Die Arbeits- und damit auch die Ausbildungsmärkte unserer drei Regionen sind sehr unter-schiedlich gestaltet: Vom stark produktionsorientieren Oberberg bis hin zum sehr dienstleistungsorientierten Rhein-Berg sowie eine Region Leverkusen, die - mit fast 20 Prozent Unter-nehmen in dieser Sparte - als energieintensivste in ganz NRW gilt. Jede einzelne der drei Re-gionen hat ihre eigenen Chancen und Herausforderungen. Eine davon ist, den jeweiligen Fachkräftebedarf zu decken. Die duale Ausbildung ist hierbei eine wichtige Säule.
Im gesamten Bezirk der Arbeitsagentur (Oberberg, Rhein-Berg und Leverkusen) haben die Arbeitgeber insgesamt 2.995 Berufsausbildungsstellen an die Agentur für Arbeit Bergisch Gladbach gemeldet. Das sind 49 (1,6 Prozent) weniger als im Vorjahr (3.044), aber 71 Stellen (2,4 Prozent) mehr als zum 31.03.2022. Gleichzeitig haben in 2024 2.875 Bewerber/innen für eine Ausbildungsstelle die Dienste der Agentur in Anspruch genommen - 74 oder 2,6 Prozent mehr als im Vorjahr (2.801) und 98 (3,5 %) mehr als zum 31.03.2022. Derzeit gibt es noch 1.715 unversorgte Bewerber/innen, 179 oder 11,7 Prozent mehr als im Vorjahr. Parallel dazu sind noch 1.885 Ausbildungsstellen unbesetzt - 145 oder 7,1 Prozent weniger als im Vorjahr.
Nicole Jordy, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Bergisch Gladbach: „Der Ausbildungsmarkt wird von sehr unterschiedlichen Aspekten beeinflusst: Die nationale und globale Wirtschaft, demografische Entwicklungen, aber auch regionale Rahmenbedingungen und Schwerpunktsetzungen. Klar ist, dass eine gute duale Ausbildung eine stabile Grundlage für die persönliche Lebensgestaltung, aber auch für die Deckung des Fachkräftebedarfs der regionalen Wirtschaft ist. Das Ziel unserer gemeinsamen Anstrengungen muss sein, so viele Jugendliche wie möglich beruflich zu qualifizieren und dabei die Anforderungen, die durch die Transformation der Arbeitswelt entstehen, zu berücksichtigen.“
Jugendliche/Eltern im RBK:
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Kontakt für Arbeitgeber in LEV: 0214 8339 200
Im Rheinisch-Bergischen Kreis wurden bislang 880 Berufsausbildungsstellen gemeldet. Dies sind 18 oder 2,1 Prozent mehr als im Vorjahr. Davon sind derzeit noch 538 unbesetzt – 67 oder 11,1 Prozent weniger als im Vorjahr. Auf Bewerberseite stehen diesen Stellen 1.030 gemeldete Ausbildungssuchende gegenüber. Dies sind 20 oder 1,9 Prozent weniger als im Vorjahr. 645 gelten zum aktuellen Stand als unversorgt – dies sind 82 oder 14,6 Prozent mehr als im Vorjahr.
In Leverkusen wurden bislang 685 Berufsausbildungsstellen gemeldet. Dies sind 21 oder 3,2 Prozent mehr als im Vorjahr. Davon sind derzeit noch 425 unbesetzt – 40 oder 8,6 Prozent weniger als im Vorjahr. Auf Bewerberseite stehen diesen Stellen 658 gemeldete Ausbildungssuchende gegenüber. Dies sind 23 oder 3,4 Prozent weniger als im Vorjahr. 388 gelten zum aktuellen Stand als unversorgt – dies sind 25 oder 6,9 Prozent mehr als im Vorjahr.
Kreishandwerkerschaft Bergisches Land:
Erfreulicher Anstieg der neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge im Vergleich zum Vorjahr
Es geht deutlich aufwärts bei der Anzahl der abgeschlossenen Ausbildungsverträge für das Handwerk in der Region. Bis zum Stichtag Ende September/Anfang Oktober wurden in Lever-kusen und im Rheinisch Bergische Kreis weitaus mehr Verträge als im Vergleich zum Vorjahr abgeschlossen. Das bedeutet ein Plus von insgesamt 15 Prozent (Leverkusen: 7%, RBK: 8,3%). Damit fällt die Bilanz für das Ausbildungsjahr 2024 positiver aus als noch 2023. Initiativen, wie Berufsfelderkundungen, Ausbildungs- und Berufsorientierungsmessen etc., haben den Jugendlichen wieder ganz praktisch vor Augen geführt, welche Vielfalt das Handwerk in der Region zu bieten hat. Da viele der großen Ausbildungsmessen in den Wochen und Monaten nach den Sommerferien stattfinden, wird sich fürs nächste Ausbildungsjahr 2025 zeigen, wie erfolgreich die Werbung um eine duale Ausbildung im Handwerk war.
Zitat:„Aufgrund der positiven Re-sonanz und des großen Interesses vieler Jugendlicher an den Ständen des Handwerks bei der 4Starters in Overath und dem Tag der Ausbildung im Forum in Leverkusen sind wir wieder sehr optimistisch, dass sich die Bemühungen unserer Betriebe zusammen mit uns fürs nächste Jahr auszahlen und viele junge Menschen ins Handwerk bringen werden“, so der Hauptgeschäftsfüh-rer der Kreishandwerkerschaft Bergisches Land, Marcus Otto.
Rhein-Berg/ Leverkusen
In Leverkusen verzeichnen - wie schon im vergangen Jahr - die Ausbildungsberufe ein Plus, die sich auch mit den Zukunftsaufgaben wie Klimaschutz und Energiewende befassen. Dazu gehö-ren die Anlagenmechaniker für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik oder auch die Dachdecker sowie die Zimmerer. Die Zahlen der abgeschlossenen Ausbildungsverträge sind hier weiter an-gestiegen. Ebenfalls mit einem Plus aufwarten können erfreulicherweise Ausbildungen zum Kfz-Mechatroniker oder zum Friseur.
Bei den Ausbildungsberufen Fleischer, Fleischerei-Fachverkäufer, Maler und Lackierer sowie im Bauhauptgewerbe – außer Dachdecker und Zimmerer - sind die Zahlen in Leverkusen leicht rückläufig oder stagnieren.
Im Rheinisch-Bergischen Kreis lässt sich ein leicht anderes Bild zeichnen: Ein sehr deutliches Plus verzeichnet der Ausbildungsberuf des Kraftfahrzeugmechatronikers – hier wurden fast 30 neue Ausbildungsverträge mehr unterzeichnet als noch 2023.
Ebenfalls ein Plus verzeichnen Dachdecker, Elektroniker (mit dem Schwerpunkt Energie- und Gebäudetechnik) und Tischler.
Dagegen gibt es einen deutlichen Rückgang bei den Malern und Lackierern, bei den Metallbau-er, bei den Zimmerern und bei den Anlagenmechaniker für Sanitär-, Heizungs- und Klimatech-nik.
Waren in den letzten Jahren die Ausbildungsberufe im Lebensmittelhandwerk in Leverkusen und dem Rheinisch-Bergischen Kreis noch wenig gefragt, zeichnet sich jetzt eine erfreuliche Tendenz bei den Bäckerei-Fachverkäufern ab und dieser Ausbildungsberuf erfreut sich in die-sem Jahr größerer Beliebtheit mit einem Plus an 11 neu abgeschlossenen Ausbildungsverträgen im Vergleich zum Vorjahr. Dennoch sei dies noch keine Entwarnung: Die Vielfalt der Hand-werksberufe befindet sich immer noch in einer Schieflage und es drohen weiterhin an den „Rän-dern“ heimlich still und leise Berufsbilder verloren zu gehen. Berufe im Lebensmittelhandwerk wie Fleischerei-Fachverkäufer und Fleischer verzeichnen ein leichtes Minus bzw. konnten in diesem Jahr mit keinen neuen Auszubildenden besetzt werden, nennt Marcus Otto ein Beispiel.
Den Handwerksbetrieben wie auch dem potenziellen Nachwuchs gibt Marcus Otto für das nächste Ausbildungsjahr mit auf den Weg: „Auch wenn die wirtschaftliche Lage weiterhin schwierig und ungewiss ist, als Handwerk sind wir gut aufgestellt! Wir können in der dualen Aus-bildung im Handwerk mit Qualität punkten! Wir sind nicht umsonst die Wirtschaftsmacht von ne-benan!“
IHK Köln: Unternehmen aus Industrie, Handel und Dienstleistung halten Ausbil-dungszahlen auf stabilem Niveau
Insgesamt leicht rückläufige Entwicklung bei neuen Ausbildungsverträgen im IHK-Bezirk spiegelt sich auch auf dem Ausbildungsmarkt in Leverkusen und Rhein-Berg wider
Die Ausbildungsbetriebe aus Industrie, Handel und Dienstleistung halten die Qualifi-zierung von Nachwuchskräften insgesamt auf stabilem Niveau: Im Bezirk der IHK Köln, also in Köln, Leverkusen, im Rhein-Erft-Kreis, dem Rheinisch-Bergischen und dem Oberbergischen Kreis, wurden bis Ende September 2024 7.771 neue Ausbil-dungsverträge in den verschiedenen rund 150 IHK-Berufen vereinbart. Das sind 246 Verträge oder gut drei Prozent weniger als zum Vorjahresstichtag.
Carsten Berg, Leiter des Bereichs Ausbildung der IHK Köln: „Die Unternehmen der Region zeigen nach wie vor ein starkes Engagement in der Ausbildung von Nach-wuchskräften, wenngleich der demografische Wandel und der Fachkräftemangel spürbare Auswirkungen auf den Ausbildungsmarkt haben.“
Zum Stichtag 30.09.2024 waren in Leverkusen genau 612 neue Ausbildungsverträge eingetragen – 3,5 Prozent weniger als zum Vorjahresstichtag. 295 (Vorjahr 303) junge Männer und Frauen haben eine kaufmännische Ausbildung begonnen, 317 (Vorjahr 331) eine industriell-technische Qualifikation gestartet.
Wie in Leverkusen so fiel auch im Rheinisch-Bergischen Kreis der Rückgang bei den industriell-technischen Berufen (minus 17) etwas stärker aus als im kaufmänni-schen Bereich (minus 10). Insgesamt vereinbarten 399 Jugendliche eine Ausbildung in einem kaufmännischen Beruf, 153 entschieden sich für eine industriell-technische Qualifikation.
Die Ergebnisse aus dem IHK-Bezirk (im Vergleich zum Vorjahresstichtag) im Überblick:
Köln
4.313 Ausbildungsverträge (minus 3,9 Prozent oder minus 173 neue Verträge)
Leverkusen
612 Ausbildungsverträge (minus 3,5 Prozent / minus 22 Verträge)
Oberbergischer Kreis
1.015 Ausbildungsverträge (minus 1,6 Prozent / minus 16 Verträge)
Rhein-Erft-Kreis
1.279 Ausbildungsverträge (minus 0,6 Prozent / minus 8 Verträge)
Rheinisch-Bergischer Kreis
552 Ausbildungsverträge (minus 4,7 Prozent / minus 27 Verträge)
„Die aktuellen Zahlen verdeutlichen die Notwendigkeit, junge Menschen verstärkt für eine berufliche Ausbildung zu begeistern“, so Berg weiter. Und ergänzt: „Die IHK wird auch weiterhin die Betriebe und Auszubildenden mit verschiedenen Initiativen und Programmen unterstützen, um den Fachkräftemangel langfristig entgegenzuwirken.“
Die Ausbildungsstellenvermittlung der IHK Köln ist unter passgenau@koeln.ihk.de für Betriebe und Jugendliche erreichbar. Bei den Bewerbendentagen können interessier-te Jugendliche noch für dieses Jahr einen Ausbildungsplatz finden, Infos dazu auf www.ihk-koeln.de/5875068.