Jahreszeitliche Einflüsse dominieren

- Arbeitslosigkeit trotz saisonbedingtem Anstieg unter Vorkrisenwerten
- Arbeitskräftenachfrage über Vorjahres- und Vorkrisenniveau
- Versicherungspflichtige Beschäftigung legt wieder zu

04.01.2022 | Presseinfo Nr. 1

MerkmalMonatVormonatVorjahresmonatVeränderung zum Vorjahresmonat
Arbeitslose8.6698.22210.288

- 1.619

- 15,7%

Arbeitslosenquote3,4%3,2%4,0%- 0,6%-Punkte

„Zum Jahresausklang zeigte sich der regionale Arbeitsmarkt zwar verhalten, aber dennoch stabil. Es dominierten insbesondere jahreszeitlich bedingte Einflüsse. So stieg die Zahl der Arbeitslosen im Dezember saisonüblich an. Traditionell waren dabei mehr Männer betroffen, da diese eher in witterungsabhängigen Branchen arbeiten“, zieht Agenturchef Sebastian Peine die letzte Monatsbilanz für das Jahr 2021.

Dementsprechend stiegen die Zugänge aus Erwerbstätigkeit gegenüber dem Vormonat an, während gleichzeitig weniger Abmeldungen in Arbeit erfolgten. Die meisten Neumeldungen kamen aus dem Baugewerbe. Insgesamt ist im Agenturbezirk Bayreuth-Hof nach wie vor ein hoher Rückgang der Arbeitslosigkeit im Vergleich zum Vorjahr und auch zur Vor-Corona-Zeit zu beobachten, der sowohl bei der Anzahl der Arbeitslosen als auch bei den Quoten spürbar ist. Auch die Zahl der Langzeitarbeitslosen ist insbesondere im SGB III niedriger als im Vorjahr, liegt aber noch über dem Vorkrisenniveau.

Die Unterbeschäftigung nahm gegenüber dem Vormonat um 280 Personen zu und lag bei 11.973. Im Vergleich zu Dezember 2020 waren es 2.127 Männer und Frauen weniger. Die Unterbeschäftigung bildet umfassender als die Arbeitslosigkeit alle Personen ab, welchen ein reguläres Beschäftigungsverhältnis fehlt. Es werden auch Personen einbezogen, die nicht als arbeitslos gelten. Die Kurzarbeit wird nicht berücksichtigt.

Die Nachfrage nach Arbeitskräften war jahreszeitlich bedingt gegenüber dem Vormonat etwas rückläufig. Der Bestand und der Zugang an gemeldeten Arbeits-stellen liegt aber deutlich über dem Vorjahreswert und auch über dem Dezemberniveau vor der Krise. Bei den Arbeitgeber-Services gingen 1.387 neue Vermittlungsaufträge quer durch die verschiedensten Branchen und Berufe ein, 24 weniger als im November und 416 mehr als im Dezember 2020. Die Schwerpunkte der aktuellen Nachfrage lagen bei Personal für den Bereich Lagerwirtschaft, Post, Zustellung und Güterumschlag sowie Berufen aus Erziehung, Sozialarbeit und Heilerziehungspflege. Auch für Tätigkeiten in Büros und Sekretariaten wie für Reinigungsdienstleistungen wurde verstärkt Personal gesucht.

Die Zahl der eingehenden Anzeigen für Kurzarbeit steigt nach dem Rückgang im Sommer wieder an. Nach aktuellen Daten wurde im Dezember für 1.634 Personen Kurzarbeit neu angemeldet. Die Erfahrungen haben gezeigt, dass die realisierte Kurzarbeit in der Regel deutlich unter den vorsorglichen Anzeigen liegt. Die aktuellsten Hochrechnungen zur tatsächlich eingetretenen Kurzarbeit gehen für August 2021 von 3.478 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in 660 Betrieben aus. Der erleichterte Zugang zum Kurzarbeitergeld, der Anspruch auf erhöhte Leistungssätze und die Hinzuverdienstmöglichkeiten während der Kurzarbeit wurden bis zum 31. März 2022 verlängert. Für die Zeit ab November 2021 ist wieder mit ansteigenden Kurzarbeiterzahlen zu rechnen, wenn auch die Rekordwerte des Jahres 2020 nicht mehr zu erwarten sind.
Die neuen Beschäftigtenzahlen mit Stand 30.06.2021 liegen vor: 191.925 Männer und Frauen gingen einer sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung nach. Das ist ein Plus von 1.800 Beschäftigten gegenüber dem Vorjahresquartal. Den größten Zuwachs, 670 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, gab es im Bereich Immobilien und freiberufliche, wissenschaftliche sowie technische Dienstleistungen. Den stärksten Abbau gab es im Verarbeitenden Gewerbe. Hier waren 1.306 Beschäftigte weniger zu verzeichnen.

2021 im Überblick

„Auch das Jahr 2021 war von der Corona Pandemie geprägt, ab dem zweiten Quartal erholte sich der regionale Arbeitsmarkt aber zusehends. Seit April sank der Bestand an Arbeitslosen kontinuierlich wieder unter die Vorjahreswerte und unterschritt im letzten Quartal des Jahres sogar das gute Vorkrisenniveau“, erklärt Sebastian Peine. Im Jahresdurchschnitt waren 9.955 Arbeitslose zu verzeichnen, 1.154 oder 10,4 Prozent weniger als 2020 und 823 oder 9 Prozent mehr als im Jahr 2019. Insgesamt mussten sich 2.167 Personen weniger nach Beendigung einer Erwerbstätigkeit arbeitslos melden als im Vorjahr, gegenüber 2019 waren es 2.380 Meldungen weniger. 11.985 Arbeitslose konnten im Laufe des Jahres ihre Beschäftigungslosigkeit durch den Beginn einer Erwerbstätigkeit beenden, 246 weniger als im Jahr 2020 und 320 weniger als im Jahr 2019. Von Unterbeschäftigung waren im Schnitt 13.373 Personen betroffen, 1.565 weniger als im Jahr 2020. Gegenüber 2019 waren es 312 weniger. Die Nachfrage nach Arbeitskräften erreichte im Laufe des Jahres neue Rekorde. Insgesamt gingen 17.514 Vermittlungsaufträge ein, 4.183 mehr als im Vorjahr und 2.010 mehr als im Jahr 2019. Im Jahresdurchschnitt waren 6.922 Stellen im Bestand, 1.611 mehr als im Jahr zuvor. Im Vergleich zu 2019 waren 1.105 mehr Stellen gemeldet.