Daran hat auch der zunehmende Fachkräftemangel wenig geändert“, sagt Sebastian Peine, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Bayreuth-Hof. Im Agenturbezirk Bayreuth-Hof leben 20.270 Personen im Alter zwischen 15 und 64 Jahren mit einer Schwerbehinderung. Das entspricht einem Anteil von 7,0 Prozent. Mit aktuell rund 1.519 Personen waren 163 Schwerbehinderte mehr arbeitslos gemeldet als ein Jahr zuvor, 12 Prozent mehr als im Vorjahr.
Mit einem Anteil von 13,3 Prozent an allen Arbeitslosen leben in der Region damit mehr Menschen mit Schwerbehinderung, die keinen Job haben, als im bayerischen Durchschnitt. In Bayern beträgt der Anteil Schwerbehinderter an allen Arbeitslosen 9,2 Prozent, in Deutschland 6,4 Prozent.
„In den ersten zehn Monaten dieses Jahres haben wieder mehr arbeitslose Menschen mit Behinderung eine Beschäftigung gefunden als im Vorjahreszeitraum. Dennoch gelingt es deutlich seltener als bei nicht-schwerbehinderten, eine Beschäftigung am ersten Arbeitsmarkt aufzunehmen.
Auch im Zeitverlauf verändert sich die Zahl der arbeitslosen Schwerbehinderten nur wenig. Die Dynamik der Arbeitslosigkeit ist bei schwerbehinderten Arbeitslosen deutlich geringer als bei nicht schwerbehinderten. Die Dauer der Arbeitslosigkeit und der Anteil der Langzeitarbeitslosen sind daher deutlich höher. Selbst von einer günstigen Arbeitsmarktlage profitieren Menschen mit Handicap nicht in gleichem Maße wie diejenigen ohne Einschränkungen“, erklärt Peine.
Mehr als die Hälfte der arbeitslosen Menschen mit Schwerbehinderung im Agenturbezirk Bayreuth-Hof haben eine abgeschlossene Ausbildung oder sogar eine akademische Ausbildung.
„Gerade in Hinblick auf den anhaltenden Fachkräftemangel ist es wichtig, dass noch mehr Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber ganz selbstverständlich auch auf Menschen mit Behinderung setzen und ihnen die Chance auf eine gleichberechtigte Teilhabe am Arbeitsleben ermöglichen.
Gerade Menschen mit Behinderung haben in vielen Belangen besondere Stärken entwickelt. Die Arbeitsagentur fördert die berufliche Teilhabe. Unsere Beratungs- und Vermittlungsfachkräfte unterstützen zum Beispiel bei der Organisation und Anpassung von Arbeitsplätzen an die Bedürfnisse behinderter Menschen und beraten zu beruflicher Weiterbildung und finanziellen Fördermöglichkeiten“, betont der Agenturchef. Im Zeitraum von August 2023 bis Juli 2024 waren im Durchschnitt 394 schwerbehinderte Menschen aus dem Agenturbezirk Bayreuth-Hof in einer arbeitsmarktpolitischen Maßnahme, 12,2 Prozent aller Teilnehmenden.
Digitale Aktionswoche der Bundesagentur für Arbeit für mehr Teilhabe am Arbeitsleben
Online-Sprechstunden Ende November für Betroffene
Vom 25. November bis 3. Dezember können Arbeitsuchende und Beschäftigte mit Behinderungen in Online-Sprechstunden mit bundesweit tätigen Unternehmen ins Gespräch kommen. Im direkten Austausch können sich die Teilnehmenden über Ausbildungs- und Beschäftigungsmöglichkeiten für Menschen mit Einschränkungen in den Unternehmen informieren und Kontakte mit potenziellen Arbeitgebern knüpfen.
Infoveranstaltungen für Betriebe
Die Bundesagentur für Arbeit unterstützt Betriebe mit vielfältigen Unterstützungs- und Fördermöglichkeiten dabei, Menschen mit Behinderungen aus- und weiterzubilden oder einzustellen. Über die unterschiedlichen Fördermöglichkeiten informiert die BA interessierte Unternehmensvertreter*innen in einer Online-Informationsveranstaltung am 3. Dezember.
Zur Teilnahme an den Online-Veranstaltungen der Digitalen Aktionswoche für mehr Teilhabe am Arbeitsleben ist keine Anmeldung notwendig.
Alles Informationen, technische Hinweise für die Teilnahme und Zugang zu den einzelnen Veranstaltungen unter https://www.arbeitsagentur.de/k/digitale-aktionswoche-teilhabe