Arbeitsmarkt noch unter dem Einfluss der Ferienzeit

- Anstieg der Arbeitslosigkeit – Arbeitslosenquote beträgt nun 5,8 Prozent

- Weniger Anmeldungen in Arbeitslosigkeit, aber auch weniger Abmeldungen aus Arbeitslosigkeit 

- Nachfrage nach Arbeitskräften gesunken

30.08.2024 | Presseinfo Nr. 30

Die Arbeitslosigkeit ist im August angestiegen. Die Arbeitslosenquote beträgt 5,8 Prozent.

„Ferienbedingt wurden im August weniger Menschen eingestellt, auch wurden weniger Stellen angeboten“, teilt Gundula Sutter, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Bad Kreuznach mit. Allerdings meldeten sich auch weniger Menschen arbeitslos. Im Landkreis Birkenfeld deutete sich das Ende der Sommerflaute schon an. Dort ging die Arbeitslosigkeit bereits wieder zurück. „So dürfte die jahreszeitlich übliche Entlastung im Herbst zu erwarten sein – im Umfang abhängig von der konjunkturellen Entwicklung“, so Sutter.

Arbeitsmarkt: Gesamtzahl und Quote:

Der saisonbedingte Anstieg der Arbeitslosigkeit im Juli setzt sich auch im August fort. Nach wie vor meldeten sich verstärkt Jüngere nach Schul- und Ausbildungsende arbeitslos. Im Vergleich zum Vorjahresmonat waren hingegen Ältere (55+) stärker von Arbeitslosigkeit bedroht.

Insgesamt waren im August im Bezirk der Agentur für Arbeit Bad Kreuznach 11 092 Menschen arbeitslos. Dies sind 170 (+ 1,6 Prozent) mehr als im Juli und 490 (+ 4,6 Prozent)mehr als im August des Vorjahres. Die Arbeitslosenquote stieg von 5,7 auf 5,8 Prozent an. Im August des Vorjahres hatte sie 5,7 Prozent betragen. 

Der aktuelle Anstieg betraf alle Personengruppen mit Ausnahme der langzeitarbeitslosen Menschen. 

Bewegungen (An- und Abmeldungen):

Erfreulicherweise mussten sich diesen Monat sowohl gegenüber Juli als auch gegenüber August 2023 deutlich weniger Menschen arbeitslos melden. 15 Prozent weniger wurden unmittelbar nach Erwerbstätigkeit arbeitslos - rund zehn Prozent weniger als vor einem Jahr.

Gleichzeitig gingen die Abmeldungen aus Arbeitslosigkeit in Erwerbstätigkeit zurück (- 22,3 Prozent) – sicher ferienbedingt. Die Einmündungen in Aus- und Weiterbildung konnten hingegen ansteigen          (+ 21,1 Prozent). Gegenüber dem Vorjahresmonat fielen die Einmündungen in Ausbildung jedoch niedriger und in Erwerbstätigkeit höher aus (- 17,3 Prozent in Ausbildung; + 2,5 Prozent in Erwerbstätigkeit). 

Stellen:

Im August ist die Zahl der neu zu besetzenden Arbeitsstellen wieder gesunken - um fast 20 Prozent: Mit 473 liegt sie auch um fast ein Drittel unter der des Vorjahresmonats.

Der Bestand an Stellen (3 282) hat sich zum Juli nicht verändert und liegt gegenüber dem Vorjahresmonat um 5,5 Prozent niedriger.

 

Diesen Monat fragten nur Gastgewerbe, Energieversorger, Finanz- und Versicherungsbranche sowie freiberufliche wissenschaftliche und technische Dienstleister etwas stärker Arbeitskräfte nach, alle anderen hatten weniger Bedarf. 

Regionaler Arbeitsmarkt:

In diesem Monat fiel der Anstieg der Arbeitslosigkeit in den meisten Regionen ähnlich hoch aus, etwas stärker jedoch in Kirn. Idar-Oberstein bildete die Ausnahme, hier konnte die Arbeitslosigkeit zurückgehen.

Arbeitslosenquoten nach Geschäftsstellen:

  • Agenturbezirk Bad Kreuznach insgesamt: 11 092 Arbeitslose (+ 170)
  • stieg von 5,7 Prozent auf 5,8 Prozent (Vorjahr 5,7 Prozent)
  • Bad Kreuznach: 4 117 Arbeitslose (+ 109)
  • stieg von 6,3 Prozent auf 6,4 Prozent (Vorjahr 6,4 Prozent)
  • Idar-Oberstein: 2 927 Arbeitslose (- 38)
  • fiel von 6,8 Prozent auf 6,7 Prozent (Vorjahr 6,7 Prozent)
  • Kirn: 1 566 Arbeitslose (+ 54)
  • stieg von 6,7 Prozent auf 6,9 Prozent (Vorjahr 6,4 Prozent)
  • Simmern: 1 634 Arbeitslose (+ 23)
  • stieg von 4,3 Prozent auf 4,4 Prozent (Vorjahr 4,1 Prozent)
  • Boppard: 848 Arbeitslose (+ 22)
  • stieg von 3,6 Prozent auf 3,7 Prozent (Vorjahr 3,5 Prozent)

Überblick über die Arbeitsmärkte auf Kreisebene:

Landkreis Bad Kreuznach:

Arbeitsmarkt: Gesamtzahl und Quote:

Im August waren im Landkreis Bad Kreuznach insgesamt 5 683 Menschen arbeitslos, 163 oder 3,0 Prozent mehr als im Juli und 243 oder 4,5 Prozent mehr als im August des Vorjahres. Die Arbeitslosenquote stieg von 6,4 Prozent im Juli auf 6,6 Prozent im August (6,4 Prozent im August 2024). 

Bewegungen:

Erfreulicherweise mussten sich diesen Monat sowohl gegenüber Juli als auch gegenüber August 2023 weniger Menschen arbeitslos melden. 16,5 Prozent weniger wurden unmittelbar nach Erwerbstätigkeit arbeitslos – auch 16,5 Prozent weniger als vor einem Jahr. 

Gleichzeitig gingen die Abmeldungen aus Arbeitslosigkeit in Erwerbstätigkeit zurück (- 9,9 Prozent) – sicher ferienbedingt. Die Einmündungen in Aus- und Weiterbildung konnten hingegen ansteigen (+ 35,3 Prozent). Gegenüber dem Vorjahresmonat fielen die Einmündungen jedoch niedriger aus (- 15,7 Prozent in Ausbildung; -17,7 Prozent in Erwerbstätigkeit). 

Stellen:
Die Zahl der neu zu besetzenden Arbeitsstellen (230) im Landkreis Bad Kreuznach veränderte sich zum Vormonat kaum. Sie liegt um rund ein Viertel unter dem Stelleneingang von vor einem Jahr. Der Bestand an Stellen (1 474) ist zum Juli um 1,7 Prozent gestiegen und zum August 2023 um 1,1 Prozent gesunken. Im August hatten nur Handel und freiberufliche wissenschaftliche und technische Dienstleister höheren Bedarf an Arbeitskräften.

 

Landkreis Birkenfeld:

Arbeitsmarkt: Gesamtzahl und Quote:

Entgegen der Entwicklung in den beiden anderen Landkreisen: Im August waren im Landkreis Birkenfeld insgesamt 2 927 Menschen arbeitslos, 38 oder 1,3 Prozent weniger als im Juli und 54 oder 1,9 Prozent mehr als im August des Vorjahres. Die Arbeitslosenquote fiel von 6,8 Prozent auf 6,7 Prozent  - und damit auf den Wert von August 2023. 

Bewegungen:

Erfreulicherweise mussten sich diesen Monat sowohl gegenüber Juli als auch gegenüber August 2023 weniger Menschen arbeitslos melden. 18,4 Prozent weniger wurden unmittelbar nach Erwerbstätigkeit arbeitslos – auch 11,3 Prozent weniger als vor einem Jahr. 

Gleichzeitig stiegen die Abmeldungen aus Arbeitslosigkeit, zwar nicht in Erwerbstätigkeit (- 8,7 Prozent), aber in Aus- und Weiterbildung (+ 20,9 Prozent). Gegenüber dem Vorjahresmonat fielen die Einmündungen in Ausbildung etwas niedriger aus (- 7,4 Prozent). Jedoch konnten 22,5 Prozent mehr eine Erwerbstätigkeit aufnehmen.

Stellen:

Ebenfalls anders als in den beiden anderen Landkreisen: Die Zahl der neu zu besetzenden Arbeitsstellen (113) stieg im Landkreis Birkenfeld zum Vormonat um rund ein Viertel. Sie liegt jedoch unter dem Stelleneingang von vor einem Jahr (- 8,9 Prozent). Der Bestand an Stellen (554) hat sich aktuell kaum verändert. Er liegt um 15,7 Prozent unter dem Wert des Vorjahresmonats. Im Landkreis Birkenfeld hatte die Zeitarbeitsbranche gestiegenen Bedarf an Arbeitskräften.

 

Rhein-Hunsrück-Kreis:

Arbeitsmarkt: Gesamtzahl und Quote:

Im August waren im Landkreis Rhein-Hunsrück insgesamt 2 482 Menschen arbeitslos, 45 oder 1,8 Prozent mehr als im Juli und 193 oder 8,4 Prozent mehr als im August des Vorjahres. Die Arbeitslosenquote stagnierte auf 4,1 Prozent. Im Vorjahresmonat betrug sie 3,9 Prozent. 

Bewegungen:

Erfreulicherweise mussten sich diesen Monat sowohl gegenüber Juli als auch gegenüber August 2023 deutlich weniger Menschen arbeitslos melden- sowohl nach Erwerbstätigkeit als auch nach Aus- und Weiterbildung. 

Gleichzeitig gingen die Abmeldungen aus Arbeitslosigkeit, insbesondere in Erwerbstätigkeit (- 16,5 Prozent) zurück. Gegenüber dem Vorjahresmonat fielen die Einmündungen in Ausbildung niedriger aus (- 28,0 Prozent). Jedoch konnten 27,8 Prozent mehr eine Erwerbstätigkeit aufnehmen.

Stellen:
Die Zahl der neu zu besetzenden Arbeitsstellen (130) hat sich im Landkreis Rhein-Hunsrück zum Vormonat fast halbiert (- 50,8 Prozent). Sie liegt auch um fast die Hälfte unter dem Stelleneingang von August 2023. Der Bestand an Stellen (1 254) ist zum Juli um 2,0 Prozent und zum August 2023 um 5,4 Prozent gesunken. 

Im August hatten nahezu alle Branchen geringeren Bedarf an Arbeitskräften, insbesondere Zeitarbeitsunternehmen. Nur vom öffentlichen Dienst wurden mehr Stellenangebote erteilt. 

 

Ausbildungsmarkt 2023/2024:

In dem seit Oktober laufenden Ausbildungsjahr 2023/2024 sind bis August etwas mehr Jugendliche           (1 474; + 2,1 Prozent) als im vorhergehenden Ausbildungsjahr auf die Berufsberatung zugekommen. Die Zahl der Ausbildungsstellen (2 158) stieg um 4,2 Prozent an. Zurzeit sind noch rund 300 Jugendliche auf der Suche und rund 700 Ausbildungsstellen unbesetzt.

Weiterhin bestehen für dieses Ausbildungsjahr noch sehr gute Chancen auf einen Ausbildungsplatz: Jeder, der Hilfe bei der beruflichen Orientierung oder der Suche nach einer Ausbildungsstelle braucht, sollte sich direkt an die Berufsberatung der Agentur für Arbeit Bad Kreuznach unter     0800 / 4 5555 00 wenden und einen Termin machen. 

Hinweis: Mit dem 30. September endet das Ausbildungsjahr und Bilanz gezogen. Die entsprechenden Ausbildungsmarktdaten werden am 30. Oktober veröffentlicht.