„Im Oktober 2024 ging die Arbeitslosigkeit in den Landkreisen Bautzen und Görlitz leicht zurück, eine Herbstbelebung blieb aus. Durch die anhaltende Zurückhaltung der Arbeitgeber bei Neueinstellungen sind die Chancen für Arbeitslose, schnell wieder in Arbeit zu kommen, niedriger als noch in Zeiten vor der Corona-Pandemie. Zwar bietet der ostsächsische Arbeitsmarkt durchaus Chancen. Allerdings suchen die Unternehmen überwiegend Fachkräfte, Hilfskräfte werden weniger nachgefragt. Doch jede oder jeder zweite Arbeitslose sucht eine neue Tätigkeit im Helferbereich. So ist der ostsächsische Arbeitsmarkt von einer starken Differenz zwischen den Qualifikationen der arbeitslosen Menschen und den Anforderungen der Arbeitgeber geprägt. Die Arbeitsagentur berät und unterstützt, immer mit dem Ziel, die Arbeitslosigkeit nachhaltig zu beenden“, so Marion Richter, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Bautzen.
Arbeitslosigkeit:
Im Oktober 2024 waren 19.903 Frauen und Männer arbeitslos gemeldet. Das sind 143 Personen (-0,7 Prozent) weniger als im Vormonat, aber 451 Personen (+2,3 Prozent) mehr als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote sank gegenüber dem Vormonat leicht um 0,1 Prozentpunkte auf 7,2 Prozent. Im Vergleich mit dem Vorjahresmonat liegt die aktuelle Arbeitslosenquote um 0,1 Prozentpunkte über dem damaligen Niveau.
Die Agentur für Arbeit Bautzen, welche unter anderem für die Auszahlung von Arbeitslosengeld zuständig ist, registrierte 6.610 arbeitslose Menschen, das sind 16 Personen (-0,2 Prozent) weniger als im September 2024, aber 435 Personen (+7,0 Prozent) mehr als im Oktober 2023.
Im Oktober 2024 wurden 13.293 arbeitslose Menschen, welche Bürgergeld empfingen, von den beiden Jobcentern der Landkreise Bautzen und Görlitz unterstützt. Ihre Zahl sank im zurückliegenden Monat um 127 Personen (-0,9 Prozent). Gegenüber dem Vorjahr stieg die Zahl der Arbeitslosen bei den Jobcentern Bautzen und Görlitz leicht um 16 Personen (+0,1 Prozent).
Unterbeschäftigung geht zurück
In der Unterbeschäftigung werden zusätzlich zu den Arbeitslosen auch die Personen abgebildet, die Teilnehmer in Maßnahmen sind oder einen Sonderstatus (etwa kurzfristige Arbeitsunfähigkeit) innehaben und damit nicht als arbeitslos zu zählen sind. Die Zahl der Menschen in Unterbeschäftigung (ohne Kurzarbeit) lag im Oktober 2024 bei 23.364. Das waren 101 weniger (-0,4 Prozent) als im Vormonat, aber 488 mehr (+2,1 Prozent) als im Vorjahresmonat. Die Unterbeschäftigungsquote lag bei 8,4 Prozent. Damit lag die Unterbeschäftigungsquote 0,2 Prozentpunkte über dem Niveau des Vorjahres.
Arbeitskräftenachfrage:
Im Oktober 2024 meldeten die Unternehmen der Arbeitsagentur Bautzen 650 freie sozialversicherungspflichtige Arbeitsstellen. Das sind acht Stellen (-1,2 Prozent) weniger als im Vormonat und 58 Stellen (-8,2 Prozent) weniger als im Vorjahr.
Derzeit hat die Arbeitsagentur Bautzen insgesamt 3.433 sozialversicherungspflichtige Arbeitsstellen im Bestand, 56 Stellen (-1,6 Prozent) weniger als im Vorjahr.
Aktuell sind die meisten Arbeitsstellen im verarbeitenden Gewerbe gemeldet (702), gefolgt von der Zeitarbeit (691), freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen (365), dem Gesundheits- und Sozialwesen (364) und dem Baugewerbe (289).
85 Prozent der Stellenangebote im Bestand der Agentur für Arbeit Bautzen richten sich an Fachkräfte, Spezialisten und Experten. Gesucht werden beispielsweise Fachkräfte im Verkauf (100), in der Mechatronik (95), in der Kraftfahrzeugtechnik (87), im Büro/Sekretariat (79), Köche und Köchinnen (77), Fachkräfte in der Altenpflege (64) sowie Berufskraftfahrer (73). Einen vertieften Einblick erhalten Interessierte unter www.arbeitsagentur.de/jobsuche.
Konjunkturelles Kurzarbeitergeld:
Nach vorläufigen Hochrechnungen haben im Oktober 2024 14 Unternehmen Kurzarbeit für 94 Beschäftigte angezeigt. Das waren vier Betriebe weniger, aber 37 Beschäftigte mehr als im Vormonat. Im September 2024 kamen die meisten Betriebe, welche Kurzarbeit neu anzeigen mussten, aus dem verarbeitenden Gewerbe (11 Anzeigen), vor allem aus der Metall-, Elektro- und Stahlindustrie. Für September 2024 liegen hierzu noch keine statistischen Daten vor.
Aktuelle Daten zur tatsächlichen Inanspruchnahme stehen bis Juni 2024 zur Verfügung. Nach aktuellen Hochrechnungen haben bislang im Juni 2024 40 Betriebe konjunkturelles Kurzarbeitergeld für insgesamt 1.444 beschäftigte Frauen und Männer beantragt. Das sind 20 Betriebe weniger, aber 203 Beschäftigte mehr als im Vorjahresmonat. Rechnerisch waren im Juni 2024 0,7 Prozent aller sozialversicherungspflichtig Beschäftigten mit Arbeitsort im Arbeitsagenturbezirk Bautzen von Kurzarbeit betroffen, im Juni des Vorjahres waren es 0,6 Prozent.