Chef der Bad Homburger Arbeitsagentur. „Auch wenn die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung weiterhin einen Höchststand aufweist und die Arbeitslosigkeit leicht zurückgegangen ist, lässt sich feststellen, dass die Rückgänge deutlich geringerer ausfallen, als noch vor einem Jahr. Arbeitgeber*innen schauen deutlich verhaltener in die Zukunft, was sich vor allen Dingen in der sinkenden Anzahl an gemeldeten Stellen zeigt.“

Gemeldete Stellen

Im abgelaufenen Monat Oktober meldeten die Arbeitgeber*innen der Agentur Bad Homburg 576 neue Arbeitsstellen. Das waren 147 sozialversicherungspflichtige Beschäftigungsmöglichkeiten weniger als noch vor einem Monat. Im Vorjahr wurden 29 Arbeitsstellen weniger gemeldet. Im Bestand hat die Agentur Bad Homburg derzeit 3.186 offene Stellen mehr in der Betreuung und damit 1.101 mehr als im Vorjahr.

„Es wird immer schwieriger arbeitslose und arbeitssuchende Menschen mit den gesuchten Stellenprofilen zusammenzubringen. Die größte Herausforderung in den nächsten Monaten wird es daher sein, dass die Agentur für Arbeit Bad Homburg Menschen bedarfsgerecht qualifiziert“, so Matthias Oppel. „Bedarfsgerechte Qualifizierung leistet zudem einen wichtigen Beitrag im Kampf gegen den Fachkräftemangel. Hier ist auch ein Umdenken seitens der Arbeitsagentur erforderlich. Künftig soll verstärkt in die berufliche Aus- und Weiterbildung investiert werden, um Menschen und Arbeit besser zusammenbringen zu können. Dabei geht es nicht ausschließlich um Qualifizierung mit dem Ziel des Berufsabschlusses. Manchmal fehlen nur wenige Teilqualifikationen, wie z.B. entsprechende Sprachkenntnisse. Aber auch die abschlussorientierte Qualifikation, die den Abschluss in einem anerkannten Beruf ermöglicht, wird weiter in den Fokus gerückt werden müssen. Das die Agentur für Arbeit Bad Homburg diesen Weg konsequent verfolgt belegen auch die Zahlen zu den Teilnehmenden in arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen. Auch wenn die Gesamtzahl gegenüber dem Vorjahr gesunken ist, lässt sich feststellen, dass die Anteile in den beruflichen Weiterbildungsmaßnahmen gestiegen sind. Es wird in der Zukunft verstärkt das Augenmerk auf diese Maßnahmen gelegt. Mit jedem Kunden wird ein entsprechender Qualifizierungsplan besprochen und wenn notwendig individuell umgesetzt“, erläutert Matthias Oppel die Qualifizierungsstrategie für das Jahr 2024.

Teilnehmende an arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen

Im Oktober 2023 befanden sich 4.070 Menschen, und damit 165 mehr als im Vormonat, in den verschiedenen Maßnahmen. Gegenüber dem Oktober 2022 ist die Anzahl um 5,9 Prozent gesunken.

Der Rückgang geht fast ausschließlich zu Lasten der Teilnahmen in Aktivierungsmaßnahmen zur beruflichen Eingliederung (Minus 16,1 Prozent). Deutlich angestiegen sind die Anteile der Teilnehmenden in beruflichen Weiterbildungsmaßnahmen (Plus 6,9 Prozent) und bei Maßnahmen der Beschäftigungsförderung (Plus 8,4 Prozent).

Besondere Personengruppen

Mit Ausnahme der Altersgruppe der über 50jährigen konnten alle Personengruppen vom Rückgang der Arbeitslosigkeit profitieren. Die Bestandszahlen der Arbeitslosen gingen im Vergleich zum Vormonat in allen Personenkreis um 1,1 Prozent zurück.

Im Vorjahr waren die Bestandszahlen der Arbeitslosen bei allen Personengruppen deutlich niedriger als im Oktober 2023. Im Vorjahresvergleich waren die Personengruppen der Älteren über 55 Jahre (Plus 27,2 Prozent) und die Ausländer (Plus 19,3 Prozent) am stärksten von der Entwicklung am Arbeitsmarkt betroffen.

Regionale Unterschiede

Der Agenturbezirk Bad Homburg gliedert sich in die Landkreise Hochtaunuskreis, Main-Taunus-Kreis und den Landkreis Groß-Gerau.

Im Hochtaunuskreis waren im Berichtsmonat Oktober 5.287 Personen arbeitslos gemeldet, 63 weniger als im Vergleich zum Vormonat. Im Vorjahr waren 592 Personen weniger gemeldet. Die Arbeitslosenquote verbleibt bei 4,4 Prozent. Im Vorjahr betrug die Quote 3,9 Prozent.

Im Main-Taunus-Kreis ist die Zahl der Erwerbslosen um 187 Personen auf jetzt 6.797 gesunken. Im Oktober des Vorjahres waren 553 Personen weniger registriert. Die Arbeitslosenquote sank um 0,2 Prozent auf 5,1 Prozent.  Im Vorjahr lag die Quote bei 4,8 Prozent.

9.126 Personen waren im Oktober im Landkreis Groß-Gerau erwerbslos gemeldet. 18 mehr als im Vergleich zum Vormonat. Im Oktober 2022 waren 1.621 Personen weniger registriert. Die Arbeitslosenquote verblieb bei 5,9 Prozent. Im Vorjahr lag die Quote bei 4,9 Prozent.

Die beiden Rechtskreise (nach dem Sozialgesetzbuch II und III)

Im Bereich der Arbeitslosenversicherung (nach dem Sozialgesetzbuch III; Arbeitsagentur) ist die Zahl der Arbeitslosen im Berichtsmonat Oktober leicht gestiegen (Plus 0,6 Prozent). Die Zahl der gemeldeten Personen im SGB II-Bereich ist hingegen gesunken (Minus 1,8 Prozent).  

Bei der Agentur für Arbeit Bad Homburg und den Geschäftsstellen Hofheim, Rüsselsheim und Groß-Gerau waren im Monat Oktober 6.581 Personen arbeitslos gemeldet, 41 mehr als im Vergleich zum Vormonat September. Im Vorjahr waren 459 Personen weniger registriert.

In den Jobcentern des Hochtaunuskreises, des Main-Taunus-Kreises und des Landkreises Groß-Gerau sank die Zahl der geführten Erwerbslosen um 273 Personen auf nun 14.629. Ein Jahr zuvor wurden dort 2.307 Personen weniger geführt. Von der positiven Entwicklung profitieren alle drei Landkreise.

In den Einzelnen Landkreisen stellt sich die Situation wie folgt dar:

Ausbildungsmarkt

Das aktuelle Berichtsjahr für den Ausbildungsmarkt 2022/2023 hat im Oktober 2022 begonnen und endet am 30. September 2023. Die Statistikzahlen für das Berichtsjahr am Ausbildungsmarkt werden in einem gesonderten Bericht bekannt gegeben.