Der Ostsächsische Arbeitsmarkt im April 2023

Leichter Rückgang der Arbeitslosigkeit

28.04.2023 | Presseinfo Nr. 14

Überblick zum Arbeitsmarkt im Agenturbezirk Bautzen:

  • Arbeitslosenzahl im April: 19.349 Menschen
    • Veränderung zum Vormonat: -348 Menschen / -1,8 Prozent
    • Veränderung zum April 2022: +2.437 Menschen / +14,4 Prozent
  • aktuelle Arbeitslosenquote: 7,1 Prozent
    • Veränderung zum Vormonat: - 0,1 Prozentpunkt
    • Veränderung zum April 2022: +1,0 Prozentpunkte
  • Bestand sozialversicherungspflichtiger Arbeitsstellen: 3.683 Stellen
    • Veränderung zum Vormonat: -28 Stellen / -0,8 Prozent
    • Veränderung zum April 2022: -1.397 Stellen / -27,5 Prozent

Mit der beginnenden Frühjahrsbelebung ging die Arbeitslosigkeit gegenüber dem Vormonat leicht zurück. In Zeiten zunehmender Fachkräfteengpässe halten die ostsächsischen Unternehmen mehrheitlich an ihren Mitarbeitenden fest und meldeten etwas mehr freie Stellen als im Vormonat. Die Nachfrage der Arbeitgeber konzentriert sich dabei auf Fachkräfte. Einer unserer Schwerpunkte liegt deshalb weiterhin auf der individuellen Beratung und Qualifizierung von Arbeitslosen sowie Beschäftigten, damit die Menschen die benötigten Kompetenzen erwerben und auch Hilfskräfte sich zu einer Fachkraft entwickeln können. Dadurch lässt sich Arbeitslosigkeit nachhaltig beenden, es trägt zur Sicherung der Arbeitsplätze sowie zur Fachkräftegewinnung bei“, so Kathrin Groschwald, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Bautzen.

 

Arbeitslosigkeit:

Im April 2023 waren im Bezirk der Agentur für Arbeit Bautzen 19.349 Arbeitslose gemeldet, 348 Personen und 1,8 Prozent weniger als im Vormonat. Die Arbeitslosenquote liegt aktuell bei 7,1 Prozent und sank um 0,1 Prozentpunkt gegenüber dem Vormonat, weil wieder mehr Menschen durch Aufnahme einer neuen Erwerbstätigkeit ihre Arbeitslosigkeit beenden konnten.

Im Vorjahresvergleich ist die Arbeitslosenquote um 1,0 Prozentpunkte höher als im April 2022. Die Zahl der gemeldeten Arbeitslosen bei den Jobcentern der Landkreise Bautzen und Görlitz ist gegenüber dem Vorjahr deutlich gestiegen, weil diese die geflüchteten Menschen aus der Ukraine betreuen. So waren im April 2023 1.379 gemeldete erwerbsfähige Personen mit ukrainischer Staatsangehörigkeit bei den Jobcentern der Landkreise Bautzen und Görlitz als arbeitslos registriert, 1.332 Personen mehr als im Juni 2022. Deshalb liegt die Arbeitslosenquote der gemeldeten Arbeitslosen im Zuständigkeitsbereich der Jobcenter Bautzen und Görlitz mit 4,7 Prozent deutlich über dem Niveau von März 2022 (damals 3,9 Prozent).

Insgesamt registrierten die kommunalen Jobcenter der Landkreise Bautzen und Görlitz im Bereich der Grundsicherung im April 2023 12.924 Arbeitslose. Das sind 122 Personen (+1,0 Prozent) mehr als im Vormonat sowie 2.039 Personen (+18,7 Prozent) mehr als im Vorjahresmonat.

Im Bereich der Arbeitslosenversicherung waren bei der Agentur für Arbeit Bautzen im April 2023 6.425 Menschen arbeitslos gemeldet, 470 Personen (-6,8 Prozent) weniger als im März 2023, aber 398 Personen (6,6 Prozent) mehr als im April 2022. Die Arbeitslosenquote der gemeldeten Arbeitslosen im Zuständigkeitsbereich der Agentur für Arbeit Bautzen liegt bei 2,3 Prozent, 0,2 Prozentpunkte niedriger als im Vormonat, aber mit einem Plus von 0,1 Prozentpunkt noch leicht über dem Vorjahresniveau.

 

Unterbeschäftigung:

Die Unterbeschäftigung, die Summe aus Arbeitslosen und Teilnehmern an arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen, belief sich insgesamt auf 23.132 Personen. Der Anteil der Arbeitslosigkeit an der Unterbeschäftigung liegt bei 83,6 Prozent. Bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen lag die Unterbeschäftigungsquote im April 2023 bei 8,4 Prozent und sank gegenüber dem Vormonat um 0,1 Prozentpunkte. Im Vergleich zu April 2022 stieg die Unterbeschäftigungsquote um 1,1 Prozentpunkte.

 

Arbeitskräftenachfrage:

Die Zahl der neu gemeldeten sozialversicherungspflichtigen Arbeitsstellen lag im April 2023 bei insgesamt 854. Das sind 31 Stellen mehr als im Vormonat (+3,7 Prozent), im Vergleich zum April 2022 bewegt sich die Nachfrage leicht unter dem Vorjahresniveau (-29 Stellen / -3,3 Prozent). Überwiegend suchen die Unternehmen qualifiziertes Personal: 757 der neu gemeldeten sozialversicherungspflichtigen Arbeitsstellen richten sich an Fachkräfte, Spezialisten oder Experten (89 Prozent). Ihre Zahl nahm gegenüber März 2023 um 7,2 Prozent und gegenüber April 2022 um 4,0 Prozent zu.

97 Stellen (11 Prozent) der neu gemeldeten sozialversicherungspflichtigen Arbeitsstellen richten sich an Helfer, 17,1 Prozent weniger als im März 2023 und 37,4 Prozent weniger als im April 2022.

Die meisten neuen Stellen im Vergleich zum Vormonat sowie Vorjahr meldeten die Unternehmen aus dem Bereich der Zeitarbeit, den größten Rückgang gab es im Bereich der Verwaltung und Führung von Unternehmen und Betrieben sowie der Unternehmensberatung.

Derzeit sind in der Arbeitsagentur Bautzen insgesamt 3.683 sozialversicherungspflichtige Arbeitsstellen im Bestand, 28 Stellen (-0,8 Prozent) weniger als im Vormonat und 1.397 Stellen (-27,5 Prozent) weniger als im April 2022.

Die meisten Arbeitsstellen sind aktuell in den Bereichen des verarbeitenden Gewerbes (793), in der Zeitarbeit (758), in freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen (493), im Gesundheits- und Sozialwesen (332) sowie im Baugewerbe (292) gemeldet. Gesucht werden unter anderem Fachkräfte im Bereich Metall, in der Pflege, Bauelektrik, Buchhaltung, Maschinen- und Anlagenbedienung, Kraftfahrzeugtechnik, Schweiß- und Verbindungstechnik, Maschinenbau- und Betriebstechnik, in Büro und Sekretariat, im Verkauf sowie Kraftfahrer/innen im Güterverkehr.

 

Konjunkturelles Kurzarbeitergeld:  

Vor Beginn von Kurzarbeit müssen Betriebe eine Anzeige über den voraussichtlichen Arbeitsausfall erstatten. Im März 2023 mussten 50 regionale Betriebe Kurzarbeit neu anzeigen, weil von einem Arbeitsausfall auszugehen war oder die ursprüngliche Anzeige verlängert werden musste. Hinter diesen Anzeigen standen 805 Beschäftigte. Das waren 16 Betriebe und 151 Arbeitnehmer mehr als im Februar 2023.

 

Im März 2023 kamen die meisten Betriebe, welche Kurzarbeit neu anzeigen mussten, aus:

  • dem verarbeitenden Gewerbe (33 Anzeigen)
  • dem Baugewerbe (6 Anzeigen),
  • Handel, Instandhaltung und Reparatur von Kraftfahrzeugen (3 Anzeigen)

 

Aktuelle Daten zur tatsächlichen Inanspruchnahme stehen bis Dezember 2022 zur Verfügung. Nach aktuellen Hochrechnungen haben bislang im Dezember 2022 76 Betriebe konjunkturelles Kurzarbeitergeld für insgesamt 1.382 beschäftigte Frauen und Männer beantragt. Das waren zwei Betriebe weniger, aber 305 Kurzarbeiter mehr als im November 2022. Rechnerisch waren damit im Dezember 2022 0,7 Prozent aller sozialversicherungspflichtig Beschäftigten mit Arbeitsort im Arbeitsagenturbezirk Bautzen von Kurzarbeit betroffen.