Das Medianentgelt aller sozialversicherungspflichtig Vollzeitbeschäftigten lag im Jahr 2023 bei monatlich 2.972 Euro im Landkreis Bautzen und bei 2.820 Euro im Landkreis Görlitz. Gegenüber dem Jahr 2022 sind die Löhne und Gehälter somit in beiden Landkreisen um jeweils sechs Prozent gestiegen (Landkreis Bautzen: +176 Euro; Landkreis Görlitz: +170 Euro). Aufgrund der bestehenden Fachkräftebedarfe sind die ostsächsischen Unternehmen zunehmend bereit, mehr Lohn oder Gehalt zu zahlen, um wertvolle Arbeitskräfte zu gewinnen und zu halten.
Löhne und Gehälter steigen deutlich mit der Qualifikation:
Hilfskräfte erzielten im Landkreis Görlitz 2.388 Euro. Fachkräfte verdienten im Mittel 2.713 Euro, 325 Euro mehr als Helfer.
Im Landkreis Bautzen erzielten Helfer 2.391 Euro. Fachkräfte verdienten im Mittel 2.850 Euro und damit 459 Euro mehr als Hilfskräfte.
Die höchsten Medianentgelte erzielten Experten mit 4.947 Euro im Landkreis Görlitz und 5.151 Euro im Landkreis Bautzen.
„Wer beruflich gut qualifiziert ist, schlägt zwei Fliegen mit einer Klappe: Zum einen ist man besser vor Arbeitslosigkeit geschützt, zum anderen steigen die Chancen auf einen höheren Verdienst. Die Agentur für Arbeit Bautzen berät in dieser Hinsicht nicht nur Arbeitslose, sondern auch Beschäftigte. Die Berufsberatung im Erwerbsleben unterstützt Arbeitnehmer, die ihren Berufsabschluss nachholen, sich beruflich weiterentwickeln oder neu orientieren möchten und bietet Beratungstermine persönlich oder auch per Videokommunikation an“, so Marion Richter, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Bautzen. Kontakt zur Berufsberatung im Erwerbsleben: 03591 66 2233 oder lausitz.bbie@arbeitsagentur.de
Im Vergleich mit den sächsischen Landkreisen und kreisfreien Städten führt Dresden mit einem Medienentgelt von 3.689 Euro das Ranking an, gefolgt von den Städten Leipzig (3.550 Euro) und Chemnitz (3.336 Euro). Die niedrigsten Medianlöhne werden mit 2.815 Euro im Erzgebirgskreis erzielt, der Landkreis Görlitz liegt mit 2.820 Euro knapp darüber. Der Landkreis Bautzen liegt mit 2.972 Euro unter den insgesamt 13 Landkreisen und kreisfreien Städten in Sachsen auf dem achten Platz.
Die Unterschiede zwischen den Landkreisen und kreisfreien Städten entstehen durch verschiedene Branchen- sowie Beschäftigtenstrukturen und sind zudem abhängig von der Anzahl und Größe der Betriebe. Beispielsweise sind große Betriebe oft tarifgebunden – zahlen deshalb meist auch höhere Löhne. Die Wirtschaft in Ostsachsen ist geprägt von überwiegend kleinen und mittelständischen Unternehmen. Dieser vielfältige Branchenmix macht die Region aber auch robuster gegenüber Krisen als Regionen, die von wenigen Großbetrieben oder Branchen abhängig sind.
In der Branche Erziehung und Unterricht war das Medianentgelt in den Landkreisen Bautzen (4.724 Euro) und Görlitz (4.733 Euro) am höchsten. Hingegangen waren in der Zeitarbeit die Medianlöhne in den Landkreisen Bautzen (2.164 Euro) und Görlitz (2.207 Euro) am geringsten.
Entgeltatlas mit Ergebnissen nach Berufen:
Zeitgleich wurde auch der Entgeltatlas der BA aktualisiert. Dort können die Entgelte für alle Berufe abgerufen werden.
Link: https://web.arbeitsagentur.de/entgeltatlas/
Hintergrundinformationen:
Weitere Entgeltstatistiken zu Deutschland sowie Sachsen finden Sie hier.
Methodische Hinweise: Die Statistik der BA weist Medianentgelt und keine „Durchschnittsgehälter“ im engeren Sinne aus. Zudem werden nur Vollzeitbeschäftigte berücksichtigt. Die Daten basieren auf der Meldung der Arbeitgeber zur Sozialversicherung. Da Löhne und Gehälter nur bis zur Beitragsbemessungsgrenze für die Rentenversicherung gemeldet werden, die im vergangenen Jahr bei 7.300 Euro in Westdeutschland und 7.100 Euro in Ostdeutschland lag, ist nicht für alle Beschäftigten bekannt, wie hoch das tatsächlich erzielte Entgelt war. Die Statistik der BA weist deswegen das Medianentgelt aus, das heißt, die eine Hälfte der Beschäftigten erzielt ein Entgelt, das unter diesem Medianentgelt liegt, die andere Hälfte liegt darüber. Die BA erhebt die Entgelte immer zum Stichtag 31. Dezember für alle Vollzeitbeschäftigten.