- 5.637 arbeitslose Menschen im Kreis Herzogtum Lauenburg – 60 mehr als im März
- Arbeitslosenquote steigt auf 5,2 Prozent – plus 0,1 Prozentpunkt zum Vormonat
- Fachkräfte gesucht: Agentur für Arbeit und Jobcenter qualifizieren
Nach dem Jahreswechsel war die Zahl arbeitsloser Menschen im Kreis Herzogtum Lauenburg bislang nur gesunken. Im April ist ihre Zahl wieder gestiegen. Aktuell sind bei den Agenturen für Arbeit in Mölln und Geesthacht sowie dem Jobcenter Herzogtum Lauenburg 5.637 Menschen und damit 60 mehr als im März als arbeitslos erfasst. Die Arbeitslosenquote nimmt in der Folge um 0,1 Prozentpunkt zu und liegt jetzt bei 5,2 Prozent.
Im vergangenen Jahr waren im April 5.612 Menschen und damit 25 weniger arbeitslos. Die Quote lag seinerzeit bei 5,3 Prozent.
„Wir haben in diesem Monat bei den Neumeldungen aus Erwerbstätigkeit wie auch bei den Abmeldungen in eine Erwerbstätigkeit eine deutlich höhere Dynamik als im März gehabt. Mit 534 Menschen, die sich nach einer Beschäftigung neu arbeitslos gemeldet haben, sind dies 114 mehr als im Vormonat. Im gleichen Zug haben sich aber auch 470 Menschen und damit fast 70 mehr als im März in einen neuen Job abgemeldet. In der Summe aller Zu- und Abgänge, bei denen auch die Aufnahme oder Beendigung einer Ausbildung, einer Qualifizierungsmaßnahme oder in Krankheit erfasst werden, ergibt sich dann der Anstieg der Zahl arbeitsloser Menschen in diesem Monat. In den meisten Berufssegmenten sehen wir eine Zunahme der Arbeitslosigkeit zum Vormonat. Rückgänge finden sich bei Jobsuchenden in den Bau- und Ausbauberufen, den Land-, Forst- und Gartenbauberufen sowie in der Unternehmensführung und -organisation“, sagt Kathleen Wieczorek, Chefin der Agentur für Arbeit Bad Oldesloe zu den aktuellen Arbeitsmarktdaten. „Mit Blick auf den Personalbedarf in den Unternehmen zeigt sich in diesem Monat: Die Zahl der Stellen für Hilfskräfte hat ist mit 283 Stellen unverändert, bei den Stellen für ausgebildete Fachkräfte hingegen finden sich mit 922 Stellen 30 mehr zum Vormonat. Ich erwarte, dass die Unternehmen auch in der Zukunft mehr Bedarf an Fach- als ungelernten Kräften haben werden. Daher möchte ich an dieser Stelle nochmals an die Unternehmen wie auch Jobsuchende ohne Berufsabschluss appellieren, die Beratungsangebote in der Agentur für Arbeit und dem Jobcenter zu nutzen. Wir können Menschen ohne Ausbildung qualifizieren und fördern. Das gilt sowohl für Jobsuchende wie auch für Beschäftigte in Unternehmen.“
Personen, die aktuell ohne Beschäftigung sind, können sich für eine Beratung an ihre Vermittlungsfachkraft in der Arbeitsagentur oder im Jobcenter wenden. Unternehmen können sich direkt an ihre bekannte Ansprechpartnerin oder ihren bekannten Ansprechpartner im Arbeitgeber-Service wenden oder über die gebührenfreie Service-Nummer 0 800 / 4 5555 20 Kontakt aufnehmen.
Sozialversicherungspflichtige Stellen
Dem gemeinsamen Arbeitgeber-Service von Arbeitsagentur und Jobcenter sind im April 225 neue sozialversicherungspflichtige Stellen gemeldet worden. Das sind 47 mehr (plus 26,4 Prozent) als im Vormonat. „Der Personalbedarf nimmt in der Tendenz seit dem Jahreswechsel zu. Bei den Unternehmen aus dem verarbeitenden Gewerbe finden sich derzeit mehr vakante Stellen als in den Vormonaten. Im Gesundheitswesen liegt der Personalbedarf mit aktuell 353 vakanten Stellen und damit neun Prozent recht deutlich über dem Vorjahreswert“, so die Chefin der Arbeitsagentur. Im verarbeitenden Gewerbe seien aktuell 193 Stellen vakant, ein Plus von 24 zum Monat November, als die Zahl der Stellen mit 169 auf den niedrigsten Jahreswert 2023 gesunken war.
Aktuell sind insgesamt 1.533 sozialversicherungspflichtige Stellen im Kreis Herzogtum Lauenburg zu besetzen, 22 oder 1,5 Prozent mehr als im Vormonat. Im Vergleich zum Vorjahresmonat sind dies 212 Stellen weniger (minus 12,1 Prozent).
Unterbeschäftigung
Die Unterbeschäftigung zeigt, wie viele Menschen insgesamt auf der Suche nach einer neuen Beschäftigung sind. „Im Herzogtum beträgt die Zahl der Unterbeschäftigten aktuell 7.431. Die Unterbeschäftigungsquote liegt unverändert zum Vormonat bei 6,8 Prozent. Im April des Vorjahres betrug sie ebenfalls 6,8 Prozent“, so Wieczorek.
Nicht als arbeitslos gezählt werden beispielsweise Teilnehmende an Weiterbildungsmaßnahmen und in Arbeitsgelegenheiten oder Arbeitsuchende, die derzeit arbeitsunfähig erkrankt sind, sowie geflüchtete Menschen, die einen Sprach- oder Integrationskurs oder eine der berufsvorbereitenden Maßnahmen der Arbeitsagentur oder des Jobcenters besuchen. Sie alle werden zusätzlich zu den arbeitslos gemeldeten Menschen in der Statistik zur Unterbeschäftigung erfasst, die die Agentur für Arbeit ebenfalls monatlich veröffentlicht.