Die Jahresbilanz zum Ausbildungsmarkt des Agenturbezirks Bamberg-Coburg umfasst zeitlich das Beratungsjahr, das jeweils am 1. Oktober beginnt und am 30. September endet.
Im vergangenen Beratungsjahr 2023/24 entfielen 5 312 gemeldete Berufsausbildungsstellen auf 2 672 bei der Berufsberatung gemeldete Bewerber. Der Arbeitgeberservice bekam 232 oder 4,2 Prozent weniger Lehrstellen gemeldet als im Vorjahr. Nachdem die Bewerberzahl im letzten Jahr erstmalig nach sieben Jahren wieder anstieg (+ 233 oder 9,3 Prozent), nahm sie im Aktuellen wieder leicht um 2,7 Prozent (-75) ab. 1 650 Bewerber haben eine Ausbildung begonnen, 3,8 Prozent (-66) weniger als im Vorjahr. Etwas mehr als jeder Sechste (16,0 Prozent bzw. 428) besucht eine weiterführende Schule, studiert oder macht ein Praktikum. Im Vergleich zum Vorjahr sind das 10,3 Prozent weniger.
Zum Ende des Berichtsjahres der Berufsberatung kommen auf 60 unversorgte Bewerber (7 mehr als im Vorjahr) noch 961 freie Ausbildungsstellen (272 bzw. 22,1 Prozent weniger als in 2023).
„Die seit etwas über einem Jahrzehnt andauernde Entwicklung zum Bewerbermarkt setzte sich in allen Regionen des Agenturbezirks auch in diesem Jahr weiter fort. Auf jeden Jugendlichen kamen rein statistisch zwei gemeldete Lehrstellen. Nach dem Ausbildungsstarter Rekord im Vorjahr normalisierte sich die Situation wieder, jedoch auf einem spürbar höheren Niveau als in den Jahren während der Corona Krise.
Die Ausbildungsplatz Rallye für 2025 ist bereits im vollen Gange, erste Verträge sind bereits unter Dach und Fach. Auch wenn die Betriebe in Anbetracht der anhaltenden Flaute derzeit ihre Lehrstellen mit Bedacht melden. Sie wissen, dass der heutige Fachkräftemangel auch aus Fehlern der Vergangenheit resultiert. Damals bildeten die Betriebe lediglich nach dem aktuellen Bedarf aus. Daher mein Appell - Jetzt Fachkräfte sichern und bereits heute für morgen ausbilden, denn die Krise wird vorübergehen.
Bei den Jugendlichen merken wir, dass sich der Trend zur weiterführenden Schule fortsetzt. Jedoch kamen in diesem Jahr einige, besonders in den Sommerferien, die kurz vor knapp noch aufgewacht sind. Die meisten von ihnen schafften den kurzfristigen Einstieg in eine Ausbildung
Herausfordernd ist weiterhin die Ausbildungsaufnahme von Flüchtlingen. Das mag zwar nicht jeder unbedingt gerne hören, aber der kontinuierliche Spracherwerb ist das A und O, um eine Lehre erfolgreich abzuschließen. Immerhin 65 von 159 bei der Berufsberatung gemeldeten Flüchtlingen gelang zum September der Einstieg in eine Berufsausbildung. Mit zusätzlicher Unterstützung von uns durch Assistierte Ausbildung, sprich kostenlosem Nachhilfeunterricht, profitieren dabei der Betrieb sowie der Azubi.
2025 wird es aufgrund der Umstellung der Gymnasien von G8 auf G9 keinen regulären Abiturjahrgang geben und damit ca. zwei Drittel weniger potentielle Bewerber mit Hochschulreife. Es werden jedoch ganz regulär die FOS Absolventen und einige Nachzügler der Gymnasien kommen.
Es gibt aktuell noch einen buntgemischten Strauß an Ausbildungsplätzen für das bereits begonnene Ausbildungsjahr. Bis Dezember ist ein Start weiterhin problemlos möglich. Im Schulterschluss mit den Kammern sind wir im Rahmen der Nachvermittlungsaktion weiter aktiv, um möglichst viele Jugendliche und Ausbildungsbetriebe zusammenzubringen.“ Mit diesem Resümee zieht Stefan Trebes, der Vorsitzende der Agentur für Arbeit Bamberg-Coburg, die Bilanz zum Ausbildungsmarkt.
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