Arbeitslosenzahl im Februar: 21.155 Menschen
- Veränderung zum Vormonat: +4 Menschen / +0,0 Prozent
- Veränderung zum Februar 2023: +1.531 Menschen / +7,8 Prozent
aktuelle Arbeitslosenquote: 7,8 Prozent
- Veränderung zum Vormonat: +/-0,0 Prozentpunkte
- Veränderung zum Februar 2023: +0,6 Prozentpunkte
Bestand sozialversicherungspflichtiger Arbeitsstellen: 3.231 Stellen
- Veränderung zum Vormonat: +106 Stellen / +3,4 Prozent
- Veränderung zum Februar 2023: -478 Stellen / -12,9 Prozent
„Im Februar ging die Zahl der saisonbedingten Arbeitslosmeldungen aufgrund der milden Witterung deutlich zurück. Durch die anhaltende Zurückhaltung der Arbeitgeber bei Neueinstellungen konnten aber weniger Arbeitslose eine Arbeit aufnehmen als im Februar letzten Jahres. Somit stagniert die Arbeitslosigkeit aktuell. Auch wenn die Rahmenbedingungen auf dem Arbeitsmarkt für Arbeitslose derzeit schwerer sind, gibt es durchaus Chancen in Ostsachsen: Die Zahl der bei der Arbeitsagentur gemeldeten Arbeitsstellen ist konjunkturbedingt seit Sommer 2022 rückläufig und liegt aktuell bei 3.200. In der langfristigen Betrachtung befindet sich diese aber auf einem soliden Niveau. Denn der Bestand der gemeldeten Arbeitsstellen liegt immer noch um 1.000 Stellen über dem Niveau von vor zehn Jahren. Überwiegend werden Fachkräfte, Spezialisten und Experten gesucht, doch die Hälfte der Arbeitslosen sucht einen neuen Job als Helfer. Aktuelle und nachgefragte berufliche Qualifikationen sind nach wie vor der Schlüssel, um die Arbeitslosigkeit zu beenden oder besser, gar nicht erst arbeitslos zu werden. Qualifizierungen sind deshalb weiterhin der Schwerpunkt unserer Beratungen und Aktivitäten“, so Marion Richter, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Bautzen.
Arbeitslosigkeit:
Im Februar 2024 waren 21.155 Frauen und Männer arbeitslos gemeldet. Das sind vier Personen mehr als im Vormonat sowie 1.531 Personen mehr als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote verharrte unverändert bei 7,8 Prozent. Im Vergleich zum Februar des Vorjahres liegt sie 0,6 Prozentpunkte über dem damaligen Niveau.
4.080 Ausländerinnen und Ausländer waren im Februar 2024 bei der Arbeitsagentur Bautzen und den Jobcentern der Landkreise Bautzen sowie Görlitz arbeitslos gemeldet, 107 Personen (+2,7 Prozent) mehr als im Vormonat und 921 Personen (+29,2 Prozent) mehr als im Februar 2023. Der überwiegende Teil, 3.353 arbeitslose ausländische Bürgerinnen und Bürger ist bei den Jobcentern der Landkreise Bautzen und Görlitz registriert. Darunter befinden sich 1.682 Personen mit ukrainischer Staatsangehörigkeit, 423 Personen mehr als vor einem Jahr.
- Nach Aufgabenbereichen:
Im Februar 2024 wurden 13.640 arbeitslose Menschen, welche Bürgergeld empfangen, von den beiden Jobcentern der Landkreise Bautzen und Görlitz unterstützt. Ihre Zahl sank im zurückliegenden Monat leicht um 47 Personen (-0,3 Prozent), liegt aber um 1.082 Personen (+8,6 Prozent) über dem Vorjahresniveau.
Die Agentur für Arbeit Bautzen, welche unter anderem für die Auszahlung von Arbeitslosengeld zuständig ist, registrierte 7.515 arbeitslose Menschen, das sind 51 Personen (+0,7 Prozent) mehr als im Januar 2024 und 449 Personen (+6,4 Prozent) mehr als im Februar 2023.
- Nach Landkreisen:
Im Landkreis Bautzen sank die Arbeitslosenquote gegenüber dem Vormonat um 0,1 Prozentpunkt auf 6,4 Prozent. Hier sind aktuell 9.782 Menschen arbeitslos, 115 Personen (-1,2 Prozent) weniger als im Januar 2024, aber 622 Menschen (+6,8 Prozent) mehr als im Februar 2023. Die Arbeitslosenquote lag damals bei 6,0 Prozent.
Im Landkreis Görlitz stieg die Arbeitslosenquote gegenüber dem Vormonat um 0,1 Prozentpunkt auf 9,5 Prozent. Hier sind aktuell 11.373 Menschen arbeitslos gemeldet, 119 Personen (+1,1 Prozent) mehr als im Vormonat. Überwiegend liegt das am Zuwachs von arbeitslosen ausländischen Bürgerinnen und Bürgern: Ihre Zahl belief sich auf insgesamt 2.143, das sind 92 Personen mehr (+4,5 Prozent) als im Januar 2024. Gegenüber Februar 2023 sind im Landkreis Görlitz 909 Arbeitslose mehr (+8,7 Prozent) gemeldet. Damals lag die Arbeitslosenquote bei 8,6 Prozent.
Zugänge in und Abgänge aus Arbeitslosigkeit:
Viele Unternehmen halten nach wie vor ihr Personal: Im Februar 2024 meldeten sich 1.166 Menschen aus einer Berufstätigkeit heraus arbeitslos. Das sind 929 Personen weniger als im Vormonat und 68 weniger als im Februar 2023.
Aufgrund der schleppenden Konjunktur bleibt es für Arbeitslose schwieriger, wieder auf dem Arbeitsmarkt Fuß zu fassen: Im Februar 2024 nahmen 811 Frauen und Männer eine Arbeit auf, das sind zwar 83 Menschen mehr als im Vormonat, aber 119 weniger als zum gleichen Zeitpunkt des Vorjahres.
Unterbeschäftigung:
Die Unterbeschäftigung, die Summe aus Arbeitslosen und Teilnehmern an arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen, belief sich insgesamt auf 24.517 Personen. Bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen lag die Unterbeschäftigungsquote im Februar 2024 bei 8,9 Prozent, 0,1 Prozentpunkt höher als im Januar 2024. Im Februar 2023 lag die Unterbeschäftigungsquote noch bei 8,5 Prozent.
Im Februar 2024 nahmen 3.362 Menschen an arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen teil oder standen aus anderen Gründen dem Arbeitsmarkt nicht zur Verfügung. 351 Personen wurden mit Weiterbildungen gefördert, 387 Menschen nahmen an Arbeitsgelegenheiten in der Grundsicherung sowie 499 Menschen an Aktivierungsmaßnahmen teil. Ein kleinerer Teil dieser Frauen und Männer stand aus anderen Gründen der Vermittlung nicht zur Verfügung und war deshalb nicht arbeitslos (zum Beispiel wegen Krankheit: 416).
Arbeitskräftenachfrage:
Im Februar 2024 meldeten die Unternehmen der Arbeitsagentur Bautzen 746 freie Arbeitsstellen. Das ist ein Plus von 282 Stellen (+60,8 Prozent) gegenüber dem Vormonat. Nachdem die Zahl der Meldungen freier Arbeitsstellen im Januar 2024 den niedrigsten Stand seit Beginn der statistischen Aufzeichnungen im Jahr 2007 erreichte, gleicht sich aktuell diese Delle wieder etwas aus. Dennoch blieb die Zahl der neu gemeldeten Stellen mit einem Minus von 92 Stellen (-11,0 Prozent) unter dem Vorjahresniveau. Im Vergleich zum Vorjahr ist der Rückgang der gemeldeten Arbeitsstellen in der Zeitarbeit weiterhin am größten.
Derzeit hat die Arbeitsagentur Bautzen insgesamt 3.231 sozialversicherungspflichtige Arbeitsstellen im Bestand, deutlich weniger als noch vor einem Jahr (-478 Stellen / -12,9 Prozent).
Die meisten Arbeitsstellen sind aktuell im verarbeitenden Gewerbe (728), in freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen (420), in der Zeitarbeit (385), im Gesundheits- und Sozialwesen (353), im Handel (286) und im Baugewerbe (249) gemeldet.
Konjunkturelles Kurzarbeitergeld:
Nach vorläufigen Hochrechnungen haben im Februar 2024 31 Unternehmen Kurzarbeit für 1.226 Beschäftigte angezeigt. Das waren drei Betriebe weniger, aber 792 Beschäftigte mehr als im Vormonat. Im Januar 2024 kamen die meisten Betriebe, welche Kurzarbeit neu anzeigen mussten, aus dem verarbeitenden Gewerbe (21 Anzeigen) sowie aus dem Baugewerbe (vier Anzeigen), für Februar 2024 liegen hierzu noch keine statistischen Daten vor.
Aktuelle Daten zur tatsächlichen Inanspruchnahme stehen bis Oktober 2023 zur Verfügung. Nach aktuellen Hochrechnungen haben bislang im Oktober 2023 48 Betriebe konjunkturelles Kurzarbeitergeld für insgesamt 1.460 beschäftigte Frauen und Männer beantragt. Das waren genauso viele Betriebe wie im Vormonat, aber 62 Beschäftigte mehr. Rechnerisch waren im Oktober 2023 0,7 Prozent aller sozialversicherungspflichtig Beschäftigten mit Arbeitsort im Arbeitsagenturbezirk Bautzen von Kurzarbeit betroffen.