Merkmal | Monat | Vormonat | Vorjahresmonat | Veränderung zum Vorjahresmonat |
Arbeitslose | 9.999 | 9.478 | 9.522 | + 477 + 5,0% |
Arbeitslosenquote | 3,9% | 3,7% | 3,7% | + 0,2%-Punkte |
„Saisonüblich gab es im Agenturbezirk Bayreuth-Hof im August mehr Arbeitslose als im Vormonat. Durch Meldungen im Zusammenhang mit dem Schul- und Ausbildungsende waren insbesondere im Zuständigkeitsbereich der Arbeitsagenturen spürbar mehr arbeitslose Jugendliche zu verzeichnen, die aber in der Regel nur kurzzeitig arbeitslos sein werden“, bilanziert Sebastian Peine, Chef der Agentur für Arbeit Bayreuth-Hof.
Der Bestand an Arbeitslosen stieg auch im Vergleich zum Vorjahresmonat etwas an. „Der Anstieg ist jedoch maßgeblich auf den Zuzug ukrainischer Staatsangehöriger in den letzten Monaten zurückzuführen. Ohne diesen Effekt wäre die Arbeitslosigkeit gegenüber dem Vorjahr nach wie vor gesunken. Dies kommt insbesondere bei Betrachtung der Rechtskreise zum Ausdruck. Bei einem Gesamtanstieg um 477 Arbeitslose, nahm die Zahl der Arbeitslosen im Bereich des SGB II um 917 Personen zu, während im Zuständigkeitsbereich der Arbeitsagenturen 440 Personen weniger betroffen waren. Die Zahl der ausländischen Arbeitsloseninsgesamt stieg um 1.194. Da es sich überwiegend um weibliche Geflüchtete handelt, hat dies auch zu einer Zunahme der arbeitslosen Frauen geführt, während die Zahl der arbeitslosen Männer etwas sank“, so Peine weiter.
Der Agenturbezirk Bayreuth-Hof verzeichnet aktuell 2.616 registrierte Ukrainerinnen und Ukrainer im erwerbsfähigen Alter, darunter 1.290 Personen, die aktuell nach einer Beschäftigung suchen und arbeitslos sind. Wie in den Vormonaten ist die Zahl der Langzeitarbeitslosen erfreulicher Weise zum Vorjahr mit einem Minus von 485 Betroffenen deutlich rückläufig.
13.110 Personen waren von Unterbeschäftigung betroffen, 339 mehr als im Vormonat, und auch 310 mehr als im Vorjahresmonat. Die Unterbeschäftigung bildet umfassender als die Arbeitslosigkeit alle Personen ab, welchen ein reguläres Beschäftigungsverhältnis fehlt. Es werden zusätzlich Personen einbezogen, die nicht als arbeitslos gelten. Die Kurzarbeit wird dabei nicht berücksichtigt.
Die Nachfrage nach Arbeitskräften war im vergangenen Monat etwas höher als im Juli. Im August gingen 1.377 Vermittlungsaufträge ein, 98 mehr als im Vormonat. Im Vergleich zum Vorjahr hat sich der Stellenzugang abgeschwächt. Es wurden 128 Stellen weniger neu gemeldet. Mit 13.002 Stellenmeldungen seit Jahresbeginn liegt der bisherige Stellenzugang im Jahr 2022 aber noch um 1.087 Stellen über dem Vorjahreszeitraum 2021. Das aktuelle Stellenangebot im Agenturbezirk ist weiterhin deutlich größer als im Vorjahr. Im Bestand waren mit 9.442 offenen Stellen 1.607 Arbeitsplätze mehr im Angebot als im August 2021. Das entspricht einem Zuwachs um mehr als 20 Prozent.
Von neu eingegangenen Anzeigen auf Kurzarbeit waren im letzten Monat bis zu 334 Personen betroffen. Die aktuellsten Hochrechnungen zur tatsächlich eingetretenen Kurzarbeit liegen für April 2022 vor und gehen von 2.133 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern in 305 Betrieben aus.
„Auf dem Ausbildungsmarkt in unserer Region waren im August noch 1.838 Ausbildungsstellen unbesetzt“, sagt Sebastian Peine. Das Angebot an offenen Ausbildungsstellen ist vielfältig. Die Top 5 der offenen Berufsausbildungsstellen sind Kaufmann/-frau im Einzelhandel, Industriekaufmann/-frau, Verkäufer/-in, Kaufmann/-frau für Büromanagement und Medizinische/r Fachangestellte/r. Aber auch in allen anderen Berufsfeldern gibt es noch viele interessante Ausbildungsangebote. „Dem gegenüber gibt es aber aktuell nur noch 297 potentielle Ausbildungsinteressenten. Es bleibt also eine große Lücke. Gerade jetzt gilt es daher umso mehr, jungen Menschen eine Chance zu geben, auch wenn diese nicht alle gewünschten Voraussetzungen zu hundert Prozent erfüllen. Arbeitgebern bietet die Agentur für Arbeit Bayreuth Hof dabei verschiedene Unterstützungsmöglichkeiten. Der Arbeitgeber-Service berät dazu individuell unter der Telefonnummer 0800 4 5555 20 oder direkt durch den bekannten persönlichen Ansprechpartner, wie auch zu alternativen Möglichkeiten, die Nachwuchslücke zu schließen, beispielsweise durch Umschulungsinteressenten oder Qualifizierung von Mitarbeitern“, betont der Agenturleiter.
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