Frühjahrsbelebung vorläufig ausgebremst

- Leichter Anstieg der Arbeitslosigkeit – Arbeitslosenquote beträgt nun 5,8 Prozent

- Mehr Anmeldungen in Arbeitslosigkeit, etwas weniger Abmeldungen aus Arbeitslosigkeit

- Nachfrage nach Arbeitskräften gestiegen

30.04.2024 | Presseinfo Nr. 21

Die Arbeitslosigkeit ist im April leicht gestiegen. Die Arbeitslosenquote beträgt 5,8 Prozent.

Im März zeigten alle Indikatoren erstmals eine positive Entwicklung am Arbeitsmarkt im Sinne einer saisonalen Frühjahrsbelebung – mit Ausnahme der neu zu besetzenden Stellen. „Im April hat die Arbeitskräftenachfrage nun angezogen“, informiert Joey Isted, stellvertretender Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Bad Kreuznach. Allerdings reicht dieser belebende Effekt nicht aus, um zu einem weiteren Abbau der Arbeitslosigkeit beizutragen. „Viel mehr“, so Isted, mussten sich im April wieder mehr Menschen arbeitslos melden“. Dies führte zum hoffentlich vorübergehenden Anstieg der Arbeitslosigkeit in diesem Monat.

Arbeitsmarkt: Gesamtzahl und Quote:
Nach dem Rückgang der Arbeitslosigkeit im März folgte im April ein sehr geringer Anstieg (+ 1,0 Prozent). Insgesamt waren im Bezirk der Agentur für Arbeit Bad Kreuznach 10 777 Menschen arbeitslos. Dies sind 104 mehr als im März und 752 (+ 7,5 Prozent) mehr als im März des Vorjahres. Die Arbeitslosenquote stieg von 5,7 Prozent auf 5,8 Prozent. Im April des Vorjahres hatte sie 5,3 Prozent betragen. #

Der aktuell leichte Anstieg betraf insbesondere die Personengruppe der Jüngeren – wegen der Abiturprüfungen -, den Rechtskreis der Grundsicherung und regional den Landkreis Bad Kreuznach.

Bewegungen (An- und Abmeldungen):
Im April mussten sich rund 20 Prozent mehr Menschen arbeitslos melden als noch im März. Dies waren auch rund zehn Prozent mehr als vor einem Jahr. Unmittelbar nach einer Erwerbstätigkeit kamen fast 20 Prozent mehr Menschen auf Arbeitsagentur und Jobcenter zu, 16,6 Prozent mehr als im April des Vorjahres.
Gleichzeitig fielen die Abmeldungen aus Arbeitslosigkeit gegenüber dem Vormonat geringer aus (-1,4 Prozent). Abmeldungen in Beschäftigung fielen ebenfalls um 2,5 Prozent. Gegenüber dem April des Vorjahres konnten jedoch elf Prozent mehr Menschen eine Erwerbstätigkeit aufnehmen.

Stellen:
In der Stellenzahl bildet sich die Frühjahrsentwicklung deutlicher ab als im März. Die Zahl der neu zu besetzenden Arbeitsstellen (533) ist im April um 64 oder 13,6 Prozent gestiegen. Sie liegt jedoch um 11,6 Prozent unter der des Vorjahresmonats.
Der Bestand an Stellen (3 154) ist
gegenüber dem Vormonat um 1,0 Prozent, gegenüber dem Vorjahresmonat um 15,5 Prozent gesunken.

Mehr Arbeitskräfte wurden vom verarbeitenden Gewerbe, von der Gesundheitsbranche und vom Handel nachgefragt. Auch der Bedarf an freiberuflichen Unternehmensberatern und Führungskräften stieg an.

 

Regionaler Arbeitsmarkt:
Im Rhein-Hunsrück-Kreis konnte die Arbeitslosigkeit in diesem Monat noch einmal sehr leicht sinken. In allen anderen Regionen innerhalb des Agenturbezirks waren mehr Menschen arbeitslos als im Monat zuvor.

Arbeitslosenquoten nach Geschäftsstellen:

  • Agenturbezirk Bad Kreuznach insgesamt: 10 777 Arbeitslose (+ 104)
    stieg von 5,7 Prozent auf 5,8 Prozent (Vorjahr 5,4 Prozent)
  • Bad Kreuznach: 4 078 Arbeitslose (+ 79)
    stieg von 6,4 Prozent auf 6,5 Prozent (Vorjahr 6,0 Prozent)
  • Idar-Oberstein: 2 918 Arbeitslose (+ 10)
    stagnierte auf 6,8 Prozent (Vorjahr 6,5 Prozent)
  • Kirn: 1 473 Arbeitslose (+ 37)
    stieg von 6,4 Prozent auf 6,5 Prozent (Vorjahr 6,1 Prozent)
  • Simmern: 1 494 Arbeitslose (- 7)
    stagnierte auf 4,1 Prozent (Vorjahr 3,9 Prozent)
  • Boppard: 814 Arbeitslose (- 15)
    fiel von 3,7 Prozent auf 3,6 Prozent (Vorjahr 3,6 Prozent)

Überblick über die Arbeitsmärkte auf Kreisebene:

Landkreis Bad Kreuznach:

Arbeitsmarkt: Gesamtzahl und Quote:
Im April waren im Landkreis Bad Kreuznach insgesamt 5 551 Menschen arbeitslos, 116 oder 2.1 Prozent mehr als im März und 463 oder 9,1 Prozent mehr als im April des Vorjahres. Die Arbeitslosenquote stieg von 6,4 Prozent im März auf 6,5 Prozent im April (6,0 Prozent im April 2023).

Bewegungen:
Im April mussten sich mehr Menschen (+ 196; + 18,1 Prozent) arbeitslos melden als noch im März. Unmittelbar nach einer Erwerbstätigkeit kamen mehr Menschen auf Arbeitsagentur und Jobcenter zu, auch mehr als vor einem Jahr. Ähnlich viele wie im Vorjahresmonat meldeten sich zudem nach Schule und Ausbildung arbeitslos.
Gleichzeitig gingen die Abmeldungen aus Arbeitslosigkeit gegenüber März minimal zurück (- 1,3 Prozent). Abmeldungen in Beschäftigung konnten weiter ansteigen (+ 3,1 Prozent), auch im Vergleich zum April des Vorjahres (+ 21,5 Prozent). In Aus- und Weiterbildung mündeten ebenfalls mehr Menschen ein als im Vormonat (+ 7,6 Prozent).

Stellen:
Die Zahl der neu zu besetzenden Arbeitsstellen (261) stieg im Landkreis Bad Kreuznach zum Vormonat um 53 (+ 25,5 Prozent). Jedoch bleibt sie um 6,1 Prozent hinter dem Stelleingang im April 2023 zurück. Der Bestand an Stellen (1 364) ist zum März um 2,2 Prozent gestiegen und zum April 2023 um 12,2 Prozent gesunken. In den meisten Branchen wurden mehr Arbeitskräfte nachgefragt. Weniger Bedarf hatten nur sogenannte Saisonbetriebe aus den Bereichen Bau, Verkehr und Logistik sowie Gastgewerbe.


Landkreis Birkenfeld:

Arbeitsmarkt: Gesamtzahl und Quote:
Im April waren im Landkreis Birkenfeld insgesamt 2 918 Menschen arbeitslos, 10 oder 0,3 Prozent mehr als im März und 172 oder 6,3 Prozent mehr als im April des Vorjahres. Die Arbeitslosenquote stagnierte auf 6,8 Prozent (6,5 Prozent im April 2023).

Bewegungen:
Im April mussten sich mehr Menschen (+ 79; + 17,4 Prozent) arbeitslos melden als noch im März. Unmittelbar nach einer Erwerbstätigkeit kamen mehr Menschen auf Arbeitsagentur und Jobcenter zu, auch mehr als vor einem Jahr. 15,7 Prozent als im Vorjahresmonat meldeten sich zudem nach Schule und Ausbildung arbeitslos.
Gleichzeitig stiegen die Abmeldungen aus Arbeitslosigkeit gegenüber März minimal an (+ 1,0 Prozent). Abmeldungen in Beschäftigung konnten ebenfalls weiter ansteigen (+ 4,7 Prozent), auch im Vergleich zum April des Vorjahres (+ 8,5 Prozent). In Aus- und Weiterbildung mündeten ebenfalls mehr Menschen ein als im Vormonat (+ 18,2 Prozent).

Stellen:
Die Zahl der neu zu besetzenden Arbeitsstellen (134) stieg im Landkreis Birkenfeld zum Vormonat um 35 (+ 35,4 Prozent). Jedoch bleibt sie um 4,3 Prozent hinter dem Stelleingang im April 2023 zurück. Der Bestand an Stellen (561) ist zum März um 0,7 Prozent und zum April 2023 um 23,2 Prozent gesunken. In nahezu allen Branchen wurden mehr Arbeitskräfte nachgefragt.

 

Rhein-Hunsrück-Kreis:

Arbeitsmarkt: Gesamtzahl und Quote:
Im April waren im Landkreis Rhein-Hunsrück insgesamt 2 308 Menschen arbeitslos, 22 oder 0,9 Prozent weniger als im März und 117 oder 5,3 Prozent mehr als im April des Vorjahres. Die Arbeitslosenquote stagnierte auf 3,9 Prozent. Im Vorjahresmonat betrug sie 3,8 Prozent.

Bewegungen:
Im April mussten sich mehr Menschen (+ 137; + 25,4 Prozent) arbeitslos melden als noch im März. Unmittelbar nach einer Erwerbstätigkeit kamen mehr Menschen auf Arbeitsagentur und Jobcenter zu, auch mehr als vor einem Jahr. Rund ein Drittel mehr als im Vorjahresmonat meldeten sich zudem nach Schule und Ausbildung arbeitslos.
Gleichzeitig fielen die Abmeldungen aus Arbeitslosigkeit gegenüber März leicht (- 3,2 Prozent). Abmeldungen in Beschäftigung gingen zurück (- 15,0 Prozent), minimal auch im Vergleich zum April des Vorjahres (- 1,3 Prozent). In Aus- und Weiterbildung mündeten mehr Menschen ein als im Vormonat (+ 2,8 Prozent).

Stellen:
Die Zahl der neu zu besetzenden Arbeitsstellen (138) fiel im Landkreis Rhein-Hunsrück zum Vormonat um 24 (- 14,8 Prozent). Auch bleibt sie um rund ein Viertel hinter dem Stelleingang im April 2023 zurück. Der Bestand an Stellen (1 229) ist zum März um 4,4 Prozent und zum April 2023 um 15,2 Prozent gesunken. Weniger Arbeitskräfte wurden vom Handel, von der Gastronomie, von Zeitarbeitsunternehmen, vom öffentlichen Dienst und von der Gesundheitsbranche nachgefragt.

 

Ausbildungsmarkt 2023/2024:

In dem seit Oktober laufenden Ausbildungsjahr 2023/2024 sind bis April 3,5 Prozent weniger Jugendliche (1 174) als im vorhergehenden Ausbildungsjahr auf die Berufsberatung zugekommen. Die Zahl der Ausbildungsstellen (1 983) stieg hingegen um 6,3 Prozent an.
Sie übersteigt die Zahl der Bewerberinnen und Bewerber damit deutlich: Auf 100 Ausbildungsstellen kommen rein rechnerisch 59 Bewerberinnen und Bewerber. Das Ausbildungsjahr läuft jedoch noch einige Monate und auch im letzten Quartal des Jahres ist ein Ausbildungsstart mittlerweile durchaus realistisch.
Auf dem Marktplatz der Ausbildungsbörse am 13. April in der Jakob-Kiefer-Halle in Bad Kreuznach konnte bei vielen Jugendlichen Interesse für eine Ausbildung geweckt werden. Auch die Unternehmen waren erfreut über so viel Zuspruch der Schülerinnen und Schüler. Das zeigt einmal mehr, dass zahlreiche junge Menschen durchaus offen für duale Ausbildungen sind. Dieses Potential gilt es zu nutzen.
Zum jetzigen Zeitpunkt kann die Empfehlung deshalb nur lauten: Jeder, der Hilfe bei der beruflichen Orientierung oder der Suche nach einer Ausbildungsstelle braucht, sollte sich an die Berufsberatung der Agentur für Arbeit Bad Kreuznach 0800 / 4 5555 00 wenden. Die Chancen auf den passenden Beruf sind so gut wie nie zuvor und für das laufende Ausbildungsjahr ist es noch lange nicht zu spät.