Gemeinsam verschieden sein – eine Chance zur Fachkräftesicherung

- Woche für Menschen mit Behinderung
Werbung für Inklusion
- Angebot von Dienstleistungen

01.12.2022 | Presseinfo Nr. 49

Am 03. Dezember ist der Internationale Tag der Menschen mit Behinderung – ein von den Vereinten Nationen ausgerufener Aktionstag. Er soll sichtbare Zeichen für mehr Teilhabe setzen, die Situation von Menschen mit Behinderung ins Blickfeld der Öffentlichkeit rücken und den Einsatz für die Würde, Rechte und das Wohlergehen dieser Menschen fördern.

Denn Menschen mit Behinderung haben es am Arbeitsmarkt nach wie vor schwer. Wie das Statistische Bundesamt 2021* mitteilte, waren knapp 57 Prozent der Menschen mit Behinderung zwischen 15 und 64 Jahren in Deutschland berufstätig oder suchten nach einer Tätigkeit. Zum Vergleich: Die Erwerbsquote nicht behinderter Menschen in dieser Altersgruppe betrug knapp 82 Prozent
. Menschen mit Behinderung sind in den verschiedenen Bereichen der Wirtschaft auch unterschiedlich stark repräsentiert. Überdurchschnittlich gute Chancen finden sie im öffentlichen und privaten Dienstleistungssektor, fast jeder dritte erwerbstätige Mensch mit Behinderung (31 Prozent) arbeitet hier.

Im Agenturbezirk Bad Kreuznach, zu dem die drei Landkreise Bad Kreuznach, Birkenfeld und Rhein-Hunsrück gehören, sind etwas weniger Menschen mit Schwerbehinderung von Arbeitslosigkeit betroffen als im Landesdurchschnitt. Auch ging die Arbeitslosigkeit für diese Gruppe - im Gegensatz zu den meisten anderen am Arbeitsmarkt – gegenüber dem Vorjahresmonat zurück (-7,3 Prozent). Dies ist für eine eher ländliche Region erfreulich und zeigt eine gewisse Offenheit und Sensibilität für das Thema. Zudem existiert ein starkes regionales Netzwerk, in dem auch die Agentur für Arbeit Bad Kreuznach erfolgreich zur beruflichen Integration beiträgt.

Mensch mit Behinderung wird man häufig im Laufe eines Berufslebens, zum Beispiel infolge von Unfall und viel häufiger infolge von Erkrankung. Dies geschieht nicht selten von heute auf morgen, was wir in der aktuellen Gesundheitskrise vor Augen geführt bekommen. In einem solchen Fall sehen sich auch Unternehmen kurzfristig mit Beeinträchtigungen der geschätzten Fähigkeiten von langjährigen Mitarbeiter*innen konfrontiert.

Eine Behinderung bedeutet jedoch nicht gleich eine Leistungsminderung. Zahlreiche Beispiele belegen, dass die Motivation von Menschen mit Behinderung häufig überdurchschnittlich hoch ist, ihre berufliche Leistungsfähigkeit unter Beweis zu stellen. Oft kommen noch besondere Begabungen und Fähigkeiten hinzu, die sie gerade aufgrund ihrer Behinderung entwickeln. Es lohnt sich daher für Unternehmen das Erwerbspotenzial von Menschen mit Behinderung zu erkennen, ob bei der Einstellung oder der Anpassung der Beschäftigung. Dadurch wird die Teilhabe des betroffenen Personenkreises am Arbeitsleben gefördert und langfristig gesichert.

*Erste Aussagen zu möglichen Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die Integration von Menschen mit
Behinderung in den Arbeitsmarkt lassen sich voraussichtlich mit der nächsten Mikrozensus-Erhebung treffen.

Unterstützung zur Teilhabe am Arbeitsleben - für Arbeitnehmer und Arbeitgeber

Bundesweit werben die Agenturen für Arbeit in der kommenden Woche verstärkt für mehr Inklusion im Arbeitsleben und machen eindringlich auf die Beschäftigungspotenziale dieses Personenkreises aufmerksam. Bei der Realisierung der Beschäftigung von Menschen mit Behinderung hilft die Agentur für Arbeit Bad Kreuznach mit einem umfangreichen Dienstleistungsangebot. Es umfasst neben der Beratung und Vermittlung von Menschen mit Behinderung durch ein auf Teilhabe am Arbeitsleben spezialisiertes Team auch finanzielle Mittel zur Eingliederung von betroffenen Personen und zum Erhalt von Arbeitsplätzen. Gefördert werden können:

  • Maßnahmen im Betrieb zur Abklärung der Eignung und betriebsnahen Einarbeitung
  • Probeschäftigungen von ein bis maximal drei Monate
  • Eingliederungszuschüsse an Arbeitgeber (je nach individueller Leistungsfähigkeit des Arbeitnehmers und Anforderungen des von ihm zu besetzenden Arbeitsplatzes)
  • die Anschaffung technischer Arbeitshilfen am Arbeitsplatz
  • Qualifizierungen zum Erhalt des Arbeitsverhältnisses

 

Kontakte:

Für konkrete Fragen rund um die Möglichkeiten des Erhalts eines Arbeitsplatzes oder der Neueinstellung eines Menschen mit Behinderung wenden sich Arbeitgeber und Arbeitnehmer per Mail an das Team für Menschen mit Behinderung der Agentur für Arbeit Bad Kreuznach BadKreuznach.161-Reha@arbeitsagentur.de und per Telefon an folgende Hotlines:

Arbeitnehmer: 0800 4 5555 00
Arbeitgeber:    0800 4 5555 20

Außerdem bieten die sogenannten Einheitlichen Ansprechstellen für Arbeitgeber (EAA) im Auftrag des Landesamtes für Soziales, Jugend und Versorgung Unterstützung im ganzen Prozess der Beschäftigung. Dies sind hier im Bezirk:

 

  1. Bad Kreuznach:

Mannheimer Str. 203
55543 Bad Kreuznach
Tel.: 06 71 / 4 58 25 1 Fax 2 98 58 67 Mobil: 0157 / 35 32 22 42
E-Mail: andreas.hettich@alzey-teilhabe.de

 

  1. Bethesda – St. Martin gemeinnützige GmbH Boppard:

    Mainzer Straße 8 | 56154 Boppard
    Tel. 06761/917526 | Fax: 06761/917536
    Mobil: 0 170 69 54 734
    E-Mail: horst.seim@stiftung-bethesda.de

 

  1. Simmern:

Vor dem Tor 3
55469 Simmern
Tel. 06761/917526 | Fax: 06761/917536
Mobil: 0 170 69 54 734

E-Mail: horst.seim@stiftung-bethesda.de