Start von Ausbildung und Beschäftigung belebt Arbeitsmarkt

Arbeitslosenquote sinkt auf 5,4 Prozent

Nachfrage nach Arbeitskräften rückläufig

Beschäftigungsanstieg gegenüber Vorjahr positiv

Branchenübergreifender Bedarf an Fachkräften

29.09.2023 | Presseinfo Nr. 26

Die Arbeitslosigkeit ist mit Ferienende im September gesunken. Die Arbeitslosenquote beträgt nun 5,4 Prozent.
„Eine durchaus übliche Entwicklung zu Herbstbeginn. Nach der Ferienzeit nehmen mehr Menschen eine Erwerbstätigkeit auf und es starten auch viele Ausbildungsverhältnisse. Die Eintrübung der Konjunktur wirkt sich „noch“ nicht auf den Arbeitsmarkt aus“, informiert Gundula Sutter, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Bad Kreuznach.
Diese hohe Dynamik führte zum aktuellen Rückgang der Arbeitslosigkeit, zumal sich auch weniger Menschen arbeitslos melden mussten.
Branchenübergreifend werden händeringend Fachkräfte gesucht und auch zahlreiche Ausbildungsstellen sind noch unbesetzt, auch wenn der Stelleneingang gegenüber August leicht rückläufig war.

Arbeitsmarkt: Gesamtzahl und Quote:
Erstmals seit Mai ging die Arbeitslosigkeit im September wieder zurück, für den Monat September durchaus üblich. Im Bezirk der Agentur für Arbeit Bad Kreuznach waren im September insgesamt 10 176 Menschen arbeitslos, 426 oder 4,0 Prozent weniger als im August und 297 oder 3,0 Prozent mehr als im September des Vorjahres.
Die Arbeitslosenquote fiel von 5,7 Prozent im August auf 5,4 Prozent im September. Im September des Vorjahres hatte sie 5,3 Prozent betragen.

Die Arbeitslosigkeit fiel in beiden Rechtskreisen, im Rechtskreis SGB III (Arbeitslosenversicherung) mit 5,1 Prozent stärker als im Rechtskreis SGB II, in dem sie um 3,5 Prozent gesunken ist. Vom Rückgang der Arbeitslosigkeit profitierten alle Personengruppen. Wie bereits im Vormonat wirkte sich das Ende der Ferienzeit und damit der Beginn von Ausbildung und Beschäftigung aus.

Bewegungen (An- und Abmeldungen):
Im September haben sich im Vergleich zum Vormonat weniger Menschen (- 18,9 Prozent) arbeitslos gemeldet. Vor allem die Zahl der Zugänge nach einer Ausbildung ist um 38,4 Prozent gegenüber dem Vormonat gesunken.
Gleichzeitig konnten sich mehr Menschen aus der Arbeitslosigkeit abmelden, 12,3 Prozent mehr als im August und 3,6 Prozent mehr als im September des Vorjahres. Davon mündeten 43,5 Prozent in eine Erwerbstätigkeit ein, 14,4 Prozent in betriebliche Ausbildungsverhältnisse bzw. berufliche Weiterbildungsaktivitäten.

Stellen:
Arbeitgeber meldeten im September 602 neue Arbeitsstellen, das sind 80 weniger als im August (-11,7 Prozent) und 50 weniger als im September des Vorjahres (-7,7 Prozent).
Im Bezirk der Agentur für Arbeit Bad Kreuznach waren im September 3.538 Arbeitsstellen gemeldet, gegenüber August ist das ein Plus von 65 oder 1,9 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahresmonat gab es 644 Stellen weniger (- 15,4 Prozent).
Neue Stellen wurden vor allem in den Bereichen Verkehr / Lagerei, Finanz- und Versicherungsdienstleistungen sowie in der Öffentlichen Verwaltung gemeldet. In allen anderen Bereichen ist der Bedarf gleichgeblieben, d.h. der Bestand an offenen Stellen ist fast unverändert.

Beschäftigung
122 895 Menschen waren zum 31.03.2023 (aktuellster Datenstand) im Agenturbezirk Bad Kreuznach sozialversicherungspflichtig beschäftigt, 0,4 Prozent mehr als zum 31.03.2022 (Vorjahresquartal) und 0,3 Prozent weniger als zum 31.12.2022 (Vorquartal). Damit hat die Region zwar nicht mehr den Spitzenplatz innerhalb von Rheinland-Pfalz inne, aber noch immer ist die Beschäftigungsentwicklung von 2022 auf 2023 positiv.

Regionaler Arbeitsmarkt:
Innerhalb des Agenturbezirks ging die Arbeitslosigkeit in allen Geschäftsstellenbezirken zurück, nur in Kirn stagnierte sie.

Arbeitslosenquoten nach Geschäftsstellen:

  • Agenturbezirk Bad Kreuznach insgesamt: 10 176 Arbeitslose (- 426)
    fiel von 5,7 Prozent auf 5,4 Prozent (Vorjahr 5,3 Prozent)
  • Bad Kreuznach: 3 824 Arbeitslose (- 172)
    fiel von 6,4 Prozent auf 6,1 Prozent (Vorjahr 6,0 Prozent)
  • Idar-Oberstein (bisher Idar-Oberstein und Birkenfeld): 2 777 Arbeitslose (- 96)
    fiel von 6,7 Prozent auf 6,5 Prozent (Vorjahr 5,7 Prozent)
  • Kirn: 1 438 Arbeitslose (- 6)
    stagnierte bei von 6,4 Prozent (Vorjahr 6,4 Prozent)
  • Simmern: 1 408 Arbeitslose (- 101)
    fiel von 4,1 Prozent auf 3,8 Prozent (Vorjahr 4,1 Prozent)
  • Boppard: 729 Arbeitslose (- 51)
    fiel von 3,5 Prozent auf 3,3 Prozent (Vorjahr 3,7 Prozent)

 

Überblick über die Arbeitsmärkte auf Kreisebene:

Landkreis Bad Kreuznach:

Arbeitsmarkt: Gesamtzahl und Quote:
Im September waren im Landkreis Bad Kreuznach insgesamt 5 262 Menschen arbeitslos, 178 oder 3,3 Prozent weniger als im August und 85 oder 1,6 Prozent mehr als im September des Vorjahres. Die Arbeitslosenquote fiel von 6,4 Prozent im August auf 6,2 Prozent im September (6,1 Prozent im September 2022).

Bewegungen:
Im September haben sich im Vergleich zum Vormonat 222 Menschen weniger (- 17,8 Prozent) arbeitslos melden müssen – sowohl nach Beschäftigung (- 17,0 Prozent) als auch nach Aus- und Weiterbildung (- 31,1 Prozent). Gegenüber dem Vorjahr sind die Meldungen beider Gruppen angestiegen.

Die Zahl der Abmeldungen aus Arbeitslosigkeit ist gestiegen (+ 7,7 Prozent), insbesondere wegen Aufnahme einer Erwerbstätigkeit (+ 32,3 Prozent; gegenüber dem Vorjahr + 0,3 Prozent). Die Abmeldungen wegen Beginn einer Ausbildung sind gegenüber dem Vormonat um 17,7 Prozent gestiegen, gegenüber dem Vorjahr sind es 10,8 Prozent mehr.

Stellen:
Im Landkreis Bad Kreuznach wurden 238 neue Stellen angeboten. Das sind 22,5 Prozent weniger als im August und 33,3 Prozent weniger als vor einem Jahr.
Der Bestand an Stellen (1 462) ist gegenüber dem Vormonat um 1,9 Prozent, gegenüber September 2022 um 14,1 Prozent gesunken. Wie bereits im Vormonat werden insbesondere von freiberuflichen, wissenschaftlichen, wirtschaftlichen und technischen Dienstleistern, im Baugewerbe sowie im Gesundheitswesen mehr Arbeitskräfte gesucht.

 

Landkreis Birkenfeld:

Arbeitsmarkt: Gesamtzahl und Quote:
Im August waren im Landkreis Birkenfeld insgesamt 2 777 Menschen arbeitslos, 96 oder 3,3 Prozent weniger als im August und 355 oder 14,7 Prozent mehr als im September des Vorjahres. Die Arbeitslosenquote fiel von 6,7 Prozent auf 6,5 Prozent. 5,7 Prozent betrug sie vor einem Jahr.  

Bewegungen:
Im September haben sich im Vergleich zum Vormonat weniger Menschen (- 13,1 Prozent) arbeitslos melden müssen, insbesondere nach Aus- und Weiterbildung (- 38,1 Prozent). Nach Beschäftigung meldeten sich 10,0 Prozent weniger als im August.

Die Zahl der Abmeldungen aus Arbeitslosigkeit ist erneut gestiegen (+ 17,7 Prozent), insbesondere in eine Erwerbstätigkeit (+ 46,8 Prozent).

Stellen:
Im Landkreis Birkenfeld wurden mit 99 weniger neue Stellen angeboten (- 20,2 Prozent) als im August. Der Bestand an Stellen (639) ist um 2,7 Prozent gegenüber August und um 26,3 Prozent gegenüber September des Vorjahres gesunken. Auch im Landkreis Birkenfeld werden insbesondere Arbeitskräfte im Dienstleistungsbereich, Gesundheitswesen und Baugewerbe gesucht.

 

Rhein-Hunsrück-Kreis:

Arbeitsmarkt: Gesamtzahl und Quote:
Im September waren im Landkreis Rhein-Hunsrück insgesamt 2 137 Menschen arbeitslos, 152 Personen oder 6,6 Prozent weniger als im August und 143 oder 6,3 Prozent weniger als im September des Vorjahres. Die Arbeitslosenquote fiel von 3,9 Prozent auf 3,6 Prozent. Vor einem Jahr betrug sie 3,9 Prozent.

Bewegungen:
Im September haben sich im Vergleich zum Vormonat 169 Menschen weniger (- 25,6 Prozent) arbeitslos melden müssen – sowohl nach Beschäftigung (- 9,6 Prozent) als auch nach Aus- und Weiterbildung (- 51,2 Prozent).

Die Zahl der Abmeldungen aus Arbeitslosigkeit ist gegenüber dem Vormonat um 16,6 Prozent gestiegen, insbesondere in Erwerbstätigkeit (+ 65,2 Prozent). Die Zahl der Abmeldungen in Ausbildung ist gegenüber dem Vormonat um 7,1 Prozent gestiegen, seit September des Vorjahres um 15,3 Prozent.

Stellen:
Im Landkreis Rhein-Hunsrück wurden mit 265 etwas mehr neue Stellen als im August angeboten (14 oder 5,6 Prozent), das sind 69 mehr als im Vorjahresmonat (+ 35,2 Prozent). Der Bestand an Stellen (1 437) stieg um 8,5 Prozent gegenüber August, ist aber gegenüber dem Vorjahresmonat um 11,6 Prozent (189) gesunken. Der Bedarf an Arbeitskräften ist in den Bereichen Verkehr / Lager sowie Öffentliche Verwaltung gegenüber dem Vormonat gestiegen.

 

Ausbildungsmarkt:
Die Daten zum Ende des Ausbildungsjahres werden voraussichtlich am 02. November veröffentlicht.
Jugendlichen und Unternehmern bieten sich auch jetzt noch Chancen auf den Ausbildungsstart 2023. Die Empfehlung für Oktober: Schnellstens Kontakt mit der Berufsberatung 0800 / 4 5555 00 oder dem Arbeitgeberservice 0 800 / 4 5555 20 aufnehmen.