- 5.243 arbeitslose Menschen im Kreis Stormarn – 20 mehr als im November
- Arbeitslosenquote steigt auf vier Prozent – plus 0,1 Prozentpunkt zum Vormonat
- Stellenmarkt: Weiterhin Jobchancen für Qualifizierte, deutlich weniger Stellen für Ungelernte
Die Arbeitslosigkeit im Kreis Stormarn hat im letzten Monat des Jahres 2023 um 20 arbeitslose Menschen zum Vormonat zugenommen. Damit sind im Dezember insgesamt 5.243 Menschen bei den Agenturen für Arbeit Bad Oldesloe, Ahrensburg und Reinbek und dem Jobcenter Stormarn arbeitslos gemeldet. Die Zunahme wirkt sich auf die Arbeitslosenquote aus. Sie steigt um 0,1 Prozentpunkt auf jetzt vier Prozent.
Vor einem Jahr waren im Dezember noch 4.633 Menschen und damit 610 weniger arbeitslos. Die Quote lag seinerzeit bei 3,5 Prozent.
„Auch im letzten Monat des Jahres stagniert die Entwicklung der Arbeitslosigkeit. Wie schon in den beiden Vormonaten hat die Zahl arbeitsloser Menschen leicht zugenommen. Das Plus von 20 zum Vormonat wirkt sich in diesem Monat jedoch auf die Arbeitslosenquote aus, die zum zweiten Mal in diesem Jahr auf vier Prozent steigt. Es gibt dennoch unverändert viel Bewegung am Arbeitsmarkt, 1.244 Menschen sind im Dezember arbeitslos geworden, aber fast genauso viele haben ihre Arbeitslosigkeit beendet“, sagt Kathleen Wieczorek, Chefin der Agentur für Arbeit Bad Oldesloe zu den aktuellen Arbeitsmarktdaten für den Kreis Stormarn und resümiert: „Das Jahr 2023 war kein einfaches Jahr für den Arbeitsmarkt. Zum Jahresbeginn hatte die Arbeitslosigkeit von 4.633 auf 4.901 arbeitslose Menschen zugenommen, was zum Jahreswechsel ein üblicher Anstieg ist. Dass diese Zahl im Januar dann aber die niedrigste des Jahres geblieben ist, ist jedoch ungewöhnlich. Im Jahresverlauf blieb eine Frühjahrsbelebung konjunkturbedingt aus. Die Arbeitslosigkeit nahm bis zum April sogar zu, ohne jedoch deutliche Sprünge zu machen. Nach einem anschließenden kurzen Rückgang zur Jahresmitte hat die Arbeitslosigkeit dann stetig zugenommen, abgesehen von einer nur kurzen Herbstbelebung und Entspannung im September. Im Jahresdurchschnitt waren im Jahr 2023 5.083 Menschen arbeitslos gemeldet, 633 oder 14,2 Prozent mehr als 2022. Der Anstieg findet sich zum überwiegenden Teil bei den geflüchteten Menschen aus der Ukraine oder anderen Asylherkunftsländern, die im Jobcenter Stormarn betreut und in der Arbeitslosenstatistik erfasst werden.“
Sozialversicherungspflichtige Stellen
Dem gemeinsamen Arbeitgeber-Service von Arbeitsagentur und Jobcenter sind im Dezember 255 neue sozialversicherungspflichtige Stellen gemeldet worden. Das ist eine mehr (plus 0,4 Prozent) als im Vormonat, jedoch 95 weniger als im Dezember vergangenen Jahres. Insgesamt sind damit aktuell 2.221 sozialversicherungspflichtige Stellen im Kreis Stormarn zu besetzen, 14 oder 0,6 Prozent weniger als im Vormonat. Im Vergleich zum Vorjahresmonat sind dies 253 Stellen weniger (minus 10,2 Prozent). „Der Stellenbestand ist nach der Hochphase 2022 mit zeitweise über 2.700 vakanten Stellen gesunken, ohne jedoch eingebrochen zu sein. Mit konstant monatlich über 2.200 gemeldeten Stellen haben die Unternehmen im Kreis weiterhin großen Personalbedarf“, so die Agenturchefin. „Allerdings suchen sie vor allem gut ausgebildete Arbeitskräfte. Der Anteil der Stellen für Qualifizierte ist von 77,4 Prozent im Dezember 2022 auf jetzt 80,6 Prozent gestiegen. Für Ungelernte ist es schwerer geworden, einen neuen Job zu finden. Mit aktuell 431 Stellen für Helfer sind dies 128 oder fast 23 Prozent weniger als im Vorjahresmonat. Der Rückgang bei den Stellen, die eine Ausbildung oder weitergehende Qualifikation erfordern, fällt mit 6,5 Prozent deutlich geringer aus. Daher möchte ich in Richtung derer appellieren, die keinen Berufsabschluss haben: Nutzen sie die Beratung sowie die Aus- und Qualifizierungsangebote der Agentur für Arbeit und des Jobcenters, um so die Chancen auf einen Job zu verbessern.“
Unterbeschäftigung
Die Unterbeschäftigung bildet ab, wie viele Menschen insgesamt auf der Suche nach einer neuen Beschäftigung sind. „Im Kreis Stormarn beträgt die Zahl der Unterbeschäftigten aktuell 7.023. Die Unterbeschäftigungsquote liegt unverändert zum Vormonat weiterhin bei 5,2 Prozent. Im Dezember des Vorjahres lag sie bei 4,7 Prozent“, so Wieczorek.
Nicht als arbeitslos gezählt werden beispielsweise Teilnehmende an Weiterbildungsmaßnahmen und in Arbeitsgelegenheiten oder Arbeitsuchende, die derzeit arbeitsunfähig erkrankt sind, sowie geflüchtete Menschen, die einen Sprach- oder Integrationskurs oder eine der berufsvorbereitenden Maßnahmen der Arbeitsagentur oder des Jobcenters besuchen. Sie alle werden zusätzlich zu den arbeitslos gemeldeten Menschen in der Statistik zur Unterbeschäftigung erfasst, die die Agentur für Arbeit ebenfalls monatlich veröffentlicht.