Besonders erfreulich ist, dass in diesem Jahr auch fast 70 junge Menschen mit Fluchthintergrund in Ausbildung eingemündet sind.
Eine große Lücke mit unbesetzten Ausbildungsstellen bleibt dennoch. So waren bei der Arbeitsagentur Bayreuth-Hof zum Ende des Beratungsjahres
noch 816 gemeldete betriebliche Ausbildungsplätze unbesetzt. 53 junge Menschen hatten noch kein Ziel für den Start ins Berufsleben, 206 Bewerberinnen und Bewerber haben zwar konkrete Pläne, wie zum Beispiel den weiteren Schulbesuch, interessieren sich aber dennoch parallel weiter für den Beginn einer Ausbildung. Auch jetzt können junge Menschen und Betriebe noch zueinander finden. Die Berufsberatung steht dabei mit Rat und Tat zur Seite“, betont Sebastian Peine, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Bayreuth-Hof.
Betriebe und Verwaltungen meldeten im Beratungsjahr 2023/24 insgesamt 4.418 betriebliche Ausbildungsstellen, 222 oder 4,8 Prozent weniger als im Vorjahr. Mit 816 Stellen blieben 140 weniger unbesetzt als im vorangegangenen Beratungsjahr. Auch das verbleibende Angebot ist vielfältig.
2.318 Jugendliche hatten sich seit Oktober 2024 mit Unterstützung der Berufsberatung der Arbeitsagentur auf die Suche nach dem passenden Berufseinstieg gemacht. Das waren 135 oder 6,2 Prozent mehr als im Beratungsjahr 2022/23.
Rund 84 Prozent von ihnen waren unter 20 Jahre alt. Nahezu die Hälfte hat einen Realschulabschluss in der Tasche. Mehr als ein Drittel verfügt über einen Hauptschulabschluss, knapp 16 Prozent besitzen die (Fach-)Hochschulreife. Knapp 400 oder 17 Prozent der Bewerberinnen und Bewerber haben einen ausländischen Pass, darunter sind auch 197 oder 8,5 Prozent Geflüchtete.
1.248 junge Menschen starteten in eine betriebliche Ausbildung, 413 in Schule oder Studium und 160 entschieden sich für eine Erwerbstätigkeit. 27 Personen verblieben in Ausbildung und führten eine vor dem aktuellen Berichtsjahr begonnene Ausbildung fort. 53 Jugendliche werden sich in Berufsvorbereitenden Bildungsmaßnahmen weiter orientieren und auf den Einstieg in eine Ausbildung vorbereiten. 30 Bewerberinnen und Bewerber absolvieren gemeinnützige oder soziale Dienste, wie zum Beispiel den Bundesfreiwilligendienst. 202 Ausbildungsplatzsuchende gaben keine Rückmeldung über ihren künftigen Verbleib. 132 junge Menschen sind arbeitslos gemeldet.
Rechnerisch entfallen im Beratungsjahr 2023/24 insgesamt auf 100 betriebliche
Berufsausbildungsstellen 52 Bewerberinnen und Bewerber. Auf 100 unbesetzte Lehrstellen kommen 6 unversorgte Bewerberinnen und Bewerber.
Überblick nach Regionen
Stadt und Landkreis Bayreuth
Den Ausbildungsplatzsuchenden im Raum Bayreuth stand ein Angebot von 1.439 gemeldeten betrieblichen Ausbildungsstellen zur Verfügung, 39 mehr als im Beratungsjahr 2022/2023. 207 Ausbildungsstellen sind weiter im Angebot, 83 weniger als im vorigen Jahr.
Insgesamt wurden 879 Jugendliche bei der Suche nach einer Lehrstelle unterstützt, 88 mehr als im vorangegangenen Beratungsjahr. 26 junge Menschen sind noch unversorgt, 90 interessieren sich trotz Alternative weiterhin auch für eine Ausbildungsstelle.
Stadt und Landkreis Hof
Im abgelaufenen Beratungsjahr boten Firmen und Verwaltungen im Raum Hof 1.453 Ausbildungsplätze an, 90 weniger als von Oktober 2022 bis September 2023. 261 Angebote stehen auch weiter noch zur Verfügung, 13 weniger als im vorangegangenen Beratungszeitraum.
Die Berufsberatung stand insgesamt 736 Jugendlichen bei der Ausbildungssuche zur Seite. Das waren 29 Bewerberinnen und Bewerber mehr als im vorangegangenen Beratungszeitraum. 10 Jugendliche haben bisher noch keine Entscheidung für ihre berufliche Zukunft getroffen. 62 junge Menschen suchen zwar weiter auch nach
einem Ausbildungsplatz, verfolgen aber aktuell alternative Pläne.
Landkreis Kulmbach
Im Beratungsjahr 2023/24 wurden im Landkreis Kulmbach 641 betriebliche Ausbildungsstellen angeboten, 62 weniger als im Zeitraum des vorigen
Beratungsjahres. 173 Ausbildungsplätze blieben unbesetzt, 18 weniger als im Vorjahrszeitraum.
Die Kulmbacher Berufsberatung unterstützte insgesamt 308 junge Menschen bei ihrer Berufswahl. Das waren 27 Bewerberinnen und Bewerber mehr als im vorigen Beratungsjahr. 7 Jugendliche haben bisher noch keine Entscheidung getroffen und nehmen weiter die Hilfe der Berufsberatung in Anspruch, 23 haben alternative Pläne, suchen aber auch weiterhin nach einem Ausbildungsplatz.
Landkreis Wunsiedel
Im Landkreis Wunsiedel waren im Beratungsjahr 2023/24 885 betriebliche Ausbildungsplätze bei der Arbeitsagentur gemeldet, 109 weniger als im
Beratungszeitraum zuvor. 175 Lehrstellen waren zum Ende noch unbesetzt, 26 weniger als im Vorjahreszeitraum.
Die Berufsberatung begleitete insgesamt 395 Bewerberinnen und Bewerber für Ausbildungsstellen bei ihrer Berufswahl. Das waren 9 Jugendliche weniger als im Vorjahr. 10 junge Menschen haben bisher noch keine abschließende Entscheidung getroffen und lassen sich daher weiter von den Berufsberaterinnen und -beratern unterstützen, 31 suchen trotz Alternative ebenfalls weiter.
Die Berufsberatung im Agenturbezirk Bayreuth-Hof unterstützt mit konkreten Ausbildungsangeboten und klärt in der persönlichen Beratung, welche Ausbildungsberufe in Frage kommen oder welche Brücken in die Berufsausbildung führen können:
Ein Berufsorientierungspraktikum ermöglicht praxisnahe Einblicke in einen Ausbildungsberuf. Mögliche Fahr- und Übernachtungskosten können von der Agentur für Arbeit übernommen werden.
Der Mobilitätszuschuss bietet einen Anreiz für junge Menschen, ihr bisheriges Wohnumfeld zugunsten einer Ausbildungsaufnahme in einer anderen Region zu verlassen. Dabei kann für das erste Ausbildungsjahr ein Zuschuss in Höhe von zwei Familienheimfahrten monatlich gewährt werden.
Mit der Einstiegsqualifizierung (EQ) können junge Menschen an eine Ausbildung herangeführt werden. Die EQ ist ein sozialversicherungspflichtiges betriebliches Langzeitpraktikum (4 – 12 Monate). Ausbildungssuchende erhalten vom Arbeitgeber eine Praktikumsvergütung, der Praktikumsbetrieb wiederum einen finanziellen Zuschuss zur vereinbarten Vergütung.
Die Assistierte Ausbildung kann junge Menschen bereits bei der Suche nach einem passenden Ausbildungsplatz unterstützen und bei Bedarf später auch ausbildungsbegleitend wahrgenommen werden. Die Auszubildenden erhalten bedarfsgerechten Stütz- und Förderunterricht sowie sozialpädagogische Begleitung, sofern dies erforderlich ist.
Kontaktmöglichkeiten auf einem Blick:
- Ausbildungssuchende können sich auf www.arbeitsagentur.de/bildung/berufsberatung direkt bei der Berufsberatung anmelden und werden danach zu einem Beratungsgespräch eingeladen.
- Passende Unterstützungsangebote in der eigenen Region sind unter dem Hashtag #Ausbildungklarmachen zu finden.
- Arbeitgeber, die noch auf der Suche nach Auszubildenden sind, können sich an ihre persönliche Ansprechperson im Arbeitgeber-Service wenden. Betriebe, die noch keine Ansprechperson haben, können sich unter 0800 4 555520 (gebührenfrei) oder auf https://www.arbeitsagentur.de/unternehmen/arbeitgeber-service informieren.