Stormarn: Wenig Veränderung am Arbeitsmarkt – Arbeitslosenquote dritten Monat in Folge bei 3,9 Prozent

Die Zahl arbeitsloser Menschen hat im November um 39 zugenommen und liegt bei 5.223. Die Arbeitslosenquote liegt den dritten Monat in Folge bei 3,9 Prozent. Vor einem Jahr waren 636 Menschen weniger auf Jobsuche. Der Stellenbestand ist mit 2.235 Stellen zum Vormonat gesunken.

30.11.2023 | Presseinfo Nr. 100

  • 5.223 arbeitslose Menschen im Kreis Stormarn im November – 39 mehr als im Oktober
  • Arbeitslosenquote unverändert bei 3,9 Prozent 
  • Appell der Arbeitsagentur: Menschen mit Behinderung bei der Personalsuche einbeziehen und eine Chance geben

Im November hat die Arbeitslosigkeit im Kreis Stormarn zum vorangegangenen Oktobermonat um 39 arbeitslose Menschen zugenommen. Damit sind aktuell insgesamt 5.223 Menschen bei den Agenturen für Arbeit in Bad Oldesloe, Ahrensburg und Reinbek sowie dem Jobcenter Stormarn arbeitslos gemeldet. 
Die Zunahme bleibt ohne Auswirkung auf die Arbeitslosenquote, die weiterhin bei 3,9 Prozent liegt.  
Im Vorjahresmonat waren 4.587 Menschen und damit 636 weniger arbeitslos. Die Quote lag seinerzeit bei 3,5 Prozent.
„Nach einer kurzen Herbstbelebung zeigt sich der Arbeitsmarkt auch im November insgesamt mit wenig Veränderung. Die Zahl arbeitsloser Menschen nimmt nur leicht zu und bleibt ohne Einfluss auf die Arbeitslosenquote. Zugänge in Arbeitslosigkeit und Abgänge aus der Arbeitslosigkeit halten sich derzeit im Wesentlichen die Waage, was auch die seit drei Monaten unveränderte Arbeitslosenquote von 3,9 Prozent zeigt. Mit der konstanten Quote sehe ich den Arbeitsmarkt angesichts der konjunkturellen Entwicklung weiterhin robust“, sagt Steffi Koppitz, Geschäftsführerin Operativ bei der Agentur für Arbeit Bad Oldesloe zu den Arbeitsmarktdaten für den Kreis Stormarn und erklärt weiter: “Neue Stellenmeldungen und unser Stellenbestand sind tendenziell rückläufig. Das ist mit Blick auf das Jahresende und die Wintermonate nicht ungewöhnlich. Aber wir beobachten insgesamt eine Zurückhaltung im Hinblick auf neue und weitere Mitarbeiterbedarfe, gerade im Vergleich zum Vorjahr. Der Personalbedarf in den Unternehmen bleibt trotz rückläufiger Zahlen mit über 2.200 vakanten Stellen jedoch auf einem hohen Niveau.“ 

Appell zum internationalen Tag der Menschen mit Behinderung am 03. Dezember: Menschen mit Behinderung bei der Personalsuche einbeziehen und eine Chance geben

 
Aktuell sind im Kreis Stormarn 261 Menschen mit einer Schwerbehinderung ohne Beschäftigung. „Ihre Zahl hat leicht zugenommen. Im Jahr 2022 waren durchschnittlich 258 schwerbehinderte Menschen auf Jobsuche. Unsere Erfahrung ist, dass der Zugang zum Arbeitsmarkt für Menschen mit Behinderung – einmal arbeitslos geworden – trotz des Arbeits- und Fachkräftebedarfes oftmals schwieriger ist als für diejenigen ohne Behinderungen“, sagt die Geschäftsführerin der Arbeitsagentur und appelliert im Hinblick auf den anstehenden internationalen Tag der Menschen mit Behinderung am 03. Dezember: „Unternehmen sollten deren Potentiale bei der Personalsuche und -rekrutierung nutzen und ihnen eine Chance geben. Arbeitslose Menschen mit Behinderung sind häufig gut qualifiziert und besonders motiviert und sollten bei der Personalsuche einbezogen werden. Fast 60 Prozent der jobsuchenden Menschen mit einer Schwerbehinderung haben einen Ausbildungs- oder akademischen Abschluss. Auch mit Blick auf die demografische Entwicklung ist es wichtig, die Teilhabe von Menschen mit Behinderung am Arbeitsleben zu fördern und zu verbessern.“ 
Per Gesetz wären im Jahr 2021 (die aktuellsten Daten zur Beschäftigungspflicht stammen aus dem Jahr 2021) 635 Unternehmen aus dem Kreis Stormarn mit mindestens 20 Arbeitsplätzen dazu verpflichtet gewesen, Menschen mit Behinderung zu beschäftigen. 242 Stormarner Unternehmen waren ihrer Beschäftigungspflicht nachgekommen. „393 und damit gut 62 Prozent hatten ihre Beschäftigungspflicht jedoch nicht oder nicht vollständig erfüllt und eine Ausgleichsabgabe gezahlt“, berichtet Koppitz. “Die Agenturen für Arbeit fördern die berufliche Teilhabe von Menschen mit Behinderung.“ Zur Unterstützung der Unternehmen stünden der Agentur für Arbeit verschiedene individuelle Förderinstrumente zur Verfügung. Neben der Beratung können dies Zuschüsse zu Lohnkosten, Probebeschäftigungen oder Zuschüsse für die behindertengerechte Ausstattung von Arbeits- oder Ausbildungsplätzen sein. 


Sozialversicherungspflichtige Stellen


Im November sind dem gemeinsamen Arbeitgeber-Service von Arbeitsagentur und dem Jobcenter Stormarn 254 neue sozialversicherungspflichtige Stellen gemeldet worden, 68 oder 21,1 Prozent weniger als noch im Oktober. Damit liegt die Zahl der zu besetzenden sozialversicherungspflichtigen Stellen im Kreis Stormarn bei 2.235. Das sind 52 oder 2,3 Prozent weniger als im Vormonat. Im Vergleich zum November 2022 sind dies 273 vakante Stellen weniger, ein Rückgang um 10,9 Prozent.


Unterbeschäftigung


Die Unterbeschäftigung zeigt, wie viele Menschen insgesamt auf der Suche nach einer neuen Beschäftigung sind. „Im Kreis Stormarn beträgt die Zahl der Unterbeschäftigten aktuell 6.954. Die Unterbeschäftigungsquote liegt unverändert zum Vormonat weiterhin bei 5,2 Prozent. Im November des Vorjahres lag sie bei 4,7 Prozent“, sagt Koppitz. 
Nicht als arbeitslos gezählt werden beispielsweise Teilnehmende an Weiterbildungsmaßnahmen und in Arbeitsgelegenheiten oder Arbeitsuchende, die derzeit arbeitsunfähig erkrankt sind, sowie geflüchtete Menschen, die einen Sprach- oder Integrationskurs oder eine der berufsvorbereitenden Maßnahmen der Arbeitsagentur oder des Jobcenters besuchen. Sie alle werden zusätzlich zu den arbeitslos gemeldeten Menschen in der Statistik zur Unterbeschäftigung erfasst, die die Agentur für Arbeit ebenfalls monatlich veröffentlicht.