- 5.715 arbeitslose Menschen im Kreis Stormarn im November – drei weniger als im Oktober
- Arbeitslosenquote unverändert bei 4,2 Prozent
- Appell der Arbeitsagentur: Menschen mit Behinderung bei der Personalsuche einbeziehen und eine Chance geben
Nach einer kurzen Herbstbelebung im September, verbunden mit einem etwas deutlicherem Rückgang der Arbeitslosigkeit, bleiben im Kreis Stormarn seitdem größere Entwicklungen bei der Zahl arbeitsloser Menschen aus. Im November sind bei den Agenturen für Arbeit in Bad Oldesloe, Ahrensburg und Reinbek sowie dem Jobcenter Stormarn aktuell 5.715 und damit drei arbeitslose Menschen weniger als noch im Oktober arbeitslos gemeldet. Dies bleibt ohne Auswirkung auf die Arbeitslosenquote, die weiterhin 4,2 Prozent beträgt.
Im Vorjahresmonat waren 5.223 Menschen und damit 492 weniger arbeitslos. Die Quote lag seinerzeit bei 3,9 Prozent.
„Seit der Jahresmitte liegt die Zahl arbeitsloser Menschen im Kreis Stormarn konstant bei über 5.700. Der Anstieg im Ferienmonat August, als sogar knapp unter 6.000 Jobsuchende gezählt worden waren, wurde im Folgemonat aufgefangen, ohne jedoch die Zahl von 5.700 wieder zu unterschreiten. Zugänge in Arbeitslosigkeit und Abgänge aus der Arbeitslosigkeit halten sich aktuell die Waage. Dies hat zur Folge, dass es in den beiden zurückliegenden Monaten kaum Veränderungen bei der Zahl arbeitsloser Jobsuchender gibt und die Arbeitslosenquote konstant bei 4,2 Prozent liegt. Aufgrund der anhaltenden Konjunkturschwäche bleibt eine spürbare Entlastung des Arbeitsmarktes aus, die Unternehmen stellen weniger neues Personal ein. Auf der anderen Seite registrieren wir aktuell aber auch keine größeren Freisetzungen von Mitarbeitenden“, sagt Kathleen Wieczorek, Chefin der Agentur für Arbeit Bad Oldesloe zu den Arbeitsmarktdaten für den Kreis Stormarn und erklärt weiter: “Es finden sich tendenziell weniger ausgeschriebene Jobs in der Region. Unser Stellenbestand liegt mit aktuell 2.177 zu besetzenden sozialversicherungspflichtigen Stellen zwar weiterhin auf einem hohen Niveau, in der Entwicklung nimmt deren Zahl derzeit jedoch ab. Wir beobachten eine konjunkturbedingte Zurückhaltung im Hinblick auf neue und weitere Mitarbeiterbedarfe.“
Appell zum internationalen Tag der Menschen mit Behinderung am 03. Dezember: Menschen mit Behinderung eine Chance geben
Im Kreis Stormarn waren in diesem Jahr durchschnittlich 263 Menschen mit einer Schwerbehinderung ohne Beschäftigung, aktuell sind 255 auf der Suche nach einer Beschäftigung. „Ihre Zahl hat zum Vorjahr im Gegensatz zur Arbeitslosigkeit insgesamt nur leicht zugenommen. Im Jahr 2023 waren durchschnittlich 253 schwerbehinderte Menschen auf Jobsuche. Unsere Erfahrung ist jedoch, dass der Zugang zum Arbeitsmarkt für Menschen mit Behinderung – einmal arbeitslos geworden – trotz des Arbeits- und Fachkräftebedarfes oftmals schwieriger ist als für diejenigen ohne Behinderungen“, sagt die Chefin der Arbeitsagentur und appelliert im Hinblick auf den anstehenden internationalen Tag der Menschen mit Behinderung am 03. Dezember: „Unternehmen sollten deren Potentiale bei der Personalsuche und -rekrutierung nutzen und ihnen eine Chance geben. Arbeitslose Menschen mit Behinderung sind häufig gut qualifiziert und besonders motiviert und sollten bei der Personalsuche einbezogen werden. Auch mit Blick auf die demografische Entwicklung ist es wichtig, die Teilhabe von Menschen mit Behinderung am Arbeitsleben zu fördern und zu verbessern.“
Per Gesetz wären im Jahr 2022 (die aktuellsten Daten zur Beschäftigungspflicht stammen aus dem Jahr 2022) 636 Unternehmen aus dem Kreis Stormarn mit mindestens 20 Arbeitsplätzen dazu verpflichtet gewesen, Menschen mit einer Schwerbehinderung zu beschäftigen. 244 Stormarner Unternehmen waren ihrer Beschäftigungspflicht nachgekommen. „392 und damit rund 62 Prozent hatten ihre Beschäftigungspflicht jedoch nicht oder nicht vollständig erfüllt und eine Ausgleichsabgabe gezahlt“, berichtet Wieczorek. “Die Agenturen für Arbeit fördern die berufliche Teilhabe von Menschen mit Behinderung.“ Zur Unterstützung der Unternehmen stünden der Agentur für Arbeit verschiedene individuelle Förderinstrumente zur Verfügung. Neben der Beratung können dies zum Beispiel Zuschüsse zu Lohnkosten, Probebeschäftigungen oder Zuschüsse für die behindertengerechte Ausstattung von Arbeits- oder Ausbildungsplätzen sein.
Sozialversicherungspflichtige Stellen
Im November sind dem gemeinsamen Arbeitgeber-Service von Arbeitsagentur und dem Jobcenter 254 neue sozialversicherungspflichtige Stellen gemeldet worden, 42 oder 14,2 Prozent weniger als noch im Oktober. Insgesamt sind aktuell 2.177 sozialversicherungspflichtige Stellen im Kreis Stormarn zu besetzen, 77 oder 3,4 Prozent weniger als im Vormonat. Im Vergleich zum Vorjahresmonat sind dies 58 Stellen weniger (minus 2,6 Prozent).
Unterbeschäftigung
Die Unterbeschäftigung zeigt, wie viele Menschen insgesamt auf der Suche nach einer neuen Beschäftigung sind. „Im Kreis Stormarn beträgt die Zahl der Unterbeschäftigten aktuell 7.572. Die Unterbeschäftigungsquote liegt unverändert zum Vormonat weiterhin bei 5,6 Prozent. Im November des Vorjahres betrug sie 5,2 Prozent“, sagt Wieczorek.
Nicht als arbeitslos gezählt werden beispielsweise Teilnehmende an Weiterbildungsmaßnahmen und in Arbeitsgelegenheiten oder Arbeitsuchende, die derzeit arbeitsunfähig erkrankt sind, sowie geflüchtete Menschen, die einen Sprach- oder Integrationskurs oder eine der berufsvorbereitenden Maßnahmen der Arbeitsagentur oder des Jobcenters besuchen. Sie alle werden zusätzlich zu den arbeitslos gemeldeten Menschen in der Statistik zur Unterbeschäftigung erfasst, die die Agentur für Arbeit ebenfalls monatlich veröffentlicht.