Die Arbeitslosigkeit ist im Januar gestiegen, die Arbeitslosenquote beträgt nun 5,0 Prozent.
„In diesem Winter fällt der jahreszeitlich übliche Anstieg der Arbeitslosigkeit sehr moderat aus“, informiert Gundula Sutter, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Bad Kreuznach über die aktuelle Entwicklung am regionalen Arbeitsmarkt. Dies ist vor dem Hintergrund der starken Omikron-Welle bemerkenswert, die bisher nicht zu zusätzlichen Maßnahmen führt. So bleiben zurzeit deutliche Steigerungen von Kurzarbeit und Arbeitslosmeldungen aus.
Kurzarbeit:
Im Januar wurden 95 neue Anzeigen von Kurzarbeit von Unternehmen für 748 Personen eingereicht (vorläufig geprüfte Daten bis 26.01.).
Daten zur tatsächlich realisierten Kurzarbeit stehen aufgrund des Abrechnungsverfahrens zwischenzeitlich bis Juli 2021 zur Verfügung: In der Höchstphase im April 2020 waren 22 310 Personen in 2 446 Betrieben in Kurzarbeit. Im Juli 2021 waren es 3 333 Personen in 577 Betrieben.
Arbeitsmarkt, Gesamtzahl und Quote:
Im Januar setzte sich der Anstieg der Arbeitslosigkeit fort. Seit Dezember wirkt diese jahreszeitlich übliche Entwicklung am Arbeitsmarkt. Diese fällt bisher jedoch geringer aus als in den Wintermonaten 2020/2021 und in den Vorjahren.
Im Bezirk der Agentur für Arbeit Bad Kreuznach waren im Januar insgesamt 9 386 Menschen arbeitslos, 509 mehr als im Dezember und 2 037 oder 17,8 Prozent weniger als im Januar des Vorjahres. Die Arbeitslosenquote ist von 4,8 Prozent im Dezember auf 5,0 Prozent im Januar gestiegen. Im Januar des Vorjahres lag sie noch bei 6,1 Prozent.
Die aktuell steigende Arbeitslosigkeit betrifft alle Personengruppen, wie schon im Dezember jedoch insbesondere Männer. Überdurchschnittlich fiel der Anstieg im Januar zudem auch für die Gruppe der Älteren ab 50 und ab 55 Jahren aus.
Erfreulich: Mit Beginn des Jahres 2022 zeigt sich, dass heute in allen Personengruppen weniger Menschen arbeitslos sind als zum Jahresbeginn 2021. Auch die Zahl der Langzeitarbeitslosen konnte erstmals binnen Jahresfrist sinken (- 2,7 Prozent zum Januar 2021).
Bewegungen (An- und Abmeldungen):
Im Januar haben sich zwar mehr Menschen neu oder erneut arbeitslos gemeldet als im Dezember (+ 11,5 Prozent), insbesondere nach Erwerbstätigkeit (+ 50,2 Prozent). Ihre Zahl bliebt jedoch um rund 20 Prozent hinter der des Vorjahresmonats (Januar 2021) zurück. Sie fiel geringer aus als im Januar üblich.
Gleichzeitig konnten sich weniger Menschen als im Vormonat (- 13,4 Prozent) und als im Vorjahresmonat (- 10,2 Prozent) aus der Arbeitslosigkeit abmelden. Auch die Aufnahmen von Erwerbstätigkeit fielen um annähernd fünf Prozent niedriger aus als im Dezember und als im Januar des letzten Jahres.
Stellen:
Im Januar fiel die Nachfrage nach Arbeitskräften ab, nachdem noch im Dezember ein deutlicher Anstieg erfolgt war. Somit scheint sich die übliche Winterpause der Unternehmen erst im Januar bemerkbar zu machen. 688 neu zu besetzende Arbeitsstellen wurden angeboten – 17,7 Prozent weniger als im Dezember, allerdings fast ein Drittel mehr als vor einem Jahr. Gegenüber Dezember brauchten nahezu alle Branchen weniger Personal. Etwas mehr Mitarbeiter*innen wurden nur im Bereich Rechts-, Steuerberatung und Wirtschaftsprüfung gesucht. Der Bestand an Stellen ist zum Vormonat leicht rückläufig (- 1,8 Prozent), liegt aber um rund ein Drittel höher als im Januar des Vorjahres.
Regionaler Arbeitsmarkt:
Innerhalb des Agenturbezirks stieg die Arbeitslosigkeit von Dezember auf Januar in allen Regionen an: In Boppard am deutlichsten, in Bad Kreuznach, Idar-Oberstein und Simmern am geringsten.
Arbeitslosenquoten nach Geschäftsstellen:
- Agenturbezirk Bad Kreuznach insgesamt: 9 386 Arbeitslose (+ 509)
- stieg von 4,8 Prozent auf 5,0 Prozent (Vorjahr 6,1 Prozent) - Bad Kreuznach: 3 554 Arbeitslose (+ 136)
- stieg von 5,5 auf 5,7 Prozent (Vorjahr 6,7 Prozent) - Birkenfeld: 809 Arbeitslose (+ 44)
- stieg von 4,8 Prozent auf 5,1 Prozent (Vorjahr 6,0 Prozent) - Idar-Oberstein: 1 619 Arbeitslose (+ 56)
- stieg von 5,7 Prozent auf 5,9 Prozent (Vorjahr 7,2 Prozent) - Kirn: 1 346 Arbeitslose (+ 95)
- stieg von 5,5 Prozent auf 5,9 Prozent (Vorjahr 6,9 Prozent) - Simmern: 1 240 Arbeitslose (+ 69)
- stieg von 3,2 Prozent auf 3,4 Prozent (Vorjahr 4,5 Prozent) - Boppard: 818 Arbeitslose (+ 109)
- stieg von 3,2 Prozent auf 3,7 Prozent (Vorjahr 4,8 Prozent)
Überblick über die Arbeitsmärkte auf Kreisebene:
Landkreis Bad Kreuznach:
Kurzarbeit:
Im Januar wurden 45 neue Anzeigen von Kurzarbeit von Unternehmen für 276 Personen eingereicht (vorläufig geprüfte Daten bis 26.01.).
Daten zur tatsächlich realisierten Kurzarbeit stehen aufgrund des Abrechnungsverfahrens zwischenzeitlich bis Juli 2021 zur Verfügung: In der Höchstphase im April 2020 waren 9 124 Personen in 1 070 Betrieben in Kurzarbeit. Im Juli 2021 waren es 1 338 Personen in 240 Betrieben.
Arbeitsmarkt: Gesamtzahl und Quote:
Im Januar waren im Landkreis Bad Kreuznach insgesamt 4 900 Menschen arbeitslos, 231 oder 4,9 Prozent mehr als im November und 871 oder 15,1 Prozent weniger als im Januar des Vorjahres. Die Arbeitslosenquote stieg von 5,5 Prozent im Dezember auf 5,8 Prozent im Januar an. Im Januar des Vorjahres betrug sie noch 6,8 Prozent.
Bewegungen:
Im Januar haben sich zwar mehr Menschen neu oder erneut arbeitslos gemeldet als im Dezember (+ 4,2 Prozent), insbesondere nach Erwerbstätigkeit (+ 57,1 Prozent). Ihre Zahl blieb jedoch um rund 20 Prozent hinter der des Vorjahresmonats (Januar 2021) zurück. Sie fiel geringer aus als im Januar üblich.
Gleichzeitig konnten sich weniger Menschen als im Vormonat (- 15,6 Prozent) und als im Vorjahresmonat (- 8,6 Prozent) aus der Arbeitslosigkeit abmelden. Die Aufnahmen von Erwerbstätigkeit fielen um 2,2 Prozent niedriger aus als im Dezember, stiegen jedoch gegenüber Januar 2021 um 5,1 Prozent an.
Stellen:
Im Januar fiel die Nachfrage nach Arbeitskräften ab, nachdem noch im Dezember ein deutlicher Anstieg erfolgt war. Somit scheint sich die übliche Winterpause der Unternehmen erst im Januar bemerkbar zu machen. 306 neu zu besetzende Arbeitsstellen wurden angeboten – 26,6 Prozent weniger als im Dezember, allerdings fast 30 Prozent mehr als vor einem Jahr. Gegenüber Dezember brauchten die meisten Branchen weniger Personal. Etwas mehr Mitarbeiter*innen wurden im verarbeitenden Gewerbe, im öffentlichen Dienst und im Bereich Rechts-, Steuerberatung und Wirtschaftsprüfung gesucht. Der Bestand an Stellen ist zum Vormonat sehr leicht gestiegen (+ 0,7 Prozent) und liegt um rund ein Drittel höher als im Januar des Vorjahres.
Landkreis Birkenfeld:
Kurzarbeit:
Im Januar wurden 19 neue Anzeigen von Kurzarbeit von Unternehmen für 236 Personen eingereicht (vorläufig geprüfte Daten bis 26.01.).
Daten zur tatsächlich realisierten Kurzarbeit stehen aufgrund des Abrechnungsverfahrens zwischenzeitlich bis Juli 2021 zur Verfügung: In der Höchstphase im April 2020 waren 6 265 Personen in 638 Betrieben in Kurzarbeit. Im Juli 2021 waren es 986 Personen in 174 Betrieben.
Arbeitsmarkt: Gesamtzahl und Quote:
Im Januar waren im Landkreis Birkenfeld insgesamt 2 428 Menschen arbeitslos, 100 oder 4,3 Prozent mehr als im Dezember und 511 oder 17,4 Prozent weniger als im Januar des Vorjahres. Die Arbeitslosenquote stieg von 5,4 Prozent auf 5,6 Prozent. Im Januar des Vorjahres betrug sie noch 6,7 Prozent.
Bewegungen:
Im Januar haben sich zwar mehr Menschen neu oder erneut arbeitslos gemeldet als im Dezember (+ 16,0 Prozent), insbesondere nach Erwerbstätigkeit (+ 34,0 Prozent). Ihre Zahl blieb jedoch hinter der des Vorjahresmonats (Januar 2021) zurück. Sie fiel geringer aus als im Januar üblich.
Gleichzeitig konnten sich weniger Menschen als im Vormonat (- 9,3 Prozent) und als im Vorjahresmonat (- 5,5 Prozent) aus der Arbeitslosigkeit abmelden. Die Aufnahmen von Erwerbstätigkeit fielen ähnlich aus wie im Dezember und wie im Januar 2021.
Stellen:
Im Januar fiel die Nachfrage nach Arbeitskräften ab, nachdem noch im Dezember ein Anstieg erfolgt war. Somit scheint sich die übliche Winterpause der Unternehmen erst im Januar bemerkbar zu machen. 136 neu zu besetzende Arbeitsstellen wurden angeboten – 25,7 Prozent weniger als im Dezember, allerdings ein Viertel mehr als vor einem Jahr. Gegenüber Dezember brauchten die alle Branchen weniger Personal. Der Bestand an Stellen ist zum Vormonat sehr leicht gesunken (- 1,4 Prozent) und liegt um 23 Prozent höher als im Januar des Vorjahres.
Rhein-Hunsrück-Kreis:
Kurzarbeit:
Im Januar wurden 31 neue Anzeigen von Kurzarbeit von Unternehmen für 236 Personen eingereicht (vorläufig geprüfte Daten bis 26.01.).
Daten zur tatsächlich realisierten Kurzarbeit stehen aufgrund des Abrechnungsverfahrens zwischenzeitlich bis Juli 2021 zur Verfügung: In der Höchstphase im April 2020 waren 6 921 Personen in 738 Betrieben in Kurzarbeit. Im Juli 2021 waren es 1 009 Personen in 163 Betrieben.
Arbeitsmarkt: Gesamtzahl und Quote:
Im Januar waren im Landkreis Rhein-Hunsrück insgesamt 2 058 Menschen arbeitslos, 178 oder 9,5 Prozent mehr als im Dezember und 655 oder 24,1 Prozent weniger als im Januar des Vorjahres. Die Arbeitslosenquote stieg von 3,2 Prozent auf 3,5 Prozent. Im Januar des Vorjahres betrug sie 4,6 Prozent.
Bewegungen:
Im Januar haben sich zwar mehr Menschen neu oder erneut arbeitslos gemeldet als im Dezember (+ 21,1 Prozent), insbesondere nach Erwerbstätigkeit (+ 53,5 Prozent). Ihre Zahl blieb jedoch hinter der des Vorjahresmonats (Januar 2021) um rund ein Viertel zurück. Sie fiel geringer aus als im Januar üblich.
Gleichzeitig konnten sich weniger Menschen als im Vormonat (- 13,5 Prozent) und als im Vorjahresmonat (- 16,6 Prozent) aus der Arbeitslosigkeit abmelden. Die Aufnahmen von Erwerbstätigkeit fielen um 10,4 Prozent niedriger aus als im Dezember und um 23,3 Prozent niedriger als im Januar 2021.
Stellen:
Im Januar stieg die Nachfrage nach Arbeitskräften weiter an – anders als in den beiden anderen Landkreisen innerhalb des Agenturbezirks. Somit scheint sich die übliche Winterpause hier kaum bemerkbar zu machen. 246 neu zu besetzende Arbeitsstellen wurden angeboten – 4,2 Prozent mehr als im Dezember und 35,9 Prozent mehr als vor einem Jahr. Gegenüber Dezember brauchten einige Branchen, insbesondere das Verkehrswesen, weniger Personal. Mehr Mitarbeiter*innen wurden in Gastronomie, Zeitarbeit und im Bereich Rechts-, Steuerberatung und Wirtschaftsprüfung gesucht. Der Bestand an Stellen ist zum Vormonat gesunken (- 4,9 Prozent) und liegt um mehr als ein Drittel höher als im Januar des Vorjahres.