Der Arbeitsmarkt im Dezember 2023

Noch kein echter Winter – Nur leichter Anstieg der Arbeitslosigkeit

03.01.2024 | Presseinfo Nr. 1

In der Zeit vor den Weihnachtsfeiertagen melden sich zunehmend Beschäftigte von witterungsabhängigen Außenberufen arbeitslos. Der bereits im November begonnene erste saisonale Anstieg der Arbeitslosigkeit setzte sich daher im Dezember fort. Mit einem Plus um 1,8 Prozent (+220 Personen) fiel er aufgrund der überwiegend frostfreien Tage im mehrjährigen Vergleich jedoch unterdurchschnittlich aus. Zum Jahreswechsel waren 12 519 Frauen und Männer arbeitslos gemeldet, 1 369 bzw. 12,3 Prozent mehr als vor einem Jahr.
Das liegt zum überwiegenden Teil an der gestiegenen Zahl von Flüchtlingen, die zum Großteil von den Jobcentern betreut werden. Ende des Monats waren im Agenturbezirk 961 Ukrainer und weitere 840 Flüchtlinge anderer Herkunftsländer (davon 484 Syrer, 113 Afghanen, 45 Iraker und 31 Iraner) arbeitslos registriert. Viele weitere Geflüchtete sind aktuell in Kursen, um ihre Job Chancen zu verbessern, sie werden nicht als arbeitslos gezählt. Sie mit eingerechnet beläuft sich das Arbeitskräftepotential der Geflüchteten im Agenturbezirk momentan auf 4 646. Davon sind 2 948 Ukrainer.
Die Arbeitslosenquote erhöhte sich seit November im Bezirk der Agentur für Arbeit Bamberg-Coburg um 0,1 Prozentpunkte auf 3,6 Prozent. Vor einem Jahr betrug sie 3,2 Prozent.
Die Zahl der arbeitslosen Männer wuchs in den letzten vier Wochen um 297 (+4,4 Prozent), da diese überproportional in den witterungsabhängigen Berufen beschäftigt sind. Bei den Frauen ist sie hingegen sogar um 77(-1,4 Prozent) zurückgegangen. Insbesondere der Einzelhandel, der während der Vorweihnachtszeit und dem Jahreswechsel einen erhöhten Personalbedarf hat, bot ihnen Beschäftigungsmöglichkeiten.
Im Dezember wurden 1 485 Personen entlassen, 127 oder 9,4 Prozent mehr als vor einem Jahr. Gleichzeitig konnten 813 Männer und Frauen ihre Arbeitslosigkeit durch Aufnahme einer neuen Beschäftigung beenden, 66 mehr (+8,8 Prozent) als 2022.

Arbeitsmarktentwicklung
Ein Dezember wie jedes Jahr, aber… Job Turbo – hat zu Silvester gezündet

Resümee von Stefan Trebes, dem Vorsitzenden der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Bamberg-Coburg, zur aktuellen Entwicklung am Arbeitsmarkt:
„Der Arbeitsmarkt spiegelt nur bedingt die sich in der Bevölkerung breitmachende melancholische Stimmung wieder. Trotz Rezession, Kriegen, Inflation und hoher Energiekosten verlief die Adventszeit fast so wie vor einigen Jahren, als Corona den meisten lediglich als Biersorte bekannt war, der Strom günstig, Russland ein Freund und Erdgas der ultimative für alle bezahlbare Energieträger war.
Die Arbeitslosigkeit stieg witterungsbedingt nicht so kräftig wie in früheren Jahren, da ein größerer Wintereinbruch ausblieb. Unsere bundesweite Initiative Job Turbo für Geflüchtete trug im Dezember bereits erste Früchte. Die Arbeitslosigkeit Ukrainer sank in den vergangenen vier Wochen spürbar um 82 Personen (-7,9 Prozent). Und obwohl unsere Region derzeit stark mit der Aufnahme Geflüchteter anderer Nationalitäten gefordert ist, stabilisierte sich ihre Zahl bei den Jobcentern. Ich appelliere daher an die Arbeitgeber, Geflüchteten und sich eine Chance auf eine gemeinsame erfolgreiche Zukunft zu geben. Unser Arbeitgeberservice informiert Sie gerne über die Unterstützungsangebote und Fördermöglichkeiten während und nach der Einstellung.
Die im vergangenen Jahr gestiegene Zahl an Insolvenzen samt den damit verbundenen Massenentlassungen mit all ihren Schicksalen, gerade in den Tagen der Vorweihnachtszeit, gehen auch an meinen Mitarbeitern und mir persönlich nicht spurlos vorüber. Umso größer ist unser Ansporn, für die Betroffenen im neuen Jahr alle Hebel in Bewegung zu setzen, um ihnen neue berufliche Perspektiven zu bieten. Ich bin zuversichtlich, denn der Arbeitsmarkt ist in vielen Bereichen weiterhin sehr aufnahmefähig und die Zahl der Jobangebote konsolidiert derzeit auf hohem Niveau.“

Unterbeschäftigung –AusBILDUNG BRINGT WEITER
Die Unterbeschäftigungsquote liegt mit 4,9 Prozent um 0,5 Prozentpunkte über dem Vorjahresniveau. Die Unterbeschäftigungsquote berücksichtigt Personen, die zwar nach der gesetzlichen Definition nicht arbeitslos sind, aber dennoch nicht in einem regulären Beschäftigungsverhältnis stehen, wie z. B. Menschen, die sich beruflich weiterbilden. Die Arbeitsagentur und die Jobcenter unterstützen und fördern bei Be-darf berufliche Weiterbildung sowie Umschulungen. Da zum Großteil Fachkräfte bzw. Experten auf dem Arbeitsmarkt gefragt sind, werden momentan 771 Personen im Bezirk beruflich weitergebildet, um ihre Berufschancen zu optimieren. Das sind 217 oder 39,2 Prozent mehr als vor zwölf Monaten.


Kurzarbeit – Die Versicherung in der Rezession für den Aufschwung
Im August 2023 (Hochrechnung aktuellster Wert) bezogen im Agenturbezirk insgesamt 58 Betriebe für 1 311 Arbeitnehmer konjunkturelles Kurzarbeitergeld. Lediglich 0,5 Prozent aller sozialversicherungspflichtig Beschäftigten waren in Kurzarbeit. Die Kurzarbeiterquote bewegt sich mittlerweile seit über einem Jahr kontinuierlich stabil auf einem sehr niedrigen Niveau unterhalb der Ein-Prozentmarke.
Stefan Trebes zur gegenwärtigen Situation: „Um Abwanderungen zu anderen Arbeitgebern zu vermeiden, setzen Handwerksbetriebe zur Überbrückung des Winters zunehmend auf das Saisonkurzarbeitergeld, anstatt zu entlassen.
Die Anfragen für das konjunkturelle Kurzarbeitergeld nehmen wieder zu. Viele Firmen informieren sich derzeit jedoch nur vorsorglich. Ziel ist es in Zeiten des Arbeits- und Fachkräftemangels Personal zu halten und gelegentliche Flauten mit Kurzarbeit zu überbrücken.“

 

Leichter Anstieg – Frau Holle klopft nur kurz an in den Regionen
Der Arbeitsmarkt der Agentur Bamberg-Coburg umfasst folgende sieben Gebietskörperschaften: Stadt und Landkreis Bamberg, Stadt und Landkreis Coburg sowie die Landkreise Forchheim, Kronach und Lichtenfels.
Der Winter hielt im Dezember mit Eis und Schnee in der Region Einkehr, jedoch lediglich für die ersten paar Tage. Der zum Winteranfang erwartete Anstieg der Arbeitslosigkeit fiel aufgrund der für die Jahreszeit zu warmen Tage in allen Regionen des Agenturbezirks moderat aus. Die einzelnen lokalen Arbeitsmärkte reagieren jedoch in Bezug auf die Intensität unterschiedlich. Der Landkreis Bamberg verzeichnete den größten Anstieg (+3,3 Prozent), gefolgt von Kronach (+2,9 Prozent) und der Stadt Coburg (+2,9 Prozent) sowie den Kreisen Lichtenfels (+1,8 Prozent) und Coburg (+1,2 Prozent). In der Stadt Bamberg (+0,6 Prozent) und in Forchheim (+0,3 Prozent) fiel er marginal aus.
Im Landkreis Forchheim (+5,1 Prozent), und der Stadt Bamberg (+9,0 Prozent) hat die Arbeitslosigkeit seit dem letzten Jahr prozentual lediglich im einstelligen Bereich zugelegt. In den Landkreisen Bamberg (+10,4 Prozent) und Coburg (+11,7 Prozent), der Stadt Coburg (+15,8 Prozent), Kronach (+18,3 Prozent) sowie Lichtenfels (+22,3 Prozent) fällt der Anstieg prozentual zweistellig aus.
Die geringsten Arbeitslosenquoten und weiterhin Vollbeschäftigung haben die Landkreise Bamberg (2,6 Prozent) und Forchheim (2,9 Prozent). Am höchsten ist sie in der Stadt Coburg mit 6,6 Prozent.

 

Stellenmarkt
Stellenbestand stabil auf hohem Niveau - bietet Jobchancen im neuen Jahr

Im Dezember bekam der Arbeitgeberservice der Agentur für Arbeit Bamberg-Coburg 1 329 sozialversicherungspflichtige Stellen gemeldet, 8,7 Prozent bzw. 127 weniger als im letzten Jahr.
Der Bestand hat mit 8 671 Jobangeboten seit dem letzten Jahr, als er Rekordwerte erreichte, um 7,3 Prozent bzw. 682 Offerten abgenommen. Der gemeldete Personalbedarf liegt jedoch um 249 Angebote bzw. 3,0 Prozent über dem von vor zwei Jahren. Aktuell kommen auf 100 freie Stellen lediglich 144 potentielle arbeitslose Bewerber. In Industrie- und Handwerksberufen übersteigt der Stellenbestand für Fachkräfte den der potentiellen Bewerber teilweise sogar um mehr als das Doppelte.
Die meisten der beim Arbeitgeberservice gemeldeten Stellenangebote entfallen auf folgende Berufssegmente: 1 600 Fertigungstechnik, 1 297 Fertigungsberufe, 1 110 Verkehr und Logistik, 848 Gesundheitsberufe, 764 Handel, 729 Bau- und Ausbauhandwerk sowie 494 Lebensmittel- und Gastgewerbe.
Mehr Personalbedarf als im Vorjahr haben aktuell Berufe der Fertigungstechnik (+15,5 Prozent) sowie soziale und kulturelle Dienstleistungsberufe (+7,0 Prozent).
Eine gesunkene Nachfrage im dreistelligen Bereich verzeichnen Verkehrs- und Logistikberufe (-253 Stellen bzw. -18,6 Prozent), Lebensmittel- und Gastgewerbeberufe (-146 Stellen bzw. -22,8 Prozent), Gesundheitsberufe (-112 bzw. -11,7 Prozent) sowie Handelsberufe (-101 Stellen, -11,7 Prozent).

Jobcenter – Job Turbo wirkt
Rückgang der Arbeitslosigkeit trotz Schmuddelwetter

Ende Dezember waren bei den Jobcentern des Agenturbezirks 5 877 Menschen arbeitslos gemeldet. Das sind 87 Personen oder 1,5 Prozent weniger als im November. Ein Rückgang ist in diesem Monat ungewöhnlich. Er zeigt jedoch, dass die Initiative Job Turbo für Geflüchtete beginnt, ihre Wirkung zu entfalten. Der gesamte saisonal bedingte Anstieg der Arbeitslosigkeit entfiel in den vergangenen vier Wochen somit auf den Versichertenbereich des SGB III (+307 Menschen, + 4,8 Prozent). In den Wintermonaten melden sich zur Überbrückung Personen aus witterungsabhängigen Berufen arbeitslos. Diese werden jedoch aufgrund der kurzen Dauer ihrer Arbeitslosigkeit größtenteils von der Agentur für Arbeit betreut. Im SGB III ist die Zahl der Arbeitslosen mit 6 642 Menschen um 10,3 Prozent (+621 Personen) größer als vor einem Jahr.
Die Zahl der Arbeitslosen Bürgergeldbezieher ist seit dem letzten Jahr um 748 Personen, plus 14,6 Prozent gestiegen. Ursache dafür ist die große Zahl an Flüchtlingen, die von den Jobcentern betreut werden. Insgesamt sind es 1 801.

 

Arbeitsmarktentwicklung in den Regionen

Stadt Coburg
In der Stadt Coburg begann die Arbeitslosigkeit zum Winteranfang wieder zu steigen. Die Zahl der Arbeitslosen erhöhte sich um 43 Personen (+2,9 Prozent) auf 1 511. Seit dem letzten Jahr hat sie um 206 Menschen oder 15,8 Prozent zugelegt. Es verloren 40,0 Prozent mehr Personen ihre Beschäftigung als im letzten Jahr, während 16,9 Prozent mehr eine Neue fanden. Die Arbeitslosenquote wuchs seit November um 0,2 Prozentpunkte auf 6,6 Prozent. Ihr Vorjahresniveau lag bei 5,8 Prozent. 44,3 Prozent bzw. 418 der arbeitslosen Bürgergeldbezieher in der Stadt sind Ausländer. Coburg hat in Relation zur erwerbsfähigen Bevölkerung unter allen Kreisen und Städten des Agenturbezirks mit Abstand den größten Anteil an Flüchtlingen (142 Ukrainer und 164 weiterer Nationen). Daher ist die Arbeitslosenquote höher als in den anderen Regionen des Bezirks.
Im Dezember meldeten die Arbeitgeber aus der Stadt Coburg dem Arbeitgeberservice 169 sozialversicherungspflichtige Stellen. Das sind 10 weniger (-5,6 Prozent) als vor einem Jahr. Im Bestand führen die Vermittlungsprofis aktuell 1 420 Arbeitsplatzofferten, 97 (+7,3 Prozent) mehr als vor zwölf Monaten.

Landkreis Coburg
Im Landkreis Coburg stieg in der Adventszeit die Arbeitslosigkeit im Dezember um 22 Personen oder 1,2 Prozent auf 1 904. Am Jahresende waren 200 Menschen bzw. 11,7 Prozent mehr arbeitslos als vor zwölf Monaten. Es wurden 29,1 Prozent mehr Menschen entlassen als im letzten Jahr. Gleichzeitig fanden 23,1 Prozent mehr einen neuen Job. Die Arbeitslosenquote stagnierte auf dem Novemberwert von 3,8 Prozent (Vorjahr 3,4 Prozent). Der Job Turbo für Geflüchtete zeigt im Landkreis bereits im Dezember erste Wirkung. Denn der Anstieg der Winterarbeitslosigkeit entfiel komplett auf den Versicherten Bereich (+44 Personen bzw. +4,2 Prozent). Das Jobcenter verbuchte hingegen einen Rückgang um 22 arbeitslose Bürgergeldbezieher (-2,6 Prozent).
Der Arbeitgeberservice konnte im letzten Monat des Jahres 152 sozialversicherungspflichtige Stellenangebote aus dem Landkreis entgegennehmen. Das waren 5,6 Prozent (+8) mehr als im Vorjahr. Im Bestand gibt es aktuell 1 360 Arbeitsplatzangebote, 35 (+2,6 Prozent) mehr als im Vorjahr.

Landkreis Kronach
Im Landkreis Kronach stieg die Arbeitslosigkeit Erwartungsgemäß zum Jahresausklang im Dezember um 38 Personen oder 2,9 Prozent. Der Winter wirkt sich im Frankenwald traditionell dynamisch auf die Beschäftigungsentwicklung aus. Ende des Monats waren 1 365 Menschen arbeitslos gemeldet, 211 bzw. 18,3 Prozent mehr als im Vorjahr. In den vergangenen vier Wochen fanden so viele Menschen eine neue Beschäftigung wie vor einem Jahr. Gleichzeitig meldeten sich 6,2 Prozent weniger arbeitslos. Die Arbeitslosenquote nahm seit November um 0,1 Prozentpunkte auf 3,6 Prozent zu. Ihr Vorjahresniveau lag bei 3,1 Prozent.
Aus dem Frankenwald gingen im letzten Monat 148 versicherungspflichtige Stellenangebote beim Arbeitgeberservice Kronach ein, 45,1 Prozent mehr (+46) als im Vorjahr. Im Bestand gibt es derzeit 856 Vakanzen, ein Plus von 89 Beschäftigungsangeboten bzw. 11,6 Prozent gegenüber 2022. Kronach verbucht im Agenturbezirk beim Stellenzugang sowie im Bestand im Vergleich zum Vorjahr die größte Zunahme. Allein die Hälfte des gestiegenen Personalbedarfs entfällt auf fertigungstechnische Berufe.

Landkreis Lichtenfels – Job Turbo trägt erste Früchte zum Winteranfang
Der Landkreis Lichtenfels ist traditionell geprägt vom saisonalen Auf und Ab am Arbeitsmarkt. Der daher bereits im November begonnene leichte Anstieg der Arbeitslosigkeit setzte sich auch in der Weihnachtszeit unspektakulär mit einem sachten Plus von 1,8 Prozent (+28 Personen) auf 1 554 fort. Am Jahresende waren 283 mehr Menschen (+22,3 Prozent) arbeitslos als vor einem Jahr. In den letzten vier Wochen verloren 32,6 Prozent mehr Personen ihren Job als in 2022. Es fanden so viele einen neuen Arbeitsplatz wie vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote nahm Dezember um 0,1 Prozentpunkte auf 4,0 Prozent zu. Ihr Vorjahreswert betrug 3,3 Prozent.
Stefan Trebes, Leiter der Agentur für Arbeit Bamberg-Coburg:Unsere im November gestartete Initiative Job Turbo für Geflüchtete entfaltete in Lichtenfels bereits im Dezember ihre Wirkung. Denn der Anstieg der Winterarbeitslosigkeit entfiel komplett auf den Versicherten Bereich (+86 Personen bzw. +11,1 Prozent). Das Jobcenter verbuchte hingegen Agenturbezirksweit den kräftigsten Rückgang um 58 arbeitslose Bürgergeldbezieher (-7,7 Prozent). Ich möchte daher die Arbeitgeber der Region ermutigen, ihre Chance auf Arbeitskräfte zu ergreifen, Geflüchteten und sich eine Chance auf eine gemeinsame erfolgreiche Zukunft zu geben. Unser Arbeitgeberservice informiert Sie gerne über die Unterstützungsangebote und Fördermöglichkeiten während und nach der Einstellung.“
Beim Arbeitgeberservice gingen aus dem Landkreis Lichtenfels 154 sozialversicherungspflichtige Stellenangebote ein, 39,4 Prozent weniger (-100) als im Vorjahr. Aktuell sind im Stellenpool der Vermittlungsexperten 990 Arbeitsplatzofferten, 22,6 Prozent bzw. 289 weniger als in 2022. Rein statistisch kamen im Dezember auf 100 gemeldete Stellen 157 potentielle arbeitslose Bewerber.

Bamberg Stadt
Im Dezember begann die Arbeitslosigkeit in der Stadt Bamberg erstmals wieder leicht zu steigen, wenn auch nicht so ausgeprägt wie im überwiegend ländlichen Teil der Regionen des Agenturbezirks. Sie erhöhte sich in den letzten vier Wochen lediglich um 11 Personen (+0,6 Prozent) auf 1 919. Das sind 159 Personen (+9,0 Prozent) mehr als vor einem Jahr. Es verloren 2,6 Prozent weniger Personen ihre Beschäftigung als 2022, während 31,3 Prozent mehr einen neuen Job fanden. Die Arbeitslosenquote beträgt wie im November weiterhin 4,4 Prozent (Vorjahr 4,1 Prozent).
Im Dezember meldeten die Arbeitgeber aus der Stadt Bamberg 279 sozialversicherungspflichtige Stellen, 2,1 Prozent weniger (-6) als vor einem Jahr. Im Bestand betreut der Arbeitgeberservice aktuell 1 658 Beschäftigungsangebote, 66 (-3,8 Prozent) weniger als vor zwölf Monaten.

Landkreis Bamberg
Nach einem ersten Anstieg der Arbeitslosigkeit im November nahm sie im Landkreis Bamberg auch in den letzten vier Wochen des Jahres saisonüblich leicht (+73 Personen bzw. +3,3 Prozent) zu. Am Stichtag waren 2 281 Personen arbeitslos, 214 bzw. 10,4 Prozent mehr als vor einem Jahr. Es verloren so viele Menschen ihre Arbeit wie 2022, während 17,9 Prozent weniger einen neuen Job fanden. Die Arbeitslosenquote erhöhte sich seit November um 0,1 Prozentpunkte auf 2,6 Prozent (Vorjahr 2,3 Prozent). Das ist weiterhin Vollbeschäftigung und agenturbezirksweit die niedrigste Quote.
Aus dem Landkreis Bamberg gingen im Dezember 237 sozialversicherungspflichtige Stellenangebote bei den Vermittlungsexperten ein. Das sind 12,9 Prozent (+27) mehr als vor zwölf Monaten. Im Stellenpool des Arbeitgeberservice gibt es aktuell
1 404 Beschäftigungsangebote, 384 oder 21,5 Prozent weniger als im Vorjahr.

Landkreis Forchheim – Job Turbo DIE Chance für die Fränkische Schweiz
In Forchheim setzte sich der bereits im November begonnene saisonale Anstieg der Arbeitslosigkeit in den vergangenen Wochen leicht fort. Im Dezember erhöhte sich die Zahl der Arbeitslosen jedoch lediglich um 5 Personen (+0,3 Prozent) auf 1 985. Seit dem Vorjahr nahm sie um 96 Menschen bzw. 5,1 Prozent zu. Es verloren 3,6 Prozent weniger Menschen ihre Arbeit als im letzten Jahr, während 20,2 Prozent mehr einen neuen Job aufnahmen. Die Arbeitslosenquote beträgt wie im November weiterhin 2,9 Prozent. Das ist Vollbeschäftigung. Vor einem Jahr lag der Wert bei 2,8 Prozent.
Stefan Trebes, Leiter der Agentur für Arbeit Bamberg-Coburg:Unsere Initiative Job Turbo für Geflüchtete trägt in Forchheim bereits erste Früchte. Denn der Anstieg der Winterarbeitslosigkeit entfiel komplett lediglich auf den Versicherten Bereich (+51 Personen bzw. +4,9 Prozent). Das Jobcenter verzeichnete hingegen einen Rückgang um 46 arbeitslose Bürgergeldempfänger (-4,9 Prozent). Ich appelliere daher an alle Arbeitgeber der Region, ihre Chance auf Arbeitskräfte zu ergreifen, Geflüchteten und sich eine Chance auf eine gemeinsame erfolgreiche Zukunft zu geben. Unser Arbeitgeberservice informiert Sie gerne über die Unterstützungsangebote und Fördermöglichkeiten während und nach der Einstellung.“
Im Dezember bekam der Arbeitgeberservice 190 sozialversicherungspflichtige Beschäftigungsangebote gemeldet, 32,6 Prozent bzw. 92 weniger als im letzten Jahr. Im Bestand gibt es 983 Jobangebote, 14,3 Prozent (-164) weniger als vor zwölf Monaten.