Eintrübung am Arbeitsmarkt möglich – Stabilität am Ausbildungsmarkt

- Arbeitslosenquote beträgt weiterhin 5,4 Prozent
- Mehr Menschen werden arbeitslos, weniger münden in Arbeit
- Nachfrage nach Arbeitskräften stark rückläufig
- Rückblick auf stabiles Ausbildungsjahr

02.11.2023 | Presseinfo Nr. 29

Die Arbeitslosigkeit ist im Oktober leicht gesunken. Die Arbeitslosenquote beträgt weiterhin 5,4 Prozent.
Im September entfaltete die übliche Herbstbelebung noch die übliche Dynamik am Arbeitsmarkt. Im Oktober ging die Arbeitslosigkeit nun nur noch minimal zurück. Dieser Rückgang fiel auch geringer aus als im Vorjahr. Mehr Menschen wurden arbeitslos, weniger mündeten in Arbeit ein. Gleichzeitig wurden eher wenig offene Stellen zur Verfügung gestellt. „Dies lässt vermuten, dass die regionalen Unternehmen zunächst abwarten, wie sich die Auftragslage weiter entwickelt“, so die Einschätzung von Steffen Marx, stellvertretender Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Bad Kreuznach. „In diesem Jahr erwarten wir eine nicht nur saisonal steigende Arbeitslosigkeit im Winter“, so Marx.
Das Ausbildungsjahr, das am 30.09. endete, lässt sich als stabil beschreiben. Sowohl die Zahl der Ausbildungsstellen als auch die der Ausbildungssuchenden hat sich gegenüber dem Vorjahr kaum verändert. Wie in jedem Jahr dient die Nachvermittlungsaktion bis Jahresende dazu, Angebote für Jugendliche und Unternehmen zu finden, die noch nicht fündig wurden.

 

Arbeitsmarkt: Gesamtzahl und Quote:
Seit September geht die Arbeitslosigkeit zurück, so auch im Oktober. Allerdings fällt dieser Rückgang etwas geringer aus als im Vormonat und als im Vorjahresmonat. Im Bezirk der Agentur für Arbeit Bad Kreuznach waren im Oktober insgesamt 10 098 Menschen arbeitslos, 78 oder 0,8 Prozent weniger als im September und 545 oder 5,7 Prozent mehr als im Oktober des Vorjahres.
Die Arbeitslosenquote veränderte sich gegenüber September nicht und beträgt weiterhin 5,4 Prozent. Im Oktober des Vorjahres hatte sie 5,2 Prozent betragen.

Die Arbeitslosigkeit fiel nur im Rechtskreis Grundsicherung (- 2,1 Prozent). Für den Bereich Arbeitslosenversicherung stieg die Arbeitslosigkeit leicht an (+ 2,0 Prozent), erstmals seit fünf Jahren wieder von September auf Oktober. Während insbesondere Jüngere, aber auch Frauen, weniger häufig arbeitslos waren als im Monat zuvor, waren dies Männer und Ältere häufiger. Im Vergleich zum Vorjahr sind alle Personengruppen von höherer Arbeitslosigkeit betroffen.

 

Bewegungen (An- und Abmeldungen):
Im Oktober haben sich im Vergleich zum Vormonat mehr Menschen (+ 6,5 Prozent) arbeitslos gemeldet – sowohl nach Erwerbstätigkeit als auch nach Aus- und Weiterbildung. Auch gegenüber Oktober 2022 fielen die Arbeitslosmeldungen höher aus.
Gleichzeitig konnten sich weniger Menschen aus der Arbeitslosigkeit abmelden, insbesondere in Erwerbstätigkeit (-  21,3 Prozent). Gegenüber 2022 fielen die Einmündungen in Beschäftigung ( - 3,9 Prozent) und Ausbildung ( - 1,9 Prozent) etwas geringer aus.

 

Stellen:
Arbeitgeber meldeten im Oktober 439 neue Arbeitsstellen, das sind 163 weniger als im September (- 27,1 Prozent) und 162 oder 27,0 Prozent weniger als im Oktober 2022. Dies ist ein sehr niedriger Oktoberwert.
Im Bezirk der Agentur für Arbeit Bad Kreuznach waren im Oktober 3.408 Arbeitsstellen gemeldet, gegenüber September ist das ein Minus von 130 oder 3,7 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahresmonat gab es 541 Stellen weniger (- 13,7 Prozent).
Neue Stellen wurden vor allem durch gastronomische Betriebe gemeldet. Im öffentlichen Dienst ist der Bedarf gleichgeblieben, in allen anderen Bereichen ist er gesunken.

 

Regionaler Arbeitsmarkt:
Innerhalb des Agenturbezirks ging die Arbeitslosigkeit nahezu überall zurück, allerdings in geringem Umfang. Aus diesem Grund kam es nicht immer zu einer Veränderung der Arbeitslosenquote. Diese fiel im Oktober noch in Bad Kreuznach und Simmern, stieg jedoch bereits in Boppard an.

Arbeitslosenquoten nach Geschäftsstellen:

  • Agenturbezirk Bad Kreuznach insgesamt: 10 098 Arbeitslose (- 78)
    stagnierte auf 5,4 Prozent (Vorjahr 5,2 Prozent)
  • Bad Kreuznach: 3 800 Arbeitslose (- 24)
    fiel von 6,1 Prozent auf 6,0 Prozent (Vorjahr 5,8 Prozent)
  • Idar-Oberstein (bisher Idar-Oberstein und Birkenfeld): 2 766 Arbeitslose (- 11) 
    stagnierte auf 6,5 Prozent (Vorjahr 5,6 Prozent)
  • Kirn: 1 433 Arbeitslose (- 5)
    stagnierte bei 6,4 Prozent (Vorjahr 6,1 Prozent)
  • Simmern: 1 349 Arbeitslose (- 59)
    fiel von 3,8 Prozent auf 3,7 Prozent (Vorjahr 3,9 Prozent)
  • Boppard: 750 Arbeitslose (+21)
    stieg von 3,3 Prozent auf 3,4 Prozent (Vorjahr 3,6 Prozent)

 

Überblick über die Arbeitsmärkte auf Kreisebene:

 

Landkreis Bad Kreuznach:
Arbeitsmarkt: Gesamtzahl und Quote:
Im Oktober waren im Landkreis Bad Kreuznach insgesamt 5 233 Menschen arbeitslos, 29 oder 0,6 Prozent weniger als im September und 260 oder 5,2 Prozent mehr als im Oktober des Vorjahres. Die Arbeitslosenquote fiel von 6,2 Prozent auf 6,1 Prozent (5,9 Prozent im Oktober 2022).

Bewegungen:
Im Oktober haben sich im Vergleich zum Vormonat mehr Menschen (+ 5,7 Prozent) arbeitslos gemeldet, insbesondere nach Erwerbstätigkeit. Auch gegenüber Oktober 2022 fielen die Arbeitslosmeldungen insgesamt höher aus (+ 17,4 Prozent).
Gleichzeitig konnten sich weniger Menschen aus der Arbeitslosigkeit abmelden, insbesondere in Erwerbstätigkeit (-  22,3 Prozent). Gegenüber 2022 fielen die Einmündungen in Beschäftigung ( - 6,5 Prozent) und Ausbildung ( - 7,7 Prozent) geringer aus.

Stellen:
Im Landkreis Bad Kreuznach wurden 209 neue Stellen angeboten. Das sind 12,2 Prozent weniger als im September und 22,9 Prozent weniger als vor einem Jahr. Der Bestand an Stellen (1 428) ist gegenüber dem Vormonat um 2,3 Prozent, gegenüber Oktober 2022 um 7,7 Prozent gesunken. Trotz des Stellenrückgangs hatten folgende Branchen höheren Bedarf an Arbeitskräften: verarbeitendes Gewerbe, Gastronomie, Zeitarbeit und öffentlicher Dienst. Weniger Bedarf hatten insbesondere die Baubranche, der Handel, die Verkehrs- und Logistikbranche sowie das Gesundheitswesen.

 

Landkreis Birkenfeld:
Arbeitsmarkt: Gesamtzahl und Quote:
Im Oktober waren im Landkreis Birkenfeld insgesamt 2 766 Menschen arbeitslos, 11 oder 0,4 Prozent weniger als im September und 379 oder 15,9 Prozent mehr als im Oktober des Vorjahres. Die Arbeitslosenquote betrug unverändert 6,5 Prozent und vor einem Jahr 5,6 Prozent.  

Bewegungen:
Im Oktober haben sich im Vergleich zum Vormonat weniger Menschen (- 2,1 Prozent) arbeitslos gemeldet. Auch gegenüber Oktober 2022 fielen die Arbeitslosmeldungen insgesamt niedriger aus (- 1,5 Prozent), insbesondere aus Erwerbstätigkeit (- 14,5 Prozent).
Gleichzeitig konnten sich gegenüber Vormonat deutlich weniger Menschen aus der Arbeitslosigkeit abmelden (- 18,3 Prozent). Gegenüber Oktober 2022 fielen die Einmündungen in Beschäftigung ( - 15,8 Prozent) und Ausbildung ( - 6,8 Prozent) geringer aus.

Stellen:
Im Landkreis Birkenfeld wurden mit 93 weniger neue Stellen angeboten (- 6,1 Prozent) als im September.
Der Bestand an Stellen (619) ist um 3,1 Prozent gegenüber September und um rund ein Viertel gegenüber Oktober des Vorjahres gesunken. Im Landkreis Birkenfeld wurden mehr Arbeitskräfte im verarbeitenden Gewerbe und im öffentlichen Dienst benötigt, in allen anderen Bereichen weniger.

 

Rhein-Hunsrück-Kreis:

Arbeitsmarkt: Gesamtzahl und Quote:

Im Oktober waren im Landkreis Rhein-Hunsrück insgesamt 2 099 Menschen arbeitslos, 38 Personen oder 1,8 Prozent weniger als im September und 94 oder 4,3 Prozent weniger als im Oktober des Vorjahres. Die Arbeitslosenquote fiel von 3,6 Prozent auf 3,5 Prozent. Vor einem Jahr betrug sie 3,8 Prozent.

Bewegungen:
Im Oktober haben sich im Vergleich zum Vormonat mehr Menschen (+ 16,5 Prozent) arbeitslos gemeldet. Auch gegenüber Oktober 2022 fielen die Arbeitslosmeldungen insgesamt höher aus (+ 7,9 Prozent), sowohl nach Erwerbstätigkeit (+ 21,7 Prozent) als auch nach Ausbildung (+ 32,5 Prozent).

Gleichzeitig konnten sich gegenüber Vormonat weniger Menschen aus der Arbeitslosigkeit abmelden (- 4,1 Prozent), insbesondere in Erwerbstätigkeit (- 13,7 Prozent). Gegenüber Oktober 2022 fielen die Einmündungen in Beschäftigung (+ 12,3 Prozent) und Ausbildung (+ 12,6 Prozent) jedoch höher aus.

Stellen:
Im Landkreis Rhein-Hunsrück waren mit 137 nur halb so viele (- 48,3 Prozent) neue Stellen im Angebot wie im Monat zuvor.  Dies sind auch rund ein Drittel weniger als im Oktober des Vorjahres. Der Bestand an Stellen (1 361) ging um 5,3 Prozent gegenüber September zurück und ist gegenüber dem Vorjahresmonat um 13,5 Prozent gesunken. Der Bedarf an Arbeitskräften ist nur in den Bereichen Handel, Gesundheitsweisen und Gastronomie gestiegen.

 

Ausbildungsmarkt:

Bilanz zum Ausbildungsmarkt im Ausbildungsjahr 2022/2023:
In der diesjährigen Bilanz zum Ausbildungsjahr 2022/2023 mit Stichtag 30.09.2023 zeigt sich gegenüber dem vorigen Ausbildungsjahr eine stabile Entwicklung – sowohl beim Ausbildungsangebot als auch bei der Ausbildungsnachfrage.
Im Laufe des Ausbildungsjahres wandten sich rund 1 500 Jugendliche (9 oder 0,6 Prozent weniger als im Ausbildungsjahr davor) mit dem Wunsch nach einer Ausbildung an die Berufsberatung. Damit ist es gelungen unverändert viele Jugendliche für den Ausbildungsmarkt zu gewinnen. Dabei hilft neben der verstärkten Präsenz der Berufsberatung in den Schulen auch die uneingeschränkte Möglichkeit zu Praktika und die vielfältigen Veranstaltungen zur beruflichen Orientierung. Auch Arbeitsagentur und Jobcenter haben ihre Angebote dazu weiter ausgebaut.
Erfreulich ist auch, dass die Zahl derer, die schon in den Vorjahren nach einer Ausbildung suchten, zurückgegangen ist (- 15,9 Prozent).
Die Zahl derer, die zum Ende des Ausbildungsjahres in Ausbildung mündeten ist etwa gleich hoch wie im Vorjahr. Mehr als vor einem Jahr sind in schulische Ausbildungen eingemündet. Dieser Trend scheint auch nach der Pandemie ungebrochen. Allerdings nahmen weniger eine Erwerbstätigkeit auf, was für das grundsätzliche Interesse an Ausbildung spricht.
Auf der anderen Seite des Ausbildungsmarktes veränderte sich das Angebot an betrieblichen Ausbildungsstellen minimal (- 0,3 Prozent). Mehr als 2 100 betriebliche Ausbildungsstellen stellte die regionale Wirtschaft zur Verfügung und unterstreicht damit ihr Engagement zur Ausbildung von Fachkräften.
Zum 30. September waren noch annähernd 300 Ausbildungsstellen offen, aber auch noch rund 170 Jugendliche auf der Suche.
Hier setzt die zurzeit laufende Nachvermittlungsaktion der Berufsberatung an: Aktionen und Ansprache der Jugendlichen mit dem noch vorhandenen aktuellen Angebot, gleichzeitig aber auch bereits frühzeitige Beratung im Hinblick auf den Ausbildungsstart im Sommer 2024.

 

Kontakt:
Die Berufsberatung berät telefonisch, aber auch persönlich in den Schulen und mit Termin in der Arbeitsagentur: Terminvereinbarung unter 0800 4 5555 00.

Unter 0800 4 5555 20 ist der örtliche Arbeitgeberservice für Unternehmen da.