Die Zahl der Arbeitslosen ist im Januar weiter angestiegen. Das war jedoch eine zu erwartende Entwicklung. Grund hierfür sind die üblichen witterungsbedingten Kündigungen von Beschäftigten in den Außenberufen, wie zum Beispiel im Baugewerbe oder im Forst und Gartenbau, die üblicherweise eine Wiedereinstellungszusage ihres Betriebes in der Tasche haben. Der Anstieg bewegt sich im gewohnten Rahmen.
Ebenfalls saisonüblich gingen die Stellenmeldungen zum Jahresbeginn gegenüber dem Vormonat zurück, lagen aber auf Vorjahresniveau“, so Sebastian Peine, Chef der Arbeitsagentur Bayreuth-Hof, zur ersten Monatsbilanz im Jahr 2024.
Wichtig:Arbeitslosenzahl im Dezember: + 1606 auf 12.048 (+ 15,4 Prozent)
Arbeitslosenquote: 4,7 Prozent (+ 0,6 Prozentpunkte)
Arbeitslosenzahl im Vorjahresvergleich: + 734 (+ 6,5 Prozent)
Arbeitslosenquote im Vorjahr: 4,5 Prozent
Im Agenturbezirk Bayreuth-Hof waren im Januar 12.048 Männer und Frauen arbeitslos gemeldet. Das waren 1.606 Arbeitslose mehr als im Dezember 2023 und 734 mehr als im Januar des Vorjahres. Die Arbeitslosenquote erhöhte sich um 0,6 Prozentpunkte auf 4,7 Prozent. Im Januar 2023 betrug sie 4,5 Prozent.
„Trotz der Wintermonate gab es auf dem Arbeitsmarkt der Region viel Bewegung. Im Januar meldeten sich insgesamt 3.857 Personen arbeitslos, das waren 355 mehr als vor einem Jahr. 2.129 Personen, also mehr als 55 Prozent aller Neugemeldeten, waren zuvor erwerbstätig.
2.249 Männer und Frauen beendeten ihre Arbeitslosigkeit. Damit sank der Abgang an Arbeitslosen im Vergleich zum Vormonat im üblichen Rahmen, lag aber außer-gewöhnlich deutlich über dem Vorjahreswert. Durch Arbeitsaufnahme konnten in diesem Monat dabei 742 Personen ihre Arbeitslosigkeit beenden, 128 mehr als im Dezember und 178 mehr als vor einem Jahr“, erläutert der Agenturleiter.
Die Unterbeschäftigung stieg im Januar weniger deutlich als die Arbeitslosigkeit. 15.826 Personen waren hier zu verzeichnen, 1.294 mehr als im Vormonat. Im Vergleich zum Vorjahresmonat waren es 908 Männer und Frauen mehr. Die Unterbeschäftigung bildet umfassender als die Arbeitslosigkeit alle Personen ab, welchen ein reguläres Beschäftigungsverhältnis fehlt. Zu den arbeitslos gemeldeten Menschen werden hier zusätzlich Personen einbezogen, die nicht als arbeitslos gelten, weil sie beispielsweise an arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen oder an Sprach- und Integrationskursen teilnehmen. Nicht berücksichtigt wird die Kurzarbeit.
Nachfrage nach Arbeitskräften
Die Arbeitskräftenachfrage ließ um den Jahreswechsel etwas nach. Erstmals seit Mai 2021 liegt der Stellenbestand mit 6.969 offenen Stellen im Agenturbezirk Bayreuth-Hof wieder unter 7.000. Dies ist jedoch immer noch der dritthöchste Stellenbestand, der in der Region jemals in einem Januar verfügbar war.
Die Arbeitgeber-Services konnten im Januar insgesamt 892 neue Stellen entgegennehmen. Das waren 203 weniger als im Dezember 2023, aber eine Stelle mehr als im Vorjahresmonat. Die Stellenmeldungen kamen aus den verschiedensten Wirtschaftszweigen. Insbesondere Betriebe aus dem Gesundheits- und Sozialwesen, wie zum Beispiel Krankenhäuser, Arztpraxen oder Heime, aber auch die Zeitarbeitsbranche, der Handel und das verarbeitende Gewerbe suchten zu Beginn des Jahres 2024 wieder in größerem Umfang Personal.
Für den Ausbildungsstart im Herbst 2024 sind bereits viele Angebote aus zahlreichen Branchen und Berufen eingegangen, bisher insgesamt 3.616. Damit steht den bisher gemeldeten 1.379 Interessentinnen und Interessenten für einen Ausbildungsplatz wieder ein großes und breitgefächertes Stellenangebot in der Region zur Wahl.
Überblick nach Regionen
Stadt Bayreuth
Wichtig:Arbeitslosenzahl im Dezember: + 277 auf 2.197 (+ 14,4 Prozent)
Arbeitslosenquote: 5,3 Prozent (+ 0,6 Prozentpunkte)
Arbeitslosenzahl im Vorjahresvergleich: + 123 (+ 5,9 Prozent)
Arbeitslosenquote im Vorjahr: 5,1 Prozent
Landkreis Bayreuth
Wichtig:Arbeitslosenzahl im November: + 360 auf 2.213 (+ 19,4 Prozent)
Arbeitslosenquote: 3,7 Prozent (+ 0,6 Prozentpunkte)
Arbeitslosenzahl im Vorjahresvergleich: + 5 (+ 0,2 Prozent)
Arbeitslosenquote im Vorjahr: 3,7 Prozent
Die Zahl der Arbeitslosen stieg im Raum Bayreuth überwiegend witterungsbedingt im üblichen Rahmen an. Stärker betroffen war daher der Versicherungsbereich. In der Regel bestehen Wiedereinstellungszusagen.
Im Stadtgebiet Bayreuth waren 2.197 Männer und Frauen arbeitslos und damit 277 Arbeitslose mehr zu verzeichnen als im Dezember 2023. Gegenüber dem Vorjahresmonat waren es 123 Arbeitslose mehr. Die Arbeitslosenquote stieg gegenüber Dezember um 0,6 Prozentpunkte auf 5,3 Prozent. Gegenüber Januar 2023 gab es ein Plus von 0,2 Prozentpunkten.
Im Landkreis Bayreuth waren mit 2.213 Arbeitslosen 360 Personen mehr arbeitslos gemeldet als im Vormonat, aber nur 5 mehr als im Januar des Vorjahres. Die Arbeitslosenquote lag mit 3,7 Prozent auf Vorjahresniveau.
Vermehrt gab es zum Jahresbeginn auch Meldungen von Auszubildenden sowie Umschülerinnen und Umschülern nach dem Ende der Probezeit. Auch krankheitsbedingte Zugänge blieben weiter ein Thema. Die meisten Neumeldungen aus Erwerbstätigkeit waren aus Bau- und Ausbauberufen sowie aus Verkehrs- und Logistikberufen zu verzeichnen. Dennoch konnten im Januar 287 Arbeitsaufnahmen realisiert werden, 47 mehr als im Dezember und 73 mehr als im Januar vor einem Jahr.
Nachfrage nach Arbeitskräften
Die Nachfrage nach Arbeitskräften ging zu Jahresbeginn saisonüblich zurück, blieb aber etwa auf Vorjahresniveau. 365 Stellenmeldungen konnte der Arbeitgeber-Service entgegennehmen, 86 weniger als im Vormonat und 3 weniger als im Januar 2023. Gesucht wird weiter in allen Branchen und Berufen ohne besondere Schwerpunkte.
Stadt Hof
Wichtig:Arbeitslosenzahl im Dezember: + 120 auf 1.662 (+ 7,8 Prozent)
Arbeitslosenquote: 6,7 Prozent (+ 0,5 Prozentpunkte)
Arbeitslosenzahl im Vorjahresvergleich: + 129 (+ 8,4 Prozent)
Arbeitslosenquote im Vorjahr: 6,3 Prozent
Landkreis Hof
Wichtig:Arbeitslosenzahl im November: + 324 auf 2.163 (+ 17,6 Prozent)
Arbeitslosenquote: 4,2 Prozent (+ 0,6 Prozentpunkte)
Arbeitslosenzahl im Vorjahresvergleich: + 162 (+ 8,1 Prozent)
Arbeitslosenquote im Vorjahr: 4,0 Prozent
Zu Jahresbeginn waren im Hofer Land saisonüblich mehr Arbeitslose zu verzeichnen als im Dezember. Witterungsbedingt sind weitere Meldungen aus dem Baugewerbe hinzugekommen.
In der Stadt Hof waren 1.662 Personen arbeitslos gemeldet, 120 mehr als im Dezember. Gegenüber Januar 2023 waren es 129 mehr. Die Arbeitslosenquote stieg um 0,5 Prozentpunkte und liegt nun bei 6,7 Prozent. Im Vorjahresmonat waren im Stadtgebiet 6,3 Prozent zu verzeichnen.
Im Landkreis Hof waren 2.163 Männer und Frauen arbeitslos. Das waren 324 mehr als im Vormonat und 162 mehr als im Januar des Vorjahres. Die Arbeitslosenquote stieg auf 4,2 Prozent und lag damit 0,2 Prozentpunkte über dem Vorjahreswert.
Vermehrt liegen bei Saisonarbeitslosen keine verbindlichen Einstellungszusagen vor, vielmehr soll die Zeit der Arbeitslosigkeit genutzt werden, um Zusatzqualifikationen zu erwerben. Die Nachfrage nach Fördermöglichkeiten steigt. Hinzu kommt die steigende Nachfrage nach Online-Weiterbildungen im IT- und im kaufmännischen Bereich. Der Wunsch nach Tätigkeiten, die zum Großteil im Homeoffice aus-geübt werden können, nimmt ebenfalls weiter deutlich zu.
Nachfrage nach Arbeitskräften
Zum Jahreswechsel zeigt sich die Nachfrage meist zurückhaltender. Der Arbeitgeber-Service konnte im Januar 288 neue Vermittlungsaufträge aufnehmen. Das waren 37 weniger als im Vormonat. Im Vergleich zum Vorjahresmonat gingen 11 Stellen mehr ein. Im Januar gab es insbesondere vermehrt Nachfrage nach Mitarbeitenden für Verkehrs- und Logistikberufe, in medizinischen und nichtmedizinischen Gesundheitsberufen und im Bereich der sozialen und kulturellen Dienstleistungen.
Landkreis Kulmbach
Wichtig:Arbeitslosenzahl im Dezember: + 186 auf 1.674 (+ 12,5 Prozent)
Arbeitslosenquote: 4,1 Prozent (+ 0,5 Prozentpunkte)
Arbeitslosenzahl im Vorjahresvergleich: + 82 (+ 5,2 Prozent)
Arbeitslosenquote im Vorjahr: 3,9 Prozent
Die Zahl der Arbeitslosen lag im Landkreis Kulmbach im Januar bei 1.674. Gegen-über dem Vormonat waren somit 186 Arbeitslose mehr zu verzeichnen. Im Vergleich zu Januar 2023 waren es 82 mehr. Die Arbeitslosenquote stieg auf 4,1 Prozent und lag somit 0,5 Prozentpunkte über dem Wert des Vormonats und 0,2 Pro-zentpunkte über dem Wert des Vorjahresmonats.
Neben dem jahreszeitlich bedingten Anstieg der Arbeitslosigkeit ist der Zuwachs im Januar darin begründet, dass zwei Deutsch-Sprachkurse geendet haben, sowie neue Bezieher von Bürgergeld mit Fluchthintergrund dazu gekommen sind. Die saisonbedingten Zugänge kommen hauptsächlich aus dem Baugewerbe, dem Garten- und Landschaftsbau und dem Innenausbau. In diesem Jahr haben nicht alle Betroffenen eine Wiedereinstellungszusage ihres früheren Arbeitgebers für das Frühjahr erhalten, so dass sich dieser Personenkreis aufgrund der bestehen-den Unsicherheit bereits jetzt nach einem neuen Arbeitsplatz umsieht. Einige Auszubildende haben ihre duale Berufsausbildung abgebrochen oder die Probezeit nicht bestanden. Nicht unerwähnt bleiben dürfen die Arbeitslosmeldungen von Arbeitnehmern, die aus gesundheitlichen Gründen ihre frühere Tätigkeit nicht mehr ausüben können und denen der bisherige Arbeitgeber keinen dem Gesundheits-zustand angemessenen Arbeitsplatz zur Verfügung stellen kann.
Nachfrage nach Arbeitskräften
Die Nachfrage nach Arbeitskräften war im Januar rückläufig. 112 neue Stellen wurden gemeldet, 23 weniger als im Dezember 2023, aber immerhin noch 8 mehr als im Januar des Vorjahres. Es sind weiterhin Anzeichen einer konjunkturellen Eintrübung zu erkennen. Dies gilt vor allem für das Baugewerbe, das kaum neue offene Stellen gemeldet hat. Während in den Vorjahren von prall gefüllten Auftragsbüchern berichtet wurde, ist in diesem Jahr eine deutliche Zurückhaltung zu spüren. Als Gründe werden Auftragsstornierungen, die Zinsentwicklung, die hohen Energiepreise und Engpässe bei der Materialbeschaffung genannt. Namhafte mittelständische Unternehmen fragen nach den Modalitäten zur Gewährung von Kurzarbeit. Aktuell gefragt sind Erzieher/innen, Kinderpfleger/innen und Sozialpädagogen/innen. Auch Maschinen- und Anlagenführer/innen sind gesucht. Das Hotel- und Gaststättengewerbe benötigt dringend Verstärkung. Besonders viele Stellenangebote kommen aus dem pflegerischen/medizinischen Bereich. Es gibt auch viele Stellenangebote für Reinigungskräfte in vielfältigen Branchen.
Landkreis Wunsiedel
Wichtig:Arbeitslosenzahl im Dezember: + 339 auf 2.139 (+ 18,8 Prozent)
Arbeitslosenquote: 5,6 Prozent (+ 0,9 Prozentpunkte)
Arbeitslosenzahl im Vorjahresvergleich: + 233 (+ 12,2 Prozent)
Arbeitslosenquote im Vorjahr: 5,0 Prozent
Im Landkreis Wunsiedel waren im Januar 2.139 Männern und Frauen arbeitslos, 339 mehr als im Dezember und 233 mehr als im Vorjahresmonat. Die Arbeitslosenquote stieg zum Jahreswechsel deutlich um 0,9 Prozentpunkte auf 5,6 Prozent. Im Dezember des Vorjahres lag sie bei 5,0 Prozent.
Traditionell zeigt sich im Landkreis Wunsiedel ein hoher Saisonausschlag im Versicherungsbereich. So waren im Zuständigkeitsbereich der Arbeitsagentur fast 41 Prozent mehr Männer arbeitslos als im Vormonat. Auch gab es die meisten Neumeldungen aus den witterungs- und saisonabhängigen Bau- und Ausbauberufen, dem Forst und Gartenbau sowie aus Verkehrs-, Logistik- und Fertigungsberufen. Die Zugänge aus Erwerbstätigkeit stiegen im Januar um fast 70 Prozent. Die meisten Saisonbeschäftigten haben eine Wiedereinstellungszusage ihres angestammten Betriebes.
Trotz des Winters konnten wieder etwas mehr Menschen ihre Arbeitslosigkeit beenden als im Vormonat. 98 Arbeitslose nahmen eine Arbeit auf, 13 mehr als im Dezember und 9 mehr als im Vorjahresmonat.
Nachfrage nach Arbeitskräften
Die winterliche Ruhephase machte sich auch bei der aktuellen Nachfrage nach Mitarbeitenden bemerkbar. Es gingen 127 neue Stellenmeldungen ein, 57 weniger als im Dezember und 15 weniger als im Januar des Vorjahres. Hauptsächlich für das Verarbeitende Gewerbe, die Arbeitnehmerüberlassung und im Wirtschaftsbereich Handel, Instandhaltung und Reparatur von Kfz wurden neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gesucht. Damit steht im Landkreis Wunsiedel aktuell ein Stellenpool mit 1.043 Angeboten zur Verfügung.