Herzogtum Lauenburg: Arbeitslosenquote bleibt im Juni unverändert bei 5,1 Prozent

Nachdem die Zahl arbeitsloser Menschen im Mai mit 61 zum Vormonat gesunken war, hat ihre Zahl im zurückliegenden Monat leicht zugenommen. Das Plus fällt jedoch gering aus. Im Juni sind 17 Menschen mehr als noch im Mai bei den Agenturen für Arbeit in Mölln und Geesthacht sowie dem Jobcenter Herzogtum Lauenburg als arbeitslos erfasst. Ihre Gesamtzahl beträgt im aktuellen Monat 5.593. Der leichte Anstieg wirkt sich nicht auf die Arbeitslosenquote aus. Sie liegt unverändert bei 5,1 Prozent. Im vergangenen Jahr waren im Juni 5.346 Menschen und damit 247 weniger arbeitslos.

28.06.2024 | Presseinfo Nr. 56

  • 5.593 arbeitslose Menschen im Kreis Herzogtum Lauenburg – 17 mehr als im Mai
  • Arbeitslosenquote unverändert zum Vormonat bei 5,1 Prozent
  • Stellenbestand steigt wieder auf über 1.600

Nachdem die Zahl arbeitsloser Menschen im Mai mit 61 zum Vormonat gesunken war, hat ihre Zahl im zurückliegenden Monat leicht zugenommen. Das Plus fällt jedoch gering aus. Im Juni sind 17 Menschen mehr als noch im Mai bei den Agenturen für Arbeit in Mölln und Geesthacht sowie dem Jobcenter Herzogtum Lauenburg als arbeitslos erfasst. Ihre Gesamtzahl beträgt im aktuellen Monat 5.593. Der leichte Anstieg wirkt sich nicht auf die Arbeitslosenquote aus. Sie liegt unverändert bei 5,1 Prozent.
Im vergangenen Jahr waren im Juni 5.346 Menschen und damit 247 weniger arbeitslos. Die Quote lag seinerzeit bei 4,9 Prozent.
„Nach einem deutlicheren Rückgang der Arbeitslosigkeit zum Jahresbeginn sind im zweiten Quartal des Jahres größere Bewegungen, wie zum Beispiel eine spürbare Frühjahrsbelebung, bei der Entwicklung der Arbeitslosigkeit dann ausgeblieben. Die Arbeitslosigkeit hat im Juni jetzt nach einem Rückgang im Vormonat zugenommen, wenn auch nur in einem geringen Umfang und ohne Einfluss auf die Arbeitslosenquote. Sie bleibt mit 5,1 Prozent stabil. Für einen deutlicheren Rückgang der Arbeitslosigkeit fehlt aktuell weiterhin der konjunkturelle Rückenwind“, sagt Kathleen Wieczorek, Chefin der Agentur für Arbeit Bad Oldesloe zu den aktuellen Arbeitsmarktdaten. „Die Unternehmen haben im Juni weniger neue Stellen als noch im Vormonat gemeldet, jedoch ist die Zahl der insgesamt zu besetzenden Stellen trotzdem gestiegen. Mit 1.610 liegt ihre Zahl erstmals seit Juli 2023 wieder über 1.600. Jedoch bleibt die große Herausforderung, für die Stellen auch die passende Mitarbeiterin oder den passenden Mitarbeiter zu finden. Für mittlerweile fast 80 Prozent der gemeldeten Stellen werden Mitarbeitende mit einem Berufsabschluss oder einer weitergehenden Qualifikation gesucht. Nur gut jede fünfte Stelle bietet eine Beschäftigung auf Helferniveau. Auf Seiten der Jobsuchenden hingegen fehlen 56 Prozent und damit mehr als jedem Zweiten eine formale Qualifikation. Vor dem Hintergrund dieses Bedarfes an qualifizierten Mitarbeitenden setzen wir neben der Aus- und Weiterbildung Jobsuchender auch auf die Qualifizierung Beschäftigter in den Unternehmen. Stellt ein Betrieb ungelernte Jobsuchende ein oder hat Beschäftigte ohne Berufsabschluss, können wir sie ihre Ausbildung und Qualifizierung fördern und unterstützen. Interessierte Unternehmen können auf ihre Ansprechpartnerinnen oder ihren Ansprechpartner im Arbeitgeber-Service des Jobcenters und der Arbeitsagentur zugehen und sich individuell zu den Fördermöglichkeiten beraten lassen.“


Arbeiten und Deutsch lernen – Neues Kursangebot für beschäftigte Migrantinnen und Migranten

Zum 31. Dezember 2023 waren im Kreis Herzogtum Lauenburg 188 Menschen aus der Ukraine (im Januar 2023 betrug ihre Zahl 162) und 868 aus den acht Haupt-Asylherkunftsländern (im Januar 2023 807) sozialversicherungspflichtig beschäftigt. „Um weiteren Migrantinnen und Migranten den Berufseinstieg zu erleichtern, sollen berufsbegleitende Sprachkurse sie jetzt unterstützen, neben ihrem Job Deutsch zu lernen. Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) möchte diese speziellen Job-Berufssprachkurse (Job-BSK) etablieren, um ihre Integration praxisnah zu begleiten“, informiert die Agenturchefin. „Ziel ist, den Unterricht an den Bedarfen von Betrieben und Beschäftigten auszurichten. So können Betriebe jobsuchende Migranten und Migrantinnen auch bei noch geringeren Deutschkenntnissen einstellen. Die Sprachkenntnisse können so parallel zum Job verbessert werden und ihre Integration in den Arbeitsmarkt wird beschleunigt.“ Zurzeit läuft noch die Erhebung des tatsächlichen Bedarfs. Die Job-BSK ergänzen das bisherige Angebot der Berufssprachkurse, die eher berufsübergreifende kommunikative Kompetenzen vermitteln. Unternehmen können sich bei Interesse an ihre Ansprechpartnerin oder ihren Ansprechpartner im Arbeitgeber-Service wenden. Nach der Bedarfserhebung ist davon auszugehen, dass sich die Angebote im Laufe der zweiten Jahreshälfte ausweiten. Im Anschluss an die Erhebungsphase sollen die Sprachkursträger dann alle Job-BSK-Angebote in der Weiterbildungsdatenbank der Bundesagentur für Arbeit unter web.arbeitsagentur.de/sprachfoerderung/suche/berufssprachkurse veröffentlichen.

Sozialversicherungspflichtige Stellen

Dem gemeinsamen Arbeitgeber-Service von Arbeitsagentur und Jobcenter sind im Juni 199 neue sozialversicherungspflichtige Stellen gemeldet worden. Das sind 75 weniger als im Vormonat. „Nach dem hohen Wert im Vormonat hat die Zahl neu gemeldeter Stellen im Juni deutlich abgenommen. Insbesondere im Bereich der Arbeitnehmerüberlassung, im verarbeitenden Gewerbe sowie der öffentlichen Verwaltung blieben die Stellenneumeldungen unter den Maizahlen, wobei diese in den drei Bereichen aber auch Höchstwerte der zurückliegenden Monate waren“, so Wieczorek.

Unterbeschäftigung

Die Unterbeschäftigung zeigt, wie viele Menschen insgesamt auf der Suche nach einer neuen Beschäftigung sind. „Im Kreis Herzogtum Lauenburg beträgt die Zahl der Unterbeschäftigten aktuell 7.389. Die Unterbeschäftigungsquote liegt unverändert zum Vormonat bei 6,6 Prozent. Im Juni des Vorjahres betrug sie 6,5 Prozent“, so Wieczorek. 
Nicht als arbeitslos gezählt werden beispielsweise Teilnehmende an Weiterbildungsmaßnahmen und in Arbeitsgelegenheiten oder Arbeitsuchende, die derzeit arbeitsunfähig erkrankt sind, sowie geflüchtete Menschen, die einen Sprach- oder Integrationskurs oder eine berufsvorbereitende Maßnahme der Arbeitsagentur oder des Jobcenters besuchen. Sie alle werden zusätzlich zu den arbeitslos gemeldeten Menschen in der Statistik zur Unterbeschäftigung erfasst, die die Agentur für Arbeit ebenfalls monatlich veröffentlicht.

Ausbildungsmarkt: Auch Spätstarter haben Chancen

Auch wenn in einem Monat viele Jugendliche mit ihrer Ausbildung beginnen, finden sich bei zahlreichen Unternehmen noch vakante Ausbildungsstellen. Von den bislang 988 gemeldeten Lehrstellen im Kreis Herzogtum Lauenburg sind aktuell 515 nicht besetzt. „Hier haben also noch Suchende wie Spätstarter weiterhin gute Chancen, einen Ausbildungsvertrag abschließen zu können. Die offiziellen Ausbildungsstarts am 01. August und 01. September bedeuten zudem nicht, dass ab diesen Zeitpunkten gar nichts mehr geht. Auch nach den beiden Ausbildungsstarts können weiterhin Ausbildungsverhältnisse abgeschlossen werden“, sagt die Chefin der Arbeitsagentur. „Deshalb sollten diejenigen, die bislang keine Ausbildungszusage haben, den Kopf nicht in den Sand stecken. Wer in seinen Berufswünschen für Alternativen offen bleibt, findet auch jetzt noch Ausbildungsmöglichkeiten bei interessanten Unternehmen. Unsere Berufsberaterinnen und Berufsberater unterstützen bei der Suche nach einem Ausbildungsberuf und Ausbildungsplatz.“
In diesen Ausbildungsberufen (TOP 10) finden sich noch viele Einstiegsmöglichkeiten: Bei den Kaufleuten im Einzelhandel sind derzeit 51 Ausbildungsstellen zu besetzen, bei den Verkäufern/innen 45, Handelsfachwirte/innen (Ausbildung) 33, Fachkräften Lagerlogistik 22, Anlagenmechanikern/innen Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik 17, Berufskraftfahrern/innen, Industriekaufleuten und Kaufleuten Büromanagement jeweils zwölf sowie den Elektronikern/innen und Fachverkäufern/innen im Bäckereihandwerk jeweils elf Ausbildungsplätze. 
Die Leiterin der Arbeitsagentur schaut aber auch schon auf die Schulabgängerinnen und -abgänger 2025: „Mit dem anstehenden Erhalt der Schulzeugnisse geht es für viele Jugendliche nach den Ferien in ihr letztes Schuljahr. Es lohnt sich, damit auch mit den Überlegungen zu beginnen, wie es nach dem Schulabgang im kommenden Jahr weitergehen soll. Die Berufs- oder Studienwahl ist ein längerer Prozess, den die Schülerinnen und Schüler – auch gerne mit ihren Eltern – jetzt schon angehen sollten. Unsere Berufsberaterinnen und Berufsberater beraten und begleiten sie auf diesem Weg sind.“
Mit den Berufsberaterinnen und Berufsberater der Arbeitsagentur können über die Hotline 0 45 31 / 167 154 oder per eMail an badoldesloe.berufsberatung@arbeitsagentur.de Termine vereinbart werden.