Zwar mussten sich auch im September wieder 1.800 Menschen arbeitslos melden. Im gleichen Zeitraum konnten aber 1.850 Menschen ihre Arbeitslosigkeit beenden. 670 von ihnen nahmen eine Erwerbstätigkeit auf, zwei Drittel mehr als im August. 290 begannen eine Ausbildung oder eine Qualifizierungsmaßnahme. Dadurch sank die Zahl der Arbeitslosen im Vergleich zum Vormonat um 50 oder 0,8 Prozent auf rund 6.850.
Arbeitslosigkeit endet für die Betroffenen meist schneller als vor einem Jahr
„Der Arbeitsmarkt hat sich von seinem kleinen, auch ferienbedingten Zwischentief gut erholt. In den vergangenen vier Wochen gab es viel Bewegung auf dem Arbeitsmarkt. Dabei überwog die Zahl der Abgänge aus Arbeitslosigkeit die der Zugänge, so dass sich der Arbeitslosenbestand trotz des Sondereffekts durch die Zuwanderung aus der Ukraine verringerte“, zieht Anke Traber, Leiterin der Balinger Agentur für Arbeit, eine positive Zwischenbilanz zum Herbstbeginn. „Bemerkenswert entwickelt sich besonders die Langzeitarbeitslosigkeit im Vorjahresvergleich“, so Traber weiter. "Vor einem Jahr war die Zahl der über ein Jahr lang Arbeitslosen um 17,5 Prozent höher. Mit 1.800 Personen zählt etwas mehr als ein Viertel zu den Langzeitarbeitslosen. Vor einem Jahr waren es 380 mehr, der Anteil lag seinerzeit bei über 35 Prozent."
Entwicklung in den Rechtskreisen
In der von den Jobcentern betreuten Gruppe der erwerbsfähigen Leistungsberechtigten nach dem Zweiten Buch Sozialgesetzbuch (SGB II), landläufig oft als Hartz IV bezeichnet, nahm vor allem durch die Zuwanderung ukrainischer Geflüchteter die Arbeitslosigkeit in den zurückliegenden vier Wochen um knapp 4 Prozent zu, im Vergleich zum Vorjahr sogar um fast ein Drittel. Derzeit werden rund 2.540 Arbeitslose vom Jobcenter Zollernalbkreis betreut, davon rund 710 mit ukrainischer Staatsangehörigkeit. Beim Jobcenter Landkreis Sigmaringen sind es 1.360 Personen, fast 410 davon aus der Ukraine.
Deutlich günstiger ist die Entwicklung in der Arbeitslosenversicherung, dem Rechtskreis nach dem SGB III, dem die in der Regel nicht länger als ein Jahr Arbeitslosen zuzuordnen sind, die von der Agentur für Arbeit betreut werden. 200 Arbeitslose weniger als vor einem Monat bedeuten einen Rückgang um 6,4 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahr ist die Zahl der Arbeitslosen sogar um 7,5 Prozent gesunken. Im Landkreis Sigmaringen gibt es derzeit 1.110 SGB-III-Arbeitslose, im Zollernalbkreis 1.830.
Arbeitslosenquote unverändert
Die Arbeitslosenquote liegt für den Agenturbezirk unverändert bei 3,8 Prozent. Auch die Quoten der beiden Landkreise blieb gleich. Im Landkreis Sigmaringen liegt sie bei 3,3 Prozent. Für den Zollernalbkreis ergibt sich aus den Anteilen der drei Geschäftsstellenbezirke Albstadt (5,2 Prozent), Balingen (3,3 Prozent) und Hechingen (3,6 Prozent) weiterhin eine Arbeitslosenquote von 4,1 Prozent.
Jugendarbeitslosigkeit geht nach den Ferien wieder zurück
Besonders stark ist wie erwartet die Arbeitslosigkeit Jugendlicher zurückgegangen. Im September ist die Zahl der unter 25-jährigen Arbeitslosen um fast 10 Prozent auf jetzt 660 gesunken.
Hinweis zum Ausbildungsmarkt:
Zahlen zum Ende des Ausbildungsjahres liegen erst Mitte November vor.