Gemeinsam bieten die Gemeinde Barsbüttel und die Berufsberaterin Vienna Wege am Donnerstag kommender Woche (07. März) einen Informationsabend für Eltern, Erziehungsberechtigte und Interessierte mit Migrationshintergrund an. Dieser startet um 18:00 Uhr im Rathaussaal des Rathauses in Barsbüttel (Stiefenhoferplatz 1) und wird mehrsprachig begleitet.
Das deutsche Konzept der „dualen Ausbildung“ ist in vielen anderen Ländern und damit den meisten Menschen mit Migrationshintergrund unbekannt. „Zwar gibt es dort durchaus berufsvorbereitende Ausbildungen, diese finden aber vorrangig schulisch statt. Einen praktischen Ausbildungsteil bei einem Arbeitgeber gibt es nicht“, so die Erfahrung von Vienna Wege, Berufsberaterin in der Agentur für Arbeit Reinbek. „Schulabsolventinnen und -absolventen im Ausland münden entweder direkt in einen Beruf ein oder streben ein Hochschulstudium an.“
Dabei benötigt der Arbeitsmarkt Fachkräftenachwuchs und bietet rund 325 anerkannte Ausbildungsberufe und mittlerweile über 21.000 Studiengänge an. Im Bezirk der Agentur für Arbeit Reinbek, zu dem auch die Gemeinde Barsbüttel gehört, stehen für den Ausbildungsstart 2024 aktuell 390 gemeldeten Ausbildungsstellen 212 Ausbildungsbewerberinnen und -bewerber gegenüber.
„Viele Unternehmen suchen händeringend Auszubildende. Wir möchten daher bei unserem Informationsabend über die vielfältigen Möglichkeiten informieren und Erziehungsberechtigen die Möglichkeit geben, sich aktiv am Berufswahlprozess ihrer Kinder zu beteiligen“, sagt Wege. „Ziel ist, all denjenigen die Türen für Informationen und Fragen zu öffnen, die bisher aufgrund von Sprachbarrieren nicht erreicht werden konnten. Wir möchten für Jugendliche Brücken in die Ausbildung oder ein Studium bauen, deren Erziehungsberechtigte noch nicht alle Bildungswege in Deutschland kennen und vielleicht Vorbehalte haben.“ Um auf möglichst viele Fragen eingehen zu können, begleiten Sprachmittlerinnen und -mittler für die Sprachen Arabisch, Farsi, Dari, Englisch sowie Russisch den Abend und übersetzen.
Angesprochen und eingeladen sind zudem Ausbildungs- und Studieninteressierte mit Migrationshintergrund, deren Schulabschlüsse vielleicht schon ein paar Jahre länger zurückliegen. „Auch sie können Berufswünsche weiterverfolgen und ihre Fachkenntnisse innerhalb einer Ausbildung oder eines Studiums spezialisieren. Mit B1-Deutschkenntnissen lohnt sich der Blick in Richtung einer Ausbildung“, so Wege.