Realistisch betrachtet Matthias Oppel, Leiter der Agentur für Arbeit Bad Homburg die Situation: „Die Zugänge in Arbeitslosigkeit haben sich im April zum Vormonat um weitere 7 Prozent erhöht. Dies bereitet mir insofern Sorge, dass rund 40 Prozent der Zugänge aus dem Verlust einer Arbeitsstelle resultieren. Dies spiegelt sich auch in den gesteigerten Zahlen bei den anzeigepflichtigen Entlassungen wider.
Umso wichtiger ist es, dass wir alle Anstrengungen unternehmen, um mit Weiterbildungen und Qualifizierungen Menschen mit den notwendigen Fähigkeiten ausstatten, um die weiterhin hohe Anzahl an offenen Stellen zu besetzen. Unser Fokus in den Beratungen liegt daher auf der Erarbeitung von individuellen Qualifizierungsstrategien. Wichtig ist bei der Thematik aber auch die Zusammenarbeit mit anderen Akteuren, die zum Thema Weiterbildung beraten. Hierzu laufen derzeit Gespräche, um ein niedrigschwelliges Informationsangebot aufzubauen. Ziel ist es, dass Menschen sich unverbindlich und ohne Termin im Bildungspunkt in der Agentur für Arbeit Bad Homburg über die Möglichkeiten zur Qualifizierung informieren können. Wir sind hier auf einem guten Weg und hoffen, dass wir dieses Angebot in der nächsten Zeit eröffnen können.“
Teilnehmende an arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen
Der Anteil von Teilnehmenden in Maßnahmen zur beruflichen Weiterbildung steigerte sich im Vergleich zum Vormonat um 2,3 Prozent, im Vergleich zum Vorjahr sogar um 19 Prozent.
Im April 2024 begannen 195 Menschen eine Maßnahme zur beruflichen Weiterbildung. 151 Menschen haben ihre Maßnahme im April abgeschlossen.
Bewegungen am Arbeitsmarkt
Insgesamt meldeten sich im Agenturbezirk Bad Homburg im April 2024 4.067 Personen arbeitslos – 1.643 davon aus einer Erwerbstätigkeit. Insgesamt steigen die Zugangszahlen um 7,1 Prozent zum Vormonat.
Demgegenüber stehen 4.073 Personen, die sich aus der Arbeitslosigkeit abgemeldet haben, davon 1.210 in Erwerbstätigkeit. Zum Vormonat steigert sich die Anzahl um 4,7 Prozent.
Regionale Unterschiede
Der Agenturbezirk Bad Homburg gliedert sich in die Landkreise Hochtaunuskreis, Main-Taunus-Kreis und den Landkreis Groß-Gerau.
Die Entwicklungen der Arbeitslosigkeit in den einzelnen Landkreisen stellt sich folgendermaßen dar:
Die beiden Rechtskreise (nach dem Sozialgesetzbuch II und III)
Die Zahl der Arbeitslosen im Bereich der Arbeitslosenversicherung (nach dem Sozialgesetzbuch III, Arbeitsagentur) bleibt im April unverändert. Die Zahl der Arbeitslosen im SGB II-Bereich (Bürgergeld) sinkt um 0,2 Prozent.
In den einzelnen Landkreisen ergibt sich im Vergleich zum Vormonat folgendes Bild:
Die Werte zum Vorjahr veränderten sich in den einzelnen Landkreisen wie folgt:
Ausbildungsmarkt
Das aktuelle Berichtsjahr für den Ausbildungsmarkt 2023/2024 hat im Oktober 2023 begonnen und endet am 30. September 2024.
Seit Beginn des Berichtsjahres waren im Agenturbezirk Bad Homburg 3.008 ausbildungsplatzsuchende Jugendliche registriert. Das waren 25 Bewerber*innen mehr als im Vergleich zum Vorjahr. Im April 2024 waren noch 1.899 Bewerber*innen unversorgt.
Den Bewerber*innen für eine Ausbildung standen seit Beginn des Berichtsjahres 2.774 gemeldete Berufsausbildungsstellen gegenüber. Das waren 55 Stellen mehr als noch vor einem Jahr. 1.596 Lehrstellen waren im abgelaufenen Monat noch unbesetzt.
Auf 100 unbesetzte Ausbildungsstellen kommen aktuell 119 unversorgte Bewerber*innen.
In den einzelnen Landkreisen ergibt sich folgendes Bild:
