Herbstbelebung setzt im Oktober aus

- Minimaler Rückgang der Arbeitslosigkeit – Arbeitslosenquote beträgt weiterhin 5,6 Prozent

- Mehr Anmeldungen in Arbeitslosigkeit, weniger Abmeldungen aus Arbeitslosigkeit 

- Nachfrage nach Arbeitskräften gestiegen Ausbildungsmarkt: Grundsätzliches Interesse an Ausbildung bei zunehmend individuellen Hemmnissen beim Matching

30.10.2024 | Presseinfo Nr. 37

Die Arbeitslosigkeit ist im Oktober gesunken. Die Arbeitslosenquote beträgt weiterhin 5,6 Prozent.
„Die ermutigende Entlastung am Arbeitsmarkt im September setzt sich aktuell nicht fort“, bedauert Gundula Sutter, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit die aktuelle Entwicklung. „Leider mussten sich wieder mehr Menschen arbeitslos melden, was für einen Oktober ungewöhnlich ist. Die erhoffte Herbstbelebung bleibt aus, die Flaute hält an – auch wenn die Nachfrage nach Arbeitskräften gestiegen ist“, so Sutter. 
Auch die Bilanz am Ausbildungsmarkt brachte Licht und Schatten: „Mehr Interesse an Ausbildung auf beiden Marktseiten, aber am Ende fanden Angebot und Nachfrage seltener zusammen als vor einem Jahr“, so fasst Sutter die Lage für das abgelaufene Ausbildungsjahr 2023/2024 zusammen.

Arbeitsmarkt: Gesamtzahl und Quote:
Im Oktober ging die Arbeitslosigkeit zwar weiter zurück, der minimale Rückgang führte jedoch nicht zu einer niedrigeren Arbeitslosenquote. Nach der jahreszeitliche üblichen guten Entwicklung im September bringt der Okotber schon wieder eine ungünstigere mit sich, die für diesen Monat durchaus ungewöhlich ist. Denn in den letzten Jahren brachte der Herbst immer eine deutliche Entlastung für den Arbeitsmarkt. Davon profitieren in diesem Monat nur noch geringfügig die Personengruppen der Frauen, die der ausländischen Arbeitsuchenden und insbesondere die der Jüngeren.
Insgesamt waren im Oktober im Bezirk der Agentur für Arbeit Bad Kreuznach 10 582 Menschen arbeitslos. Dies sind 13 (- 0,1 Prozent) weniger als im September, jedoch 484 (+ 4,8 Prozent) mehr als im Oktober des Vorjahres. Die Arbeitslosenquote stagnierte auf 5,6 Prozent. Im Oktober des Vorjahres hatte sie 5,4 Prozent betragen. 

Bewegungen (An- und Abmeldungen): Auch hier brachte der September eine Entlastung, da sich deutlich weniger Menschen neu arbeitslos melden mussten. Dies setze im jetzigen Monat leider ebenfalls nicht fort. Unmittelbar nach einer Erwerbstätigkeit mussten sich 18,5 Prozent mehr Menschen arbeitslos melden als noch im September. Dies waren auch 17,8 Prozent mehr als im Oktober 2023. Dies unterstreicht die konjunkturelle Schwäche, die derzeit auch zu Entlassungen führt.
Die Abmeldungen aus Arbeitslosigkeit in Erwerbstätigkeit gingen im Oktober zurück (- 12,6 Prozent). Sie liegen aber deutlich über dem Wert des Oktober 2023 (+ 18,6 Prozent), was für eine gewisse Aufnahmefähigkeit des Arbeitsmarktes spricht. 

Stellen:
Im Oktober ist die Zahl der neu zu besetzenden Arbeitsstellen (530) weiter gestiegen (+ 8,6 Prozent) und liegt auch um rund 20Prozent über dem Wert des Vorjahresmonats.
Der Bestand an Stellen (3 140) hat sich gegenüber Vormonat und Vorjahresmonat reduziert (- 3,0 Prozent; - 7,9 Prozent). Diesen Monat stieg die Nachfrage nach Arbeitskräften insbesondere durch den Handel, die Verkehrs- und Logistikbranche und Personaldienstleister. 

Regionaler Arbeitsmarkt:
Die geringe Veränderung in diesem Monat führte nur noch in Simmern und Idar-Oberstein zu einem leichten Rückgang der Arbeitslosigkeit, in Kirn hingegen stieg sie an.

Arbeitslosenquoten nach Geschäftsstellen:

  • Agenturbezirk Bad Kreuznachinsgesamt: 10 582 Arbeitslose (- 13)
    - stagnierte auf 5,6 Prozent (Vorjahr 5,4 Prozent)
  • Bad Kreuznach: 3 959 Arbeitslose (+ 16)
    - stagnierte auf 6,2 Prozent (Vorjahr 6,0 Prozent)
  • Idar-Oberstein: 2 781 Arbeitslose (- 43)
    - fiel von 6,5 Prozent auf 6,4 Prozent (Vorjahr 6,5 Prozent)
  • Kirn: 1 512 Arbeitslose (+ 23)
    - stieg von 6,6 Prozent auf 6,7 Prozent (Vorjahr 6,4 Prozent)
  • Simmern: 1 537 Arbeitslose (- 17)
    - fiel von 4,2 Prozent auf 4,1 Prozent (Vorjahr 3,7 Prozent)
  • Boppard: 793 Arbeitslose (+ 8)
    - stagnierte auf 3,5 Prozent (Vorjahr 3,4 Prozent)

Überblick über die Arbeitsmärkte auf Kreisebene:

Landkreis Bad Kreuznach:
Arbeitsmarkt: Gesamtzahl und Quote:
Im Oktober waren im Landkreis Bad Kreuznach insgesamt 5 471 Menschen arbeitslos, 39 oder 0,7 Prozent mehr als im September und 238 oder 4,5 Prozent mehr als im Oktober des Vorjahres. Die Arbeitslosenquote verharrte auf 6,3 Prozent. Im Oktober 2023 betrug sie 6,1 Prozent. 

Bewegungen:
Unmittelbar nach einer Erwerbstätigkeit mussten sich knapp ein Drittel (+ 32,2 Prozent) mehr Menschen arbeitslos melden als noch im September. Dies waren auch 19,0 Prozent mehr als im Oktober 2023. Dies unterstreicht die konjunkturelle Schwäche, die derzeit auch zu Entlassungen führt. 
Die Abmeldungen aus Arbeitslosigkeit in Erwerbstätigkeit gingen im Oktober zurück (- 11,9 Prozent). Sie liegen aber deutlich über dem Wert des Oktober 2023 (+ 16,1 Prozent), was für eine gewisse Aufnahmefähigkeit des Arbeitsmarktes spricht. 

Stellen:
Die Zahl der neu zu besetzenden Arbeitsstellen (214) im Landkreis Bad Kreuznach verringerte sich gegenüber September leicht (- 2,7 Prozent). Sie liegt leicht über dem Stelleneingang von vor einem Jahr (+ 2,4 Prozent). Der Bestand an Stellen (1 416) ist zum September um 2,9 Prozent und zum Oktober 2023 um 0,8 Prozent gesunken. Im Oktober hatten insbesondere verarbeitendes Gewerbe und Baugewerbe höheren Bedarf an Arbeitskräften.

 

Landkreis Birkenfeld:
Arbeitsmarkt: Gesamtzahl und Quote:
Im Oktober waren im Landkreis Birkenfeld insgesamt 2 781 Menschen arbeitslos, 43 oder 1,5 Prozent weniger als im September und 15 oder 0,5 Prozent mehr als im Oktober des Vorjahres. Die Arbeitslosenquote fiel von 6,5 Prozent auf 6,4 Prozent und damit unter den Wert von vor einem Jahr (6,5 Prozent). 

Bewegungen:
Unmittelbar nach einer Erwerbstätigkeit mussten sich 11,1 Prozent mehr Menschen arbeitslos melden als noch im September. Dies waren auch 22,4 Prozent mehr als im Oktober 2023. Dies unterstreicht die konjunkturelle Schwäche, die derzeit auch zu Entlassungen führt. 
Die Abmeldungen aus Arbeitslosigkeit in Erwerbstätigkeit gingen im Oktober zurück (- 15,5 Prozent). Sie liegen aber deutlich über dem Wert des Oktober 2023 (+ 25,6 Prozent), was für eine gewisse Aufnahmefähigkeit des Arbeitsmarktes spricht. 

Stellen:
Die Zahl der neu zu besetzenden Arbeitsstellen (120) im Landkreis Birkenfeld steigerte sich gegenüber September (+ 22,4 Prozent) und auch binnen Jahresfrist (+ 29,0 Prozent). Der Bestand an Stellen (544) ist seit September minimal gewachsen, liegt aber um 12,1 Prozent niedriger als im Oktober 2023. Alle Branchen mit Ausnahme des Handels hatten höheren Bedarf an Arbeitskräften.

 

Rhein-Hunsrück-Kreis:
Arbeitsmarkt: Gesamtzahl und Quote:
Im Oktober waren im Landkreis Rhein-Hunsrück insgesamt 2 330 Menschen arbeitslos, 9 oder 0,4 Prozent weniger als im September und 231 oder 11,0 Prozent mehr als im Oktober des Vorjahres. Die Arbeitslosenquote verharrte auf 3,9 Prozent. Im Vorjahresmonat betrug sie 3,5 Prozent. 

Bewegungen:
Unmittelbar nach einer Erwerbstätigkeit mussten sich 4,4 Prozent mehr Menschen arbeitslos melden als noch im September. Dies waren auch 12,0 Prozent mehr als im Oktober 2023. Dies unterstreicht die konjunkturelle Schwäche, die derzeit auch zu Entlassungen führt. 
Die Abmeldungen aus Arbeitslosigkeit in Erwerbstätigkeit gingen im Oktober zurück (- 11,5 Prozent). Sie liegen aber deutlich über dem Wert des Oktober 2023 (+ 17,7 Prozent), was für eine gewisse Aufnahmefähigkeit des Arbeitsmarktes spricht. 

Stellen:
Die Zahl der neu zu besetzenden Arbeitsstellen (196) im Landkreis Rhein-Hunsrück steigerte sich gegenüber September (+ 15,3 Prozent) und auch binnen Jahresfrist (+ 43,1 Prozent). Der Bestand an Stellen (1 180) ist seit September gesunken (- 4,8 Prozent) und liegt um 13,3 Prozent niedriger als im Oktober 2023. Insbesondere Personaldienstleister und Gesundheitsunternehmen hatten höheren Bedarf an Arbeitskräften.

 

 

Ausbildungsmarkt 2023/2024: 
In der diesjährigen Bilanz zum Ausbildungsjahr 2023/2024 mit Stichtag 30.09.2024 zeigt sich gegenüber dem vorhergehenden Ausbildungsjahr insbesondere eine Veränderung beim sogenannten Matching – also dem Prozess, in dem Bewerber und Stellen zusammenpassen.
Im Laufe des Ausbildungsjahres wandten sich 1 517 junge Menschen (+ 3,3 Prozent zum Vorjahr)  an die Berufsberatung der Arbeitsagentur mit dem Wunsch nach einer betrieblichen Ausbildung. Es ist also ein weiteres Mal gelungen, Jugendliche für das Thema Ausbildung zu gewinnen und zu begeistern – und das vor dem Hintergrund der demografischen Entwicklung. Die Berufsberatung ist nicht nur verstärkt in den Schulen, sondern auch bei vielfältigen Veranstaltungen zur beruflichen Orientierung präsent. Zur Struktur der Bewerberinnen und Bewerber: Mehr Ältere (ab 20 oder sogar 25 Jahren) erkundigten sich nach einer Ausbildung als ein Jahr zuvor. Auch mehr ausländische Jugendliche und junge Menschen mit Behinderung sowie Hochschulabsolventen kamen auf die Berufsberatung zu. 
Die Zahl derer, die in eine Ausbildung münden konnten, fiel leider etwas geringer aus als vor einem Jahr (- 9,4 Prozent). Dementsprechend gingen mehr junge Menschen in Schule, Studium, in Erwerbstätigkeit, in Fördermaßnahmen, aber auch in Arbeitslosigkeit. Insgesamt rund 200 Jugendliche hatten bis Ende September kein für sie passendes Ausbildungsangebot angenommen. 
Auf der anderen Seite des Ausbildungsmarktes steigerte sich das Angebot an Ausbildungsstellen ebenfalls (+ 3,8 Prozent). Fast 2 200 betriebliche Ausbildungsplätze stellte die heimische Wirtschaft zur Verfügung und unterstrich damit einmal mehr ihr Engagement zur Ausbildung von Fachkräften in der Region. Zum 30. September waren noch 219 Stellen unbesetzt. Damit war es gelungen das Angebot an Ausbildungsstellen besser auszuschöpfen als ein Jahr zuvor (- 22,9 Prozent unbesetzt). 
Folglich waren zum Stichtag 204 Jugendliche ausbildungsstellensuchend und 219 Ausbildungsstellen offen. Zahlenmäßig ausgeglichen, aber hier wird deutlich, dass es immer schwieriger wird, Angebot und Nachfrage individuell passend zu gestalten. 
Diese Herausforderung beschäftigt die Berufsberatung ganzjährig intensiv. Im letzten Quartal setzt die Nachvermittlungsaktion hier an, um noch möglichst viele zusammenzubringen, aber auch schon frühzeitig für das gerade begonnene Ausbildungsjahr zu werben.

 

Kontakt:
Die Berufsberatung berät telefonisch, aber auch persönlich in den Schulen und mit Termin in der Arbeitsagentur: Terminvereinbarung unter 0800 4 5555 00. Unter 0800 45555 20 ist der regionale Arbeitgeberservice für Unternehmen erreichbar.