Die Arbeitslosigkeit ist im Mai gesunken. Die Arbeitslosenquote beträgt nun 5,3 Prozent. Der regionale Arbeitsmarkt zeigt sich nach wie vor sehr stabil. Bundesweit wird eine Zunahme der Arbeitslosigkeit über die saisonalen Veränderungen hinaus erwartet. „In unserem Agenturbezirk sehen wir zwar, dass die Frühjahrsbelebung nicht ganz so hoch ausgefallen ist wie noch im vergangenen Jahr“, informiert Gundula Sutter, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Bad Kreuznach. „Gleichzeitig verzeichnen wir jedoch einen Höchststand in der Beschäftigung“, so Sutter. Weniger Menschen mussten sich im Mai arbeitslos melden, auch die Abmeldungen aus Arbeitslosigkeit fielen höher aus als im Vorjahr. Allenfalls die Stelleneingänge signalisieren eine gewisse Zurückhaltung der Unternehmen, zumindest in den Landkreisen Bad Kreuznach und Birkenfeld. Der Ausbildungsmarkt ist gekennzeichnet von einem Stellenüberhang, auch hier regional unterschiedlich ausgeprägt. Bis zum Ausbildungsstart wird sich hier erfahrungsgemäß noch sehr viel tun. Wichtig ist der Agenturleiterin, dass es noch lange nicht zu spät ist für die Bewerbung um einen Ausbildungsplatz 2023.
Arbeitsmarkt: Gesamtzahl und Quote:
Im Mai ging die Arbeitslosigkeit weiter zurück und fiel erstmals seit Jahren unter die Zahl von 10 000 Personen. Wie in jedem Jahr läuft die Frühjahrsbelebung jedoch allmählich aus. Insgesamt fiel sie in diesem Jahr nur etwa halb so stark aus wie im Vorjahr. Im Bezirk der Agentur für Arbeit Bad Kreuznach waren insgesamt 9 979 Menschen im Mai arbeitslos, 46 oder 0,5 Prozent weniger als im April und 1 394 oder 16,2 Prozent mehr als im Mai 2022. Die Arbeitslosenquote betrug 5,3 Prozent. Im Mai des Vorjahres hatte sie 4,6 Prozent betragen. Die Arbeitslosigkeit fiel nur im Bereich der Arbeitslosenversicherung. In der Grundsicherung kam es zu einem minimalen Anstieg zum Vormonat. Im Vergleich zum Vorjahresmonat kam es in der Arbeitslosenversicherung zu einer Steigerung um 6,7 Prozent. Deutlicher fiel diese in der Grundsicherung mit 21,1 Prozent aus. Ein Grund ist die Betreuung der überwiegend jüngeren, weiblichen Arbeitsuchenden aus der Ukraine durch die Jobcenter im Rechtskreis SGB II (Grundsicherung).
Bewegungen (An- und Abmeldungen):
Gegenüber April haben sich deutlich weniger Menschen arbeitslos melden müssen. Insbesondere nach Erwerbstätigkeit, also aus einer Beschäftigung heraus, meldete sich fast ein viertel weniger als im April (- 22,4 Prozent). Dennoch waren es etwas mehr als vor einem Jahr (+ 7,0 Prozent). Insbesondere nach einer Weiterbildung meldeten sich mehr Menschen als ein Jahr zuvor, ein Teil sind Ukrainerinnen und Ukrainer, die nach Integrationskursen Arbeit suchen. Positiv entwickelt sich 2023 die Zahl der Abmeldungen aus Arbeitslosigkeit. Es sind zwar in diesem Monat etwas weniger als im April (- 17,4 Prozent), in dem sich sehr viele Menschen aus der Arbeitslosigkeit abmelden konnten. Es sind jedoch mehr als ein Jahr zuvor (+ 13,1 Prozent).
Stellen:
Der Zugang an Stellen hat sich gegenüber April nicht verändert. Rund 600 neu zu besetzende Stellen wurden angeboten, ein viertel weniger als im Mai des Vorjahres. Alleine im Rhein-Hunsrück-Kreis stieg die Nachfrage der Unternehmen deutlich an. In den beiden anderen Landkreisen Bad Kreuznach und Birkenfeld fiel die Nachfrage um rund zehn Prozent gegenüber April. Der Bestand an Stellen ist gegenüber Vormonat um 2,3 Prozent gestiegen, gegenüber Vorjahresmonat um 5,6 Prozent gesunken. Während die Nachfrage nach Arbeitskräften für das Baugewerbe, das Gesundheitswesen, die Gastronomie, Handel und öffentlichen Dienst rückläufig war, stieg sie in der Zeitarbeitsbranche und im Allgemeinen für Führungskräfte und Unternehmensberater an.
Regionaler Arbeitsmarkt:
Im Mai fiel die Arbeitslosenquote nahezu überall um 0,1 Prozentpunkte. Lediglich in Idar-Oberstein stagnierte sie weiterhin, während sie in Simmern um 0,2 Prozentpunkte sinken konnte.
Arbeitslosenquoten nach Geschäftsstellen:
- Agenturbezirk Bad Kreuznach insgesamt: 9 979 Arbeitslose (- 46)
- fiel von 5,4 Prozent auf 5,3 Prozent (Vorjahr 4,6 Prozent)
- Bad Kreuznach: 3 736 Arbeitslose (+ 26)*
- fiel von 6,0 Prozent auf 5,9 Prozent (Vorjahr 5,3 Prozent)
- Birkenfeld: 872 Arbeitslose (- 1)*
- fiel von 5,6 Prozent auf 5,5 Prozent (Vorjahr 4,7 Prozent)
- Idar-Oberstein: 1 883 Arbeitslose (+ 10)
- stagnierte auf 7,0 Prozent (Vorjahr 5,5 Prozent)
- Kirn: 1 346 Arbeitslose (- 32)
- fiel von 6,1 Prozent auf 6,0 Prozent (Vorjahr 5,5 Prozent)
- Simmern: 1 350 Arbeitslose (- 53)
- fiel von 3,9 Prozent auf 3,7 Prozent (Vorjahr 3,2 Prozent)
- Boppard: 792 Arbeitslose (+ 4)
- fiel von 3,6 Prozent auf 3,5 Prozent (Vorjahr 3,1 Prozent)
*Änderung der Bezugsgröße wirkt sich in Birkenfeld und Bad Kreuznach am stärksten aus: Siehe S. 4 unten)
Überblick über die Arbeitsmärkte auf Kreisebene:
Landkreis Bad Kreuznach:
Arbeitsmarkt: Gesamtzahl und Quote:
Im Mai waren im Landkreis Bad Kreuznach insgesamt 5 082 Menschen arbeitslos, 6 oder 0,1 Prozent weniger als im April und 554 oder 12,2 Prozent mehr als im Mai des Vorjahres. Die Arbeitslosenquote fiel von 6,0 Prozent im April auf 5,9 Prozent im Mai (5,3 Prozent im Mai 2022).
Bewegungen:
Gegenüber April haben sich deutlich weniger Menschen arbeitslos melden müssen. Insbesondere nach Erwerbstätigkeit, also aus einer Beschäftigung heraus, meldete sich fast ein Drittel weniger als noch im April (- 30,9 Prozent). Es waren auch weniger als vor einem Jahr (- 1,9 Prozent).
Positiv entwickelt sich 2023 die Zahl der Abmeldungen aus Arbeitslosigkeit. Es sind zwar in diesem Monat etwas weniger als im April (- 14,8 Prozent), in dem sich sehr viele Menschen aus der Arbeitslosigkeit abmelden konnten. Es sind jedoch mehr als ein Jahr zuvor (+ 10,8 Prozent).
Stellen:
Im Landkreis Bad Kreuznach wurden weniger neue Stellen angeboten (- 10,8 Prozent) als Im April. Der Bestand an Stellen (1 550) ist um 0,3 Prozent, gegenüber Mai 2022 um 15,1 Prozent, gesunken. Die Nachfrage stieg lediglich in der Zeitarbeitsbranche und im Allgemeinen für Führungskräfte und Unternehmensberater an.
Landkreis Birkenfeld:
Arbeitsmarkt: Gesamtzahl und Quote:
Im Mai waren im Landkreis Birkenfeld insgesamt 2 755 Menschen arbeitslos, 9 oder 0,3 Prozent mehr als im April und 547 oder 24,8 Prozent mehr als im Mai des Vorjahres. Die Arbeitslosenquote stagnierte weiter auf 6,5 Prozent. 5,2 Prozent betrug sie vor einem Jahr.
Bewegungen:
Gegenüber April haben sich deutlich weniger Menschen arbeitslos melden müssen. Nach Erwerbstätigkeit, also aus einer Beschäftigung heraus, meldeten sich 11,3 Prozent weniger als noch im April. Es waren jedoch deutlich mehr als vor einem Jahr (+ 22,4 Prozent).
Positiv entwickelt sich 2023 die Zahl der Abmeldungen aus Arbeitslosigkeit. Es sind zwar in diesem Monat etwas weniger als im April (- 14,3 Prozent), in dem sich sehr viele Menschen aus der Arbeitslosigkeit abmelden konnten. Es sind jedoch mehr als ein Jahr zuvor (+ 3,9 Prozent).
Stellen:
Im Landkreis Birkenfeld wurden weniger neue Stellen angeboten (- 9,3 Prozent) als im April. Der Bestand an Stellen (740) ist um 1,4 Prozent gestiegen, gegenüber Mai 2022 um 13,2 Prozent, gesunken. Lediglich Handel und verarbeitendes Gewerbe benötigten etwas mehr Arbeitskräfte.
Rhein-Hunsrück-Kreis:
Arbeitsmarkt: Gesamtzahl und Quote:
Im Mai waren im Landkreis Rhein-Hunsrück insgesamt 2 142 Menschen arbeitslos, 49 Personen oder 2,2 Prozent weniger als im April und 293 oder 15,8 Prozent mehr als im Mai des Vorjahres. Die Arbeitslosenquote fiel von 3,8 Prozent auf 3,6 Prozent. 3,2 Prozent betrug sie vor einem Jahr.
Bewegungen:
Gegenüber April haben sich deutlich weniger Menschen arbeitslos melden müssen. Nach Erwerbstätigkeit, also aus einer Beschäftigung heraus, meldeten sich 14,9 Prozent weniger als noch im April. Es waren jedoch mehr als vor einem Jahr (+ 10,8 Prozent). Positiv entwickelt sich 2023 die Zahl der Abmeldungen aus Arbeitslosigkeit. Es sind zwar in diesem Monat weniger als im April (- 23,9 Prozent), in dem sich sehr viele Menschen aus der Arbeitslosigkeit abmelden konnten. Es sind jedoch deutlich mehr als ein Jahr zuvor (+ 26,9 Prozent).
Stellen:
Im Landkreis Rhein-Hunsrück wurden anders als in den beiden anderen Landkreisen mehr neue Stellen angeboten (+ 23,8 Prozent) als im April. Der Bestand an Stellen (1 529) ist um 5,4 Prozent, gegenüber Mai 2022 um 12,0 Prozent, gestiegen. Die Nachfrage stieg insbesondere in der Zeitarbeitsbranche und im Allgemeinen für Führungskräfte und Unternehmensberater, aber auch im Gesundheitswesen an.
Ausbildungsmarkt:
In dem seit Oktober laufenden Ausbildungsjahr 2022/2023 sind bis Mai nur 3,7 Prozent weniger Jugendliche (1 271) als im vorhergehenden Ausbildungsjahr auf die Berufsberatung zugekommen. Die Zahl der Ausbildungsstellen (1 911) ging sehr leicht um 1,4 Prozent zurück.
Die Zahl der Ausbildungsstellen übersteigt die der Bewerberinnen und Bewerber dennoch deutlich: Auf 100 Ausbildungsstellen kommen rein rechnerisch 67 Bewerberinnen und Bewerber. Hierfür gibt es nicht den einen Grund, sondern viele individuelle Entwicklungen.
Etwas besser ist das Verhältnis im Landkreis Bad Kreuznach: Dort kommen auf 100 Ausbildungsstellen 88 Jugendliche. In den beiden anderen Landkreisen ist dieses Verhältnis für Unternehmen ungünstiger mit jeweils etwas mehr als 50 Jugendlichen auf 100 Stellen.
Zum jetzigen Zeitpunkt ist jedoch noch viel Bewegung am Ausbildungsmarkt. Die Empfehlung kann deshalb nur lauten: Jeder, der Hilfe bei der beruflichen Orientierung oder der Suche nach einer Ausbildungsstelle braucht, sollte sich an die Berufsberatung der Agentur für Arbeit Bad Kreuznach 0800 / 4 5555 00 wenden. Die Chancen auf den passenden Beruf sind so gut wie nie zuvor und es ist keinesfalls zu spät für den Ausbildungsstart 2023.
*Bezugsgröße: Im Mai 2023 wurde turnusgemäß die Bezugsgröße angepasst. Die Veränderung der Arbeitslosenquote, die allein darauf zurückzuführen ist, beträgt im Agenturbezirk insgesamt -0,1 Prozentpunkte. Bei den Männern und den Altersgruppen 15 bis unter 25 Jahren sowie 55 bis unter 65 Jahren beträgt die Veränderung ebenfalls -0,1 Prozentpunkte. Bei den Ausländern liegt die Veränderung im gesamten Agenturbezirk bei -1,9 Prozentpunkten.
Im Kreis Birkenfels wirkt sich die Anpassung der Bezugsgröße bei der Arbeitslosenquote der Ausländer am stärksten aus. Die Arbeitslosenquote der Ausländer geht hier allein aufgrund der Umstellung um 3,4 Prozentpunkte zurück. Im Rhein-Hunsrück-Kreis beträgt die Veränderung bei den Ausländern -2,6 Prozentpunkte, im Kreis Bad Kreuznach -0,9 Prozentpunkte. Dies führt dazu, dass zwar im Kreis Bad Kreuznach und Birkenfeld die Zahl der ausländischen Arbeitslosen im Vergleich zum Vormonat steigt, die Arbeitslosenquote insgesamt aber sinkt.