Höhere Arbeitslosigkeit zu Ferienbeginn

- Anstieg der Arbeitslosigkeit – Arbeitslosenquote beträgt nun 5,7 Prozent

- Mehr Anmeldungen in Arbeitslosigkeit, aber auch mehr Abmeldungen aus Arbeitslosigkeit 

- Nachfrage nach Arbeitskräften gestiegen

05.08.2024 | Presseinfo Nr. 29

Die Arbeitslosigkeit ist im Juli angestiegen. Die Arbeitslosenquote beträgt 5,7 Prozent.
„Im Juli stieg die Arbeitslosigkeit jahreszeitbedingt an. Zu Ferienbeginn melden sich in jedem Jahr verstärkt junge Menschen nach Schule und Berufsausbildung arbeitslos“, informiert der stellvertretende Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit, Joey Isted. Darüber hinaus mussten sich insgesamt mehr Menschen arbeitslos melden, auch mehr als vor einem Jahr. Insofern steigt das Risiko der Arbeitslosigkeit aktuell. Erfreulich: Die Einmündungen in Beschäftigung konnten ebenfalls steigen. Mit dem aktuell auch wieder zunehmenden Bedarf an Arbeitskräften ergeben sich damit wieder mehr Chancen auf Integration.

 

Arbeitsmarkt: Gesamtzahl und Quote:
Nach nur zwei Frühjahrsmonaten, in denen die Arbeitslosigkeit geringfügig zurückgehen konnte, stieg sie nun im Juli wieder an. Dies ist im ersten Ferien- und Sommermonat durchaus üblich. Insbesondere Jüngere melden sich nach Schul- und Ausbildungsende verstärkt arbeitslos. In Dienstleistungsberufen wird zudem insbesondere zum Halbjahres- oder Jahresende entlassen. Dies betrifft dann etwas mehr Frauen.
Insgesamt waren im Bezirk der Agentur für Arbeit Bad Kreuznach 10 922 Menschen arbeitslos. Dies sind 275 (+ 2,6 Prozent) mehr als im Juni und 618 (+ 6,0 Prozent) mehr als im Juli des Vorjahres. Die Arbeitslosenquote stieg von 5,6 auf 5,7 Prozent an. Im Juli des Vorjahres hatte sie 5,5 Prozent betragen. 

Der aktuelle Anstieg betraf insbesondere oben genannte Personengruppen. Bei allen anderen blieb der Anstieg zwar moderat, insgesamt steigt jedoch das Risiko der Arbeitslosigkeit. 

Bewegungen (An- und Abmeldungen):
Im Juli mussten sich mit rund 40 Prozent deutlich mehr Menschen arbeitslos melden als im Juni - sowohl nach Erwerbstätigkeit (+ 38 Prozent) und noch intensiver nach Aus- und Weiterbildung (+ 69 Prozent). Auch im Vergleich zu Juli 2023 stiegen die Abmeldungen: Nach Erwerbstätigkeit um 21,6 Prozent, nach Aus- und Weiterbildung um 13,7 Prozent.
Positiv: Gleichzeitig konnten die Abmeldungen aus Arbeitslosigkeit ansteigen (+ 17,2 Prozent). Rund ein Viertel mehr als noch im Juni konnten in Erwerbstätigkeit einmünden. Auch im Vergleich zum Juli des Vorjahres beendeten diesen Monat mehr Menschen ihre Arbeitslosigkeit (+ 15,8 Prozent; in Erwerbstätigkeit + 22,2 Prozent). 

Stellen:
Im Juli ist die Zahl der neu zu besetzenden Arbeitsstellen um fast ein Drittel gestiegen. Mit 587 liegt sie auch um 12 Prozent über der des Vorjahresmonats.
Der Bestand an Stellen (3 281) ist gegenüber dem Vormonat um 1,5 Prozent gestiegen, jedoch gegenüber dem Vorjahresmonat um 7,3 Prozent gesunken
Diesen Monat hatten insbesondere verarbeitendes Gewerbe, Handel und Zeitarbeitsunternehmen höheren Bedarf an Arbeitskräften, geringe Nachfrage hatten öffentlicher Dienst und Gesundheitsbranche.

Regionaler Arbeitsmarkt:
In diesem Monat fiel der Anstieg der Arbeitslosigkeit in den meisten Regionen ähnlich hoch aus, überdurchschnittlich war er in Simmern und in Kirn.

Arbeitslosenquoten nach Geschäftsstellen:

  • Agenturbezirk Bad Kreuznachinsgesamt: 10 922 Arbeitslose (+ 275)
    - stieg von 5,6 Prozent auf 5,7 Prozent (Vorjahr 5,5 Prozent)
  • Bad Kreuznach: 4 008 Arbeitslose (+ 41)
    - stieg von 6,2 Prozent auf 6,3 Prozent (Vorjahr 6,2 Prozent)
  • Idar-Oberstein: 2 965 Arbeitslose (+ 56)
    - stieg von 6,7 Prozent auf 6,8 Prozent (Vorjahr 6,6 Prozent)
  • Kirn: 1 512 Arbeitslose (+ 36)
    - stieg von 6,5 Prozent auf 6,7 Prozent (Vorjahr 6,1 Prozent)
  • Simmern: 1 611 Arbeitslose (+ 109)
    - stieg von 4,0 Prozent auf 4,3 Prozent (Vorjahr 3,9 Prozent)
  • Boppard: 826 Arbeitslose (+ 33)
    - stieg von 3,5 Prozent auf 3,6 Prozent (Vorjahr 3,4 Prozent)

Überblick über die Arbeitsmärkte auf Kreisebene:

Landkreis Bad Kreuznach:

Arbeitsmarkt: Gesamtzahl und Quote:
Im Juli waren im Landkreis Bad Kreuznach insgesamt 5 520 Menschen arbeitslos, 77 oder 1,4 Prozent mehr als im Juni und 221 oder 4,2 Prozent mehr als im Juli des Vorjahres. Die Arbeitslosenquote stieg von 6,3 Prozent im Juni auf 6,4 Prozent im Juli (6,2 Prozent im Juli 2023). 

Bewegungen:
Im Juli mussten sich mit rund 30 Prozent deutlich mehr Menschen arbeitslos melden als im Juni – sowohl nach Erwerbstätigkeit (+ 39,4 Prozent) und noch intensiver nach Aus- und Weiterbildung (+ 44,9 Prozent). Auch im Vergleich zu Juli 2023 stiegen die Anmeldungen insbesondere nach Erwerbstätigkeit um 15,1 Prozent, etwas weniger nach Aus- und Weiterbildung  - um 2,1 Prozent. 
Positiv: Gleichzeitig konnten die Abmeldungen aus Arbeitslosigkeit ansteigen (+ 14,6 Prozent). Rund ein Viertel mehr als noch im Juni konnten in Erwerbstätigkeit einmünden. Auch im Vergleich zum Juli des Vorjahres beendeten diesen Monat mehr Menschen ihre Arbeitslosigkeit (+ 17,4 Prozent; in Erwerbstätigkeit + 27,3 Prozent).

Stellen:
Die Zahl der neu zu besetzenden Arbeitsstellen (233) fiel im Landkreis Bad Kreuznach zum Vormonat um 11 (- 4,5 Prozent). Sie liegt um vier Prozent über dem Stelleneingang von vor einem Jahr. Der Bestand an Stellen (1 449) ist zum Juni um 0,6 Prozent und zum Juli 2023 um 3,2 Prozent gestiegen. Im Juli hatte insbesondere die Zeitarbeitsbranche geringeren Bedarf an Arbeitskräften, der Handel hingegen etwas mehr.


Landkreis Birkenfeld:

Arbeitsmarkt: Gesamtzahl und Quote:
Im Juli waren im Landkreis Birkenfeld insgesamt 2 965 Menschen arbeitslos, 56 oder 1,9 Prozent mehr als im Juni und 148 oder 5,3 Prozent mehr als im Juli des Vorjahres. Die Arbeitslosenquote stieg von 6,7 Prozent auf 6,8 Prozent (6,6 Prozent im Juli 2023). 

Bewegungen:
Im Juli mussten sich mit fast 44 Prozent deutlich mehr Menschen arbeitslos melden als im Juni - sowohl nach Erwerbstätigkeit (+ 27,0 Prozent) und noch intensiver nach Aus- und Weiterbildung (+ 71,8 Prozent). Auch im Vergleich zu Juli 2023 stiegen die Anmeldungen - insbesondere nach Aus- und Weiterbildung um 33,1 Prozent.
Positiv: Gleichzeitig konnten die Abmeldungen aus Arbeitslosigkeit ansteigen (+ 29,9 Prozent). 6,4 Prozent mehr als noch im Juni konnten in Erwerbstätigkeit einmünden. Auch im Vergleich zum Juli des Vorjahres beendeten diesen Monat mehr Menschen ihre Arbeitslosigkeit (+ 20,4 Prozent; in Erwerbstätigkeit + 9,6 Prozent). 

Stellen:
Die Zahl der neu zu besetzenden Arbeitsstellen (90) stieg im Landkreis Birkenfeld zum Vormonat deutlich um 25 oder 38,5 Prozent. Sie liegt jedoch unter dem Stelleneingang von Juni 2023 (-16,7 Prozent). Der Bestand an Stellen (553) ist zum Juni (- 4,5 Prozent) und zum Juli 2023 (- 16,8 Prozent) gesunken. Im Landkreis Birkenfeld hatten fast alle Unternehmen mit Ausnahme der Zeitarbeitsbranche mehr Bedarf an Arbeitskräften.

 

Rhein-Hunsrück-Kreis:

Arbeitsmarkt: Gesamtzahl und Quote:
Im Juli waren im Landkreis Rhein-Hunsrück insgesamt 2 437 Menschen arbeitslos, 142 oder 6,2 Prozent mehr als im Juni und 249 oder 11,4 Prozent mehr als im Juli des Vorjahres. Die Arbeitslosenquote stieg von 3,8 Prozent auf  4,1 Prozent. Im Vorjahresmonat betrug sie 3,7 Prozent. 

Bewegungen:
Im Juli mussten sich mit 54 Prozent deutlich mehr Menschen arbeitslos melden als im Juni – sowohl nach Erwerbstätigkeit (+ 44,8 Prozent) und noch intensiver nach Aus- und Weiterbildung (+ 110,1 Prozent). Auch im Vergleich zu Juli 2023 stiegen die Anmeldungen - insbesondere nach Erwerbstätigkeit um 54,2 Prozent. 
Positiv: Gleichzeitig konnten die Abmeldungen aus Arbeitslosigkeit ansteigen (+ 11,7 Prozent). 46,7 Prozent mehr als noch im Juni konnten in Erwerbstätigkeit einmünden. Auch im Vergleich zum Juli des Vorjahres beendeten diesen Monat mehr Menschen ihre Arbeitslosigkeit (+ 9,0 Prozent; in Erwerbstätigkeit + 25,7 Prozent). 

Stellen:
Die Zahl der neu zu besetzenden Arbeitsstellen (264) hat sich im Landkreis Rhein-Hunsrück zum Vormonat fast verdoppelt (+ 85,9 Prozent). Damit liegt sie auch um 37,5 Prozent  über dem Stelleneingang von Juli 2023. Der Bestand an Stellen (1 279) ist zum Juni um 5,4 Prozent gestiegen, jedoch zum Juli 2023 um 13,1 Prozent gesunken. 
Im Juli hatten alle Branchen mindestens gleichbleibenden, meist aber deutlich höheren Bedarf an Arbeitskräften.

 

Ausbildungsmarkt 2023/2024:
In dem seit Oktober laufenden Ausbildungsjahr 2023/2024 sind bis Juli etwas mehr Jugendliche (1 424; + 1,6 Prozent) als im vorhergehenden Ausbildungsjahr auf die Berufsberatung zugekommen. Die Zahl der Ausbildungsstellen (2 113) stieg um 4,4 Prozent an. 
Sie übersteigt die Zahl der Bewerberinnen und Bewerber damit deutlich: Auf 100 betriebliche Ausbildungsstellen kommen rein rechnerisch 67 Bewerberinnen und Bewerber. 
Zurzeit sind noch 443 Jugendliche auf der Suche und 979 Ausbildungsstellen unbesetzt – dies sind jeweils etwas weniger als vor einem Jahr.

Auch für dieses Ausbildungsjahr bestehen noch sehr gute Chancen auf einen Ausbildungsplatz: Jeder, der Hilfe bei der beruflichen Orientierung oder der Suche nach einer Ausbildungsstelle braucht, sollte sich direkt an die Berufsberatung der Agentur für Arbeit Bad Kreuznach unter     0800 / 4 5555 00 wenden und einen Termin machen.