Die Fachkräfte-Situation in den Pflegeberufen bleibt im Kreis Stormarn angespannt, der Bedarf an qualifizierten Pflegefachkräften ist hoch. Die Agentur für Arbeit Bad Oldesloe unterstützt mit der Förderung von Umschulungen und Qualifizierungen im Pflegebereich.
Jedes Jahr am 12. Mai macht der Tag der Pflege darauf aufmerksam, wie anspruchsvoll und vielseitig die Arbeit in diesem Berufsfeld ist. „In der Zeit der Corona-Pandemie wurde uns allen nochmal ganz deutlich aufgezeigt, wie wichtig die Arbeit der Menschen ist, die sich in der Kranken- und Altenpflege engagieren“, sagt Kathleen Wieczorek, Chefin der Agentur für Arbeit Bad Oldesloe. Es habe sich aber auch ebenso deutlich gezeigt, dass hier immer noch zu wenig Menschen arbeiten, so Wieczorek. Der Bedarf wäre vor dem Hintergrund der demografischen Entwicklung unter den Beschäftigten, der älter werdenden Bevölkerung und der dadurch zunehmenden Pflegefälle groß und werde weiter zunehmen.
„Die Zahl der Beschäftigten in der Alten- und Gesundheitspflege nimmt seit Jahren zu und ist auch in der Pandemie weiter gestiegen. Im Jahr 2022 waren es 4.579 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte im Kreis Stormarn, 233 oder 5,4 Prozent mehr als ein Jahr zuvor“, erklärt Wieczorek. „Seit 2018 ist die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten im Pflegebereich überdurchschnittlich um 26,1 Prozent gestiegen. Über alle Berufsgruppen hinweg lag das Plus bei rund sieben Prozent. Die Zunahme zeigt eine positive Entwicklung, die jedoch die bestehenden Bedarfe seit Jahren nicht deckt.“ Am deutlichsten zeige sich dies in Stormarn auf der Ebene der Pflegefachkräfte. Auf durchschnittlich 74 gemeldete Stellen für Fachkräfte in der Pflege kamen 2022 lediglich 14 arbeitslose Pflegefachkräfte.
Die meisten Beschäftigten in der Pflege sind weiblich. Von den 4.579 Beschäftigten im Jahr 2022 waren 3.736 und damit rund 81 Prozent Frauen. Deutlich gestiegen ist der Anteil ausländischer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Waren es im Jahr 2018 noch 400 Beschäftigte mit einer ausländischen Staatsangehörigkeit, ist ihre Zahl auf 768 im vergangenen Jahr gestiegen, eine Zunahme um 92 Prozent.
„Wir unterstützen die Pflegeeinrichtungen und -dienste bei der Qualifizierung. Gefördert werden dabei sowohl arbeitslose Menschen wie auch Beschäftigte. Der überwiegende Anteil in den von uns geförderten Qualifizierungen sind Personen, die als An- und Ungelernte bereits in der Pflege arbeiten. Stand Januar waren von insgesamt 70 Teilnehmenden in einer Weiterbildung im Pflegebereich 61 bereits in der Pflege Beschäftigte“, so Wieczorek.
Hintergrund-Info: Pflegeberufereformgesetz wirkt sich statistisch aus.
Um die Beschäftigung in der Pflege attraktiver zu gestalten und den Wechsel zwischen den Fachrichtungen zu erleichtern, wurden die Ausbildungen in der Gesundheits-, Kranken- und Altenpflege im Jahr 2020 mit dem Pflegeberufereformgesetz zur „Pflegefachkraft“ zusammengefasst. Dadurch kann statistisch nicht mehr trennscharf zwischen Gesundheits- und Altenpflege differenziert werden.