- 5.612 arbeitslose Menschen im Kreis Herzogtum Lauenburg – 59 weniger als im März
- Arbeitslosenquote unverändert zum Vormonat bei 5,3 Prozent
- Arbeits- und Fachkräftebedarf: Potential von arbeitsuchenden Menschen mit Behinderung berücksichtigen
Seit dem Jahreswechsel nimmt die Arbeitslosigkeit im Kreis Herzogtum Lauenburg in kleinen Schritten ab. Im April ist die Zahl arbeitsloser Menschen um weitere 59 auf jetzt 5.612 gesunken, die bei der Agentur für Arbeit in Mölln und Geesthacht und dem Jobcenter Herzogtum Lauenburg als arbeitslos erfasst sind. Auf die Arbeitslosenquote wirkt sich der Rückgang nicht aus, sie liegt im Herzogtum weiterhin bei 5,3 Prozent.
Im vergangenen Jahr waren im April 5.053 Menschen und damit 559 weniger arbeitslos. Die Quote lag seinerzeit bei 4,7 Prozent.
„Der leicht positive Trend nach dem Jahreswechsel hält an. Auch im April hat die Arbeitslosigkeit in der Summe erneut leicht abgenommen. Schaut man sich die Entwicklungen bei der Agentur für Arbeit und dem Jobcenter Herzogtum Lauenburg getrennt an, zeigen sich jedoch Unterschiede. Bei der Agentur für Arbeit ist die Zahl arbeitsloser Menschen um 83 zum März auf jetzt 1.781 gesunken. Der Rückgang fällt etwas deutlicher zu den Vormonaten aus. Beim Jobcenter hingegen ist die Zahl betreuter arbeitsloser Menschen in diesem Monat um 24 gestiegen. Ihre Gesamtzahl beträgt jetzt 3.831. Hier nimmt die Zahl der ukrainischer Geflüchteter weiterhin zu, mit 443 arbeitslos registrierten ist ihre Zahl um 40 gegenüber März gestiegen“, sagt Kathleen Wieczorek, Chefin der Agentur für Arbeit Bad Oldesloe zu den aktuellen Arbeitsmarktdaten für den Kreis Herzogtum Lauenburg. „Der Personalbedarf in den Unternehmen hält an. Mit jetzt 1.745 gemeldeten sozialversicherungspflichtigen Stellen liegt die Personalnachfrage bei den Unternehmen jetzt bereits seit zwölf Monaten konstant über der Zahl von 1.700. Vor dem Hintergrund dieses anhaltend hohen Bedarfes möchte ich bei den Unternehmen auch für die stärkere Inklusion von Menschen mit Behinderung werben. Nach den aktuell verfügbaren Zahlen* haben 43,4 Prozent der Arbeitgeber im Herzogtum mit 20 und mehr sozialversicherungspflichtigen Arbeitsplätzen ihre Beschäftigungspflicht vollständig erfüllt, Menschen mit einer Schwerbehinderung zu beschäftigen. Der größere Anteil mit 56,6 Prozent erfüllt diese nur teilweise oder gar nicht. Insbesondere sie spreche ich an, Menschen mit einer Behinderung bei der Personalsuche mit zu berücksichtigen. Wir können die Einstellung und Beschäftigung mit Förderinstrumenten unterstützen, die von Eingliederungszuschüssen bis hin zur behindertengerechten Ausstattung von Arbeitsplätzen reichen.“
*aus dem Jahr 2021
Sozialversicherungspflichtige Stellen
Dem gemeinsamen Arbeitgeber-Service von Arbeitsagentur und Jobcenter sind im April 268 neue sozialversicherungspflichtige Stellen gemeldet worden. Das sind 45 mehr (plus 20,2 Prozent) als im Vormonat. „Der Personalbedarf ist über fast alle Branchen hinweg stabil geblieben oder hat leicht zugenommen. Eine abgeschwächte Nachfrage zeigt sich in diesem Monat bei den Unternehmen im Einzelhandel. Bei ihnen hat zum einen der Stellenbestand um 14 Stellen zum Vormonat abgenommen, gleichzeitig ist auch die Zahl neu gemeldeter Stellen von 25 im März auf jetzt 13 gesunken“, so die Agenturchefin.
Insgesamt sind aktuell 1.745 sozialversicherungspflichtige Stellen im Kreis Herzogtum Lauenburg zu besetzen, 21 oder 1,2 Prozent mehr als im Vormonat. Im Vergleich zum Vorjahresmonat sind dies 53 Stellen mehr (plus 3,1 Prozent).
Unterbeschäftigung
Die Unterbeschäftigung zeigt, wie viele Menschen insgesamt auf der Suche nach einer neuen Beschäftigung sind. „Im Kreis Herzogtum Lauenburg beträgt die Zahl der Unterbeschäftigten aktuell 7.267. Die Unterbeschäftigungsquote sinkt zum Vormonat um 0,1 Prozentpunkt und liegt jetzt bei 6,8 Prozent. Im April des Vorjahres lag sie bei genau sechs Prozent“, so Wieczorek.
Nicht als arbeitslos gezählt werden beispielsweise Teilnehmende an Weiterbildungsmaßnahmen und in Arbeitsgelegenheiten oder Arbeitsuchende, die derzeit arbeitsunfähig erkrankt sind, sowie geflüchtete Menschen, die einen Sprach- oder Integrationskurs oder eine der berufsvorbereitenden Maßnahmen der Arbeitsagentur oder des Jobcenters besuchen. Sie alle werden zusätzlich zu den arbeitslos gemeldeten Menschen in der Statistik zur Unterbeschäftigung erfasst, die die Agentur für Arbeit ebenfalls monatlich veröffentlicht.
Ausbildungsmarkt: Noch 630 Einstiegschancen für Ausbildungssuchende
„Gesucht wird…“ heißt es bei der Nachwuchssuche weiterhin für 630 Ausbildungsplätze im Kreis Herzogtum Lauenburg. Seit Herbst vergangenen Jahres wurden der Arbeitsagentur bislang insgesamt 961 Ausbildungsstellen gemeldet, lediglich 14 weniger als 2018, dem Höchstwert der vergangenen sechs Jahre.
„Die Unternehmen erhalten ihr Ausbildungsengagement aufrecht. Sie wissen, dass sie für die Zukunft ihres Unternehmens ausbilden“, sagt die Chefin der Arbeitsagentur. „Auf Seite der Jugendlichen haben sich nach dem Tiefstwert im Vorjahr wieder mehr mit Interesse an einer betrieblichen Ausbildung gemeldet. Mit jetzt 660 Jugendlichen sind dies plus 82 oder 14,2 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat. Eine erste positive Entwicklung, auch wenn dies bei weitem nicht reicht, den Azubi-Bedarf in den Lauenburgischen Betrieben zu decken. Ich möchte daher an die Jugendlichen, die dieses Jahr die Schule verlassen und sich noch nicht bei uns gemeldet haben, appellieren: Nutzt jetzt die vielen Einstiegschancen für euren Berufsstart und unsere Berufsberatung, um euch bei der Suche nach einem Ausbildungsberuf und Ausbildungsplatz unterstützen zu lassen. Es finden sich in fast allen Bereichen und Branchen noch interessante Ausbildungsberufe.“
Die meisten offenen Ausbildungsstellen finden sich in diesen Berufen: Verkäufer/in 58 Ausbildungsstellen, Kaufmann/frau im Einzelhandel 50, Kaufmann/frau Büromanagement 28, Handelsfachwirt/in (Ausbildung) 24, Fachverkäuferin im Lebensmittelhandwerk Bäckerei 24 vakante Ausbildungsplätze sowie 20 für den Lehrberuf Elektroniker/in Energie- und Gebäudetechnik.
Die Leiterin der Arbeitsagentur hat neben den diesjährigen aber auch schon die Schulabgängerinnen und -abgänger 2024 im Blick: „Es lohnt sich, frühzeitig mit den Überlegungen zu starten, wie es nach der Schule weitergehen soll. Schon im vorletzten Schuljahr kann dies beginnen. Die Berufswahl ist ein längerer Prozess. Damit es am Ende auch mit der Ausbildung im Traumjob klappt, empfehle ich, schon jetzt mit Blick auf das Jahr 2024 mit der Berufsorientierung loszulegen. Eltern können ihr Kind dabei unterstützen, genauso wie unsere Berufsberaterinnen und Berufsberater Berater und Begleiter auf diesem Weg sind. Sie sind an allen Schulen in ihren Sprechstunden vor Ort und können gerne auch schon mit Blick auf den Berufsstart 2024 angesprochen werden.“
Daneben sind die Berufsberaterinnen und Berufsberater der Arbeitsagentur auch über die Hotline 0 45 31 / 167 154 oder per eMail an badoldesloe.berufsberatung@arbeitsagentur.de erreichbar.