Anstieg der Arbeitslosigkeit nach dem Jahreswechsel – bessere Jobchancen für Menschen mit Qualifikation
5.563 arbeitslose Menschen im Kreis Stormarn – 320 mehr als im Dezember
Arbeitslosenquote steigt auf 4,2 Prozent – plus 0,2 Prozentpunkte zum Vormonat
Mit den Halbjahreszeugnissen Richtung Ausbildung starten
Der Jahreswechsel mit den damit einhergehenden saisonalen Effekten macht sich auf dem Arbeitsmarkt im Kreis Stormarn bemerkbar. Im Januar ist die Arbeitslosigkeit wieder deutlicher angestiegen. 320 Menschen mehr als noch im Dezember sind aktuell bei der Agentur für Arbeit Bad Oldesloe und dem Jobcenter Stormarn arbeitslos gemeldet. Damit steigt ihre Zahl auf jetzt insgesamt 5.563. In der Folge nimmt die Arbeitslosenquote um 0,2 Prozentpunkte zum Dezember zu und liegt jetzt bei 4,2 Prozent.
Vor einem Jahr waren im Januar 4.901 Menschen und damit 662 weniger arbeitslos. Die Quote lag seinerzeit bei 3,7 Prozent.
„Im Januar bringt der Jahreswechsel und damit einhergehende saisonale Effekte immer eine deutlichere Zunahme bei der Arbeitslosigkeit mit sich. Ursächlich sind zum einen ausgelaufene befristete Arbeitsverträge wie auch zum Jahresende wirksame Kündigungsfristen. Dazu kommt ein im Januar kurzzeitiger überproportionaler Anstieg bei arbeitslosen jungen Menschen, die ihre Ausbildung in diesem Monat abgeschlossen haben und nicht im Ausbildungsbetrieb übernommen werden konnten. Insgesamt fällt das Plus von 320 arbeitslosen Menschen mehr gegenüber Dezember zu den beiden Vorjahren höher aus, jedoch geringer als 2021 und 2020“, sagt Kathleen Wieczorek, Chefin der Agentur für Arbeit Bad Oldesloe zu den aktuellen Arbeitsmarktdaten für den Kreis Stormarn. „Unser Stellenbestand hat erstmals seit September wieder, wenn auch nur leicht, zu einem Vormonat zugenommen. Bei den jetzt gemeldeten 2.233 sozialversicherungspflichtigen Stellen setzt sich eine Entwicklung fort: Jobangebote für Helfertätigkeiten werden weniger, wohingegen die Nachfrage nach qualifiziertem neuem Personal stabil ist und zum Vormonat sogar zugenommen hat. Hier bieten sich den jungen Menschen, die jetzt ihre Ausbildung abgeschlossen haben und auf Jobsuche sind, gute Chancen.“
Sozialversicherungspflichtige Stellen
Dem gemeinsamen Arbeitgeber-Service von Arbeitsagentur und Jobcenter sind im ersten Monat des Jahres 276 neue sozialversicherungspflichtige Stellen gemeldet worden. Das sind 21 mehr (plus 8,2 Prozent) als im Vormonat und sieben weniger (minus 2,5 Prozent) als im Januar vergangenen Jahres. „Die Unternehmen melden uns unverändert neue Stellen. Mit 276 sind dies im Januar sogar mehr als in den beiden Vormonaten gewesen, als deren Zahl bei gut 255 lag. Ein zunehmender Personalbedarf zeigt sich aktuell im verarbeitenden Gewerbe. Hier haben uns die Unternehmen in diesem Monat 62 neue Stellen gemeldet, eine Höchstzahl für die vergangenen zwölf Monate. In den meisten anderen Branchen ist der Stellenbestand im Wesentlichen stabil geblieben. Leichte Rückgänge finden sich im Einzelhandel, Gastgewerbe und im Bereich freiberuflicher, wissenschaftlicher und technischer Dienstleistungen“, so die Agenturchefin.
Insgesamt sind aktuell 2.233 sozialversicherungspflichtige Stellen im Kreis Stormarn zu besetzen, zwölf oder 0,5 Prozent mehr als im Vormonat. Im Vergleich zum Vorjahresmonat sind dies 248 Stellen weniger (minus zehn Prozent).
Unterbeschäftigung
Die Unterbeschäftigung zeigt, wie viele Menschen insgesamt auf der Suche nach einer neuen Beschäftigung sind. „Im Kreis Stormarn beträgt die Zahl der Unterbeschäftigten aktuell 7.337. Die Unterbeschäftigungsquote hat zum Vormonat ebenfalls um 0,2 Prozentpunkte zugenommen und liegt jetzt bei 5,5 Prozent. Im Januar des Vorjahres lag sie bei 4,9 Prozent“, so Wieczorek.
Nicht als arbeitslos gezählt werden beispielsweise Teilnehmende an Weiterbildungsmaßnahmen und in Arbeitsgelegenheiten oder Arbeitsuchende, die derzeit arbeitsunfähig erkrankt sind, sowie geflüchtete Menschen, die einen Sprach- oder Integrationskurs oder eine der berufsvorbereitenden Maßnahmen der Arbeitsagentur oder des Jobcenters besuchen. Sie alle werden zusätzlich zu den arbeitslos gemeldeten Menschen in der Statistik zur Unterbeschäftigung erfasst, die die Agentur für Arbeit ebenfalls monatlich veröffentlicht.
Ausbildung 2024: Unternehmen sind bereits auf Azubi-Suche - mit den Halbjahreszeugnissen jetzt Richtung Ausbildung starten
Über 800 gemeldete Ausbildungsstellen stehen den angehenden Schulabgängerinnen und -abgängern bei der Arbeitsagentur im Kreis Stormarn bereits zur Auswahl. „Viele Unternehmen sind schon intensiv auf der Suche nach Auszubildenden für den Ausbildungsstart im kommenden Herbst. Mit den erhaltenen Halbjahreszeugnissen sollten diejenigen, die noch nicht aktiv sind, spätestens jetzt den ersten Schritt machen. Je früher dieser gemacht wird, je größer sind die Chancen auf einen Start im Wunschberuf“, sagt Wieczorek.
Bislang haben sich 455 Jugendliche als Ausbildungsbewerbende bei der Berufsberatung der Agentur für Arbeit Bad Oldesloe gemeldet. „Das sind zum aktuellen Zeitpunkt 116 oder 34,2 Prozent mehr als im Januar vergangenen Jahres. Ein erstes positives Signal für die ausbildungsengagierten Unternehmen, nachdem die Zahl der Ausbildungsinteressierten in der Corona-Zeit stark gesunken war“, so die Agenturchefin. „Ich möchte die, die sich noch nicht bei uns gemeldet haben, einladen: Nehmt die gerade erhaltenen Halbjahreszeugnisse als Auftakt für die Planung eurer Zukunft. Die Unternehmen stehen bereits am Start. Eure Chancen auf einen Ausbildungsplatz sind gut wie nie. Unsere Berufsberaterinnen und Berufsberater sind eure Berater, Ratgeber und Lotsen bei der Berufs- oder Studienwahl, bei der Ausbildungssuche oder der Suche nach Überbrückungsmöglichkeiten.“
Termine für die Berufsberatung bekommen Jugendliche und ihre Eltern über die zentrale Hotline 0 45 31 – 167 154, per E-Mail an badoldesloe.berufsberatung@arbeitsagentur.de oder online unter https://www.arbeitsagentur.de/vor-ort/bad-oldesloe => Termin online vereinbaren => Berufsberatung – Ich wünsche eine Beratung zur (Erst-) Ausbildung oder zum (Erst-) Studium.